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Geschrieben von vomGlückgefunden am 16.05.2013, 15:14 Uhr

Was würdet ihr tun?

Stellt euch vor, ihr habt eine Bekannte (Nachbarin einer Freundin, die ihr bei dieser mit ihrem Kind immer mal trefft und dann auch schwatzt).

Sie hat natürlich auch von ihrem Kind erzählt und ich habe das Kind auch schon mehrfach "erlebt", ... das geht über Jahre und die Eigenheiten des Kindes sind mir schon immer aufgefallen und aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen hegte ich auch recht früh einen leisen Verdacht...

Nun war Schuluntersuchung und es wurde ein Begriff "in den Raum geworfen" und Kind müsse psychologisch getestet werden (nach 10 Minuten Kontakt mit der Ärztin....), es soll laut Schulärztin zum Intelligenztest.

Nun hat mich die Mutter aktiv angesprochen und mich um meine Meinung gefragt, ob sie das machen soll. Sie will das eigentlich nicht.

Kind ist sozial gut integriert, die Auffälligkeiten sind eher gering und gut zu händeln, es gibt KEINERLEI !!! Leidensdruck für Kind und Familie!!!

Würdet ihr einen Verdacht, also eine Diagnose in dem Fall ansprechen/mitteilen? (ich bin ziemlich sicher, eben aus beruflicher Erfahrung)
Oder findet ihr sogar, dass man das mitteilen muss?

Eine Konsequenz ergäbe sich momentan nicht daraus.
Aber ich hab halt auch Sorge, dass es "irgendwann mal" zur Diagnose kommt und ich dann in einer merkwürdigen Situation bin, weil sie sich denken kann, dass ich es geahnt habe.

Also: Was tun?

Liebe Grüße!

 
10 Antworten:

Wenn SIE dich um Rat fragt, dann...

Antwort von Trini am 16.05.2013, 15:22 Uhr

teile ihr den Verdacht mit.

Beim eigenen Kind ist man manchmal betriebsblind.

Ich habe auch schon einer Erzieherin gesagt, dass ihr Sohn m.E. nicht altersgemäß spricht.
Sie hat es mir nicht übelgenommen sondern ihm Logopädie verordnen lassen.

Trini

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Cossi99 am 16.05.2013, 15:39 Uhr

Hi,

stell Dir vor, Du wärest Automechaniker. Du würdest doch jemand nur auf ein Problem aufmerksam machen, wenn es lebensbedrohlich wäre oder?

Blöder Vergleich, aber genau so sehe ich das.

Halt dicht und lass die Leute wo sie hingeht entscheiden, was mit dem Kind ist.

Stell Dir mal vor die diagnostizieren anders???

Alles Gute
Petra

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von IngeA am 16.05.2013, 15:49 Uhr

Schwierig.
Wenn du es mitteilst, kann es halt schon sein, dass das für das Kind Konsequenzen hat. Weil das der Mutter dann ständig im Kopf rum spukt und für das Kind u.U. in einem unnötigen Diagnosemarathon endet.
Wenn du es nicht mitteilst, kann es sein, dass man den richtigen Zeitpunkt um einzugreifen verpasst.

Über eines muss man sich klar sein: wenn der Verdacht einmal ausgesprochen ist, und u.U. von der Mutter beim KiA erwähnt wird, kann es passieren, dass der in allen medizinischen Akten in Zukunft auftaucht. Und z.T. wird das äußerst seltsam interpretiert. Bei meiner Tochter wurde aus: "der Verdacht auf eine autistische Störung hat sich nicht bestätigt" an anderer Stelle: "bei ihrer Tochter wurde doch auch eine autistische Störung festgestellt".
Anderes Beispiel, auch von meiner Tochter: Sie ist schon immer dadurch aufgefallen, dass sie sich sehr gut und sehr lang auf etwas konzentrieren kann. Im SPZ hat sie sich nun mal nicht so gut konzentriert. Zum einen weil sie Memory langweilig fand, zum anderen, weil da schon andere Untersuchungen und etliche Wartezeiten davor waren. Die Psychologin da diagnostizierte eine Aufmerksamkeitsstörung über die alle die meine Tochter kennen, nur lauthals lachen konnten. Incl. Kinderarzt, Kindergartenerzieherinnen, Frühförderung, Lehrern. Trotzdem wird das brav in jedem Bericht wieder abgeschrieben.

Ich wär momentan vorsichtig damit den Verdacht mitzuteilen.

LG Inge

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von TinaDA35 am 16.05.2013, 16:55 Uhr

Ich wuerde nichts sagen. Ich finde es schlimm, wenn Leute Therapievorschlaege machen bevor eine eindeutige Diagnose festgestellt wird.

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von mama.frosch am 16.05.2013, 17:40 Uhr

unter diesen umständen würde ich der mutter raten, der diagnostik nicht zuzustimmen. was soll damit bezweckt werden? - diagnostizieren ist ja sowas wie ein volkssport und ein must-have geworden. ich sehe das kritisch; soviel diagnose wie nötig, aber sowenig wie möglich und wenn nicht nötig, dann doch bitte nicht.

es sei denn, wenn diese diagnose niht gestellt wird, ist mit relevanten folgeschäden zu rechnen.

wie lautet denn die potentielle diagnose?

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ich tipp jetzt mal

Antwort von like am 16.05.2013, 18:04 Uhr

auf ADHS.
Solange kein Leidendruck besteht, würde ich weder eine Diagnose anstreben noch meinen eigenen Verdacht mitteilen. Wenn das Kind ijetzt in die Schule kommt, zeigt sich noch früh genug, ob Handlungs- und Diagnosebedarf besteht. Wenn nicht, bleibt Mutter und Kind ja doch einiges erspart - ganz zu schweigen vom "Stempel", den das Kind nach Diagnosestellung ein für allemal trägt.

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Re: ich tipp jetzt mal

Antwort von SchwesterRabiata am 16.05.2013, 18:29 Uhr

hmm, wieso brauch es einen Intelligenztest für ADHS? Was soll der aussagen?
Es gibt diagnostische Tageskliniken, wo Kinder auch mal 3-6 Wochen hingehen. Das ist mehr wie 10 Minuten mit nem Arzt sprechen....
Je nach Verdacht ein recht sicherer Weg und nicht tagesformabhängig.
Aber ohne Verdacht kann man hier auch keinen Diagnoseweg raten....

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von Pelopeia am 16.05.2013, 20:05 Uhr

Ich würde nichts sagen.

Wenn sie dich direkt fragt, an die entsprechenden Stellen verweisen, aber mich nicht selber einmischen. In dem Sinne "bringt" ihr deine Diagnose ja auch gar nix Wenn irgendwelche Therapien oder Schulveränderungen angestrebt werden, müsste sie ja eh offiziell vorstellig werden.

Ich bin schon öfters von Bekannten gefragt worden, ob ich ihre Kinder nicht mal testen könnte. Aber da vermischt sich Privates und Berufliches mMn zu sehr und mir ist das Risiko zu groß in irgendwelche Konflikte hineingezogen zu werden, bzw. von Anfang an nicht objektiv genug zu sein.

Falls sie wirklich mal eine Diagnose bekommt und dich darauf anspricht, sag einfach du wolltest eine frühe Stigmatisierung vermeiden und es hätte einige untypische Verhaltensausprägungen gegeben. Und dann würde ich alles Positive aufzählen, was mir zu dem Kind einfällt, und alle Stärken herausheben

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Da du ja keine direkte Freundin bist...

Antwort von Hase67 am 16.05.2013, 20:41 Uhr

... nehme ich an, sie hat dich als Expertin angesprochen, weil sie deinen fachlichen Rat wollte. Den würde ich ihr deshalb auch geben. Wenn du vom Fach bist, wirst du ja sicher nicht hergehen und sagen: "Ja ich weiß schon lange, dass dein Kind dies und das hat", sondern eher differenziert antworten und sagen, welche Dinge dir aufgefallen sind, wofür das sprechen könnte, aber dass du aktuell überhaupt keinen Handlungsbedarf siehst und an ihrer Stelle auch davon absehen würdest, das Kind in der aktuellen Situation durch einen Diagnostikmarathon zu jagen, um es nicht zu verunsichern. Sie als Mutter sollte aber Bescheid wissen, finde ich, und zwar möglichst genau.

LG

Nicole

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Re: Was würdet ihr tun?

Antwort von sun1024 am 16.05.2013, 21:22 Uhr

Ich würde es eher wie Hase machen.

Wenn du konkret um deinen fachlichen Rat gefragt wirst, würde ich die von dir vermutete Tendenz zwar ansprechen, aber eben auch genauso relativieren, wie du es hier tust - dass die Grenzen fließend sind, und du eine Diagnose nicht für sinnvoll hältst, wenn sie nicht "notwendig" ist.

LG sun

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