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Geschrieben von Hashty am 15.08.2021, 15:02 Uhr

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Die Taliban sind zurück

In Kabul wartet man auf den Ansturm der Taliban. Viele fürchten um ihr Leben. Manche sind auch ohne Angst, weil es für sie nicht schlechter werden kann.

Andrea Jeska, Kabul14.08.2021, 21.45 Uhr


In den Tagen, als es den Taliban gelang, nicht mehr nur Dörfer, Bezirke und Provinzen, sondern Städte einzunehmen, darunter die Grossstädte Herat und Kandahar, lag sengende Hitze über der Hauptstadt von Afghanistan. In den umkämpften Gebieten im Norden, Süden und Westen desertierten Regierungssoldaten in Scharen, und Hunderttausende von Menschen flohen vor den Kämpfen.

In der mit Mauern, Strassenposten und Militär geschützten Green Zone, dem Hochsicherheitsviertel von Kabul, explodierte eine Autobombe, die dem Verteidigungsminister galt. Nur für die Eisverkäufer waren es gute Tage. An jeder Ecke von Kabul dudelte scheppernd die Melodie von Happy Birthday aus den Lautsprechern an ihren Handkarren.

In einem kühlen Kellergeschoss im Stadtteil Dasht-e Barchi schneidet die 30-jährige Shahnaz Qanbari in diesen heissen Tagen nach Mustern auf Zeitungspapier Stoffbahnen zu und fürchtet sich vor der Zukunft. Seit Beginn der Pandemie sind die Umsätze der Jungunternehmerin, die mit ihren Modellen Kabuler Kaufhäuser beliefert, so eingebrochen, dass sie die Miete nicht mehr zahlen kann.

Vor allem aber fürchtet sie sich vor jenem Zeitraum am Abend, in dem sie von ihrer Schneiderwerkstatt in den belebten Strassen des Quartiers mit dem Bus zurück in ihr stilles Wohnviertel am äussersten Rand von Kabul zurückkehrt. Dorthin, wo es keine Strassenmärkte, keine Menschenmassen, keine Soldaten mehr gibt und der Kabul-Ghazni-Highway die Stadt begrenzt.

Wo jenseits dieser Autobahn nur noch Dörfer und Berge liegen. Denn von dort, so sagt sie, kämen am Abend Männer, die in ihrem Viertel die Strassen kontrollieren und Frauen, die allein unterwegs sind, nach ihrem Warum und Wohin befragen. «Es sind Taliban», sagt Qanbari. «Sie benehmen sich, als hätten sie schon alle Macht.»

Wie eine dunkle Horde

Sie sind zurück! Nach dem gescheiterten Ansinnen des Westens, dem zentralasiatischen Staat demokratische Strukturen zu verpassen, erobern die selbsternannten Gotteskrieger Gebiet um Gebiet, und das in einem Tempo, welches die afghanische Armee, die Regierung, die westlichen Verbündeten, vor allem aber die Bevölkerung entsetzt und überfordert.

Triumphierend behaupten sie auf Social Media, bereits 80 Prozent des Landes in ihren Besitz gebracht und die westlichen Mächte davongejagt zu haben. Neben Provinzen und Städten haben sie die Grenzübergänge zu Tadschikistan und Iran und damit die Einnahmen des Grenzverkehrs unter ihre Kontrolle gebracht. Aus den USA kommen Warnungen, wonach die Hauptstadt Kabul innerhalb der kommenden vier Wochen fallen könnte.

Die Menschen fliehen zu Hunderttausenden, versuchen, über Landesgrenzen zu entkommen oder im Schutz der Hauptstadt der Gefahr zu entgehen. Es scheint, als rase da eine dunkle Horde über das Land, fege die afghanische Armee mühelos beiseite, bringe, einen Staubschweif hinter sich herziehend, Angst und Verderben.

In der Hauptstadt Kabul stellt man sich die entsetzte Frage: Wie konnte das geschehen? Wie konnte eine wahrscheinlich nur aus einigen zehntausend bestehende Truppe mit minderwertigen Waffen innerhalb von Wochen so viele Siege einheimsen? Gegen eine Armee, deren Ausbildung sich die Amerikaner viele Milliarden Dollar kosten liessen?

Auf diese Frage erhält man mehrere Antworten, je nachdem, wen man fragt. Journalisten und Lokalpolitiker erzählen von Gouverneuren, die ihre Provinzen kampflos an die Taliban übergaben. Für Geld die einen, aus Sympathie und aus Enttäuschung über die als korrupt geltende Regierung die anderen. Erzählen von Regierungsmitgliedern, die jetzt schon die Seiten wechseln, und von den alten Warlords, die nun aus ihren teuren Residenzen in den Bergen nach Kabul zurückkehren, um der bedrängten Regierung ihre Hilfe anzubieten.

Von neuen kleinen Privatarmeen, die sich bilden, seit der afghanische Präsident Ashraf Ghani die Bevölkerung aufforderte, sich selber zu verteidigen. Von Soldaten, die seit Monaten keinen Sold erhielten, die ohne hinreichende Ausrüstung, Munition und Lebensmittel auf ihrem Posten sassen und den Taliban nichts entgegenzusetzen hatten.

Oder sie berichten wie Shahnaz Qanbari von Fremden, die sich in den Vierteln einquartieren, Listen von Namen anlegen, Sympathisanten werben und den Tag vorbereiten, an dem sie die Kontrolle übernehmen. Die von innen heraus agieren und Allianzen schmieden, lange bevor sie von aussen kommen.

Und nicht jedem, auch nicht in der nach Liberalität und Freiheit strebenden Hauptstadt, gelten die Taliban als Inbegriff des Unerträglichen, zumindest jenen nicht, die Erfahrungen mit einem Leben im Exil haben und die Heimat der Fremde vorziehen. Ein afghanischer Journalist, der ungenannt bleiben möchte, ein Mann, fern jeder Radikalität, beantwortete die Frage nach einem Fluchtplan mit Nein. Er, der einer angesehenen paschtunischen Familie angehöre und ein gläubiger, alle religiösen Vorgaben beachtender Mensch sei, sagte, er sehe keine Gefahr für sein Leben, auch nicht für das seiner Mutter und seiner Frau. «Wir beten, wir trinken keinen Alkohol, und unsere Frauen gehen ohnehin nur verhüllt auf die Strasse. Wir tun nichts, was die Taliban erzürnen könnte.»

Die andere Antwort geben Menschen, die der Regierung nahestehen und dem Vormarsch der Taliban eine globale Dimension geben. «Es sind nicht die Taliban der neunziger Jahre, denen wir gegenüberstehen, es sind gut ausgebildete Terroristen, die ihre Eroberungen lange vorbereitet haben», sagt Shukria Barakzai.

Abgeordnete Shukria Barakzai.

Barakzai ist Abgeordnete des Parlaments Wolesi Dschirga und gilt als Afghanistans prominenteste Frauenrechtlerin. Nach 2001 schrieb sie mit an der Verfassung Afghanistans. 2014 überlebte sie nur knapp einen Anschlag, und fast täglich erhält sie Drohanrufe und Hass-E-Mails, in denen ihr die Ermordung angedroht wird.

An einem arbeitsfreien Freitag sitzt Barakzai in Jeans und T-Shirt im Wohnzimmer ihres bewachten Hauses im hochgesicherten Stadtteil Shahr-e Naw und erklärt, warum sich der Westen vor diesem Vormarsch fürchten sollte.

In Afghanistan verteidige man gerade nicht nur die eigene, sondern die Sicherheit der Welt. «Unser Land ist von einem Terrornetzwerk gekidnappt worden, das unter anderem von Iran und Pakistan finanziert wird. Zurzeit stehen wir 22 verschiedenen internationalen, militanten und terroristischen Gruppen gegenüber, darunter al-Kaida, der Islamische Staat (IS), die pakistanischen Lashkar-e Toiba, die iranischen Jundullah, etliche Milizen und dazu noch Söldner aus Syrien, Usbekistan, Tschetschenien und Tadschikistan.»

Während des Gesprächs liest sie Nachrichten von Freundinnen und Mitstreiterinnen in den überrannten Provinzen, die von Panik und Angst erzählen. «Man hat uns den Wölfen zum Frass vorgeworfen», sagt sie aufgebracht. «Wo auf der Welt hat es das schon gegeben, dass eine ausländische Regierung ein Land einer Terrorgruppe übergibt?» Was sie aus den eroberten Provinzen höre, seien Horrorgeschichten von Folter, Hinrichtungen, Brandschatzung, Vergewaltigungen, Verschleppungen, Zwangsehen.

Am Vortag habe sie mit einer Verwandten telefoniert, die mit ihrer Familie im Norden wohne und nicht mehr fliehen könne. Diese habe ihr berichtet, die Eroberer besetzten die Häuser und forderten die Familien auf, ihnen ihre jungen Töchter als Sklavinnen, ihre Söhne als Kämpfer zu bringen. «Das sind die Methoden des IS und anderer Terrorgruppen. Die Taliban waren furchtbar, aber sie zerstörten keine Häuser, sie verschleppten keine Mädchen.»

Es ist egal, wer im Dorf das Sagen hat

Auch Afghanistans Präsident Ashraf Ghani sprach Anfang August im Fernsehen von einem internationalen Terrornetzwerk. Afghanistan sei ein importierter und übereilter Prozess aufgezwungen worden, der dazu geführt habe, «eine aufständische Gruppe zu legitimieren, anstatt Frieden zu schaffen». Die Taliban, fügte er hinzu, hätten sich nur insofern verändert, als ihre Grausamkeit zugenommen habe.

Nur wenige Kilometer von Barakzais sicherem Haus und doch Welten entfernt lebt auf einem freien Feld am Rande der Strasse der Bauer Ibrahim Muradi. Sein Zuhause ist ein zerfleddertes Zelt, in das der Wind, der von den Bergen des Mittleren Hindukusch weht, stetig Sand bläst. Vor zehn Tagen ist Muradi aus der umkämpften Provinz Baghlan mit seiner Frau, drei Söhnen, vier Töchtern, sieben Schafen und drei Kühen vor den Kämpfen nach Kabul geflohen.

Bauer Ibrahim Muradi.

Als Häuser, Menschen und Tiere in die Schusslinien gerieten, raffte die Familie ein paar Dinge zusammen, lieh sich Geld, um einen kleinen Transporter zu mieten, und fuhr im Schutz der Nacht davon.

Muradi weiss nicht, ob es Taliban waren, die dort kämpften, und eigentlich ist es ihm auch egal. Einige der Männer, erzählt er, seien herumgegangen und hätten die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser für sie zu räumen, und nach unverheirateten Frauen gefragt, das habe ihn beängstigt. Doch geflohen sei er nicht, weil er den Sieg dieser Männer fürchtete, sondern den eigenen Tod durch die Kämpfe.

Nun wartet Muradi auf den Zeitpunkt der Rückkehr, Taliban hin oder her. Sobald die Kämpfe aufhörten, wolle er wieder nach Hause, dort habe er wenigstens ein Haus und einen Acker. Die Dürren der vergangenen Jahre hätten die Familie an den Rand der Existenz gebracht. Um in Kabul neu zu beginnen, fehle ihm Geld. Er wolle seine Ernten einbringen, seine Familie ernähren. Die Regierung, sagt er, habe sich auch nicht um ihn gekümmert, deshalb sei es ihm egal, wer in seinem Dorf das Sagen habe. «Hauptsache, wir bekommen bald Regen.»

Wer nach Antworten sucht – in diesen Tagen, in denen Schmerz und Frustration über alle verlorenen Hoffnungen und Wut über das Versagen der westlichen Truppen sich mit der Angst vor einem Bürgerkrieg und neuem Terror mischen –, findet irgendwann zufällig den Weg zu Mohammad Arif, der der schon seit Jahrhunderten verfolgten Minderheit der Hazara angehört. Diese, weil schiitischen Glaubens, wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Opfer von Terroranschlägen. Zuletzt explodierten drei Bomben im Mai vor einer Mädchenschule in Kabul. 85 Schülerinnen starben. Arifs Tochter Mina überlebte den Anschlag mit Augenverletzungen.

Den Überlebenden bleibt die Regierung bis heute eine Benennung der Attentäter schuldig. Niemand weiss, ob es Taliban, der IS oder al-Kaida waren, die zu solchen Grausamkeiten fähig sind. Auch die Vorwürfe der Eltern, die Schule sei nicht geschützt worden, obwohl sie als mögliches Terrorziel galt, verhallen ungehört. «Es nützt nichts, Fragen zu stellen, warum etwas im Chaos endet», sagt Arif. «Alles in Afghanistan ist vage.»

 
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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Lauch1 am 15.08.2021, 15:14 Uhr

Bitte hör auf, die USA haben 300.000 bestens ausgebildete & ausgerüstete Soldaten gegen 75000 Taliban zurückgelassen. Die Menschen vor Ort begrüßen teilweise den Einmarsch, da kannst du nichts machen.

„ Der schnelle Vorstoß der Taliban ist nur möglich, weil große Teile der Bevölkerung ihn begrüßen oder ihm neutral gegenüberstehen. Die Taliban kommen so wenig vom Mond, wie ehemals die Nationalsozialisten.“
https://twitter.com/heikoheinisch/status/1426858843724779522?s=21

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Antwort von Jana287 am 15.08.2021, 15:18 Uhr

Danke für den Einblick. Nach dem Lesen frage ich mich jedoch, was eine Verlängerung des Einsatzes gebracht hätte. Offenbar ist von afghanischer Regierung, Politikern und einem großen Teil der Bevölkerung eine nachhaltige Veränderung gar nicht gewollt. Wie sollte das die USA oder wir dann erzwingen können?
Insofern war der Abzug nur richtig, wenn man keine nachhaltige Veränderung herbeiführen kann.

Mir tun die Menschen, die dem Ganzen jetzt ausgeliefert sind, unfassbar leid.
Gleichzeitig frage ich mich, wie wir jetzt mit möglicherweise ankommenden Flüchtlingen umgehen sollen, die Erfahrungen aus 2015 bezüglich der Integrationsfähigkeit sind ja da, auch die Frage nach der Menge an Flüchtlingen... Wirkt sich die Angst vor einer Wiederholung von 2015 auf die anstehende Wahl aus?

Und ich habe große Angst vor dem Erstarken der Taliban.

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Antwort von Hashty am 15.08.2021, 15:18 Uhr

Hm. Ich weiss jetzt nicht.
Soll ich einer Journalistin vor Ort, Menschen, Politikerinnen etc vor Ort glauben? Oder doch lieber einem Lauch?

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Antwort von Isa Hpr am 15.08.2021, 15:22 Uhr

Wer Journalisten, Politikern ohne mit der Wimper zu zucken glaubt, ist noch nicht im hier u jetzt angekommen.

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Antwort von Hashty am 15.08.2021, 15:23 Uhr

Die Integrationsfähigkeit von afghanischen Menschen ist mit am Höchsten aller hierher geflüchteten Menschen. Ok, meine Meinung. Und Erfahrung. Vielleicht ist das auch nur bei uns zufällig so. Aber es ist tatsächlich auch zu begründen.
Da gäbe es auf jeden Fall andere Länder, wo ich mir mehr Sorgen wegen der Integrationsfähigkeit machen würde.

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Antwort von Lauch1 am 15.08.2021, 15:23 Uhr

Ganz wie es dir beliebt, um die Situation vor Ort geht es dir ja sichtlich nicht, sonst würdest du Fakten zur Kenntnis nehmen.

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Antwort von Hashty am 15.08.2021, 15:24 Uhr

Ok, dann glauben wir ab sofort nur noch dir und dem Lauch und dem SASSi&Co.
Denke, das ist eine gut durchdachte Idee und Lösung

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Hashty am 15.08.2021, 15:25 Uhr

Welche Fakten jetzt? Deine?

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Antwort von Maxikid am 15.08.2021, 15:30 Uhr

Bei uns sind es eher Iraner, die sich am Besten angepasst haben, gefühlt von Syrern. LG

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Antwort von Einstein2.0 am 15.08.2021, 15:40 Uhr

Müsste man dazu nicht aktuell persönlich vor Ort sein?

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Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Benedikte am 15.08.2021, 15:52 Uhr

Zitat (wikipedia zwar, habe ich aber auch in den Nürnberger Statistiken gelesen)

"Von den afghanischen Antragstellern, über deren Asylantrag im Laufe des Jahres 2015 entschieden wurde, erhielten 47 % einen Schutzstatus, überwiegend aufgrund ihrer Flüchtlingseigenschaft. Die Anerkennungsquote als Asylberechtigte lag bei unter 1 Prozent"

Integration ist da einfacher, wo die Gesellschaft unterstützt. Afghanen haben zur Hälfte subsidiären Aufenthalt- befristeten Schutzstatus, nur 1 % Asyl.Sysrer hingegen haben IMMER mindestens einen Schutzstatus. Dann ist es aber einfacher mit Sprachkursen, Wohnungssuche usw. Welcher Vermieter vermietet gerne an jemand ohne klaren Aufenthaltstitel- bspw.

Von daher- Syrer haben es da am "einfachsten"- außerdem sind die zigmal aufgeklärter als Afghanen. Da trägt keine Syrerin Burka, die habe eine studierte und in England aufgewachsene Königin mit Asma. In Afghanistan hast Du eine kleine gebildete Oberschicht, der Rest halt..... schwierig.

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Re: Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Maxikid am 15.08.2021, 15:57 Uhr

Danke Dir. Ich rede aber noch vor der Zeit, vor 2015. Ich pers . kenne halt sehr viele Perser, die haben alle Medizin oder Jura studiert haben. In meiner Jugend gab es in meinem Umfeld zu erst viele Afghanen, die waren eher schwierig. Die Perser und Afghanen auf einem Schulhof…da lagen Welten dazwischen. LG

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Lauch1 am 15.08.2021, 16:01 Uhr

Zeitung lesen würde reichen, oder?

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Re: Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Benedikte am 15.08.2021, 16:01 Uhr

stimmt

bei uns waren Perser- Iraner sagte man erst später- ganz oft Mediziner , sprachen fließend deutsch und waren immer perfekt schick angezogen. Wo Du es sagst.......

aber dennoch gilt- Vollstatus und Unterstützung hilft bei der Integration und die ist zusätzlich umso einfacher je näher der Kulturkreis ist

und Afghanen....

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Re: Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Hashty am 15.08.2021, 16:05 Uhr

Jetzt können wir darüber, was Integration bedeutet.
Sprache? Soziale Herkunft? Bildung?
Oder die Bereitschaft, die neue Heimat als genau das anzusehen, was sie ist?! Nämlich die neue Heimat.
Die syrischen Leute, die ruckzuck dank Sprachkursen, Vorbildung etc deutsch gelernt haben, gehen sonntags lieber in Koranschulen, als bei gesellschaftlicher Teilhabe mitzumachen. Auch im Umfeld bleiben sie lieber unter sich.
Sie sind sehr nett, gastfreundlich usw. Keine Frage. Aber das ist ihre Kultur und hat nichts mit Integration zu tun


Die afghanischen Familien und auch Männer, die alleine gekommen sind, beteiligen sich viel mehr. Die ganzen afghanischen UMAs haben inzwischen eine abgeschlossene Ausbildung, arbeiten und sprechen ein einwandfreies Deutsch (ok, stimmt nicht ganz, sie sprechen schwäbisch ;-))

Wobei klar ist: Ausnahmen gibt es bei beiden Ländern.

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Re: Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Hashty am 15.08.2021, 16:06 Uhr

"diskutieren" fehlt im ersten Satz

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Re: Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Maxikid am 15.08.2021, 16:06 Uhr

Dem stimme ich zu. Der Lehrer meiner Tochter kommt aus Algerien. Hat dann wohl auch sehr gut funktioniert. Er ging in D aber aufs Gym. Er sieht aber aus, wie ein Gangster Boss. Finden die Jungs natürlich cool. Vom Gemüt aber ein ganz Softer. LG

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Hashty am 15.08.2021, 16:08 Uhr

Und was genau ist der Artikel, den ich eingestellt habe? Clopapier?

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Re: Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Maxikid am 15.08.2021, 16:11 Uhr

Ganz genau. Gibt es bei Euch auch so viele, tolle Syrische Restaurants? Jetzt habe ich Hunger. Ein afghanisches gibt es hier auch. LG

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Da ist viel Wahres dran

Antwort von Berlin! am 15.08.2021, 16:24 Uhr

Es ist tatsächlich ein ausschlaggebender Faktor, wie Du hier Deinen Aufenthalt hast.

Beispiel:
Wir haben ein junges Mädchen als Azubi genommen, die aus einer libanesischen Grossfamilie kommt. Sie ist hier aufgewachsen, zur Schule gegangen, hatte einen MSA und noch ein berufsvorbereitendes Jahr gemacht.
Sie ist hier geboren und aufgewachsen, ihr Deutsch ist einwandfrei, in Wort und Schrift. Zusätzlich kann sie genau so gut Arabisch und ganz passabel Englisch.
Aber: ihre Eltern haben einige zeit Sozialleistungen bezogen, deswegen hat sie keine deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Im Gegenteil: nach dem Schulabschluss bekam sie anstatt der üblichen 5 Jahre Aufenthalt nur noch einen Aufenthaltstitel für 1 Jahr. Mit dem freundlichen Hinweis: wenn Du keine Ausbildung machst, schieben wir Dich ab.

Nur: wer bitte nimmt einen Azubi mit so fragilem Aufenthalt??
Sie hatte Glück mit uns. Heute ist sie kaum wegzudenken aus dem Büro. Wir mögen sie alle. Und sie hat mittlerweile auch den deutschen Pass. Ich habe nicht nur einen bösen Brief an die Ausländerbehörde geschrieben, weil die nicht nur ein Mal Unmögliches verlangt haben.

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Re: Maxikid-das liegt am Status

Antwort von Hase67 am 15.08.2021, 16:30 Uhr

Ich frage mich immer, wo du solche vollmundigen Aussagen hernimmst, was "die Syrer" und "die Perser/Iraner" und "die Afghanen" betrifft.

Über meine frühere Kommilitonin kenne ich eine Reihe von Afghanen, die in den mittleren bis späten 80er Jahren hierher kamen, unter denen waren einige Ärzte, aber auch medizinische Bademeister und MTAs. Der Rest hat sich hier in der Gastronomie eine Existenz aufgebaut. Einige leben in arrangierten Ehen, andere wiederum sind seit Jahrzehnten mit deutschen Frauen verheiratet.

Iraner kenne ich weniger, eher über meinen Mann, das ist dann wohl schon eher das, was du als Bildungselite bezeichnen würdest.

Es gibt hier inzwischen allerdings einige syrische Ärzte, in der Bäckerei, die Luftlinie 500 Meter von hier liegt, verkaufen mir abends und am Wochenende zwei Syrer (der eine älter, der andere noch ganz jung) die Brötchen. Sonst sehe ich die in der Bäckerei nicht, ich nehme an, die verdienen sich damit ein bisschen was dazu.

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Re: Da ist viel Wahres dran

Antwort von SassiStern am 15.08.2021, 16:43 Uhr

Die Großfamilie wird sich freuen über die strategische Platzierung

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von SassiStern am 15.08.2021, 16:47 Uhr

Irgendwie muss ich da an Relotius denken. Alle hören Happy Birthday und ein Bauer fährt im gemieteten Kleintransporter, mit Frau Kindern und mehreren Kühen und Schafen nach Kabul. Die zwei Details zeigen mir schon dass es mit dem gesamten Artikel nicht weit her sein kann.

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Re: Da ist viel Wahres dran

Antwort von Berlin! am 15.08.2021, 16:49 Uhr

Strategisch?
Am Telefon?

Ja....OMG....daran habe ich nie gedacht. Sie kann auf unsere Kosten telefonieren....ich bin erschüttert.

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Lauch1 am 15.08.2021, 16:55 Uhr

Und was ist die Aussage von Biden, Makulatur? Du suchst dir doch immer Kommentare, die deine Meinung bestätigen.

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Re: Da ist viel Wahres dran

Antwort von luna8 am 15.08.2021, 16:55 Uhr

Das ist tatsächlich manchmal schwierig in der Ausländer Behörde ( ich war da nicht nur 1x).

Da sind viele dicke Damen und Herren erst einigermaßen freundlich, wenn sie merken, dass eine ( mutmaßlich) deutsche Begleitung deutsch spricht UND lesen kann.

Ich hab da schon mehrmals aufgefordert, man solle sich nen Job suchen, der glücklich macht.

Statt Steuergelder in unnötigen Shize zu binden.

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Lauch1 am 15.08.2021, 17:05 Uhr

„Die Taliban hatten zuvor in einem rasanten Vormarsch alle anderen Provinzhauptstädte sowie Großstädte des Landes eingenommen. Zuletzt hatten sie die Städte Jalalabad und Mazar-i-Sharif mehr oder weniger kampflos übernommen.“

Verstanden?

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Feuerschweifin am 15.08.2021, 21:37 Uhr

Hashty, deine Erfahrungen sind subjektiv, wie alle persönlichen Erfahrungen immer subjektiv sind, zudem ist es eine andere Ausgangslage, ob eine Familie oder ein einzelner junger Mann flüchtet.

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Re: Vielleicht gibt dieser Artikel einige Antworten

Antwort von Hashty am 15.08.2021, 22:20 Uhr

1. Hab ich nie was anderes behauptet
2. Kenne ich mindestens so viele alleinstehende junge afghanische Männer, wie Familien

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