Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Steffi528 am 18.10.2012, 19:07 Uhr

@ Curly-Cut und alle anderen

Erst einmal vielen dank für Eure Antworten.

Ich arbeite in der "Branche", also Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, Betreuungsmöglichkeiten (auch ungewöhnliche) zu finden, Familien zu entlasten.
Bevor ich betriebsblind werde, stelle ich lieber ein paar solcher Fragen.
Manchmal gibt es wirklich gute, aber noch sehr unbekannte Konzepte.
Manches, was mir im Kopf herumschwirrt, lässt sich nicht verwirklichen (hier im ländlichen Bereich z.B. die Arbeitgeber von "Belegtagesmüttern" zu überzeugen, obwohl es da jetzt schon Arbeitgeber gibt, die darüber beginnen nachzudenken.
Und es gibt einfach auch Dinge, die passen nicht zusammen.
Eins meiner Lieblingsbeispiele: alleinerziehende H4-Mütter mit mehreren Kindern werden vom Jobcenter oder von einer Beschäftigungsgesellschaft zu einer "Maßnahme" verdonnert (es geht mir jetzt nicht um den Sinn und Zweck der Maßnahme). Die Maßnahme beginnt als Beispiel am 29.10. um 8 Uhr und geht bis 16 Uhr, Fahrtweg eine Stunde mit dem Bus. Die zwei Kinder der Frau sind 7 und 4 Jahre alt. Das Schulkind hat Schule bis 13 Uhr (keinen Platz in der Nachmitagsbetreuung), das Kindergartenkind ebenfalls bis 13 Uhr Kindergarten. Nun kommt sie vorbei und benötigt in einer Woche Betreuungsmöglichkeiten, da sie sonst die Maßnahme nicht nicht antreten kann und Angst hat, deswegen Sanktionen zu bekommen.
Nun habe ich keine geeignete Betreuungsmöglichkeit für die Mutter, weil ich so schnell nichts frei bekomme (gut, in dem Fall bekommt die Mutter von mir eine Bescheinigung).
Mir geht es darum, die Dinge zu optimieren.
Und da nutzte ich auch schon mal die Schwarmintelligenz von Euch (ich lese ja manchmal auch "heimlich" mit und weiß, das hier viele gut sortierte Mütter und Väter sind ;-) )

Grüße

 
6 Antworten:

Tausche u gegen a ;-)

Antwort von Steffi528 am 18.10.2012, 19:08 Uhr

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Re: @ Curly-Cut und alle anderen

Antwort von spiky73 am 18.10.2012, 21:56 Uhr

hmmm, steffi,

was genau ist denn nun dein anliegen?

dass beruf und kind oftmals schwierig unter einen hut zu bringen sind, vor allem in ländlichen gegenden, ist allgemein bekannt. das mag im kindergartenalter gut funktionieren, aber vorher (stichwort: krippenplätze) oder danach (grundschulalter/hortplätze) ist es oft eine gratwanderung.

in der theorie ist das alles ja gut und schön, und die große politik lobt sich immer wieder selbst - aber eigentlich betreiben sie nur augenwischerei, und die quadratur des kreises bekommen die auch nicht hin.

was nützt es, wenn jede menge plätze in betreuungseinrichtungen geschaffen werden (egal ob es sich um krippen, kindergärten oder horte handelt), aber die betreuungszeiten nach wie vor starr sind? während der arbeitsmarkt allgemein immer mehr flexibilität verlangt - egal, ob es sich um überstunden, nacht- oder wochenendarbeit handelt...

ich arbeite überwiegend nachts und an wochenenden. in etwa einer stunde hüpfe ich unter die dusche und mache mich anschließend auf den weg zur arbeit, bis um 8 uhr morgen früh. fremdbetreuung kann ich dabei vergessen, meine kinder werden durch meine eltern betreut.
das ist auch keine wirklich optimale sache - ich bin mit fast 40 immer noch von ihnen abhängig, meine mutter freut sich sicher noch darüber, diese aufgabe zu haben, bei meinem vater kann ich es nicht einschätzen, aber ich denke, im großen und ganzen haben sie sich schon darauf gefreut irgendwann mal zeit für sich und andere dinge zu haben, als die kinder dann alle aus dem haus waren...

vorher, von 2006 bis 2008, hatte ich au pair mädchen. das hat so weit auch gut funktioniert. das erste au pair, das 12 monate hätte bleiben sollen, reiste nach 10 monaten wegen eines notfalls in der familie ab, wäre ich zu dem zeitpunkt nicht bereits mit meiner kleinen schwanger gewesen und hätte gem. mutterschutzgesetz nicht mehr im schichtdienst arbeiten dürfen, hätte ich ziemlich alt ausgesehen. zum glück bekam meine tochter damals notfallmäßig einen hortplatz, den wir auch beibehalten haben, als ein paar monate später (geplant) das neue au pair mädchen anfing. diese junge frau war gold wert, die situation war damals völlig entspannt, für die kinder und für mich.
als dieses au pair abreiste, brach das prinzip "betreuung durch au pair" völlig zusammen: inzwischen wurden per gesetz die einreisebestimmungen für au pairs geändert, es gab (und gibt) mehr aufnahmewillige familien als au pairs. und die au pairs können sich natürlich die "rosinen" rauspicken. die gehen lieber für ein jahr zu einer familie in einer großstadt, wo der vater irgendwo im vorstand eines großen unternehmens ist oder chefarzt einer renommierten klinik, und die frau einen job hat in dem sie analog zum gatten besser verdient... zu einer alleinerziehenden am rande der pampa will keiner. ich hatte große schwierigkeiten, überhaupt jemanden zu finden.
das nächste au pair (ich versuchte es mit einem jungen mann) machte ziemlich schnell deutlich, dass er unsere familie eigentlich nur als 'sprungbrett' nutzen wollte, um in einer familie seiner wahl zu wechseln. nach drei monaten war er weg... daraufhin hatte ich ein halbes jahr lang keine kinderbetreuung (während der wintermonate gibt es kaum au pairs), selbst die agenturen winkten ab. dann kam ein junges mädchen, die nach zwei wochen wieder ging - und das war für mich der schlusspunkt unter das thema 'au pair'. egal, ob es im idealfall für mich die optimale lösung war oder nicht, auf dauer konnte ich mich auf ein 'vielleicht finde ich ein au pair, vielleicht passt es gut zu unserer familie, vielleicht bleibt es sogar für ein volles jahr - vielleicht all das aber nicht' nicht verlassen.

damals habe ich alle anderen möglichkeiten durchgehechelt - tagesmütter. das damals zuständige jugendamt hatte mir vier freie tagesmütter genannt. die wollten jedoch entweder keine kinder über nacht betreuen, oder aber waren schlichtweg nicht für mich bezahlbar. freie krippenplätze gab es auch nicht, allerdings hätten die mir nachts, wenn ich eine betreuung benötigt hätte, auch nichts genützt...
damals bin ich dann wieder in meinen heimatort gezogen, meine eltern zur kinderbetreuung bemüht, und pendele seitdem knapp 50 km pro strecke zur arbeit. es hat lange gedauert, bis ich gefühlsmäßig 'angekommen' bin. ich fühlte mich sehr lange wie ein hamster in laufrad - erst in den letzten monaten komme ich für mich selbst wieder in ruhigeres fahrwasser.

es gibt in meinen augen keine betreuung, die allgemeingültig auf alle familien passt, normalerweise ist es wirklich ein maßgeschneidertes konzept. was für den einen passt, passt für den nächsten nicht. und wenn sich etwas ändert (z.b. eben übergang vom kindergarten in die grundschule, und ein nichtvorhandener hortplatz, oder andere betreuungszeiten als vorher), dann kommt man wieder ins schwimmen und kann sich wieder etwas neues ausdenken.

liebe grüße,
martina.

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Re: @ Curly-Cut und alle anderen

Antwort von Curly-Cat am 18.10.2012, 22:48 Uhr

Vielen Dank für Deine Erklärung!

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Re: @ Curly-Cut und alle anderen

Antwort von Steffi528 am 19.10.2012, 13:10 Uhr

Hallo!

Aber gerade an deiner Betreuungsgeschichte sehe ich, das es wichtig ist, die atypischen Zeiten auch anzudecken.

Allgemeingültige Betreuung wird gern von allgemeingültigen Angestellten oder Beamten ausgedacht, also Menschen mit Dienst von 8 -16 Uhr, die sich teilweise nicht in die Lage von anderen Menschen hineinversetzen können.

Ich habe eine Tagesmutter, die das abdeckt, also Deine Arbeitszeiten.

Grüße

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Re: @ Curly-Cut und alle anderen

Antwort von Leena am 19.10.2012, 20:33 Uhr

...natürlich ist es wichtig, auch die atypischen Zeiten abzudecken. Andererseits - ich habe gerade bei uns in der Stadt mitbekommen, wie jetzt die zweite Elterninitiative, die für Schichtarbeiter etc. (insbesondere für Polizisten, die zwar Beamte sind, aber keine Arbeitszeit von 8 - 16 Uhr haben) 24-Std-Betreuung angeboten hat, aufgeben musste - weil sie mangels Nachfrage ihr Projekt nicht mal ansatzweise kostendeckend betreiben konnten.

Ich erlebe immer wieder, was für viele wirklich tolle Angebote es eigentlich gibt - die aber die meisten potentiellen Kunden (sprich: Eltern) überhaupt nicht kennen oder sonstwie wahrnehmen, bzw. für die besagte Eltern schlicht keine Verwendung haben.

(Bin übrigens auch beruflich teilweise am Thema dran, da bei uns für Vereinbarkeit Beruf und Familie zuständig... allerdings nur 'nebenbei'. Eine Belegtagesmutter ist für uns als AG übrigens nicht interessant - wir haben wirklich maximal alle 2 Jahre einmal den Fall, dass es Bedarf dafür am Arbeitsort gibt, und das geht dann auch nur um ganz weniger Tage - für so ein Angebot, dass von gut 300 Arbeitnehmern nur jedes zweite Jahr ein Arbeitnehmer nutzt, Geld zu zahlen, das wir nicht wirklich haben... funktioniert nicht. Zumal die meisten Kollegen eben nicht unbedingt vor Ort wohnen, so dass eine Tagesmutter am Arbeitsort oft nicht wirklich weiterhilft, sondern am tatsächlichen Bedarf vorbei ginge. Mein leicht betrübtes Fazit - nachdem ich vor gut 10 Jahren mit viel Enthusiasmus in dem Arbeitsfeld gestartet war...)

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Leena

Antwort von Steffi528 am 20.10.2012, 18:21 Uhr

Und was ist, wenn sich mehrere AG (kleine Betriebe) eine Tagesmutter teilen?
Als Belegtagesmutter?

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