Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von kikipt am 07.02.2010, 14:00 Uhr

verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

kennt das jemand von euch?

als mein vater gestorben ist war patricia gerade mal 4 monate alt.. und lag wieder mal im kh. er starb in portugal. ich war in wien. ich konnte nicht weg. mein kind brauchte mich.
ich habe es auch nachher nie geschafft auf den friedhof zu gehen. nun hat die frau mit der er zusammen war das grab aufgelassen ( hier muss man alle 5 jahre erneuern oder die knochen werden in ein sammelgrab gegeben)
meine mama war dort und ganz entsetzt.

nun, ich weiss nicht mal ob ich es geschafft haette hin zu gehen. aber nun kann ich nicht mal auch wenn ich wollen wuerde.. (sorry fuer die chaotischen saetze)
nun wird mir immer mehr bewusst, das ich die trauer ueber den verlust meines vaters nie zugelassen, realisiert habe.
irendwie hab ich immer noch das gefuehl das er ganz ploetzlich hier auftauchen koennte..

wie kann man sowas am besten verarbeiten?

Cristina die seit gestern wieder staendig an ihren Vater denkt und so vermisst :(

 
10 Antworten:

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von bobfahrer500 am 07.02.2010, 14:05 Uhr

Was bedeutet das Grab offenlassen?
Es gibt sicher auch bei dir Gruppen von traunernden Menschem da wärst du sicher gut aufgehoben - zumindest für die erste Zeit!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von kikipt am 07.02.2010, 14:12 Uhr

aufgelassen = nicht mehr im besitz haben. also es wurde weiter anderswertig vergeben.
trauerforum suchen.. hm

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

kommt drauf an

Antwort von mama.frosch am 07.02.2010, 14:23 Uhr

wie tief die trauer sitzt, wie leicht es dir fällt loszulassen und wie du ansonsten so drauf bist. kann allein gehen, kann auch begleitung sinnvoll machen.

notwendig sind,meiner erfahrung nach, eine portion selbstliebe, die bereitschaft sich dem schmerz zu öffnen, das einrichten innerer oder äußerer räume in denen die trauer ihren platz finden kann.

das allerwichtigste ist aber "einfach" die bereitschaft, sich darauf einzulassen. das kann bisweilen schwer sein, weshalb es überhaupt nicht verwerflich ist, sich unterstützung zu holen.

nach dem, was du sonst so von dir hier geschrieben hast und auch deine fragen nach therapie, depressionen etc. würde ich vermuten, dass eine (gute!) therapie dir bei einer art rundumverbesserung deines seelenlebens beitragen könnte und auch, dich vor einer möglichen "gefühlsüberschwemmung" zu schützen.


ganz konkret kannst du beginnen, aufzuschreiben was du denkst und fühlst im hinblick auf deinen vater. unzensiert und unverbessert; einfach deinen gedanken und gefühle, mögen es sätze sein, stichpunkte, satzfetzen, kritzelbilder, was auch immer. du musst dafür keinen nobelpreis bekommen, sinn und zweck ist nur, dass es dich erleichtert.


schreiben schafft emotionale distanz. was man nach außen bringt, ist nicht mehr so in einem drin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von flo03 am 07.02.2010, 14:26 Uhr

Cristina ich kann bis jetzt nicht vergessen, was mit meiner Mama passierte. Sie starb vor fast 17 Jahren an Krebs. Ich war zwar am Sterbebett noch da, aber bin zusammengebrochen. Kann bis heute nicht so gut den Friedhof besuchen. Fühle mich da nicht wohl. Und vermisse sie noch immer. Ich hab es bis heute nicht verkraftet. Lass mich dich drücken meine Süsse. Ich kann dich sehr verstehen.

Wie geht es deine Tochter denn alles oki? Denk oft an dich.

LG

Claudia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von Fru am 07.02.2010, 15:24 Uhr

Ich habe meine Mutter verloren als ich 12 Jahre alt war. Da ich noch recht jung war, habe ich auch nicht so trauern können wie vielleicht mein Vater oder meine wehsentlich älteren Geschwister.
Lange Jahre war für mich Mamas Grab einfach nur ein Grab, ohne das es für mich eine tiefere Bedeutung hatte.
Letztes Jahr im Frühling hörte ich zum ersten Mal die Lieder von "Unheilig". Tief in meinem Inneren haben diese Lieder mir geholfen mit trauern anzufangen. Die Lieder sind teilweise sehr sentimental. Vor allen Dingen hat mich das Lied "An Deiner Seite" sehr berührt. In der Zeit habe ich unheimlich viel an meine Mama gedacht, habe auch viel drüber gesprochen, ich würde das als meine Trauerzeit bezeichnen. Nun sehe ich ihren Tot mit ganz anderen Augen, besuche ihr Grab mit viel mehr Respekt und auch mit ganz anderen Gedanken.

Ich hoffe das Du für Dich auch einen Weg findest, das Du anfangen kannst, zu trauern.

LG
fru

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von mama.frosch am 07.02.2010, 15:34 Uhr

das mit musik kenne ich auch. bei mir hat "mama ana ahabak" von christina stürmer so einen nerv getroffen. vom kopf her fand ich es kitschig, aber es ging bis ins mark, ich hab rotz und wasser geheult und hat es einen prozess in gang gesetzt (wenn auch mit anderen thema).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von mamafürvier am 07.02.2010, 15:41 Uhr

Mein Papa starb vor ca. 10 Jahren.
Ich war zur Beisetzung aber nach dem nie mehr dort. Ich muß aber sagen, daß ich das auch nicht brauche um ihm nah zu sein. Ich denke an ihn, vermisse ihn, habe sein Bild bei mir stehen, was ich mal anheulen und zulabern kann.
Wirklich verarbeiten kann ichs sicher auch nie, weil wir udn vor seienm plötzlichen Tod länger nicht sahen, es Probleme gab die nie geklärt wurden.
lG mf4

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von maleja am 07.02.2010, 16:22 Uhr

Vor 9 Jahren starb im Mai 2001 meine Mutter an Leukämie. Es war ein "langes Sterben" und wir waren darauf vorbereitet. Natürlcih war der Moment dann trotzdem schrecklich. Ich war dabei, als sie starb und teilweise war es auch eine Erlösung. Ein Loslassen.
Dann kam die ganze Beerdigungssachen etc und wir waren sehr damit beschäftigt. Und natürlich waren wir auch viel mit meinem Vater dann zusammen und kümmerten uns um ihn. Er war mit seinen 64 Jahren udn noch voll berufstätig zwar kein Kümmerfall, aber wir taten es trotzdem.

Anfang August, als die Gladiolen blühten kam dann die erste Trauer. Denn meine Mutter brachte mir zum Geburtstag (5.8.) immer welche.

So, und nun, zu Beginn meiner Trauer verunglückte mein Vater am 9.8. so schwer mit dem Rad, dass er 2 Wochen später, auf den Tag genau 3 Monate nach meiner Mutter starb.

Und da war für uns Geschwister ersteinmal Boden_unter_den_Füßen_weggezogen angesagt. Mein Bruder wäre fast selber an der Trauer zerbrochen. Das haben wir Schwestern im letzten Moment noch verhindert.
Und es ist heute noch so, dass mir meine Mutter zwar unendlich fehlt, ich aber nur um meinen Vater getrauert habe.
Und das belastet mich sehr.

Also, ich kann zwar mit Dir sehr gut nachfühlen, bin aber selber auch solch ein Fall und kann Dir dadurch gar nicht helfen.

Grüßle Silvia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von claudi700 am 07.02.2010, 17:01 Uhr

hi cristina,

gibt es in deiner nähe trauergruppen (selbsthilfevereine, kirche) o. ä.? ggf. überweisung zum psychologen?

ich denke schon, dass es wichtig ist, die trauer zuzulassen und den verlust zu vearbeiten, egal wie lange es her ist. es holt dich sonst mit einer wucht ein, die du nicht mehr ertragen kannst.

da du derzeit sowieso genügend "baustellen" hast, wird eine persönliche verarbeitung ohne hilfe von außen evtl. sehr, sehr schwer.

claudia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: verarbeiten einer trauer die man die zugelassen hat

Antwort von betty71 am 07.02.2010, 23:11 Uhr

Hallo Cristina,

eine alte Dame, die damals in unserem Haus wohnte und für uns Kinder ein sehr herzlicher und geliebter Oma-Ersatz war (obwohl unsere leibliche Oma noch lebte / lebt), starb 1994 ganz plötzlich. Damals war ich 23 Jahre alt und sie 85. Ich war auf der Beerdigung, aber niemals danach mehr auf dem Friedhof. Das Grab gibt´s nun auch nicht mehr. Ich war über Jahre hinweg wütend (auf sie!), dass sie einfach so gegangen ist und ich mich niemals von ihr verabschieden konnte und ich ihr vielleicht noch etwas sagen konnte, was nun nicht mehr ging. Mittlerweile weiß ich, dass es ein Segen für sie war, dass sie einfach so umgefallen ist und sie nicht leiden musste. Nun bin ich 39 und habe selbst 2 Kinder (und meine "leibliche" Oma wird bald 99), aber ich trauere eigentlich noch immer um meine "Wahl-Oma". Es gibt noch immer Tage, wo ich traurig bin, dass sie nicht mehr da ist, sie meine Kinder nicht mehr kennerlernen konnte, und dann merke ich, dass ich eigentlich noch immer um sie trauere. Vielleicht geht das nie vorbei. Ich denke aber auch, dass auch ein Gang zum Friedhof nichts anderes bewirkt hätte. Wahrscheinlich gehört das zum Erwachsensein dazu, ohne dass wir etwas ändern können? Vielleicht hört eine gewisse Art von Trauer um geliebte Menschen nie auf? Eine Strategie konnte ich bisher auch nicht finden. Aber mittlerweile bin ich mehr glücklich, dass ich sie hatte, als dass ich traurig bin, dass sie nicht mehr lebt. 15 Jahre später.

Alle Liebe!
Bettina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.