Fangfragen in Klassenarbeiten

Hallo,

du hast vermutlich nicht mit der Lehrerin selbst gesprochen, sondern dein Kind hat dir erzählt, welche Antwort die Lehrerin erwartet hätte, kann das sein? Denn auch ich glaube, die Antwort auf die Frage mit Gott war eine andere (Jahwe).

Wenn nicht: Die Frage ist keine Fangfrage, sondern sie ist sachlich falsch. „Wie nennen Christen Gott noch“ bedeutet, es gibt einen zweiten Namen.

Was den Plural angeht von Wörtern, die keinen Plural haben, wurde das vielleicht vorher besprochen. Die Frage ist dann nicht toll, aber auch keine Katastrophe.

Ich habe selbst einige Jahre als Grundschullehrerin gearbeitet, bevor ich in den Erwachsenen-Sektor gegangen bin. Generell muss ich sagen, dass ich keine einzige Kollegin kenne, die absichtlich bösartig, tückisch oder gemein zu Kindern ist oder diese absichtlich hereinlegt. Im Gegenteil, alle, die ich kennengelernt habe, mögen Kinder und ihren Beruf. Sicher, es gibt strengere und weichere, straighte und entspannte. Und nicht jede ist sympathisch, aber alle, die ich kennengelernt habe, waren Kindern gegenüber sehr positiv eingestellt.

Ich will nicht ausschließen, dass es auch andere gibt, aber das ist sicher eher die Ausnahme. Ich finde aber, dass du deinen Unmut ruhig mal dort äußern solltest, wo er hingehört: bei der Lehrerin selbst. Dieses Hintenherum-Beschweren im Forum bringt dir null. Wenn die Lehrerin nie ein Feedback bekommt, kann sie gar nicht merken, dass das mit den Fangfragen vielleicht keine gute Idee ist, sondern eher eine Sackgasse. Es sagt ihr ja niemand jemals. Wie soll sie etwas ändern…?

Man könnte es mit den Beiräten besprechen und dann mal auf sie zugehen. Oder es beim nächsten Elternabend vor allen Eltern thematisieren. Solche Diskussionen sind wichtig und sie können etwas bewirken. Lehrer kochen oft etwas im eigenen Saft, weil sie ganz allein vor der Klasse stehen und kein Erwachsenen-Feedback kriegen. Manche ungünstigen Verhaltensweisen erfahren so keine Korrektur, obwohl das hilfreich sein kann - auch für die Lehrerin.

LG