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von Maiwunder2015  am 03.12.2022, 22:26 Uhr

Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Ich überlege im Rahmen meiner Elterzeit die noch bis Dezember 23 geht, ein Kleingewerbe anzumelden.
Ich würde gerne selbst genähtes und oder beplotterte Kleidung herstellen und verkaufen.
Hat jemand Erfahrung? Lohnt es sich bei Etsy, Ebay Kleinanzeigen und Co was zuverkaufen?
Darf ich das während der Elternzeit überhaupt und muss der Arbeitgeber zustimmen?
Vielleicht weiß ja jemand mehr bescheid, danke

 
12 Antworten:

Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von Maroulein am 04.12.2022, 8:18 Uhr

Wie das in Elternzeit aussieht kann ich nicht sagen
Aber der Markt ist mehr als gesättigt,es gibt so viele die zu absoluten Dumpingpreisen nähen so dass sie eigentlich gar nicht verdienen können,und es gibt unzählige die wieder aufhören

Du hast trotzdem kosten,die Anmeldung,du musst je nach Bezeichnung beitrag für Handwerks oder Handelskammer zahlen,sobald du Versand anbietest musst du entsorgungsgebühren entrichten..

Ich nähe seit über 30 Jahren und da das Material auch immer teurer wird(dass nähen günstiger ist als kaufen ist schon ewig nicht mehr),und ich sehe was drumrum passiert,ich habe oft anfragen ob ich nicht Mal was schönes nähen kann,und sobald man nur die Materialkosten aufzählt hat man lange Gesichter,ich,habe mich damals dagegen entschieden.

Du musst ja zusätzlich zum Material Maschinenverschleiß,Strom und Arbeitszeiten rechnen,klar einen einfachen Hoodie nähe ich in 20 Minuten weg,aber den würde ich auch nicht für das Geld kaufen was er trotzdem kosten müsste,näht man aufwändig will einem keiner die Arbeitszeiten anständig bezahlen

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Re: Nein, lohnt nicht - es sei denn,

Antwort von cube am 04.12.2022, 8:39 Uhr

du bietest etwas ganz Besonderes an.
Einfach nur personalisierte Kleidung oder "handgenäht" als Gütesiegel - das machen soooo viele. Da wirst du kaum etwas dran verdienen.

Geld verdienen nur diejenigen, die eine noch unbesetzte Nische finden bzw. sich eine ganz spezielle Zielgruppe suchen und für diese Dinge anbieten, die es eben nicht schon x-mal gibt.
ZB (aktuell ganz angesagt) Besitzer einer ganz bestimmten Hunderasse. Und dann Shirt, Hoodies etc mit entsprechenden Motiven und einem netten Spruch dazu.
Und auch dann musst du sozusagen die 1. sein, die es anbietet, weil ganz schnell auf den Zug aufgesprungen wird und die Preise sinken werden.

Überleg dir also gut, ob das, was du anbietest, so besonders ist, dass du auch einen Preis verlangen kannst, bei dem es sich lohnt zu arbeiten.
Google doch einfach mal bzw. schau mal bei ebay, etsy etc nach dem, was du anbieten möchtest. Und dann siehst du ja schon, wieviele Anbieter es gibt und welche Preise die nehmen.

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von Frida19 am 04.12.2022, 8:47 Uhr

Lohnt sich nicht!

Ich habe hier mal für einen Weihnachtsmarktstand für einen gemeinnützigen Verein ganz viel genäht.
Wir haben die Sachen wirklich super günstig verkauft und dadurch total viel verkauft und sehr viel Geld eingenommen.
ABER das ging nur, weil der Verein die Stoffe alle gespendet bekommen hat. Ebenso das Nähgarn.
Strom, Zeit und Nähmaschinenabnutzung habe ich gespendet.

Heißt der Verein hatte keine Ausgaben und hat somit den Verkaufspreis als Reingewinn bekommen.
Und dann musste außerdem kein Gewerbe angemeldet werden, keine Steuern gezahlt werden (Gemeinnützigkeit) usw.
Das war eine absolute Sondersituation.

Zu den Preisen würde ich privat aber nicht verkaufen müssen. Da fallen dann ja auch noch diverse Abgaben an. Und Material muss ja auch gekauft werden.
Dann zahlt man drauf.
Und man darf nicht vergessen: gerade jetzt sitzt das Geld bei den Leuten absolut nicht mehr locker. Inflation, Energiekrise, Zukunftsängste...... Da wird zuerst bei solchen Dingen gespart.

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von dhana am 04.12.2022, 10:25 Uhr

Hallo,

wir haben eine Zeitlang für Märkte alles mögliche aus Kräutern hergestellt - von Tee´s, Kräutersalz bis zu selbstgemachten Naturseifen. Mit Kräuterwanderungen und Kindergeburtstagen.

Wenn man die Arbeitszeit wegrechnet, dann ist schon Geld dabei rausgekommen - Material war ja Großteils aus dem eigenen Garten, oder selbst gesammelt.
Aber es hängt wirklich sehr viel Arbeit drin - fängt beim Herstellen an übers Dekorieren für jedes einzelne Teilchen an und hört beim Gestalten vom Stand noch nicht auf.
Da hängt sehr sehr viel liebevolle Kleinstarbeit drin - also auf einen Stundenlohn wenn man die Zeit rechnet kommt man da nicht.

War eigentlich eine Dauerbeschäftigung für die ganzen Familie.

Dazu kommt, das viele Märkte nur im Bundle vergeben werden - da ist dann nicht nur der Weihnachtsmark (auf dem wirklich Geld verdient wird) sondern auch mehrere andere Märkte verbunden - und im Sommer auf dem Volksfest für viele Stunden den Stand offen zu halten, obwohl kaum einer etwas kauft. Ist sehr zeitaufwendig und macht dann auch keinen Spass.

Hat es sich rentiert - naja - es war eine Beschäftigungsmöglichkeit für mich während ich bei den Kindern zuhause war, meine Mutter war mit beteiligt, die damals ihre eigenen Probleme hatte und der das ganze gut tat. Mein Papa hatte eine beschäftigung mit Stand aufbauen, planen und Holzarbeiten drumherum.
Meine ganze Familie war mit involviert, meine Schwester samt Familie...
ja es war eine tolle Zeit - es waren immer wieder ein paar 100 Euro die übrigblieben und dann eine nettes Weihnachtsgeld waren.
Aber wirklich ein Standbein das finanziell die Familie unterstützen sollte was das sicher nicht.
Da hätte man noch mehr Aufbauen müssen - wie Workshops ect... dafür hätte wir dann aber Seminarräume haben müssen, eine Betriebsküche, .... also durchaus finanzieller Aufwand - ich hab es mir mal kurz überlegt, da Anfragen schon da waren - aber dann hätte ich wirklich den kompletten Schritt in die Selbständigkeit gehen müssen mit Finanzierungsplan, Existenzgründerdarlehen ect .... das wollte ich mit kleinen Kindern nicht machen.

Sprich man kann mit einer guten Idee den Sprung in die Selbständigkeit schaffen - aber es hängt wirklich sehr viel Arbeit drin - mehr als nur gut nähen können.
Man muss sich ja von der Konkurenz abgrenzen - und ja da kommen auch mal Anzeigen ans Gewerbeamt, ect... hatten wir nach einem Mark an dem noch ein anderer ähnlicher Stand war im Haus, klar kann man nicht Beweisen das es die Konkurenz war, aber es war eine Anzeige der das Gewerbeaufsicht nachgegangen ist (von wem haben wir nicht erfahren) aber ich musste dann z.B. nachweisen das wir keine "gestohlenen" Rezepte verwenden, sondern alles Eigenkreationen sind. Und ob ich überhaupt die Ausbildung hätte sowas zu machen... hab ich.
Eine Kollegin die Stricksachen auf dem Weihnachtsmarkt angeboten hat wurde sogar aufgefordert jedem Strickteil beizulegen welche Wolle, welche Zusammensetzung, welche Färbung, teilweise hat sie so kleine Teile wie Taschenbaumler aus Wollresten gefertigt - finde da mal Wolle da war...

Wenn du es machen willst, dann bereite dich gut vor - es macht durchaus Spass. Aber rechne nicht wirklich mit Finanziellen Gewinn.

Gruß Dhana

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Re: und: die Präsentation zählt auch - nich mehr Arbeit, die

Antwort von cube am 04.12.2022, 11:22 Uhr

du dir eigentlich auch bezahlen lassen musst. Also schöne Fotos vom Produkt zu machen.
Du kannst das Tollste anbieten - wenn es einfach nur abfotografiert ist, wirkt es billig.

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von Lluvia am 04.12.2022, 11:35 Uhr

Hallo,
Informier dich erstmal was du drumherum brauchst dann mit der Frage ob es sich lohnt.

Wohnst du zu Miete? Dann musst du mit deinem Vermieter reden ob du an deinem Standort gewerblich nähen darfst. Wie sieht es ce kennzeichnung aus? (Ich weiß nur, dass es bei Kuscheltieren erforderlich ist. Aber welche Kennzeichen brauchst du für Kleidung und welche Kosten kommen da auf dich zu?) Hast du entsprechende Schnittmuster? Welche Stoffe darfst du verwenden? Wo musst du was anmelden, auch wenn nur klein es ist ein Gewerbe...

Es gibt da sehr viel zu beachten.

Lluvia

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von Chynn am 04.12.2022, 13:26 Uhr

Ich hatte ein paar Jahre einen gut laufenden Etsy Shop. Den habe ich neben dem Studium betrieben und selbst genähtes und geplottetes verkauft. Während Corona habe ich dann auch Stoffe verkauft, die haben mein Geschäft gerettet! Sonst hätte ich die totale Miese gemacht. Insbesondere etwas im Auftrag zu fertigen fand ich dermaßen stressig, dass es mein ganzes Hobby zerstört hat. Hobby zum Beruf zu machen ist viel zu romantisiert.
Beim Nähen musst du, wenn du verkaufen willst, auf einiges achten: du brauchst Verkaufslizenzen für die Schnittmuster, die Sachen müssen perfekt sein (!), gute Bilder, Marketing etc. dann musst du auch die Steuern beachten usw.

Beim Plotten das gleiche: Lizenzen!! Super wichtig, du kannst nicht einfach irgendwelche Schriften oder Bilder nehmen und auf was anderes raus kleben. Insbesondere so beliebte Motive wie von Disney oder Harry Potter werden ziemlich oft aus dem Verkehr gezogen und da sind dann auch kleine Betriebe vor Strafzahlungen nicht gefreit!

Und ganz besonders von Babysachen (Kleidung, Spielzeug, Kuscheltiere, Wärmekissen) lass die Finger! Da muss nur einmal ein Plott abgehen, eine Kugel abfallen, ein Wärmekissen falsch benutzt werden und du hast ne Klage am Hals, die sich gewaschen hat!
Mein tip: bewahre dir dein Hobby, versuche keinen Kommerz draus zu machen. :)

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von DecafLofat am 04.12.2022, 15:07 Uhr

In 2008 habe ich mein erstes Kind bekommen. Eine (inzwischen sehr gute) Freundin war mit mir im Rückbildungskurs. Sie hat dasselbe wie Du gemacht, es hat sich für sie nicht gelohnt, da keiner für den Faktor Zeit zahlen möchte.
Allerdings hat sie sich vom gewerblichen Nähen verabschiedet, näht nur noch für ihre Tochter und für gute Freunde :o)
ABER sie hat daraus ein Business gemacht und hat jetzt ihren eigenen Stoffgeschäft, online und Laden, läuft prima. Sie bietet Nähkurse an, aber ihr macht es jetzt so sehr viel mehr Spaß als das undankbare Nähen.

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von mausebär2011 am 04.12.2022, 15:12 Uhr

Mein Mann hat ein Nebengewerbe und musste sich die Erlaubnis vom Arbeitgeber holen.


Was dein Produkt angeht stimme ich den anderen zu.
Handgemachte und/oder personalisierte Kleidung gibt es so viel, das wird vermutlich nicht funktionieren.
Meine Cousine versucht damit seit Jahren ein Geschäft aufzubauen. Klappt nicht.
Halt wirklich nur für nebenbei und dann geht sie auch kaum ins Plus. Meist ist sie bei Null.
Dabei stellt sie wirklich schöne Sachen her.


Wenn es für dich aber zweitrangig ist daran Geld zu verdienen und es dir lediglich um den Spaß geht, klar. Leg los.
Wenn du aber wirklich was dazu verdienen willst, dann schau lieber nach Marktlücken. So hat es bei uns geklappt. Wir füllen eine Marktlücke und können aus dem Nebengewerbe schon bald unseren Hauptjob machen.

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von TanteMine am 04.12.2022, 17:30 Uhr

Der Markt ist übervoll.

Wir hatten einen Stand für die Schule und haben dort Selbstgenähtes und gestrickte Socken und Mützen verkauft. Du verdienst NIX dran. Du brauchst gutes Material, denn die Sachen sollen ja halten und alleine Sockenwolle kostet hier schon ab 7 Euro aufwärts!
Für die Arbeit darfst du da gar nix mehr verlangen.
Wir wollten für ein Paar Erwachsenensocken 9 Euro... Ja, bis uns einer sagte, paar Stände weiter hat er sich gestrickte Arbeitssocken gekauft für 4 Euro !!! Das ist dann aber wohl Billigwolle, anders kann ich mir das nicht erklären.

Ich würde es nicht machen

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von Amore am 05.12.2022, 15:47 Uhr

Mach am besten einen Termin beim Arbeitsamt aus und lass dich ausführlich beraten. Ob du es machst oder nicht, zumindest bist du dann aufgeklärt.
Fremde Erfahrungen können zwar hilfreich sein, aber manchmal können die einen daran hindern das zu tun, was man für sich wünscht.

Je nachdem was man für ein Konzept hat, wie man Werbung macht und wo man verkauft, kann es erfolgreich laufen.

Kenne ich auch aus eigener Erfahrung

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Re: Kleingewerbe, wer hat Erfahrung?

Antwort von Minimäuschen am 06.12.2022, 14:16 Uhr

Ob dein AG zustimmen muss, hängt davon ab, was du beruflich machst und was in deinem Arbeitsvertrag steht.
In meinem steht drin, dass er jede Nebentätigkeit vorher genehmigen muss. Beamte, Soldaten etc brauchen immer eine Genehmigung.
Solange du in Summe nicht mehr als 30h / Woche arbeitest, sollte die Elternzeit kein Problem sein.
Ich glaube zwar nicht, dass sich das lohnt, aber um etwas zu tun zu haben, Erfahrungen zu sammeln oder den nächsten Elterngeld-Zeitraum zu verschieben, sollte es reichen.

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