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Geschrieben von Johanna3 am 23.05.2019, 21:31 Uhr

Inklusion an allen Schulformen?

https://www.waz.de/politik/landespolitik/gymnasien-wir-verabschieden-uns-nicht-von-der-inklusion-id217926517.html

Ob Kindern damit gedient ist, in Klassenzimmern von Regelschulen "nicht zielgleich" unterrichtet zu werden? Ich bezweifele es.

 
62 Antworten:

Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von hubert am 23.05.2019, 21:34 Uhr

Das Gymnasium hat das Ziel, die Schüler zum Abitur zu führen. Und ja, in diesem Rahmen ist auch Inklusion möglich.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Johanna3 am 23.05.2019, 21:41 Uhr

Ja, bei körperbehinderten Schülern ist das zweifellos möglich.

Tatsächlich sind aber auch geistig behinderte Schüler auf Gymnasien zu finden. Die definitiv kein Abi machen werden. Sondern dort "nicht zielgleich" unterrichtet werden....

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von hubert am 23.05.2019, 22:03 Uhr

Dann ist es in meinen Augen ein Vorwand Inklusion machen zu wollen, leider wird auch vieles kaputt gespart, wichtige Förderschulen geschlossen.... Inklusion soll meiner Meinung nach die richtige Gesellschaft wieder spiegeln, bunt und gemischt und Ausbildung nach Fähigkeiten. Und so würde doch auch niemand studieren nur aus Inklusion Gründen.....

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Zwei Gymnasien

Antwort von Tai am 23.05.2019, 22:23 Uhr

Zwei Gymnasien hier in der Stadt haben vor einigen Wochen bekannt gegeben, dass sie künftig "keine zieldifferent zu beschulenden" Kinder mehr aufnehmen werden.

Es scheint einfach nicht zu funktionieren - Überraschung!

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von sun1024 am 23.05.2019, 23:07 Uhr

Es ist halt nicht wirklich machbar, gemeinsame inklusive Beschulung für alle Arten von Kindern mit Behinderung umzusetzen, aber gleichzeitig die Kinder ohne Behinderungen getrennt zu unterrichten.

Warum sollte man bspw. durchschnittlich bis überdurchschnittlich intelligente Kinder nach Leistungsvermögen auf verschiedene Schulformen aufteilen, aber unterdurchschnittlich intelligente Kinder sollten plötzlich auf all diese Schulen gehen, unabhängig von ihrem Leistungsvermögen?

Da stimmt doch was im Ansatz nicht...

Wer absolut keine Sonderbeschulung möchte, sollte eine gemeinsame Gesamtschule für alle fordern.

LG sun

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Gleichmacherei hat noch nie geklappt

Antwort von Ellert am 24.05.2019, 6:14 Uhr

Niemand soll körperbehinderten Kindern einen Schulabschluss verwehren den sie erreichen können
aber
wer geistig dazu nicht in der Lage ist sollte keinem vorgezogen werden. Einerseits sortiert man nach Leistung aber bei einem I-Status istd as dann egal ?

Sonderbeschulung abzuschaffen halte ich für einen riesigen Fehler
unser Sohn wäre an jeder Regelschule untergegangen und niemals gescheit gefördert worden.
Im Kindergarten kann man vieles mit genug personal schaffen und da finde ich Integration auchs ehr wichtig aber irgendwann ist die Schere so groß dass das einfach nichtmehr klappt und für keine der beiden Seiten Vorteile bringt

dagmar

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Malus am 24.05.2019, 6:29 Uhr

Es kann doch auch nicht gut für das Selbstbewusstsein sein in einer Klasse mit Gleichaltrigen zu sitzen, einen extra Betreuer zu haben (der noch nicht mal tgl. Kommt)und zu merken in allem hinter den Mitschülern zu sein. in Allem langsamer zu sein, kaum mitzukommen.

Was soll das?

Ich will auch gar nicht wissen, wie manche gemobbt werden......

Und dass die Lehrer sowieso schon auf dem Zahnfleisch kriechen und dass es Lehrermangel gibt, das sollte ja wohl jedem, der ab und an Nachrichten schaut, bekannt sein.

Nein. Für mich ist das eine schlechte Idee.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Dutschess am 24.05.2019, 6:57 Uhr

Ich finde bei körperlicher Einschränkung eine Beschulung nach Leistungsstand richtig & wichtig. Bei geistiger Einschränkung befürchte ich das schlimmste, wichtiger Förderbedarf, den Regelschul-Lehrer nicht leisten können, wird dem Kind einfach verwehrt. Selbst bei noch so sozialen Mitschülern leidet das Selbstbewusstsein, als ob das Kind nicht mitbekommen würde, was es alles nicht kann. Wir hatten damals in der Grundschule auch so ein Inklusionskind, er war geistig etwas anders. Irgendwie wurde er wenn er seine Ticks hatte dazu von uns anderen Kindern noch aufgezogen. Die Konsequenzen der Lehrer war oft ihn vor die Tür zu setzen. Wo er oft abhaute dann. Eine Schulbegleitung hatte er nicht. Was aus ihm nach der GS wurde weiß ich nicht - ich weiß nur im Nachhinein, dass es sicherlich keine schöne Zeit war für niemanden.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Anna3Mama am 24.05.2019, 7:45 Uhr

Inklusion... das größte Reizwort für jeden Pädagogen.

Kosteneinsparungen unter dem Deckmantel der Vorstellung von Gleichberechtigung auf dem Rücken behinderter Menschen.

Statt guter Förderung und Einbettung in ein stimmiges Konzept zusammen in einer echten Peergroup mutet man den Kindern zu, ständig das fünfte Rad am Wagen zu sein. Das kann nicht gut fürs Selbstbewusstsein sein.

Bestimmt gibt es Menschen, die auch mit geistiger Behinderung das Abi schaffen und zum studieren gehen, aber nicht, wenn man sie in den großen Pott der "normalen" Gymnasiasten wirft, sondern nur mit gezielter, auf die Person angepasste Förderung.

Die Gymis leiden doch heute schon darunter, dass der Anspruch für die "intelligentesten 15-20% der Bevölkerung%" (Normverteilung überdurchschnittlich) gedacht ist, aber bis zu 50% der Kinder zugeführt werden und somit der Level sinken muss um allen oder zumindest den meisten gerecht zu werden. Aber den anderen Schulen geht es nicht besser, jeder schafft es kaum noch, dem eigentlichen Anspruch gerecht zu werden und das Niveau sinkt überall.

M.E.müsste jedes Kind vor Aufnahme getestet werden, ob es diese Schulform mit den vorhandenen kognitiven Mitteln an einer Regelschule in einer einigermaßen vorgegebenen Regelschulzeit schaffen kann. Von der Grundschule bis zu den Fortführenden.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von sun1024 am 24.05.2019, 7:52 Uhr

Ich fänd ja eine Mischform gut. Zeiten, wo es um soziales Miteinander geht und Kinder und Jugendliche aller Arten gemeinsam Projekte, Musik, Feste, Aktionen erleben, und Zeiten, wo Kinder und Jugendliche mit recht ähnlichen Kunden und Jugendlichen Unterricht haben.

Inklusion möchte ja "bestmögliche Förderung und Ausschöpfung seiner/ihrer Potenziale" für jeden Schüler und jede Schülerin, und da gibt es mE Grenzen, das an jeder Regelschule für alle zu gewährleisten. Selbst beim Umbau des Schulsystems müsste dann jede Dorfschule rollstuhlgerechte Räumlichkeiten, Fördermöglichkeiten für Schwerstmehrfachbehinderte, Schulmaterialien für Blinde und Gehörlose, kleine Klassen und Auszeit-Möglichkeiten für Verhaltensauffällige, praktisches Lebensstraining für Geistigbehinderte etc. gewährleisten können. Und selbst dann ist noch fraglich, ob es einem Gehörlosen nicht auch mal gut tut, mit einem anderen Gehörlosen zusammenzutreffen.

Ich finde es sehr sinnvoll, darüber nachzudenken, wie man Schule auch für Menschen mit Behinderungen und Auffälligkeiten möglichst sinnvoll und passend gestalten kann - solange man eben keine unabänderlichev Ideologie aus gemeinsamem Unterricht um jeden Preis macht (und dabei den Grundgedanken der "bestmöglichen Förderung" vergisst).

LG sun

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Inklusion in Vereinen

Antwort von Anna3Mama am 24.05.2019, 8:12 Uhr

Warum keine Inklusion für Vereine?
Wo sind die Inklusivkinder im Schwimmverein, Turnverein, bei den Pfadfindern, in der Ferienbetreuung usw usf.
Dafür sollte der Staat Mittel freistellen, diese Kinder mehr im "echten" Leben zu integrieren.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Miamo am 24.05.2019, 9:03 Uhr

Wie sollen denn Kinder mit geistigen Defiziten oder verhaltensgestörte Kinder auf einem Gymnasium inkludiert werden? Oder geht es um körperliche Beeinträchtigungen? Beides kann man noch überhaupt nicht vergleichen.

Und gerade Kinder mit geistigen Einschränkungen brauchen doch eine besondere Förderung, die sie in unseren dafür speziell eingerichteten Förderschulen von dafür ausgebildeten Lehrkräften erhalten können. Die Förderschulen abzuschaffen, wie es z. T. gefordert wird und schon praktiziert wurde, würde gerade diesen Kindern das Recht auf eine gezielte Förderung verweigern. Bei allen - auch finanziellen - Anstrengungen wird es nicht möglich sein, an allen Regelschulen die Voraussetzungen zu schaffen, die in Förderschulen vorhanden sind.

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Für sowas könnte man doch Partnerschulen suchen

Antwort von Ellert am 24.05.2019, 9:32 Uhr

früher gabs das mal, Partnerschulen, gemeinsame Projete etc
Aber Schule ist in vielen Punkten lernen und Leistung bringen
wie später m Arbeitsleben auch

dagmar

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Re: Für sowas könnte man doch Partnerschulen suchen

Antwort von hubert am 24.05.2019, 10:02 Uhr

Aktuell ist der Film " Kinder der utopie" in den Kinos über eine inklusive Klasse in Berlin. Authentisch, nicht unkritisch. Ein toller Film. Nach der Grundschule gingen die Kinder aber auch alle andere Wege.

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Wir hatten im alten Wohnort ein DS-Kind

Antwort von Ellert am 24.05.2019, 10:20 Uhr

der war toll integriert in Kindergarten und Grundschule aber danach trennten sich auch die Wege. Kinder lernen viel von gesunden Kindern
aber oft haben Behinderungen leider ihre Grenzen - alles um jeden Preis geht nicht
und ich als Mutter eines behinderten Kindes wollte nicht am Gymnasium schuld sein wenn die guten begabten Kinder im Stoff nicht weiterkommen weil mein Kind alle bremst, das alles hat nämlich zwei Seiten

dagmar

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Re: Wir hatten im alten Wohnort ein DS-Kind

Antwort von hubert am 24.05.2019, 10:25 Uhr

Das stimmt. Nur die Käse Glocke ist auch kein Weg. Die Gesellschaft an sich ist ja auch inklusiv, im. Öffentlichen Nahverkehr, freizeitbereich, Freibad usw. So lange Schule das auch imitiert ist es gut, und es darf keiner mehr schief angeschaut werden, weil er dazu gehören möchte, diese Slogans " ich kenne das aus dem TV" helfen keinem weiter.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Philo am 24.05.2019, 11:15 Uhr

aber nicht jedes Kind eignet sich dafür!
Ein Kind mit einer schweren Mehrfachbehinderung wird auch auf einem Inklusiven Gymnasium kein Abitur machen.
Ein Kind, das "nur" im Rollstuhls sitzt, kann das durchaus.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von shinead am 24.05.2019, 11:19 Uhr

Dem Mädel in Juniors Grundschulklasse hat es gut getan in einer Regelschule gefördert zu werden. Zurückgesetzt hat sie sich nicht gefühlt. Allerdings hatte sie im Rahmen eines Pilotprojekts eine eigene Sonderschullehrerin an ihrer Seite und das täglich.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Anna3Mama am 24.05.2019, 11:40 Uhr

Das ist der Unterschied. Eine eigene Sonderschullehrerin. Täglich!
Nicht nur eine Inklusionshelferin 2- 3 mal die Woche.

Außerdem kommt es aufs Kind an.
Hier funktioniert es wirklich mehr schlecht als recht und in der Klasse meines Patenkindes überhaupt nicht . Das Inklusionskind sitzt inzwischen (nach zig anderen Versuchen) ganz allein ganz hinten drin oder liegt dort auf dem Sofa und summt vor sich hin....
Förderung? Fehlanzeige.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von shinead am 24.05.2019, 12:35 Uhr

Das kann natürlich nicht klappen.

Ich war von "unserem" Pilotprojekt begeistert. Die Eltern des betroffenen Mädchens auch. Es war auch für die Klasse eine tolle Erfahrung.
Aber das kostet natürlich richtig Geld. Wenn man das für die Kinder bereitstellen würde, wäre die Inklusion ein echter Gewinn für alle.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von kügelchen12 am 24.05.2019, 12:42 Uhr

Genau sehe ich es auch. Gehörlose sind dort fehl am Platz. Diese brauchen gleichgesinnte. Während blinde, geistig behinderte und auch Rollstuhlfahrer mit Klassenkameraden kommunizieren können,, stößt ein gehörloser hier auf eine Sprachbarriere.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Felica am 24.05.2019, 12:48 Uhr

Hast du schon mal behauptet. Ich kenne kein Gymnasium hier das bei extremer geistiger Einschränkung Inklusion betreibt.

Aber für einige Menschen sind ja schon sprachliche Probleme schwerste geistige Einschränkungen.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Johanna3 am 24.05.2019, 12:58 Uhr

Musst du ja auch nicht kennen. Tatsache ist aber, dass einige gegen die Aufnahme sogar klagten - und verloren.

Eine geistige Behinderung wird von Fachärzten diagnostiziert - ich habe noch niemanden kennengelernt, der sprachliche Probleme mit geistigen Einschränkungen gleichgesetzt hat.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Strudelteigteilchen am 24.05.2019, 13:59 Uhr

Manchen ist damit gedient, anderen nicht. Ich halte es für gefährlich, das komplett auszuschließen - genauso wie ich es für gefährlich halte, das als Ideallösung für alle zu propagieren.

Wie schrieb schon Ellert weiter oben: Gleichmacherei hat noch nie geklappt. So isses.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Malus am 24.05.2019, 14:24 Uhr

Dann würde ich das auch gut finden.

Ich denke aber das wird nicht passieren.
Wir hatten früher nicht so viele Probleme, für ein Kind eine Integrationserieherin zu bekommen als heute (Kindergarten oder Krippe, hab in beiden Bereichen gearbeitet)

Mir sagte ein Integrationerzie
her dass der Bedarf durch den Wegfall der Förderschulen derart explodiert sei, es aber nur ein bestimmtes Budget gebe ,dass es da in der Regel höchstens 8 Stunden pro Woche gäbe.

Wie das in der Schule ist, weiß ich nicht.

Ich hatte mal ein Kind im Kindergarten zusätzlich zu 24 anderen, das geistig massiv zurück war und zudem extreme Wutanfälle hatte. Da flogen auch mal Stühle.

Ein Integrationserzieher kam 10 Std.Dsmsls bekam man noch zehn.

Irgendwann haben andere Eltern ihre Kinder abgrmeldet, weil die Situation so furchtbar war, dass die Kinder Angst hatten.

Es geht hier um einen fünfjährigen, der keine Minute still sitzen konnte und nicht sprechen konnte. Große Aggressionen in sich hatte, so dass er später Medikamente bekam.

Ich denke nicht gerne an diese Zeit zurück. Es war für alle schlimm.
Es gibt sicher auch andere Fälle, wo es gut klappt.

Investiert wird da aber nicht. VA.woher nehmen?

Wie viele Integrstionserzieher gibt es?

Wie viel Geld ist der Staat bereit dafür auszugeben?

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Malus am 24.05.2019, 14:35 Uhr

Bei uns wurden die Förderschulen komplett abgeschafft.

Ich hätte es gut gefunden, wenn man auf das Kind geschaut hätte. Individuell.

Die einen werden besser in einer Förderschule gefördert. Die anderen kämen gut in einer Regelschule zurecht.

Bei uns gibt es keine Wahl.
Ich meine es gibt 35 km weit weg noch eine Privatschule wo Kinder mit geistigen.....

Oh Mann, ich weiß den PC Begriff nicht mehr.
Früher sagten wir "geistig behindert "

Mich hat neulich jemand belehrt das dürfe man nicht mehr. Ich habe den korrekten Begriff vergessen.

Ich habe mit 18 ein freiwilliges Soziales Jahr in der Lebenshilfe
gemacht und mein Vorpraktikum in einer Sonderschule G, die es so nicht mehr gibt.

Ich fand das dort richtig toll. Den Kindern ging es gut. Sie wurden optimal, liebevoll und kompetent gefördert.

Liebe Grüße

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Felica am 24.05.2019, 15:16 Uhr

Ich schon.
Aus dem Grund kenne ich solche Sprüche schon wie zu dumm für das Gymnasium usw.

Dein Beitrag hier dazu passt perfekt ins Bild.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Felica am 24.05.2019, 15:20 Uhr

Eben genau. Es muss und sollte eine individuelle Entscheidung sein. Warum sollte ein Kind was Asperger oder Authist, das gehörlose ist, automatisch ungeeignet dein für das Gymnasium? Oder ein Down-Kind. Die Palette der Einschränkungen kann extrem schwanken. Manches Kind braucht auch genau diese Forderung damit es individuell gefördert werden kann und würde auf einer andern Schulform verkümmern.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Felica am 24.05.2019, 15:24 Uhr

Beeinträchtigt statt behindert. Das nutzen wir inzwischen. Einfach weil die allermeisten behindert als negativ empfinden. Und ich windet beeinträchtigt oder eingeschränkt passt wo auch besser.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Malus am 24.05.2019, 15:44 Uhr

Die Palette auf unserer Sonderschule G war auch groß. Wir hatten Kinder, bei denen ich mir eine Regelschule mit Begleitung hätte vorstellen können.

Auf der Lenenshilfe hatte ich mit schwerst Beeintächtigtrn zu tun. Ich weiß gar nicht, ob die überaupt in einer Schule waren?

Es waren Erwachsene. Also zum Teil spastisch gelähmt. Die mussten gewickelt werden. Das geht beim besten Willen in keiner Regelschule. Das kann man vergessen.

Ich bin aus diesem Bereich aber schon lange draußen.

Man kann einfach nicht jedes Individuum dieses Erdballs in unser Schulsystem pressen.

Liebe Grüße

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Johanna3 am 24.05.2019, 16:42 Uhr

Es schrieb doch keiner, dass Autisten (ohne h) automatisch ungeeignet für das Gymnasium wären.

Allerdings finde ich, dass Schüler mit Trisomie an einer Förderschule besser gefördert werden, als auf einem Gymnasium, wo sie nicht zielgleich mit den anderen Schülern unterrichtet werden.

Es verblüfft mich sehr, dass ausgerechnet du die Bezeichnung "Down-Kind" (!) verwendest.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von kuestenkind68 am 24.05.2019, 16:43 Uhr

Eines meiner in Kinder ist in so einer Inklusionsklasse am Gymnasium.
Positiver Effekt: die Klasse ist mit 20 Kindern sehr klein (die Parallellklassen ohne Inklusionskinder haben 28 Schüler).
Ansonsten sehe ich keine Vorteile für die Kinder und die Schule.

Wir haben in der Klasse nur Kinder mit Förderbedarf Lernen. Die laufen irgendwie nebenher. Solange sie nicht verhaltensauffällig sind, werden sie geduldet, aber echte Freundschaften sind nicht entstanden. Die Kinder lehnen die Inklusionskinder nicht ab, aber sie merken halt (gar nicht böse gemeint), dass beide Seiten nicht auf einem Level sind. Einziges verbindendes Element, wo die Inklusionskinder auch mithalten können (ich sprechehier nur für die Jungs, wir haben keine Mädchen als Integrationskinder) sind Fußball und interessanterweise beim Fortnite Zocken. Ansonsten liegen die Interessen auch schon weit auseinander..

Die Inklusionskinder haben hier extra Unterricht beim Sonderpädagogen in den Hauptfächern Deutsch, Mathe, Englisch. Ich weiß gerade gar nicht, was die machen, wenn die Gymnasialkinder Latein oder Französisch haben ?

Aber dadurch dass die Integrationskinder immer die Inklusions-Helfer im Klassenraum dabei haben ist es oft unruhig. Viele Kinder beklagen sich, dass das Hintergrundgemurmel sie stört oder ablenkt. Die Position des I-Helfers ist auch oft nicht klar. Oft mischt er sich in Streitigkeiten ein, was die Kinder nicht fair finden, Ich kann das aber nicht beurteilen, weil ich nur die eine Seite kenne, die mein Kind erzählt.

Ich habe nicht den Eindruck, dass die Intergrationskinder optimal gefördert werden. An unserer Schule gibt es zB nicht die Möglickeit praktischen Unterricht zB in Technik oder Hauswirtschaft oä anzubieten. Und auch die Möglichkeit, zum Hauptschulabschluss zu kommen, fehlt. Daher verlassen die Integrationskinder nach und nach die Schule. Ein Mädchen hat noch in der 5. Klasse auf die Gesamtschule gewechselt, da sie dort die Chance hat, doch den Hauptschulabschluss zu schaffen, das Kind mit Down-Syndrom hat jetzt doch auf die Förderschule gewechselt, weil es dort (oh Wunder!) besser gefördert wird. Es bleibt noch ein Junge mit Förderschwerpunkt Lernen, der vermutlich bis Klasse9 bei uns bleiben wird, denn die Eltern machen nicht den Eindruck, dass die überhaupt verstehen, wie man dem Kind helfen könnte.
In der Parallellklasse gibt es ein Körperbehindertes Kind, das ist gut integriert. Der Junge hat eine Sehschwäche, bekommt entsprechende Hilfsmittel, aber ist kognitiv auf einem Level mit den anderen und daher auch kein Außenseiter
In der Parallellklasse ist noch ein Junge, der verhaltensauffällig ist und der darf nur zur Schule, wenn der I-Helfer da ist, wenn nicht, darf er nicht kommen. Der I-Helfer muss auch mit auf die Klassenfahrten fahren, weil der Junge sonst eventuell aggressiv wird. Wie der leistungstechnisch steht, weiß ich nicht ist ja Parallellklasse.

Also, wenn ich das so betrachte, so wirklich überzeugend läuft das bisher nicht. Der Trend scheint auch ganz klar so zu sein, dass wieder mehr Eltern die Förderschulen wählen. Sagt mir zumindest eine Freundin, die Sonderpädagogin ist.

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Re: Gleichmacherei hat noch nie geklappt

Antwort von Gold-Locke am 24.05.2019, 17:35 Uhr

Ganz genau so sehe ich das (als Grundschullehrerin) auch !

Liebe Grüße, Gold-Locke

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Felica am 24.05.2019, 20:01 Uhr

In dem Falle würde ich auch sagen, irgendwo ist Schluss. Aber wie ich sagte, das muss man im Einzelfall entscheiden. ich finde es falsch hinzugehe und sich von vorherein dagegen zu wehren.

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Re: Zwei Gymnasien

Antwort von drosera am 24.05.2019, 20:36 Uhr

Mir tun die Kinder so leid, deren Förderschulen weggespart wurden und die dann durch dieses Experiment durch mussten. An deren Entwicklung hat sich die Politik vergangen. Das war nur gemeint, nicht gut gemacht.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Brummelmama am 24.05.2019, 22:26 Uhr

An unserem Gymnasium hat es bislang nicht funktioniert. Die Inklusionskinder haben die Schule verlassen. Aufgrund dessen mussten dann neue Klassenzusammensetzungen erfolgen und statt 5 Klassen zum Jahrgang gab es nur noch 4. Kinder, die 2 Jahre zusammen im Klassenverband waren, wurden getrennt, damit die Klassenstärke stimmt. Ich hatte bei allen Elternabenden den Eindruck , dass die Schule überfordert war und immer kam die Anmerkung, die Politik wolle es so...Ich frage mich, ob man den Inklusionskindern damit einen Gefallen getan hat...

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Silvia3 am 25.05.2019, 6:27 Uhr

Ziel der Schulform Gymnasium ist es, Kinder zum Abitur zu führen. Ein Kind, das nicht die notwendigen geistigen Fähigkeiten besitzt (also den entsprechenden IQ besitzt), dem Unterricht am Gymnasium zu folgen, hat da nichts zu suchen.

Mir ist ein Rätsel, wie man dies überhaupt in Frage stellen kann. Jedes Kind soll entsprechend seinen Möglichkeiten gefördert werden, aber das geht nicht, indem man ein Kind mit geistiger Behinderung in eine Lateinklasse setzt. Da hilft auch ein Integrationshelfer nicht.

In meinen Augen versündigt man sich an diesen Kindern.

Silvia

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@küstenkind68

Antwort von Brummelmama am 25.05.2019, 7:14 Uhr

Genau so und nicht anders wurde es hier von unserem Sohn beschrieben und auch, dass Lehrer genervt waren. Unser Sohn hatte nur Religion mit den Kindern .

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Malus am 25.05.2019, 8:33 Uhr

Was ich schön fände wäre, wenn es mehr Berührungspunkte zwischen geistig eingeschränkten Menschen (ganz ehrlich, diese Bezeichnung ist genau so scheiße wie das Wort behindert.Es ist nur anders formuliert. Besonders doof finde ich die Bezeichnung "besonders ". Aber egal. PC fand ich mal gut, inzwischen nervt es m.M.nach nur noch)

Egal.

Ich könnte mir z.B.gemeinsame Projekte von Schulen mit Menschen, wie ich sie aus der Lebenshilfe kenne, vorstellen.

In unserer Stadt kann man ehrenamtlich mit diesen Menschen zwei mal pro Woche Freizeitgestaltung machen. Da wird gebastelt, Eis gegessen, kleine Ausflüge, solche Dinge.

War immer sehr schön.

Einmal erlebte ich, dass im Eiscafe Leute aufgestanden sind, die sich da ekrlten (wie gesagt, schwerst beeinträchtigt z.T.)

Ein Cafe mochte uns nicht bedienen wegen Beschwerden.

Ich finde bevor wir alle Menschen in unsere Schulen quetschen obwohl es dazu überhaupt nicht genug Kapazitäten gibt, sollten wir uns Gedanken darüber machen, welchen Wert für uns Menschen haben, die anders sind.

Immerhin werden die in der Schwangerschaft diagnostizierten Fälle in neun von zehn Fällen im Mutterleib getötet, weil man diese Menschen als nicht lebenswert betrachtet.

Da nützen auch Diskussionen darüber, wie man etwas formuliert und benennt überhaupt nichts. In Wirklichkeit will unsere Gesellschaft diese Menschen doch gar nicht.

Selbst die Inklusion ist nur ein Feigenblatt, denn ausreichend Geld und Personal wird nicht zur Verfügung gestellt.

Liebe Grüße

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von hubert am 25.05.2019, 8:55 Uhr

Stimme absolut zu..... Humangenetik und "Beratung" die keine ist, da der medizinische Laie überfordert ist und wenn Angst gemacht wird sich von dieser leiten lässt.... Nein die Kinder und Menschen sind nicht richtig willkommen, man hat Angst vor ihnen, sieht sie als unglückliche leidende Wesen. Am schlimmsten finde ich ja dass Eltern über ihre eigenen Töchter und Söhne so urteilen. Bin absolut der Meinung sie gehören im gesellschaftlichen Leben dazu, in Gottesdienste, Cafés, Veranstaltungen ( soweit es für sie angenehm ist und von der Konzentration her machbar). Und sie frage ob so rin leben sinnvoll und glücklich ist sollte man mal den Betroffenen selbst überlassen.......

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Als FöS-Lehrerin in der Inklusion an einem Gymnasium...

Antwort von AndreaL am 25.05.2019, 9:20 Uhr

... kann ich sagen, es kann auch bei zieldifferentem Lernen gut funktionieren. Ich entlasse gerade meine Förderschüler mit ihrem Abschluss, erhalten am Gymnasium.

Das Konzept ist ausgefeilt bei uns und es klappt.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Felica am 25.05.2019, 9:25 Uhr

Dann erkläre mir mal warum eine geistige Behinderung mit einem niedrigen IQ oder kompletter Lernschwäche einhergehen muss. Der Begriff geistige Behinderung umfasst nämlich Beeinträchtigungen. Bei manchen ist es so das es die Kinder im normalen Leben gar nicht groß einschränken muss. Dürfen die dann auch nicht obwohl sie das Abitut locker schaffen könnten?

Davon ab braucht nicht jedes Kind mit geistiger Einschränkung einen Integrationshelfer.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Felica am 25.05.2019, 9:30 Uhr

Wie, die meisten Menschen wollen mit solchen nichts zu tun haben. Sie haben Angst, sind gehemmt. Möglichst wegsperren und dann vergessen ist leider viel zu häufig die Devise. Kann man ja hier im Thread auch wieder zu genüge lesen.

Wir haben hier ähnliche Projekte. Firmen nutzen die Zusammenarbeit nur zum freikaufen. Weil, wenn man nämlich Produkte kauft die zB aus einer Werkstatt für Behinderte sind, dann muss man keine Schwerbehinderten einstellen. Zudem darf man das ganze auch noch absetzen.

Wie gesagt, ich finde Inklusion um jeden Preis auch nicht gut. Aber ich finde statt diese komplett zu verneinen, sollte man sie vom Einzelfall abhängig machen. Kein, das geht auf keinen Fall, sondern wir schauen was und wie ist möglich. Damit wären wir wenigstens schon einen Schritt weiter.

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Re: Als FöS-Lehrerin in der Inklusion an einem Gymnasium...

Antwort von Felica am 25.05.2019, 9:32 Uhr

Super und genau darum geht es auch. Nicht einfach machen sondern überlegen wann und wie kann es klappen.

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Ein paar Eckdaten...

Antwort von AndreaL am 25.05.2019, 9:37 Uhr

... konsequente Doppeltbesetzung durch FöSLehrer oder ggf auch zwei Gym-Lehrer
... hohe Aktzeptanz im Kollegium
... kein Dogma 'gemeinsamer Unterricht um jeden Preis'
... ab Kl. 8 je nach Leistungsstand Kooperation statt Inklusion vor allem aufgrund unterschiedlicher Fächer
... die FöSchüler profitieren enorm in ihrem Arbeits- und Sozialverhalten
... es gibt Werken und Hauswirtschaft
... Kooperation mit der Berufsschule

OB das besser als Förderschule ist..., den Weg bin ich noch nicht gegangen. Aber meine Schüler können sehr behütet und betreut ihren Weg gehen.

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Re: Als FöS-Lehrerin in der Inklusion an einem Gymnasium...

Antwort von Johanna3 am 25.05.2019, 9:55 Uhr

Förderschüler???

Ich finde, der Parallelunterricht, der entweder im Klassenzimmer oder in einem Nebenraum erteilt wird, hat wenig mit Inklusion zu tun.

Es wird, höchstens, dass Klassenzimmer geteilt. Für die Schüler finde ich es nicht schön, wenn der Großteil der Schüler Kant liest, die anderen Schüler das Sams.

Wenn diejenigen, die das Abitur anstreben sich mit der Kurvendiskussion beschäftigen, die anderen Schüler die Grundrechenarten üben.

.....

Der Sinn dahinter sollte ja auch eher sein, dass die Kinder mit geistiger Behinderung Freundschaften mit Kindern schließen, die keine haben. Leider kommt bei diesem Projekt nicht mehr als nette Rücksichtsnahme heraus. Denn tatsächlich kenne ich keine sechzehnjährige Gymnasiastin, die Freundschaft zu einer Gleichaltrigen pflegt, die jedoch geistig auf dem Stand einer wesentlich Jüngeren ist.

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Johanna3 am 25.05.2019, 9:59 Uhr

Nein. Der Begriff "geistige Behinderung" umfasst nicht so pauschal Beeinträchtigungen.

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Mit der Einstellung...

Antwort von AndreaL am 25.05.2019, 10:23 Uhr

... wird das nix. Stimmt.

Nein, ernsthaft: Es gibt die Leistungsunterschiede und indem man hauptsächlich an den HSen oder GSen inkludiert, wird versucht die Unterschiede zu verwischen und so zu tun, als wären alle gleich.

Förderschüler sind nicht blöd, die wissen sehr genau um ihre Defizite und müssen ihr Leben lang damit klarkommen. Und ein Sammelbecken einer schlechten Hauptschule mit vielen Negativ-Vorbildern kann für unsere Schülerklientel ganz fatal sein. Und ob sich Freundschaften entwickeln oder nicht, ist vom Einzelfall abhängig. In einer Klasse klappt's gut - in der anderen nicht. Genauso wie in einer Gym-Klasse sich Mitschüler gegenseitig mobben und in der Hackordnung über Jahre abarbeiten und in einer anderen laden sich alle gegenseitig zum Geburtstag ein.

Worin ich zustimme, ist, dass für jeden Förderschüler genau überlegt werden sollrw, welche Schulform in welcher aktuellen Organisationsform in Frage kommt und sie bestmöglich fördert. Ich sehe zumindest den Schonraum 'Förderschule' durch die große Fürsorge von allen Seiten an meiner Schule weiterentwickelt.

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Was ist geistige Behinderung???

Antwort von Tai am 25.05.2019, 12:17 Uhr

Eine geistige Behinderung bedeutet doch unterdurchschnittliche kognitive Fahigkeiten, die noch weit unter einer Lernschwäche anzusiedeln sind.

Wenn sie das Abitur schaffen könnten, haben sie keine geistige Behinderung!

Oder wie erklärst du eine geistige Behinderung?

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Re: Mit der Einstellung...

Antwort von kuestenkind68 am 25.05.2019, 16:23 Uhr

Man kann die Kinder doch aber nicht zwingen, Freundschaften zu schließen.

Bei meinem Sohn in der Inklusionsklasse ist es nämlich genau so: das Inklusionskind wird geduldet, man spielt mit ihm Fußball oder zockt gemeinsam online Fortnite. Aber zum Geburtstag eingeladen wird der Junge eben nicht. Und auf den Klassenfahrten gab es immer Zoff, weil keiner mit ihm auf dem Zimmer sein wollte.

Ja, die Lehrer geben sich redlich Mühe.
Ja wir Eltern sprechen mit den Kindern, dass sie dem Jungen auch eine Chance geben sollen.

Aber ganz ehrlich: da liegen Welten dazwischen und den pfiffigen Kindern ist das einfach zu langweilig. Dazu kommt unser Inklusionskind auch aus schwierigen Familienverhältnissen, mit der Familie kommt man kaum in Kontakt und man möchte sein Kind da auch nicht hinschicken...

Und jetzt? Ich bin immer noch sicher, in der Förderschule hätte der Junge richtige Freunde, weil die alle auf einem Level sind.
Und ist das wirklich schön für die Inklusionskinder? Sie merken, sie sind irgendwie anders und immer Außenseiter. Und wenn die erst in die Pubertät kommen (sind jetzt Sechstklässler) dann geht es ja erst richtig rund.

Ich finde es sehr naiv, zu glauben, das funktioniert schon ohne Begleitung. Wir haben zB keinen Schulsozialarbeiter, der bei Problemen unter den Kindern aktiv werden kann. Und die Lehrer am Gymnasium sind dafür echt nicht ausgebildet und die haben auch genug andere Dinge zu erledigen.

Am grünen Tisch klingt alles immer toll, aber in der Praxis läuft vieles dann doch nicht. Ich würde mir wünschen, dass all die Theorhetiker, sich mal die Mühe machen und längere Zeit (mehrere Tage) vor Ort mal gucken, wie es nicht läuft...

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von kuestenkind68 am 25.05.2019, 16:28 Uhr

Vor dieser Klassenzusammenlegung habe ich auch Angst...
Wenn dann plötzlich ein paar reguläre Gymnasiasten eine Klasse wiederholen müssen und noch 1-2 Inklusionskinder gehen müssen, dann käme das bestimmt auch auf uns zu.

In unserer Inklusionsklasse sind jetzt 20 Kinder, in der Parallellklasse sogar nur 19. Noch wären es mit 39 zuviele für eine Klasse, aber man weiß ja nie, was noch kommt... Beim großen Bruder sind von Klasse 5 bis Klasse 9 4 Kinder vom Gymnasium abgegangen in einer Klasse. Könnte also irgendwann wirklich auf uns zu kommen...

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Re: Was ist geistige Behinderung???

Antwort von Felica am 25.05.2019, 17:10 Uhr

Eben nicht. Seit 2 Jahren gilt dazu sogar Hochbegabung. Mag man kaum glauben

Viele zählen da auch Asperger und Autisten zu. Oder Menschen mit besonderen Inselbegabungen. Nur der reine IQ ist schon lange kein alleiniges Kriterium mehr. Auch Kinder mit sprachlichen Problemen werden oft dazu gerechnet. Kind Groß ist zB überdurchschnittlich intelligent, schulisch extrem fit, besucht eine Förderschule für Sprache, es hat keinerlei soziale Probleme, bekam aber trotzdem schon zu hören wäre ja geistig minderbemittelt und dumm weil eben sprachlich nicht so weit. Da sich solche Kinder schnell abschotten, dann eben auffällig werden oder Mitarbeit verweigern werden sie nicht selten in diese Schublade gepackt. Kenne einige Fälle die nicht auf das Gym dürften wegen der gleichen Problematik, weil ihnen direkt ein niedriger IQ angedichtet wurde.

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Logisch...

Antwort von AndreaL am 25.05.2019, 17:36 Uhr

... kann man Freundschaften in der GS noch erzwingen, weshalb viele Eltern mit Kindern mit Fö-Bedarf GE immer glauben, dass klappe alles super toll und in der 5. Klasse sich böses Erwachen ergibt...

Deswegen sollte man Inklusionskinder nie alleine inkludieren, sondern mindestens als Kleingruppe.

Ich erlebe die Praxis tagtäglich und ich kenne alle Grenzen und alle Möglichkeiten. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich die Förderschule immer bevorzugen und die Möglichkeit der Inklusion aber bestehen lassen. Das ist aber leiden in vielen Bundesländern nicht mehr möglich.

Funfact zur Inklusion ist ja u.a., dass die Zahlen der Kinder mit Förderbedarfen seit Einführung der Inklusion gestiegen sind...

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Re: Als FöS-Lehrerin in der Inklusion an einem Gymnasium...

Antwort von Alhambra am 25.05.2019, 18:37 Uhr

Muss neugierig nachhaken. Was bedeutet nun Abschluss, nicht Abitur oder?

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Kannst du hier eine Quelle angeben?

Antwort von Johanna3 am 25.05.2019, 20:00 Uhr

Zitat Felicia: "Eben nicht. Seit 2 Jahren gilt dazu sogar Hochbegabung. Mag man kaum glauben"

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Re: Inklusion an allen Schulformen?

Antwort von Silvia3 am 25.05.2019, 22:14 Uhr

Musst dich nicht an der Terminologie aufhängen, ich bin nicht vom Fach. Ich meine einfach Kinder, die intellektuell absolut nicht in der Lage sind, dem Unterricht am Gymnasium zu folgen, also im landläufigen Sinne “geistig minderbemittelt” sind.

Welche positiven Erfahrungen sollen die am Gymnasium machen? Ich stelle es mir sehr frustrierend vor, immer und ausschließlich der bei weitem schlechteste Schüler der Klasse zu sein. Vielleicht auch noch optisch auffällig. Nicht zum Geburtstag eingeladen zu werden, eine Betreuung in der Klasse zu haben, immer anders als die anderen zu sein. Über viele Jahre. Das verletzt, das lässt an der eigenen Person zweifeln.

Was soll das?

Silvia

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Re: Als FöS-Lehrerin in der Inklusion an einem Gymnasium...

Antwort von AndreaL am 26.05.2019, 9:17 Uhr

Nein, logisch nicht. Den Förderschulabschluss Lernen. Zentrale Abschlussarbeiten wie für alle anderen Schulformen.

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'Förderbedarf Geistige Entwicklung' oder 'geistig behindert'...

Antwort von AndreaL am 26.05.2019, 9:25 Uhr

... hat eine Definition.

Googlest Du bitte ausführlich, was eine Standardabweichung (Zur Info: Statistik) ist. Der Wert für eine gB ist die zweifache Standardabweichung unter 100, während der Wert für HB eben die zweifache Abweichung über 100 ist.

Immer bedeutet es, eingeschränkte kogntive Fähigkeiten zu haben. Und warst Du das nicht schon mal, die das hier immer wieder falsch anbringt und dabei so tut, als wisse sie, wovon sie redet?

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Deine Förderschüler machen am Ende Abi

Antwort von Ellert am 26.05.2019, 12:07 Uhr

wow

dagmar

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dann ist das aber klar das Ziel verfehlt

Antwort von Ellert am 26.05.2019, 12:10 Uhr

Gymnasium führt zum Abitur
normal gesunde Kinder mit geringer prognose dürfen nicht aufs Gymnasium, Förderschüler mit null Chancen aufs Abi aber schon ?

Was brauchen wir Gleichmacherei ohne gleiche Chancen
lieber investieren dass die guten auch einen guten Abschluss haben.
Das Schulsystem meienr Kindheit mit
Hauptschule, Realschule und Gymnasium hat super funktioniert
ging nach Noten und wer es nicht schaffte machte einen rRealschulabschluss mit dem er im Leben auch weiterkam,
heute sollen alle aufs Gymnasium
WARUM ????

dagmar

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Re: Deine Förderschüler machen am Ende Abi

Antwort von AndreaL am 26.05.2019, 14:15 Uhr

Häh?

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Re: Was ist geistige Behinderung???

Antwort von kirshinka am 27.05.2019, 13:08 Uhr

Felicia - das kann ich aus meiner Umgebung und vor allem der des Kindes absolut nicht bestätigen.

Davon ist keines sozial oder sprachlich oder sonst wie behindert.

Auffälligkeiten kommen von unterforderung und diese kommt mitunter von der Überforderung der Lehrer, es allen recht machen zu müssen.
Das geht eben nicht - und die Schlauen bleiben auf der Strecke.

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