Meine Oma baut sehr stark ab und ist sehr traurig....

Meiner Oma ging es nach dem Tod meines Opas (jahrelang demenzkrank und von ihr lange gepflegt) ebenso. Eigentlich zieht sich das durch das ganze Jahr - mein Großvater starb Anfang des Jahres.

Etwas Besserung der Stimmung brachte die Anschaffung eines kleinen Kätzchens. Meine Eltern hatten das Kätzchen einfach so und gegen ihren Willen - sie war einfach gegen alles...- besorgt. Allerdings wohnen sie im gleichen Haus, kümmern sich also auch mit um die Katze.
Man merkt deutlich, dass das Kätzchen ihr gut tut, ihr eine Aufgabe gibt. Wahrscheinlich auch das Gefühl gebraucht zu werden.

Über ihren Urenkel freut sie sich auch sehr.
Derzeit ist sie sehr wortkarg, spricht mit uns allen nicht sehr viel (ist seit einigen Wochen an der Dialyse und hadert sehr mit diesem Schicksal), aber mit dem Urenkel spricht sie am meisten und freut sich sehr über ihn.

Im Sommer haben wir mit ihr mal einen Familienausflug gemacht. Vier Generationen. Oma, Tochter, Enkelin, Urenkel - das hat ihr richtig gut gefallen (wenngleich sie das nie soooo zugeben würde).

Verbring Zeit mit ihr, nimm deine Kinder mit, unternehmt was Schönes, holt sie zu euch. Und zeigt ihr, dass ihr ihre verstorbenen Kinder vermisst. Auch das hilft.

Achja, vielleicht wäre auch eine Tagesbetreuung etwas. Meine Oma geht da seit mehreren Wochen hin (gesundheitlich bedingt) und hat dort gut "Anschluss" gefunden. So ist sie nicht mehr den ganzen Tag allein.

Noch einen anderen Aspekt solltest du aber nicht aus den Augen verlieren: Deine Oma TRAUERT. Das ist normal und auch gut so. Vor allem aber muss man ihr dies auch zugestehen. Sie DARF traurig sein. Du trauerst ja sicher auch um deinen Vater. Vielleicht würde es ihr helfen, wenn du mit ihr drüber sprichst?

LG
S