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Geschrieben von Malus am 19.02.2019, 8:38 Uhr

Tagesschau de Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt

Studie der Bertelsmannstiftung zu Sorgen der Kinder.

Sehr viele Kinder (ich hab Grad schon wieder die Zahlen vergessen. Steht ja drin)haben Angst wegen der finanziellen Situation der Familien.

Wenn ich mir überlege wie groß inzwischen die Anzahl der prekär Beschäftigten in Deutschland ist, wundert mich das nicht.

Und, passend zum Thema, in Grundschule fühlen sich 8 von 10 Kindern noch sicher. Ähnliches gilt für das Gymnasium. Aber an Gesamtschulen, Real und Hauptschulen herrscht große Angst vor Mobbing und Gewalt.

Und das ist wirklich traurig. Ich finde das richtig schlimm. Und da die Lehrer ja eher unterbesetzt sind, wird da ja wohl häufig gar nicht gemerkt, wenn irgend etwas ist.

Ich muss ehrlich sagen, das stelle ich mir schrecklich vor zu merken, das Kind leidet, hat Angst und man muss es in die Schule schicken.

Mein Sohn besucht dezeit eine kleine nette Grundschule, wo direkt interveniert wird wenn ein Kind mal "Maxifaxi "gerufen wird (was ich gut finde. Wehret den Anfängen. )

Ich würde ihn manchmal auch gerne in Watte packen. Wenn ich sowas mitbekäme, egal ob als Mobbingopfer oder als Täter (kann ja auch sein),das fände ich schlicht furchtbar.

 
35 Antworten:

Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 8:53 Uhr

Unsere Grundschulen im Viertel sind auch klein und sehr fein und betüddelt aber....jetzt kommt das große Aber...die Kinder sind so, durch die Eltern, auf Leistung getrimmt (mit Aussicht auf den Chefposten), dass schon in der Vorschule ein sehr großer Druck unter den Kinder und den Eltern herrscht. Es wird evtl. wenig körperliches ausgetragen, eigentlich so gut wie gar nicht...aber die seelischen Grausamkeiten, so ganz subtiler Art. Die Kinder wissen von Anfang an, was sie werden wollen/müssen, um die zu verarmen. Und in jeder Klasse gab/gibt es mind. 2 Kinder, die deswegen die Schule gewechselt haben. Auch gern, wurden Eltern von anderen Eltern aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

Die Kinder wissen von Anfang an, Leistung, Aussehen, Leistung und Geld...Meine Große geht auf eine Stadtteilschule (Hamburg hat keine Haupt-Real-und Gesamtschulen mehr). Da geht es körperlich rauer zu, aber menschlicher

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von memory am 19.02.2019, 9:47 Uhr

Mir tun unsere Kinder in der heutigen Zeit oft leid. Meine größte Angst als Kind war , dass mir die Jungs Regenwürmer in den Pulli steckten oder ich beim Sport als letzte gewählt werde. Auch was meine Eltern verdienen , war mit als Kind nicht bewusst , geschweige denn , ob das viel oder wenig war .Da gab es Geschenke noch vom Weihnachtsmann oder Geburtstag . Wenn meine Mutter uns ein Eis gekauft hat oder wir mit 2Mark zum Volksfest gehen konnten , waren wir glücklich. Manchmal frage ich mich , wie lange es noch dauert , bis dieser ganze Konsumwahnsinn über uns zusammen bricht.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 9:51 Uhr

Ich weiße noch, BJ 74, dass ich mir als Kind schon sehr, sehr früh immer Sorgen um die Finanzen und um meine Eltern gemacht habe....

Ich weiß noch, dass ich von einem Onkel immer eine Tafel Schogetten und einen Heiermann (5 Mark Stück) in die Hand gedrückt bekam, wenn ich dort zu besuch war.....Herrlich....

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von memory am 19.02.2019, 9:56 Uhr

Echt , ich nicht... das war mir wurscht . Ich war aber ein Wald und Wiesen-Opa-Kind und eh ein bissi eigenartig. Meine Kindheit hab ich bei meinen Großeltern im Garten verbracht und bis ich 10 war hatte ich genau eine Puppe....von da her......nein um Geld habe ich mir nie Gedanken gemacht als Kind. Meine Eltern haben so etwas aber auch nicht vor uns Kindern besprochen.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 9:59 Uhr

Ich war auch ein Wald-und-Wiesen-Oma-Kind. Bin regelmäßig aus der Schule abgehauen und war in der Wildnis unterwegs. Ich war auch sehr merkwürdig. Einen sehr großen Garten hatten wir auch. Wir wohnten mit meinen Großeltern in einem Haus, hatten sehr groß gebaut. Es gab sehr oft Streit, wegen des Geldes.
Ich habe mich immer unter der Treppe versteckt und gelauscht. Mein Bruder hat das auch nie interessiert.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von memory am 19.02.2019, 10:05 Uhr

Na das prägt natürlich. Abgehauen aus der Schule tztztz.... Ich bin nach der Schule immer stundenlang spazieren gewesen ...auf dem alten Stadtfriedhof.....ich fand/und finde die alten Grabsteine immer so schön. Meine Oma konnte mir damals noch Geschichten zu den Familien erzählen und wer dort begraben war. Meine Güte...und ich wundere mich über meine verschrobene Brut , wenn ich so drüber nach denke...kein Wunder....

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von kevome* am 19.02.2019, 10:10 Uhr

Ich habe den ganzen Beitrag gelesen und finde es schon sehr merkwürdig, wenn ein eigenes Zimmer als Armutsmaßstab gilt.

Wir waren in meiner Kindheit vermutlich arm. Ich habe das Zimmer immer mit meiner Schwester geteilt. Ich kann mich sehr gut an die Begeisterung über den ersten Fernseher erinnern und Auto los waren meine Eltern auch richtig lang. Als ich Tennis lernen wollte, konnten meine Eltern sich das nicht leisten. Arm gefühlt habe ich mich allerdings nie. Ich denke gern an meine Kindheit zurück.

Erschreckend finde ich das heutige Anspruchsdenken. Dass es quasi unzumutbar ist, so aufzuwachsen, wie ich es erlebt habe. Ich habe nur gute Erinnerungen daran und Tennisstunden habe ich dann eben im Studium selbst zusammengespart.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 10:11 Uhr

Meine Große macht sich auch sehr viele Sorgen, kommt ganz nach mir.
Meine Lütte ist komplett sorgenlos....

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maca am 19.02.2019, 10:17 Uhr

“Und, passend zum Thema, in Grundschule fühlen sich 8 von 10 Kindern noch sicher. Ähnliches gilt für das Gymnasium. Aber an Gesamtschulen, Real und Hauptschulen herrscht große Angst vor Mobbing und Gewalt.“

Zweiklassengesellschaft!


Die Schere zwischen gut behüteten Mittelschichtskindern und Kindern aus “problembehafteten Verhältnissen“, klafft immer weiter auseinander.
Wenn wir das nicht stoppen, wird uns die daraus resultierende Eigendynamik
zukünftig überrollen und unsere Demokratie massiv gefährden.

Ich war gewillt, meine Kinder auf eine Stadtteilschule zu schicken und habe mir einige angeschaut.
Es ging nicht. Hatte Sorge, dass meine zartbesaiteten Schäfchen gleich kopfüber im Mülleimer landen.
Auf dem Gymnasium sind sie absolut sicher und fühlen sich wohl.
Sie leben aber in einer Filterblase und stumpfen ab.
Ihre Achtsamkeit und ihr Gespür für Ungerechtigkeiten nimmt ab.
Und sukzessive nimmt der Einfluss der Eltern ab und der Einflusses der Peergroup zu.

Früher hat meine Tochter jeden Wohnungslosen betreten wahrgenommen und wurde für das Ungleichgewicht sensibilisiert. Daraus resultierte eine gewisse Demut und ein Bewusstsein für die soziale Verantwortung des Einzelnen als Mitglied einer Gesellschaft.

Heute geht sie an all den “Gestrandeten“ (es werden so erschreckend viele ) achtlos und ignorant vorbei..........
auf ihrem SchulWeg in ihre wohlbehütete Filterblase.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 10:23 Uhr

Mein zartes Mädchen, bald gehen beide auf eine Stadtteilschule....Ja, man muss sich diese genau angucken. Aber....meine Große, 7. Klasse lebt noch ......

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 10:28 Uhr

Ich glaub im Übrigen gar nicht, dass an den Gyms weniger Gewalt, welcher Art auch immer vorhanden ist. Ich denke eher, dass es dort mehr Eltern/Lehrer gibt, die verhindern, dass die schlechten Vorfälle an die Öffentlichkeit geraten. Was ich so von Bekannten höre, ist an den Gyms auch so einiges los....

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maca am 19.02.2019, 11:06 Uhr

Ich wollte niemandem zu Nahe treten.
Das Konzept der Stadtteischulen ist gut und sinnvoll.
Nur wird es leider nicht so angenommen, wie vorgesehen.
Einige Schulen geraten immer weiter in die soziale Abwärtsspirale und die “ guten“ Stadtteischulen sind so überlaufen, dass sowieso nur die Anwohner Chancen haben, in deren Vierteln sie liegen. Das verhindert eine soziale Durchmischung dort dann auch.

Die Stadtteilschulen Öjendorf, Mümmelmannsberg oder Wilhelmsburg sind alle von 2 ( was ja schon desolat ist) auf den Sozialindex 1 gerutscht.
Ohne soziale Heterogenität verstärken sich Gewaltprobleme ommer mehr.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 11:09 Uhr

Also ich weiß nicht....vieles was heute als arm gilt war zu meiner Zeit ganz normal.

Und was die Situation an den Schulen betrifft kann ich das überhaupt nicht bestätigen dass heute so viel mehr gemobbt wird. An der Schule meiner Tochter wird eine Null-Toleranz-Strategie gegen jegliches fiese Verhalten gefahren, die sind extrem darauf aus alles im Keim zu ersticken was schlechte Stimmung macht. Gibt sofort einen Verweis und noch in der 5. Klasse mussten zwei Kinder die Klasse wechseln weil sie für das Klima nicht gut waren.
Die Schulpsychologin ist viel anwesend und macht präventiv viel, es gibt jede Woche eine Stunde "meine Klasse und ich", da werden solche Dinge besprochen.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 11:14 Uhr

Ich weiß jetzt nicht genau was eine Stadtteilschule ist und wer sie besucht, aber ich kann mir das vorstellen dass es Gegenden gibt in denen das Publikum an den Schulen eher schwierig ist.

Wie man das lösen kann weiß ich auch nicht, klar werden die dann gemieden von bildungsnahen Familien.

Wahrscheinlich geht es nur mit extrem viel Personal zu lösen, und das will dann keiner finanzieren.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 11:16 Uhr

Alles gut....ich weiß was Du meinst. Unsere Stadtteilschulen haben Index 5 (die meiner Kinder) und damals unsere 2. Wahl Index 6. Die Schule meiner Kinder haben noch, ab 7. Klasse einen Gymnasialzweig, also G 8 und G 9 ist möglich. Daher ist diese Schule auch extrem überlaufen, aber die Durchmischung ist sehr gut. Es gibt viele Kinder, die dort auch mit einer Gym-Empfehlung hingehen...Ich bin dankbar, dass wir so dicht an dieser Schule wohnen (nur 1,8 km Enfernung). Ich weiß jetzt schon, dass wir in diesem Jahr die Anmeldezahlen um ein Vielfaches vom letzten Jahr übertreffen werden....Das Gym bei uns in Eppendorf ist wieder das andere Extrem....auch nicht gut. Keine Durchmischung..nach unten...

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 11:18 Uhr

Das Problem ist dann auch wieder, dass jeder sein Kind, egal mit welchen Zensuren, aufs Gym schickt und diese haltlos überfüllt sind. In Hamburg braucht man keine Gymempfehlung......

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Malus am 19.02.2019, 11:18 Uhr

Wir haben einmal pro Woche gesundes Frühsrück in der Grundschule, wo Eltern helfen. Schnippeln, Brot schmieren etc.

Ich bin in verschiedenen Helfergruppen, da ich sehr wechselhafte Arbeitszeiten habe (Also nicht in einer festen Gruppe. Ist eh freiwillig)

Jedenfalls ist es meistens nett. Man unterhält sich. Schöne Sache.

Manchmal bekomme ich aber mit, wie Eltern über andere (nicht Anwesende) herziehen.

Da ich zu keiner Gruppe gehöre, bin ich da eh außen vor. Aber das ist mir manchmal wirklich unangenehm.
Ich habe aber leider nicht den Mut zu sagen "hey, hört auf zu hetzen."
Ich kenne die ja alle nicht. Weder die Giftspritzen noch die Opfer.und will die auch nicht näher kennenlernen.Aber da wird manchmal abgelästert.....Holla die Waldfee.

Wie sollen denn da die Kinder werden, bei solchen Vorbildern?

Wirklich ätzend.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 11:23 Uhr

Ach ja, ok. Hier in Bayern gibt's ja das Übertrittszeugnis, finde ich eine gute Sache, das filtert schon mal vor.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 11:27 Uhr

War in Hamburg früher auch so. Zu meiner Schulzeit, gab es immer nur ca. 4-6 Kinder oder weniger, die aufs Gym kamen oder eben dann nach der Beobachtungsstufe. Es gibt ja die Empfehlung immer noch, diese ist nur nicht mehr wichtig.

2010 wurde dann alles umgemodelt. Haupt-Real-Gesamtschulen wurden abgeschafft. Die Stadtteilschule entstand. Vorher sollte noch die 6 jährige Grundschule eingeführt werden. Da gab es aber riesen Proteste aus dem Bildungsbürgertum. Ein Bürgerentscheid beendete das Vorhaben, die Stadtteilschule wurde geboren...

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Malus am 19.02.2019, 11:34 Uhr

Was mich irritiert-abscheinend gilt es als schlimm wenn man nicht in Urlaub fährt. Wir waren als ich ein Kind war ein einziges Mal in Urlaub. Eine Butterfahrt nach Italien als ich 11 war mit dem Bus und Werbung für Matratzen.

Wir hatten kein Geld.

Das war gar nicht schlimm.

Und mein Sohn kennt das so auch nicht. Wir waren letztes Jahr drei Tage in der Eifel. (Da hat mein Mann im Eifelpark der Kassiererin gesagt er will nicht den Park kaufen, sondern nur Tickets für einen Tag (hab mich zu Tode geschämt. Wir sind dann trotzdem rein. War toll)

Jedenfalls haben wir hin und her überlegt dass man ja seinem Kind etwas bieten muss, sonst ist das ja ganz schlimm für das Kind, und sparen weil wir im Sommer dann wieder drei, vier Tage wohin fahren. Nicht weit weg. Wir schwanken zwischen center Park, Wieder Eifel, playmobil Land, halt drei, vier Tage ,keine Ahnung, und eigentlich machen wir es nur weil wir nicht wollen, dass er Außenseiter wird -aber, es wird sicher schön, toll und tut uns auch gut

(Wobei, ehrlich gesagt, der Eintritt Eifelpark war schon happig, ist schön dort. War angemessen. Mein Sohn stand aber die ganze Zeit bei den Ziegen und streichelte sie. Also weniger ist manchmal mehr)

Ich bin jedenfalls immer irritiert wenn man mitleidig angeschaut wird "was, ihr fahrt nie in Urlaub?"

Ich kenne es aber auch nicht und auf die Butterfahrt hätte ich als Kind gut verzichtrn können.

Drei Stunden Gequake über Matratzen und Ruinen. Ei Danke.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Shanalou am 19.02.2019, 11:54 Uhr

Von Nix kommt nix. Schau dir die Eltern an, dann weißt du in den meisten Fällen, warum die Kinder so sind, wie sie sind.
Aber ich bin eher bei lilly. In meiner Schulzeit (80iger bis Anfang 90iger) wurde massiv gemobbt! In den Schulen meiner Kinder wird wesentlich früher eingegriffen (und konsequenter) als damals.
Das mit dem Urlaub ist so eine fixe Idee von vielen (wobei ich auch gerne wegfahre). Die Beste ist meine Nachbarin: Wenn sie irgendwo etwas gespart hat, dann rechnet sie schon aus, wie lange sie dafür in Urlaub fahren kann.
Und was das Zimmer teilen angeht: Da bin ich mir ziemlich sicher, dass das bei den Mietpreisen und überhaupt Immobilienpreisen bald wieder ganz normal sein wird.

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Re: Gab es früher aber auch schon

Antwort von cube am 19.02.2019, 11:59 Uhr

Ich komme aus einer Kleinstadt. Sehr katholisch. Hauptsächlich Einfamilienhäuser, Reihenhäuser. Und die Genossenschaftwohnungen bzw. von den Arbeitgebern gebauten Wohnungen (damals zB von der Post). In diesen wohnten wir. Also sozusagen "Arbeiter-Milieu". Und obwohl wir nicht arm waren, fühlt man sich als Kind schnell "unterpreviligiert", wenn gefühlt alle anderen Kinder der GS in einem freistehenden Haus wohnen oder mindestens dem eigenen Reihenhäuschen. Wo man sich den Garten nicht mit den Nachbarn teilen muss, sondern seinen eigenen, schön bepflanzten hat. Und auch da gab es natürlich schon die "Assi-Siedlung". Eine kleine Ansammlung von "Hochhäusern" - also für damalige Verhältnisse waren dort eben die 6-Stöckigen Mietshäuser "Hochhäuser" - für die, die eben arm sind. Und arm war man ja nicht aus Pech - nein, schon damals war man dann assozial/prollig - sonst hätte man ja einen vernünftigen Beruf und müsste nicht dort wohnen. Angst vor Armut hatte ich nicht - aber mir war durchaus bewusst, dass wir eben keine Arzt-Familie waren und in den Augen der anderen eher so kurz vor sozial unterpreviligiert. Mein größter Wunsch als Kind war, auch in einem Haus zu wohnen...

Kleine Geschichte am Rande: vor kurzem war ein Klassenkamerad unseres Kindes bei uns zu Besuch.Geparkt haben wir ein Stück die Straße runter, vor einem 3-Stöckigen Mehrfamilienhaus. Prompt fragt dieses Kind "wohnt ihr etwa da drin?!?" Nein, tun wir nicht - aber eben auch nicht im eigenen Haus wie dieses Kind. Ich hab mich so an früher erinnert gefühlt, wo es auch schon wichtig war, wie man wohnte. Ich hätte dem Kleinen am liebsten mal kurz die Meinung gegeigt bzgl. Überheblichkeit usw. Hab´s aber bei einem kurzen "nein" belassen.
Aber da kann ich mir prima vorstellen, warum Kinder auch ohne echte Not Angst haben, arm zu sein/zu werden - wenn es schon in der GS ein No-Go ist, in einem Mehrfamilienhaus "wohnen zu müssen".

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Re: Gab es früher aber auch schon

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 12:12 Uhr

Das muss aber an der Gegend liegen.

Hier wohnen sehr sehr viele Leute in Mehrfamilienhäusern, eine 100 qm Wohnung kostet auch je nach Lage zwischen 450.000 und 650.000 EUR. Da kann man sicher nicht von arm reden, auch nicht wenn jemand sie für ab ca. 1500 EUR mietet.

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Re: Gab es früher aber auch schon

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 12:15 Uhr

Bei uns kosten Wohnungen von 120 qm2 schon auch gute 800.000 und auch mal mehr....eine Bekannte verkauft gerade ihre Wohnung ...es kann schon mal in die Millionen gehen, hier lacht keiner über eine Wohnung. Auch wenn man nur zur Miete wohnt....
Unsere Mietwohnung kostet auch 1.500 Euro , was noch günstig für unsere Gegend ist, normal sind hier eher 2.500 kalt und aufwärts...

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Re: Gab es früher aber auch schon

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 12:21 Uhr

Klar ist aber wohl dass solche Standesdünkel von den Eltern vermittelt werden, kein Kind käme alleine drauf dass es schlechteres Wohnen in was auch immer gibt und würde Rückschlüsse auf die Bewohner schließen.

Dazu bräuchte es ja auch Hintergrundwissen das ein Kind gar nicht haben kann, nämlich zb den Zeitpunkt des Einzugs oder das Viertel wirken sich ja extrem aus.

Wir zum Beispiel haben 2006 ein Reihenhaus gekauft das die Hälfte von dem gekostet hat was heute für eine Wohnung zu zahlen wäre. In den Augen solcher Kinder gelte ich dann als reicher als Familien die wesentlich mehr für "nur" Wohnung bezahlt haben weil sie eben paar Jahr später gekauft haben.

Ich würde gar nicht wollen dass sich mein Kind mit solchen Idioten anfreundet ehrlich gesagt.

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Was ist sehr, sehr traurig finde...

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 12:26 Uhr

Eine Bekannte von mir, sie arbeitet nicht - kümmert sich aber sehr in den Schulen der Kinder, ist schlau, Mann verdient sehr wenig, bekommen einen Zuschuss zur Miete.

Die Tochter ist sehr schlau, hat ein reines 1er Zeugnis in der 4. Klasse. Sie würde so gern auf ein Humanistisches Gym hier in Hamburg gehen. Dort verkehrt aber fast nur wohlhabendes Klientel. Die Eltern schicken ihr Kind nicht dorthin, weil sie wissen, dass ihr Mädchen garantiert ausgegrenzt oder auch nicht mithalten kann, vom finanziellen her. Dabei ist dieses Kind bestimmt um einiges klüger, also so manch reiches Kind...Und wie das denn so ist, die Eltern fühlen sich unwohl, das strahlt aus.....schade finde ich das.

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Re: Was ist sehr, sehr traurig finde...

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 12:30 Uhr

Ja das ist sehr scheiße!

Wäre vielleicht ein normales Gymnasium ein Kompromiss? Die humanistischen gelten in meiner Stadt auch als sehr elitär. Mit Latein als erster Fremdsprache anfangen kann man überall eigentlich, da hätte sie keinen Nachteil erstmal.

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Re: Was ist sehr, sehr traurig finde...

Antwort von Maxikid am 19.02.2019, 12:34 Uhr

ja, sie haben sich für ein anderes entschieden, wohnen aber von dem , zwar nicht so weit weg, aber es ist halt auch sehr beliebt. Ich drücke so sehr die Daumen.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von chrisy02 am 19.02.2019, 12:36 Uhr

Deinen letzten Satz: " Da geht es körperlich rauer zu, aber menschicher", kann ich nur unterschreiben.

Meine große Tochter geht auf ein Gymnasium und mein Sohn auf eine Gesamtschule. Der Druck auf dem Gymnasium ist nicht ohne, es ist auch schwer Freundschaften zu knüpfen. Viele Mitschüler meiner Tochter lernen viel und wenn man sich mal verabredet dann nur um Referate vorzubereiten.

Gruß Sandra

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von Malus am 19.02.2019, 12:37 Uhr

Das ist aber unsere Gesellschaft.

Obdachlose sind selber schuld, heißt es. Und immer wieder die Tafeln gehören abgeschafft weil sie die Menschen in ihrer Unfähigkeit oder Faulheit oder keine Ahnung bestärken. Denn uns geht es gut und wer soziale Ungleichheit anprangert ist ein Jammerer und bekommt ein Mimimi um die Ohren.

Uns geht es gut. Wem nicht ist selber schuld und Hilfe sollte abgeschafft werden.

So ist doch derzeitiger Stand am Stammtisch.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von kravallie am 19.02.2019, 13:15 Uhr

ich bin in einem heutigen münchner glasscherbenviertel aufgewachsen, wir hatten nur eine 67qm-wohnung, meine Eltern hatten nur hauptschule.
trotzdem bin ich auf ein humanistisches Gymnasium gegangen und wurde niemals gemobbt. im Gegenteil: meine ganzen freunde stammten aus einfamilienhauskreisen in Obermenzing, wir waren oft bei mir, weil ich tatsächlich das größte zimmer hatte (aber keinen pool!).
mein kind1 kam schon mal heim und sagte, die xy hat gesagt, wir wären arm, weil auch ich "nur" in einer Wohnung zur miete wohne. und warum sie denn kein Tommy hilfiger trüge.....(gemischtes sprengelgym). ICH habe meine popelmietwohnung mitsamt meinem popelaklässchen (neben das sich so manch ein neuwagenbesitzer nicht stellen möchte ) ganz alleine finanziert. wenn mir das so ein bleeds hilfigerträger nachmacht, dann hut ab, vorher lache ich es aus.
kind2 geht tatsächlich auf eine Mädchenschule in bogenhausen, da ist von blödem gerede keine spur.....weiß nicht, woran das liegt.

angst haben meine Kinder glaube ich nicht, denn sie wissen, dass sie sich auf ihre mama verlassen können.

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 13:30 Uhr

Weisst du denn nicht dass ich für deine A klasse jederzeit eine Ausnahme machen würde?

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Re: Tagesschau de "Angst vor Armut, Mobbing und Gewalt "

Antwort von kravallie am 19.02.2019, 13:42 Uhr

nein

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Ich weiß nicht???

Antwort von Trini am 19.02.2019, 14:58 Uhr

Irgendwo schrieb jemand treffend, dass die Ausgrenzung bei den "Armen" oft viel größer ist als bei den "Reichen".

Habe ich übrigens ähnlich erlebt, als ich bei einer finanziell schwächeren Freundin zur Tupperparty war. Unglaublich wie viel Geld da über den Tisch ging, während meine Kinder Frühstücksboxen aus dem Aldi nutzen mussten.

Trini

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Re: Ich weiß nicht???

Antwort von lilly1211 am 19.02.2019, 15:05 Uhr

Ja logisch! Die müssen es sich ja ständig beweisen dass sie NICHT arm sind.

Kann mich an einen Beitrag hier im alleinerziehende erinnern. Kind fährt ins skilager. Mutter kauft alles vom besten im Fachgeschäft für 400 Euro Kleinkram kleidung wie Unterwäsche Rolli Socken. Damit bloß nicht auffällt dass sie knapp bei Kasse ist.

Ich kaufe Kaffeerösterei Socken.

Und überhaupt würde in meinem Umfeld nie jemand unsere Bildung oder Finanzkraft in Frage stellen nur weil ich aldi oder tchibo kaufe.

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