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Geschrieben von ziegelstein am 09.09.2020, 8:46 Uhr

Föderalismus

Ich habe mich früher nie mit dem Thema föderalismus beschäftigt.., sehe aber gerade mehr Nachteile als Vorteile..
Zum Beispiel. gerade jetzt in Corona Zeiten.., jeder kocht eigene Suppe.., ich blicke nicht mehr durch.., Schule.. 16 verschiedene Schulsysteme, 16 verschiedene Lehrpläne.., Prüfungen..,..

Wie seht ihr das?

 
24 Antworten:

Re: Föderalismus

Antwort von cube am 09.09.2020, 9:36 Uhr

Ein No-Go.
Das kann nur funktionieren, wenn man bei wichtigen Dingen bereit ist, an einem Strang zu ziehen.
Da aber jeder Minister genau dann hauptsächlich sich selbst profilieren will und sich schon mal pro Forma dann gegen Vorschläge sperrt ... ist das hier bzgl. Bildung zu einer Katastrophe geworden.
Corona zeigt das mehr als deutlich.
das deutsche Bildungssystem ist für den Ar... und das auch, weil jedes BL selbst verhacken darf und dazu auch noch alle 4 Jahre jemand anders sich da groß raustun will und garantiert alles, was sein Vorgänger gemacht hat, wieder anders machen will.
Ausbaden dürfen es die Kids.

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Re: Föderalismus

Antwort von Shanalou am 09.09.2020, 9:55 Uhr

Ich finde beim Thema Corona ist der Föderalismus eher ein Vorteil. Die Situation ist in den verschiedenen Bundesländern schon sehr unterschiedlich. Generelle Regeln würden dem nicht gerecht. Bei der Schule sehe ich das etwas anders. Hier wäre mehr Einheitlichkeit deutlich von Vorteil.

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Re: Föderalismus

Antwort von Mehtab am 09.09.2020, 9:59 Uhr

Gerade in Corona-Zeiten finde ich, dass der Föderalismus Vorteile hat. Jedes Bundesland kann die Maßnahmen ergreifen, die dort erforderlich sind. Ich verstehe die Ministerpräsidenten von ostdeutschen Bundesländern gut, die nicht die ganzen Corona-Einschränkungen in ihrem Land haben wollen, wenn sie fast keine Covid 19-Infektionen haben. Wieso sollen die Menschen dort mit Maske rumrennen, die Kinder mit Maske im Unterricht sitzen, wenn es nicht notwendig ist.

Bei uns in Bayern sieht es da leider ganz anders aus, aber was würde es uns nutzen, wenn man die anderen unnötig einschränkt. Da hätten wir auch nicht weniger Fälle.

Ich finde es auch richtig, dass man nun in Hotspots, die es jetzt gerade aber kaum mehr gibt, die dort erforderlichen Maßnahmen ergreifen kann. Wieso soll denn ein ganzes Land in den Lockdown, wenn man den Bereich eingrenzen und dort wirksame Maßnahmen ergreifen kann, die völlig ausreichend sind. Die Gerichte heben jetzt gerade viele Corona-Einschränkungen auf, die unverhältnismässig sind.

Ich würde das bayerische Schulsystem schon gut finden, wenn es mit genügend finanziellen Mitteln ausgestattet wäre. Das Manko ist einfach, dass es an allem, sowohl an der Sachmittelausstattung als auch an den Lehrkräften fehlt, aber das würde sich auch nicht ändern, wenn alles bundeseinheitlich geregelt wäre.

Der Föderalismus hat für mich viele Vorteile. Bei Bedarf kann man sich immer noch auf bundeseinheitliche Maßnahmen einigen, wenn es erforderlich ist. Aber, wie schon geschrieben, sehe ich den Lockdown für ganz Deutschland nicht als großen Erfolg. So große Verwaltungseinheiten sind schwerfällig und teuer. Wenn ich mir nur die Landeshauptstadt München ansehe. Jede kleinere Gemeinde arbeitet meiner Meinung nach um Welten besser als dieses Verwaltungsmonster. Lieber kleinere Einheiten, die die Lage vor Ort besser kennen und entsprechend agieren können.

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Re: Föderalismus

Antwort von Berlin! am 09.09.2020, 10:00 Uhr

Der Föderalismus ist einer der Grundpfeiler unserer Demokratie und meiner Ansicht nach nicht verhandelbar.

Elementare Dinge liegen in der alleinigen Gesetzgebungskompetenz des Bundes, im anderen hat der Bund die Rahmengesetzgebungskompetenz und wieder andere sind Ländersache.
Schon aufgrund dessen sind die allermeisten Dinge einheitlich geregelt. Komplett verschiedene Schulsysteme zB gibt es nicht. Auch die Lehrpläne sind nicht völlig unterschiedlich, am Ende können alle Schülerinnen mehr oder weniger den gleichen Stoff.

Es steht der Kultusministerkonferenz im übrigen frei, einheitliche Regelungen zu schaffen.

Föderalismus ist nicht zu 100 % nur toll und unproblematisch, aber eben, s.o., auch nicht verhandelbar. Schon gar nicht, weil es gerade mal (zum ersten Mal in dieser Form seit Gründung der BRD!) schwieriger wird.

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Re: Föderalismus

Antwort von cube am 09.09.2020, 10:13 Uhr

Am Ende können alle Kinder das Gleiche? Das sag mal einem Bayern, dass sein Abitur das gleiche Niveau hat, wie das aus NRW - der haut dich ;-)

Schreiben nach Gehör - eine Grundsatzfrage, wie gut Kinder schreiben lernen. Wird überall anders gehandhabt. Und dabei sind die Unterschiede in der Rechtschreibung je nach Methode eklatant (bewiesener Maßen) und man sollte sich doch zu Gunsten der Kinder auf eine einheitliche Linie einigen. Passiert aber nicht.
Im Gegenteil: in NRW wird es erst eingeführt, dann wieder abgeschafft - ach nee, doch nicht richtig abgeschafft, nur auf Dauer abgeschafft und Übergangsweise gibt es 500 Lernwörter, die alle Beherrschen sollten. Ach nee, doch nicht alle - geht ja gar nicht. Wer schon in der 4. ist , den betrifft das nicht. Eigentlich trifft das jetzt doch nur die neuen 1. Klässler und der Rest .. ach naja, der hat halt Pech gehabt.
Und wenn dann in x Jahren eine andere Minister für Bildung/Schule zuständig ist, wird es vielleicht wieder eingeführt oder die 500 Lernwörter abgeändert oder oder ...

Ich sehe da gerade keinen Vorteil oder unverhandelbaren Eckpfeiler der Demokratie drin.

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Re: Föderalismus

Antwort von Berlin! am 09.09.2020, 10:17 Uhr

Und ich sehe nicht, warum man wegen unterschiedlicher Methoden des Schreibenlernen die Verfassung und ihren elementarsten Beriechen ändern sollte. Halte ich für völlig überzogen.

Wenn der Lehrplan überall exakt gleich ist, kann man nicht auf Unterschiede und Individuelles eingehen.
Das ist dann besser?

Wie und ob Kinder richtig schreiben lernen, liegt nicht am Föderalismus als solchem. Das liegt an so viel mehr Sachen.

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Re: Föderalismus

Antwort von cube am 09.09.2020, 10:26 Uhr

Der Föderalismus macht es aber möglich, dass nicht alle Kinder die gleichen Voraussetzungen haben, gut schreiben zu können bzw. es mit einer offensichtlich erfolgreichen Methode lernen können.

Zu meiner Schulzeit konnte ich ein kleines Latinum machen, also nach der 11 abwählen.
Anerkannt wurde das als vollwertig aber dann nicht überall. Da hätte ich an der Uni nochmal das Latinum machen müssen. Was ist denn daran gut, wenn etwas in einem BL anerkannt wird, in einem anderen aber nicht?

Das Abitur ist nicht vergleichbar, wie genügend Untersuchungen zeigen.
Die Schulen können aus einem gemeinsamen Pool an Aufgaben auswählen - müssen es aber nicht.

Ich bin nicht generell gegen Föderalismus - aber im Bildungssektor finde ich ihn eine Zumutung.

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Re: Föderalismus

Antwort von Mehtab am 09.09.2020, 10:33 Uhr

Und welchen Vorteil hättest du, wenn in ganz Deutschland die Kinder nach Gehör geschrieben hätten, und das dann wieder abgeschafft worden wäre? Das Ergebnis wäre für dich das Gleiche wie jetzt.

Ja, ich wäre auch für einheitliche Abituraufgaben, aber anscheinend ist das irgendwie nicht möglich.

Nur, zentrale Bildungspolitik möchte ich auf gar keinen Fall haben, wenn ich mir da bestimmte Bundesländer anschaue, nein, das ist nicht meines, dann lieber doch föderal, so wie es jetzt ist.

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Re: Föderalismus

Antwort von Berlin! am 09.09.2020, 10:34 Uhr

Okay, das ist dann aber eine andere Diskussion.
Dann können wir gerne darüber reden, der Bund im Bereich Schule und Bildung die alleinige Regelungskompetenz haben sollte. Das hat sicher in den von Dir genannten Bereichen Vorteile. Zumindest auf den ersten Blick. Ich kann mir aber auch Nachteile vorstellen.
Aber wie gesagt: das war ja gar nicht die Ausgangsfrage, oder?

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Re: Föderalismus

Antwort von Häsle am 09.09.2020, 10:41 Uhr

Da sehe ich auch den größten Nachteil. Die Kultusminister könnten und sollten diesen Nachteil aber aus der Welt schaffen, wenn sie ihre Lehrpläne und sonstigen Schulregeln aneinander anpassen würden. Es gibt keinen Grund, innerhalb eines Landes so viele verschiedene Regelungen zu haben. Der Lehrplan ist nicht gleich. Hier kann man durchfallen und wird beim zweiten Mal von der Schule gekickt, dort zieht man einfach jeden bis zum Abi mit, wieder woanders wird in der Eingangsstufe rigoros aussortiert. Da geht's doch nur um Selbstdarstellung der Minister, nicht um das Wohl der Kinder oder deren Bildung.

Beim Thema Corona hat es aus meiner Sicht Vorteile. Noch wichtiger ist aber, dass innerhalb der Bundesländer noch kleinteiliger entschieden werden darf. Landkreise und Städte dürfen selbst schauen, wie und wo ihre Zahlen sind und entsprechend eingreifen. Das finde ich gut und ich hoffe, dass damit großflächigere Einschränkungen umgangen werden können. Selbst der mini Pseudo-Lockdown hat schon genug Schäden angerichtet. Jetzt sind wir hoffentlich weiter/schlauer.

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Re: Föderalismus

Antwort von cube am 09.09.2020, 10:44 Uhr

Die AP bezieht sich ganz konkret auf Schule.
Zwar ist der Eingangssatz allgemein - dann aber alles weitere nur noch auf Schule bezogen.

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Re: Föderalismus

Antwort von tonib am 09.09.2020, 11:33 Uhr

Naja, "nicht verhandelbar" - es wird ja immer wieder darüber verhandelt, und so wahnsinnig viel ist auch nicht mehr übrig.

Allerdings sollte man schon in jedem einzelnen Fall erwägen, ob eine bundeseinheitliche Regelung nicht nur anders, sondern wirklich besser wäre.

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Re: Föderalismus

Antwort von SassiStern am 09.09.2020, 11:43 Uhr

Ich finde Föderalismus auch im Bildungssektor sehr gut. Man stelle sich vor bundesweit müsste man mit dem Berliner Schulsystem leben. Ein Graus.

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Re: Föderalismus

Antwort von Hase67 am 09.09.2020, 12:05 Uhr

Föderalismus hat, finde ich, gerade jetzt Riesenvorteile, weil man viel lokaler reagieren kann. Dass manche Politiker daraus eine Profilierungssache machen, kann man nicht dem System anlasten, finde ich. Gerade in der Bildung hängt aber einfach wahnsinnig viel am Geld. Je strukturschwächer und "ärmer" eine Region ist, umso weniger Geld ist auch für die Schulen da, das ist ein ewiger Kreislauf, aus dem man nur langfristig mit entsprechend viel politischem Willen aussteigen könnte. Und an manchen Stellen beißt man auch auf Bundesebene auf Granit, weil da entsprechende Nulpen sitzen. Mein Lieblingsbeispiel dafür ist Andreas Scheuer.

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Re: Föderalismus

Antwort von EinTraumWirdWahr am 09.09.2020, 12:10 Uhr

Ich verstehe deine Bedenken. Aber das Thema Schule hinkt meines Erachtens. Warum musst du wissen, was 15 andere Bundesländer in der Schule machen? Für dich und dein Kind ist dein Bundesland relevant, maximal 2 BL, wenn man so wie wir genau an der Grenze wohnt und es Schulen mit übergreifendem Geltungsbereich gibt. Ich bin heilfroh, dass es hier nicht wie in Mecklenburg-Vorpommern abläuft oder wie in Berlin. Da unsere Zahlen einfach ganz anders sind.

Und auch so: Ein Vorteil aktuell ist definitiv, dass die aktuelle Situation differenziert betrachtet und „behandelt“ werden kann. Das hat sicher auch Nachteile, aber nicht nur.

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Wahre Worte

Antwort von Berlin! am 09.09.2020, 12:22 Uhr

Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

Ich finde viele Regelungen auch sehr transparent, es ist ziemlich einfach, sich über behördliches Vorgehen, Schulsysteme etc. pp. zu informieren.

Ob einzelne Dinge angepasst werden sollten, kann man gerne diskutieren. Aber dafür gleich gegen Föderalismus sein?

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Re: Föderalismus

Antwort von SybilleN am 09.09.2020, 13:05 Uhr

Ich bin da zwiegespalten. Einerseits gibt es durch den Föderalismus zig Sachen, die jede kleine Einheit für sich selbst regeln muss, dadurch wird so viel Arbeitskraft in den Behörden verschwendet. Es ist auch manchmal total unsinnig.
Auch ein einheitlicheres Schulsystem mit guter Ausstattung würde ich mir sehr wünschen. Aber im Moment macht ja tw. jede Schule, z.T jede Klassenlehrerin "ihr Ding" (ja, der Lehrplan ist vorgegeben. Aber mein Sohn hat in der 1. Klasse andere Bücher als seine Schwester ein Jahr zuvor an der gleichen Schule!)
Hinsichtlich Corona und ähnlicher Geschehnisse kann die lokale Reaktionsfähigkeit ein riesen Vorteil sein - wenn sie denn gegeben ist...

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Re: Föderalismus

Antwort von sun1024 am 09.09.2020, 13:15 Uhr

Naja, wenn man gelegentlich umzieht, was Menschen heutzutage durchaus öfter mal tun, kann das schnell zum Problem werden.

Schüler haben plötzlich Fächer, die sie aus ihrem Bundesland noch nicht kennen, welche in dem anderen Bundesland aber bereits seit drei Jahren unterrichtet werden.

Ausgebildete Lehrer bekommen ihr Studium nicht voll anerkannt, weil das Lehramtsstudium im Bundesland, in das sie ziehen, anders strukturiert ist, als in dem, aus dem sie kommen.


Und aus meiner Sicht ginge es auch prima, unterschiedliche Regeln für unterschiedlich stark von Corona betroffene Regionen bundesweit festzulegen (mit einem Stufenplan, basierend auf den aktuellen Fallzahlen). So könnte man angemessene, aber einheitlich geregelte Regelungen überall umsetzen, ohne, dass das allein von den Grenzen und der Regierung eines Bundeslandes abhängt.

Wieso müssen die gleichen Regeln für Rosenheim (61,6 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen) wie für den Landkreis Oberallgäu (0 Fälle/100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen) gelten, nur weil beide in Bayern liegen? Oder wieso unterschiedliche für Leipzig (5,8) und den Kreis Heinsberg (5,1), nur weil das eine in Sachsen liegt und das andere in NRW?

Die Bundesland-Grenzen finde ich viel zu weit gefasst, um Corona-Regelungen daran festzumachen - die sollten sich eher an der lokalen Situation orientieren, nach bundesweit einheitlichen Stufen eingestuft auf Basis der Fallzahlen.


Ich bin ein Freund davon, bei bundesweiten Regelungen Spielräume für Bundesländer zu lassen, und bei landesweiten Spielräume für Kommunen, und bei kommunalen Spielräume für einzelne Institutionen - aber manchmal gehen mir diese Spielräume zu weit und sind nicht nachvollziehbar.

LG sun

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Re: Föderalismus

Antwort von KKM am 09.09.2020, 13:17 Uhr

Hätte man den Föderalismus nicht, gäbe es nur einen Weg, den alle gehen.

So hat man viele unterschiedliche Wege, kann Fehler erkennen und bessere Wege finden.
Es laufen nicht alle in den Untergang und wissen niemals, dass andere Wege ggf. besser gewesen wären.
Außerdem sind die Rahmenbedingungen überall verschieden.

Ich sehe gerade in der Krise im Föderalismus große Vorteile.

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Re: Wahre Worte

Antwort von DK-Ursel am 09.09.2020, 13:17 Uhr

Hej!

Ich bin da auch eher ambivalent, gerade im Bildungs-/Schulsystem ist es doch eigentlich ein Unding, daß es fast leichter, aber mindestens genauso schwer ist, von einem Bundesland ins andere zu ziehen wie von einem EU-Land ins andere.

Und diese Coronaargumente:
DK ist NICHT förderalistisch, sondern von drüben (Sjælland) regiert und die haben oft andere Vorstellungen als die Inselbewohner oder wir hier auf der Halbinsel.
Trotzdem funktioniert doch gerade in Coronazeiten inzwischen lokaler Lockdown, sogar Schließungen einzelner Klassen und nicht Schulen, sehr gut.
Anfangs hatte nur Aarhus bei enorm gestiegenen Zahlen Maskenpflicht im Öffentlichen Verkehr, das hat man ausgeweitet.
Nun ist wieder Sjælland oder Hauptstadtgebiet mehr betroffen von etxremen Infektionszahlen, also verkürzt man dort - und nirgends woanders - die Öffnungszeitender Kneipen oder Restaurants etc.
Das geht doch auch bei zentraler Regierung!
Es gibt ja auch immer noch Kreise, Regionen etc....zwar ohne Regierungsbefügnig wie eine Landesregierung in Dtld., aber die reden ja mit, wenn es um Bedarf und Anpassung geht.

Gruß Ursel, DK

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Re: Föderalismus

Antwort von Salkinila am 09.09.2020, 13:57 Uhr

Wenn man der Meinung ist, dass Föderalismus mehr Nach- als Vorteile hat, kann man sich ja mal die Länder ansehen, die zentral regiert werden. Gutes Beispiel ist Großbritannien. Gäbe es dort einen Föderalismus ähnlich wie in Deutschland, gäbe es wohl keine Abspaltungstendenzen in Schottland. Oder Spanien, das große Probleme mit Separatismus in verschiedenen Landesteilen hat und diesbezüglich immer wieder Zugeständnisse machen musste.

Ich möchte nicht in einem Deutschland leben, in dem alles zentral von Berlin aus bestimmt wird. Zumal ich sehr weit von Berlin entfernt lebe und ich mich eher mit meinem Bundesland identifiziere.

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Re: Föderalismus

Antwort von Korya am 09.09.2020, 17:44 Uhr

Ja und Nein. Ich finde, dass der Föderalismus in vieler Hinsicht für ein so großes Land wie Deutschland sinnvoll ist. Grundsätzlich überwiegen für mich die Vorteile.

Es gibt aber Themen, und Bildung gehört für mich dazu, die verlieren an der Unterschiedlichkeit. Das gesamte Schul- und Bildungswesen sähe ich gerne in einer einzigen, zentralen Hand. Aber dafür muss man ja nicht gleich den ganzen Föderalismus kippen.

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Re: Föderalismus

Antwort von EinTraumWirdWahr am 09.09.2020, 20:43 Uhr

Naja, ich bezog es eher auf den Corona-Kram, und ich persönlich sehe es eben als Vorteil.

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Re: Föderalismus

Antwort von kuestenkind68 am 09.09.2020, 23:58 Uhr

Ich kenne aus meiner Schulzeit auch noch das kleine und große Latinum. Heute gibt es nur das Latinum (zumindest in NRW). Erreicht man bei passenden Noten am Ende von Klasse 10 (also nach 5 Jahren Latein).

Und gleiche Voraussetzungen haben die Bundesländer schon zu Schulbeginn nicht. Hier in NRW haben wir zB viel mehr Kinder, die noch gar kein oder ganz schlecht Deutsch können. Diese werden dann zusätzlich noch damit gequält, dass sie Deutsch schreiben lernen sollen mit einer Methode, bei der man schreibt, wie man spricht. Toll, wenn man gar nciht gut Deutsch spricht...
Wenn die halbe Klasse nicht Deutsch spricht, wird viel mehr Zeit dafür verwendet werden, den Kindern das beizubringen, daher wird der Unterricht weniger schnell vorankommen wie zB in Bayern.
Wie soll man das denn lösen, dass da alle Kinder auf einem Niveau sind? Ein Vorschuljahr für alle Kinder, die nicht genug Deutsch können oder sonstige Defizite haben? Wäre sicher eine gute Idee... Aber wird daran scheitern, dass zumindest NRW ja kein Geld für gar nichts hat, was Schule angeht...

Ungleich sind ja schon die baulichen Vorraussetzungen. Es gibt viel zu viele Schulen in desolaten, maroden Zustand. Eigentlich müsste es doch in Deutschland einen Mindeststandard für Schulgebäude geben, verpflichtend. Und die Kosten sollten vom Bund getragen werden, nicht von den Kommunen. Sonst bleibt es wie es ist. die reichen Kommunen haben tollle Gebäude, die armen Kommunen (Ruhrgebiet, Berlin.Bremen) können sich die Sanierung nicht leisten...
Von moderner Ausstattung mal ganz zu schweigen...

In meiner Stadt ist es bisher so gewesen, dass man sich im Rathaus und Kreishaus nur das Beste und Feinste gegönnt hat (unser Kreishaus hat Marmorfußböden) aber die Schulen werden nur notdürftig instand gehalten. Kein Verwaltungsbeamter würde unter solchen Bedingungen arbeiten. Wir haben zB auch keinen Sonnenschutz an den Fenstern, mit Glück gerade mal eine Gardine, von Lüftungsanlagen oder gar Klimaanlagen ganz zu schweigen... Im Sommer ist das Sauna, im Winter regnet es durch die Fenster....
Na ja, ich hoffe, die Kommunalwahl bringt uns einen neuen Bürgermeister, der vielleicht weiter als bis zu seiner Bürotür denken kann..

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