Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Johanna3 am 11.08.2021, 19:49 Uhr

Warum Kinder keine Tyrannen sind

Zu finden in der ARD-Mediathek. Vielleicht mag es sich jemand ansehen.

 
35 Antworten:

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von schneeziege08 am 11.08.2021, 21:14 Uhr

Kann ich auch sehr empfehlen!

Unglaublich, dass ein "berühmter" Kinderpsychiater unzählige Kinder jahrelang OHNE eine nachvollziehbare Dignose mit Psychopharmaka zudröhnt und ohne Strafe davon kommt, obwohl er sich an keinerlei Vorgaben und Bestimmungen hält...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Kater Keks am 11.08.2021, 21:42 Uhr

Ah danke….hatte ich ganz vergessen und mir gleich angeschaltet.

Im Tagesspiegel gab es heute einen Artikel dazu.


https://m.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/von-wegen-kleine-tyrannen-kinder-mit-der-immer-gleichen-diagnose-ruhig-gestellt/27500062.html

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Midi am 11.08.2021, 22:43 Uhr

Danke für den Hinweis.
Und ich bin wirklich entsetzt, dass er so agieren konnte und kann...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Emilia42 am 12.08.2021, 8:11 Uhr

Erschreckend ist vor allem, dass unsere Gesellschaft das „System Winterhoff“ über so viele Jahre mitgetragen hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Hase67 am 12.08.2021, 8:12 Uhr

Vorneweg: Ich mag die Bücher von Herrn Winterhoff nicht, ich habe da nur mal am Büchertisch in der Buchhandlung durchgeblättert, mir ist das alles zu reißerisch und zu plakativ, und ich bevorzuge Erziehungsratgeber, die nicht "von außen bewertend und verurteilend" argumentieren, sondern für die selbstverständlich ist, dass Menschen (Eltern wie Kinder) Fehler machen, dass Perfektionsideale eine Katastrophe sind, weil sie nur noch mehr Druck in das System Familie reinbringen und dass Erziehung nur da möglich ist, wo vorher eine menschliche Beziehung war.

Aber: Ich mag es auch nicht, wenn so getan wird (ich habe den Panorama-Bericht nicht gesehen, aber die Stimmen hier im Forum klingen jetzt so), als ob Winterhoff quasi ein Folterarzt wäre, der Problemkinder nur mit Medikamenten ruhigstellt und keiner ordentlichen Diagnostik und Behandlung zuführt.

Als Kinder- und Jugendpsychiater hat man normalerweise einen Schwerpunkt und auch einen "Ruf". Es spricht sich im Laufe der Zeit z. B. herum, dass man viele schwere ADHS-Fälle oder psychotische Kinder hat und die erfolgreich therapieren konnte. Bei solchen schweren psychiatrischen Diagnosen braucht man unter Umständen auch Psychopharmaka, um überhaupt eine Behandlung beginnen zu können. Das hat mit "Zwangsruhigstellen, weil die Kinder nicht spuren" nichts zu tun. Das ist manchmal überhaupt die Voraussetzung, um mit solchen Kindern "arbeiten" zu können.

Der andere Aspekt ist, dass weder die jungen Patienten noch die Familiensysteme, die in einer solchen Praxis behandelt werden, der Normalfall sind, wie Winterhoff in seinen Büchern suggeriert. Klar, es gibt schwer gestörte Familiensysteme, und Kinder sind ganz oft Symptomenträger von gestörten Familiensystemen und werden dann psychiatrisch auffällig. Nicht selten ist es auch so, dass es eine erblich Komponente gibt und Eltern, die selbst unter ADHS oder einer Autismusspektrumstörung, etc. pp leiden, ein Kind bekommen, das selbst diese Disposition hat und sich daraus ein fataler Kreislauf ergibt. Und dass solche Eltern dann auch Hilfe brauchen, um ihrem auffällig gewordenen Kind gerecht zu werden. Manchmal müssen auch die Eltern selbst diagnostiziert und medikamentös behandelt werden. Oder sie müssen erst lernen, gefestigte Persönlichkeiten zu werden und einem Kind die Sicherheit und Orientierung geben zu können, die Kinder eben brauchen, weil sie noch Kinder und keine kleinen Erwachsenen sind.

Und genau an der Stelle stört mich, dass solche Bücher mit reißerischen Titeln, die eher ein Klientel ansprechen, das selbst mit sehr viel autoritärem Druck aufgewachsen ist, suggerieren, Kinder bräuchten nur eine "harte Hand", damit sie dann wieder im Gleis laufen. Kinder mit einer psychiatrischen Diagnose sind eben nicht "alle Kinder", und nicht alle Eltern haben so vermurkste Strukturen zu Hause, dass man das nicht auch mit ein paar Sitzungen bei einer Elternberatung wieder hinbekommen könnte. Hier wird so getan, als ob es nur "Rama-Familie" und andererseits "Fall fürs Jugendamt" gäbe.

Und dass das so rüberkommt, liegt wiederum an der Zuspitzung durch die Auswahl, die die Medien treffen. Der Bestsellerautor ist es nur deshalb, weil im Buchtitel die Wörter "Kinder" und "Tyrannen" nebeneinander vorkommen. Die Reportage kommt nur zustande, weil es Fälle in der Praxis gegeben hat, bei denen die Diagnose und Behandlung vermutlich falsch war und die Herrn Winterhoff das bis heute übel nehmen. Die Leute, die mit seiner Behandlung zufrieden waren, denen geholfen wurde, bei denen er richtig lag, die werden im Film nicht dargestellt. Und der Fernsehkonsument macht dann daraus: "Klar, der Winterhoff, das war doch dieser Typ, der behauptet hat, dass alle Kinder Tyrannen werden, wenn wir die Zügel nicht straffer ziehen."

Versteht ihr, was ich meine? Es ist diese Vergröberung, die durch das Fernsehformat und das von der Öffentlichkeit wahrgenommene Bild entsteht, die ich für gefährlich halte, und auch die Emotionalisierung, die damit einhergeht.

Winterhoff ist sicher kein schlechter Arzt und erst recht kein Folterknecht. Aber seine Analysen und Erziehungsratschläge sind eben auch nichts, was man auf jedes x-beliebige, bockige Kleinkind oder jeden renitenten Pubertisten anwenden kann. Und alles, was da an Zwischentönen nicht beim Empfänger (dem Leser oder Fernsehzuschauer) ankommt, geht durch diese Publicity-Maschinerie verloren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Emilia42 am 12.08.2021, 8:28 Uhr

Bitte schau dir den Bericht an:

https://www.ardmediathek.de/video/die-story/warum-kinder-keine-tyrannen-sind/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTFlZmMzNWE5LWE3ZWYtNDJhMS04MjJiLTc3NjRjMmU3OTY1YQ/

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Mucksilia am 12.08.2021, 9:11 Uhr

Ich habe ja einen ADHSler und jmd hatte mir ca. 2015 den Winterhoff empfohlen - damals hat unser Kinderarzt schon gesagt, dass der die Kinder mit Psychopharmaka vollpumpt und wir da um gotteswillen nicht hingehen sollen.
Komisch, dass das erst jetzt hochkocht - es war dann ja wohl in Fachkreisen bekannt.....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Zwergenalarm am 12.08.2021, 10:37 Uhr

Lieber Hase! Gefällt sehr, wie du das beschrieben hast.

Ich persönlich habe während der Erziehung meiner Kinder ja sämtliche Ratgeber links liegen lassen und aus dem Bauch heraus agiert. Denn das war das Einzige, was ich authentisch weitergeben konnte. Wie du so schön beschreibst, selbst nach einschlägiger Lektüre sämtlicher empfohlener Medien hätte ich immer noch was falsch gemacht und hätte noch mehr und noch weiter lesen müssen, statt in mich selbst hineinzuhören.

Das vor dem Hintergrund, dass meine Familie weder Rama noch ein Fall für´s Jugendamt ist und aufgrund meines AE Status immer sehr viel mehr Leute in die Erziehung (Familie und Freunde) mit eingebunden waren. Außerhalb unserer 4 Wände habe ich mich da auch äußerst selten eingemischt.

Kein Kind gleicht einem anderen. Nicht mal meine Zwillinge, die beinahe identische Startbedingungen hatten, hätte ich mit demselben Ratgeber behandeln können und sie sind zu zwei ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten herangewachsen.

Wer aus einem Ratgeber was mitnehmen kann, soll das auch tun, aber nicht verzweifeln, wenn der Ratgeber was anderes empfiehlt, als man selber fühlt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Hase67 am 12.08.2021, 10:49 Uhr

So, ich habe mir den Bericht angesehen, und falls an den geäußerten Vorwürfen etwas dran ist (Medikamentenverordnung ohne Einwilligung der Sorgeberechtigten, schablonenhafte Diagnostik und medikamentöse Therapie in hoher Dosierung ohne eingehende fachärztliche und psychotherapeutische Begleitung und Manipulation des "Systems" aufgrund seiner Machtstellung innerhalb des Psychiatrie- und Psychotherapiebetriebs, auch diese komische Geschichte mit der Untersuchung des Genitalbereichs bei Jungen und die zweifelhaften Gründe dafür) gehört W. tatsächlich verknackt und ihm die Zulassung entzogen. Wenn diese Vorwürfe sich alle als berechtigt herausstellen, habe ich damit auch gar kein Problem, aber das muss im Detail juristisch geprüft werden. Nach so einem Fernsehbericht, der in den ÖR ausgestrahlt wird, ist sein Ruf in der Öffentlichkeit auf jeden Fall schon mal ziemlich beschädigt.

Weil ich selbst aber eher von der Medienseite her komme, gebe ich auch Folgendes in Bezug auf diesen Bericht zu bedenken:

- Es wurden Eltern und Betroffene gezielt ausgewählt (normalerweise erfolgt das über Aufrufe, die das Format in der Lokalpresse oder in Foren wie diesem macht, und weil dann schon die Ausrichtung des Formats klar ist, werden Leute ausgewählt, die negative Erfahrungen mit der Person, über die berichtet wird, gemacht haben oder es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen würden), wir sehen hier also nicht einen Querschnitt der Leute, die W. behandelt.

- Teilweise werden von den Eltern im Bericht falsche Schlüsse aus den gestellten Diagnosen gezogen, oder es wurden Wirkungen des Präparats auf eigene Faust recherchiert (das ist bei psychiatrischen Diagnosen und auch bei der Wirkung von Psychopharmaka sehr schwierig, und auch die von der einen Familie geforderte "körperliche Diagnostik" bei der Gabe des Psychopharmakons muss nicht sinnvoll sein, ein EEG oder ein Blutbild sind zu grob oder einfach die falschen Untersuchungsmethoden, um z. B. eine problematische Sedierung bei Patienten festzustellen, in einem EEG sieht man das nicht wirklich, und ein normales Blutbild gibt nur über Stoffwechsel- und Blutbildungsvorgänge Aufschluss, nicht über eine Beeinflussung der Kognition und des Verhaltens).

- Es wurden verhaltenstherapeutisch arbeitende Kinder- und Jugendpsychiater oder Lehrende, die nicht in der Praxis mit Kindern arbeiten, befragt, die selbst wenig mit der Verordnung von Psychopharmaka zu tun haben, und auch da werden die Interviews natürlich so geschnitten, dass die in das Format passende Aussage steht. Übrigens gibt es auch unter Kinder- und Jugendpsychiatern "Schulen", und die sind sich teilweise spinnefeind und auch manchmal nicht zu schade, gerade über prominente Kollegen abzulästern, warum auch immer.

- Es wurde eine Mitarbeiterin der Jugendhilfe befragt, die scheinbar ein Hühnchen mit dem "System W." zu rupfen hat, aber Angst hat, sich zu zeigen, auch da wissen wir als Außenstehende nicht so genau, was die Hintergründe sind, dafür ist sie andererseits sehr meinungsstark (auch da wissen wir nicht, wie vertrauenswürdig sie wirklich ist).

Was ich sagen will: Man muss aufpassen und genau unterscheiden zwischen der Darstellung in den Medien (auch wenn das ein seriöser Sender und ein seriöses Format ist, das gut recherchiert ist) und der tatsächlichen Sachlage, was Herrn Winterhoff betrifft.

Es liegt mir fern, ihn verteidigen zu wollen, ich finde sein Bestrafungssystem oder "Narzissmusprogramm" à la Supernanny platt und völlig daneben und mag es auch nicht, wenn Fachleute auf dem Weg über den Bestsellermarkt Verkaufsstrategien entwickeln, mit denen sie sehr viel Geld und Publicity abschöpfen, aber dann letztendlich nicht mehr die Zeit haben, um seriös und sorgfältig in ihrem eigentlichen Job zu arbeiten.

Trotzdem sollte man abwarten, was die juristische Untersuchung dieser Fälle ergibt und was an den Vorwürfen im Detail wirklich "dran" ist. Die Medienberichterstattung vertritt die "Laien- und Öffentlichkeitssicht", das ist legitim, und es ist natürlich wichtig, Skandale aufzudecken, wenn diese von einem hermetischen System "vertuscht" werden. Die Medien und die Presse schießen dabei aber auch gern mal über das Ziel hinaus und bauschen Dinge über Gebühr auf oder stellen sie, manchmal auch nur leicht, verschoben dar.

Es ging mir hauptsächlich darum, da, gerade als Eltern, den kritischen und differenzierten Blick darauf nicht zu verlieren. Man muss sich eigentlich bei allem, was man liest oder konsumiert, die Frage nach dem "cui bono" (Wem nützt es) stellen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Hase67 am 12.08.2021, 11:14 Uhr

Die Sache mit dem Bauchgefühl wird in der Doku ja auch angesprochen. Ein Problem hast du dann, wenn du ein Kind hast, das so viele Probleme macht, dass dir dein Bauchgefühl flöten geht. Oder wenn du von Anfang an kein sicheres Bauchgefühl hast, weil du selbst mit dir Probleme hast.

Ich bin kein Feind von Ratgeberliteratur, im Gegenteil. Ich habe bei Remo Largo, Jesper Juul und sogar bei Jan-Uwe Rogge eine Menge mitgenommen, obwohl ich mich für halbwegs intelligent und einfühlsam halte. Aber ich war ganz schön verunsichert, weil Kinder so eine große Verantwortung sind und man ja als Eltern erst mal Erfahrungen sammeln muss, in manche stolpert man auch eher rein, als das man sie souverän meistert. Und da hat mir der Expertenrat schon auch geholfen, oft auch gegen die (nicht immer wohlmeinenden) Kommentare meines Umfelds. Ich war auch, zumindest mit Kind2, de facto AE (auch wenn man das hier im Forum nicht gerne liest), aber ich war mit allen Erziehungs- und sonstigen Entscheidungen schlichtweg allein und musste trotzdem Vollzeit arbeiten und dafür sorgen, dass die Bude bei uns zu Hause nicht völlig im Chaos versinkt, und da ist man oft auch irgendwann so müde und überfordert, dass einem das Hirn den Dienst versagt.

Trotzdem hätte ich meine Kinder nie auf die "stille Treppe" gesetzt oder mit irgendwelchen starren Regeln angefangen, nur weil sie "nicht spuren". Wir hatten vor Jahren öfter mal die Nachbarsjungs zu Besuch, die fünf und sieben Jahre jünger sind als mein Sohn und ihn sehr verehrt haben (mein großer, starker Freund ). Meine Nachbarin hat viel mit Auszeiten und "stiller Treppe" gearbeitet, heute weiß ich auch, wieso (nix fürs Forum). Jedenfalls war ich damals sehr erschrocken, als mein Sohn, der dem Kleineren der beiden dabei geholfen hat, seine Crepe mit Nutella zu bestreichen und dabei "Sch...e" gesagt hat, weil ihm dabei ein Missgeschick passiert war (weiß gar nicht mehr genau, was), von dem Kind gefragt wurde, ob er denn nicht auf die "stille Treppe" müsste, wenn er "Sch...e" sagt. Und sich sichtlich geduckt hat, als meinem Sohn das Wort rausrutschte. Mir hat das in der Seele weh getan, ich finde, so geht man mit Kindern einfach nicht um - egal, was der pädagogische Ansatz dahinter sein soll.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Johanna3 am 12.08.2021, 13:53 Uhr

Ich habe seine Bücher gelesen - und war entsetzt über den Inhalt. Und über den Hype den er auslösen konnte. Sehr viele zeigten sich begeistert davon - auch hier im Forum. Sobald jemand von Problemen mit einem Kind schrieb, wurde das besagte Buch empfohlen. Ich fand Jesper Juul und Wolfgang Bergmann sehr viel besser.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Emilia42 am 12.08.2021, 14:22 Uhr

Ich stimme dir vollkommen zu.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Emilia42 am 12.08.2021, 14:28 Uhr

Ja, das muss juristisch geprüft werden.

Es wurde wohl auch schon die erste Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht und weitere Betroffene haben sich gemeldet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Kampfgnom27 am 12.08.2021, 14:48 Uhr

Ich halte von Herrn wimterhoff nichts seitdem er meiner Familie die Vermutung des sexuellen missbrauchs unterstellt hat was sich am
Ende als Nierenbeckenentzündung rausgestellt hat. Deshalb habe ich nie eins seiner Bücher gelesen oder mich mit seiner Pädagogik näher beschäftigt. Aber gut dass das jetzt aufgedeckt wird

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Mehtab am 12.08.2021, 16:07 Uhr

Das Ganze ist sehr umstritten. Ich habe einmal eine Mutter eines ADHS-Kindes kennengelernt (Bruder des Krippenkindes, das mit meiner Tochter die gleiche Krippe besuchte), die so überzeugt von den Medikamenten, die ihr Sohn verordnet bekommen hatte, war, dass sie ihren Sohn aus der Schule nahm, die kritisch gegenüber diesen Medikamenten war. Er kam dann in die passende Schule, die ihm alle Medikamente verabreichte und die Mutter war glücklich, weil ihr Sohn nicht mehr so schwierig war. Vielleicht gibt es auch einen Mittelweg, nur, wo ist die Grenze?

Ich denke eher nicht, dass da strafrechtlich viel rauskommt, aber warten wirs ab.

Ich kann da aus eigener Erfahrung nichts beitragen, aber, verabreicht haben die Medikamente ja wohl die Eltern, und wie wollen die dann nachweisen, dass Herr Winterhoff sie nicht genügend aufgeklärt hätte, wenn sie die Medikamente aus der Apotheke abgeholt und ihren Kindern verabreicht haben, ohne den Beipackzettel zu lesen. In jedem Beipackzettel stehen so viele Nebenwirkungen, wie kein Arzt sie in der Sprechstunde aufzählen kann, weil die Zeit einfach nicht reicht.

Die Eltern haben letztendlich entschieden, dass sie ihr Kind zu einem Arzt bringen, der gerne Medikamente verordnet. Da hätte man wohl schon anders entscheiden müssen. Wenn die Behandlung jetzt nicht wirklich optimal war, ist sie noch lange nicht strafrechtlich relevant. Da gibt es, wie bei jeder anderen Behandlung auch, einen weiten Spielraum. Wenn andere Ärzte das schon wussten und darüber sprachen, dann hätte man gleich die Weichen anders stellenn müssen, wie du es wohl auch getan hast.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Johanna3 am 12.08.2021, 16:16 Uhr

"Die Eltern haben letztendlich entschieden, dass sie ihr Kind zu einem Arzt bringen, der gerne Medikamente verordnet."

Haben sie das entschieden? Ich gehe nicht davon aus, dass sie es wussten. Und um eine "nicht ganz optimale" Behandlung geht es nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Mehtab am 12.08.2021, 17:40 Uhr

Wir werden sehen, wie das Ganze ausgeht, wenn es juristisch aufgedröselt ist. Ich weiß nicht, wie repräsentativ das alles ist. Er hat ja ganz viele Kinder behandelt. Sind jetzt alle Eltern unzufrieden oder sind es nur wenige, die sich jetzt beklagen. Wobei das auch egal ist, wenn ein Straftatbestand verwirklicht worden ist, dann ist das ja auch schon eine Straftat.

Schon komisch, wie sich das Bild von Herrn Winterhoff jetzt auf einmal gewandelt hat.

Ich kann aus eigener Erfahrung gar nichts dazu sagen, verfolge aber alles auf aufmerksam, weil es mich interessiert. Ich war damals auch ganz anderer Ansicht als die Mutter des mit Medikamenten vollgestopften Kindes, die sehr wohl wusste, dass das alles nicht unumstritten ist, aber als ich sah, dass es gar nichts bringt, etwas zu sagen, habe ich mich zurückgehalten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Zwergenalarm am 12.08.2021, 18:25 Uhr

„Es dauert rd. 1 Jahr bis man mit dem Raumschiff namens +Erstlingskind+ am Planet namens Elternschaft landet“……so in etwa habe ich ein Zitat von keine Ahnung mehr wem im Kopf. Und ich finde es soooo treffend.

Ist zwar kein Erziehungsratgeber, aber vielleicht kennst du „Theo“ von Daniel Glattauer. Hier werden sehr viele Wahrheiten beschrieben und der Glattauer ist sowieso witzig. Ich les den gerne. Bekannter ist ja „gut gegen Nordwind“ oder auch „die Wunderübung“

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Johanna3 am 12.08.2021, 18:26 Uhr

"Sind jetzt alle Eltern unzufrieden oder sind es nur wenige, die sich jetzt beklagen. "

Das sollte irrelevant sein. Viele würden es ja auch begrüßen, wenn das allzeit aufgekratzte Kind ruhiger wird. Das ist ja aber nicht mit einem Behandlungserfolg gleichzusetzen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von sarahT am 12.08.2021, 18:56 Uhr

Alleine die Tatsache, dass dieser Mann kleinen Kinder als Diagnose 'frühkindlicher Narzissmus' gestellt hat, machte mich sprachlos, wütend, unendlich traurig.

Ich habe den Rest meines Beitrages gelöscht, weil ich mich nur über diese Praktik aufrege und es unfassbar finde, dass Kinder ohne eine eindeutige ADHS Diagnose sondern scheinbar prinzipiell ('um emotional erreichbar zu sein') starke Medikamente zur Beruhigung bekommen über sehr lange Zeiträume. Diagnosen nach einem Gespräch? Kontrolltermine nach sechs Monaten? Ein einziges, immer gleiches verschriebenes Medikament für alle Patienten?
Die Betroffenen tun mir einfach wahnsinnig leid.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Felica am 12.08.2021, 18:56 Uhr

Ich unterschreibe mal bei dir. Ich finde dieses vorverurteilen wenig sinnvoll. Geholfen ist damit niemanden, am wenigsten den Kindern welche wirklich Hilfe benötigen.

Deshalb finde ich auch, solange der Fall juristisch offen ist, sollte man vorsichtig sein mit Äußerungen. Keiner von uns kennt wirklich die Wahrheit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Felica am 12.08.2021, 19:01 Uhr

Da wären wir dann wieder bei dem mündigen Eltern. Ubd das viele zwar gerne Erfolge für sich verbuchen, bei Misserfolge aber gerne einen anderen Schuldigen suchen. Dabei muss man am Ende immer selbst entscheiden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von miaandme am 12.08.2021, 19:29 Uhr

Hast du die Reportage überhaupt gesehen?
Es ging um ein Medikament, dass scheinbar nicht als Langzeitmedikament vorgesehen ist, dazu bei zweifelhafter Diagnose, die so andere Psychologen bei Kindern gar nicht kennen.
Es ging darum, dass das Medikament in Jugendhilfeeinrichtungen in großem Stile verabreicht wurden und auch ohne Wissen der Eltern/Vormunde. Alle die gleiche Diagnose? Alle das gleiche sedierende Medikament?
Was hat das bitte mit der dir bekannten Mutter und dem ADHS Kind zu tun?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Hase67 am 12.08.2021, 20:54 Uhr

Na ja, "frühkindlicher Narzissmus" ist keine Diagnose, Kleinstkinder sind narzisstisch, das ist entwicklungsbedingt so. Das hat auch nichts mit der Narzissmus-Diagnose zu tun, die man so landläufig seinen egozentrischen Mitmenschen überstülpt und die auch in Form einer Persönlichkeitsstörung existiert. Jeder Mensch hat narzisstische Anteile, und im Normalfall lernt ein Kleinkind, das am Anfang erst mal nur sich und seine Bedürfnisse kennt und wahrnimmt, so ab 2-3 Jahren, dass es auch ein Gegenüber gibt und dass dieses Gegenüber ebenfalls Bedürfnisse und Grenzen hat. So erlernen sie Sozialverhalten.

Diese zweifelhafte "Diagnose" (wenn man das so nennen will) oder das, was er laut Filmbericht behandelt haben will, ist eine "Retardierung/Fixierung im Stadium des frühkindlichen Narzissmus". Ich glaube aber nicht, dass das eine seriöse Diagnose ist, die man bei der Krankenkasse abrechnen kann. Sie begründet sein Therapiekonzept, aber in den Meldungen an die Krankenkasse stand ja etwas anderes. Für die Abrechnung braucht man einen ICD-Schlüssel, dafür gibt es Kataloge, in denen man sich das am ehesten zutreffende Krankheitsbild heraussuchen kann.

Das Irritierende laut diesem Filmbericht ist, dass W. bei allen Kindern die gleiche schwere Störung diagnostizert und mit seinem "Narzissmusprogramm" behandelt hat, obwohl sie laut Abrechnung und laut Diagnostik anderer Ärzte ganz andere Probleme hatten, die für diese Erkrankungen notwendigen Therapien (und ggfs. Medikamente) aber nicht erhalten haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von sarahT am 13.08.2021, 8:26 Uhr

Ich stimme dir zu. Ich möchte allerdings ergänzen:
Er hat den Eltern den Narzissmus als Diagnose ihrer Kinder verkauft, es stand da nie eine andere im Raum. Zusätzlich noch Symbiose mit der Mutter. Er hat somit kein Krankheitsbild kommuniziert sondern 'nur' impliziert, dass das Kind auf Grund der zu engen Bindung zur Mutter nicht aus dem frühkindlichen Narzissmus raus kommt, also quasi einzig verzogen ist. Wie du richtig schreibst, hat er nach dieser "Diagnose" behandelt, bei der KK was anderes angegeben, ohne die Diagnostik durch zu führen und so zumindest viele Kinder und deren Eltern ohne eine tatsächlich wirksame Therapie allein gelassen mit einem Medikament, dass die Kinder langfristig sediert, scheinbar ohne eine weitere engmaschige Therapie.
Die Schwierigkeit bei solchen Machtsystemen ist doch, dass den Betroffenen nicht oder erst geglaubt wird wenn sich wirklich jemand traut nach Außen zu gehen und alles Negative in Kauf nimmt, was mit einer Veröffentlichung einher geht. Aus anderen Bereichen kennen wir das doch zur Genüge. Und jeder glaubt allein damit zu sein. Und eine falsche Diagnose kann ja Mal passieren, aber Dutzende? Alle?
Egal wie viele, mich macht es sehr betroffen und schockiert mich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Hase67 am 13.08.2021, 8:33 Uhr

Ja, in der Summe (und wenn er das als "System" durchgezogen hat, weil er von seiner im Buch propagierten Methode so überzeugt war) ist das natürlich problematisch, weil das dann etwas Sektenhaftes bekommt und nicht mehr auf dem Boden der etablierten Behandlungsrichtlinien steht. Das wäre dann auch nicht mehr mit seinem Status als seriöser Psychiater vereinbar. Ich bin jedenfalls gespannt, persönlich tut es mir nicht, wenn sich seine Behandlungsstrategie als Machtmissbrauch herausstellt und er deshalb verknackt wird.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Mehtab am 13.08.2021, 11:14 Uhr

Ja, ich habe mir die Reportage angesehen und finde es nicht gut, was Dr. Winterhoff hier so gemacht hat und macht, aber viele dieser Dinge sind mir mit anderen Ärzten auch schon passiert. Die Bandbreite der ärztlichen Tätigkeit ist halt sehr weit. Was allerdings genitale Untersuchungen mit Psychotherapie zu tun haben, erschließt sich mir gleich gar nicht.

Meine damalige Ärztin hat mich damals auch zum Lungenfacharzt geschickt. Als ihr der Arztbericht dann vorlag, stellte sie fest, dass sie für jede Patientin und jeden Patienten, die sie zu ihm geschickt hatte, die gleiche Diagnose erhielt. Erst Jahrzehnte später ging ich dann wegen der Probleme, die durch diesen Mist ja nicht gelöst waren, zu einem anderen Lungenfacharzt, der sich der Problematik annahm und konnte dann doch eine Besserung erreichen, was bei dem anderen Lungenfacharzt Jahrzehnte früher nicht möglich war. Für die ärztliche Tätigkeit gibt es einfach einen breiten Rahmen, in dem vieles möglich ist. Ärzte arbeiten aus gutem Grund ergebnisoffen, d. h. sie schulden keinen Erfolg bei der Behandlung. Deshalb muss man selber immer sehr aufpassen, was mit einem passiert.

In der Reportage war z. B. die Mutter, die anscheinend erst nach Jahren die Unterlagen ihrer Krankenkasse angeschaut hat. Diesen Punkt habe ich schon oft thematisiert, wenn auch mehr in Bezug auf die ärztlichen Abrechnungen. Wieso können Ärzte mit gesetzlichen Krankenkassen einfach abrechnen, ohne dass die Patienten eine Kopie ... erhalten. Da wird dann gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass jede Patientinnen jede Abrechnung einsehen kann. Davon, dass das so gut wie niemand macht, wird nie gesprochen, weil wir ja so mündige Patientinnen haben.

Natürlich tun mir die Kinder leid, die dem Ganzen ausgeliefert waren und bestimmt auch noch sind, aber: Wenn sich Eltern, Vormünder ... widersetzt haben, dann lief das meistens gleich besser. Allerdings finde ich es auch unsäglich, wie Herr Dr. Winterhoff versucht hat, diese auszuschalten und welche Methoden er dafür verwendet hat. Auch die Einrichtungen, die die ärztliche Medikamentation einfach ohne nachzudenken, umsetzen, haben ihren Anteil an der Misere. Die Kinder sind ihnen leider ausgeliefert. Ganz zu schweigen von den Jugendämtern und sogar noch Familiengerichten.

Ich würde diesen Arzt einfach nicht aufsuchen, und nun schon gleich zweimal nicht. Inwieweit man ihn strafrechtlich zur Verantwortung ziehen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Mehtab am 13.08.2021, 11:21 Uhr

Ja, das ist schon sehr schlimm, weil die "behandelten" Kinder das schwächste Glied in der Kette sind und sich selber gar nicht wehren können. Hoffentlich erschüttert dieser Bericht wenigestens etwas den Ruf von Herrn Winterhoff, so dass ihm nicht mehr blind vertraut wird. Denn bekannt ist das System ja offensichtlich schon, wenn man die Erzieherin, die leider incognito aussagen musste, hört.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von JakobsMutti am 13.08.2021, 13:47 Uhr

Mich hat das stark an die Geschichte von “Elternschule“ erinnert.

Ich habe das Gefühl, dass schwarze Pädagogik wieder eine größere Bühne erhält und das hat in vielen Bereichen System.

Die Haltung der Kinder gegenüber ist fatal!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Hase67 am 13.08.2021, 14:07 Uhr

Mir scheint, dass dieser Trend inzwischen wieder abebbt, Gott sei Dank. Winterhoff ist ja in den Nuller Jahren ganz groß gehypet worden, ich weiß das deshalb so genau, weil das eine Zeit war, wo ich mich aus Gründen relativ intensiv mit schwarzer Pädagogik auseinandergesetzt habe und mir Herrn W.s Thesen so extrem unsympathisch waren (und ich da Muster erkannte, die mir gar nicht behagten).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von JakobsMutti am 13.08.2021, 14:43 Uhr

Also ich bekomme derzeit weder einen Hype, aber auch kein Abebben mit.

Mir geht es auch eher um die gesellschaftliche Haltung.

Und selbst hier im Forum gibt es ja Experten, die schon fest davon überzeugt sind, dass wir Eltern den Kindern schlechte Gewohnheiten anerziehen - sei es nur das Schlafen im Elternbett oder das nächtliche stillen über den 6. Monat hinaus. Natürlich sind die Ursache auch erschöpfte Eltern - ich glaube aber eben auch, je höher die Erwartungen an das eigene Baby - desto höher die Erschöpfung, wenn diese nicht erfüllt werden.

Ich habe hier so ein Exemplar von Kind, bei dem Herr Winterhoff gewiss seine Diagnosen gestellt hätte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Hase67 am 13.08.2021, 14:50 Uhr

*Ich habe hier so ein Exemplar von Kind, bei dem Herr Winterhoff gewiss seine Diagnosen gestellt hätte.

Me too.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Lusiana am 13.08.2021, 18:11 Uhr

Schlimm, einfach nur schlimm. Mir ist nach dem Film richtig schlecht, wie kann man Kindern sowas antun? Vor wenigen Jahren gab es auch mal eine schlimme Geschichte, da ging es u.a. auch um einen renommierten Psychologen aus dem Ruhrgebiet, der mit einem Jugendamt zusammen gearbeitet hat, und die haben die Kinder in Einrichtungen im Ausland, ich glaube es war Rumänien, untergebracht. Die Einrichtung gehörte dann nebenbei auch noch der Frau von jemandem aus dem Jugendamt. Den Kindern ging es ganz schlecht, sie sind fast verhungert, mussten bei Landwirten arbeiten, waren bei denen teils untergebracht, durften nicht zur Schule, sind psychisch und körperlich misshandelt worden. Da wurde viel Geld verdient, überwiegend mit falschen Diagnosen, die aus Kindern Verbrecher gemacht haben. Der Psychologe arbeitet noch immer, das Jugendamt bestimmt auch, vielleicht musste jemand die Stelle wechseln, irgendein Bauernopfer wurde wahrscheinlich verurteilt. Fertig. Ich finde, solche Leute, die Kinder so missbrauchen, sollten behandelt werden und verklagt werden wie Kinderschänder. Das sind Kinderschänder.
Und wenn eine Doktorkoryphäe so handelt, das Jugendamt das befürwortet, das Gericht das beschließt, dann wird das so auch durchgezogen, egal was hinterher ist, da guckt keiner mehr drauf. Ich schätze mal, 4000 € im Monat konnten die sich pro Kind locker als Nebenverdienst einstecken.
Die Eltern dieser Kinder waren ja nicht alle "speziell", aber sie waren angesichts dieser Übermacht hilflos, was muss das für ein Gefühl sein?
Legaler Kindesentzug ins Ausland von Amts wegen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Ruto am 14.08.2021, 11:34 Uhr

So geht's mir mit vielen Fake Fachbüchern, die eine Meinung statt Fakten präsentieren. Am Ende bleibt es so eben eine Meinung.
Und was mich speziell an Winterhoff gestört hat: Dass er von seinen psychiatrischen Fällen auf die Allgemeinbevölkerung geschlossen hat. Auch ein Polizist muss lernen, dass nicht alle Menschen kriminell sind, nur weil er täglich mit Kriminellen zu tun hat. Von jemandem, der sich offenkundig mit der Psyche beschäftigt, erwarte ich so viel Selbstreflexion automatisch!

Jesper Juul wollte ich allerdings auch Mal lesen. Was ich toll finde, sind Remo Largos Bücher. Er hat eine humanitäre Haltung, begründet gleichzeitig vieles auf Fakten aus der Medizin, Pädagogik und Psychologie. Das schätze ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum Kinder keine Tyrannen sind

Antwort von Nikas am 14.08.2021, 18:03 Uhr

Ja, Johanna, ans rub und die teilweisen Verfechterinnen erinnerte ich mich jetzt auch wieder mit Grauen. Was dieser Typ angerichtet hat, im direkten Kontakt mit wehrlosen und von allen verlassenen Kindern wie auch indirekt im Medialen, ist ganz schlimm und irreparabel. Ich hoffe, er wird angemessen bestraft und nie mehr gelesen oder zu irgendwelchen Talkshows mit oberflächlichen, dummen GastgeberInnen eingeladen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.