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Geschrieben von EarlyBird am 09.07.2017, 21:36 Uhr

falls Du noch Lust hast

Hallo Jana, ich kam nicht dazu den zweiten Link zu lesen - mir fehlt die Muße aber ich denke es ist jetzt eh schon zu viel Zeit verstrichen um das Thema "Loretto" nochmal explizit aufzugreifen.

Ich verstehe schon was du mit Selbstbestimmtheit meinst. Ich sehe das aber wirklich anders. Ich kenne eine junge Frau, deren Familie streng gläubig ist (Gott). Sie führen ein ziemlich großes Anwesen und betreuen dort Suchtkranke. Diese junge Frau ist zusammen mit vielen Geschwistern auf diesem Anwesen groß geworden, zusammen mit Suchtkranken, Therapeuten, Ärzten usw.
Ihren Ehemann lernte sie in ihrer Glaubensgemeinschaft kennen und ihr ganzes Leben ist der Arbeit in dieser Glaubensgemeinschaft gerichtet. Nicht im Anwesen, sondern aktuell in der Kinderbetreuung in einer anderen Stadt. Sie lebt nach allen Geboten ihrer Glaubensgemeinschaft, ist streng gläubig und verzichtet auf vieles (Konsum und mehr) und orientiert sich in ihrem Leben an ihrem Glauben. Sie ist eine sehr selbstbestimmte Person, ehrgeizig, fleißig, selbstlos und nächstenliebend. Wenn aber eines ihrer Gebote wäre, sich zu bedecken dann würde sie das tun. Sie glaubt aus freien Stücken heraus, ihre Familie würde es ohne weiteres tolerieren wenn sie ungläubig wäre. Sie trägt übrigens überwiegend geschlossene Oberteile, Rollkragen und hohe Blusen.
Auch ein Glaubenskettchen begleitet sie.

Die Diskussion wo Selbstbestimmtheit anfängt und aufhört kann ins millionstel gehen und ist nicht so einfach auf den Punkt zu bringen.
Aber wenn ich etwas bzgl meiner Person tue und mir dessen voll bewusst, ich davon überzeugt bin und glaube das es so richtig ist, ich den Ehrgeiz habe es umzusetzen und mit der Umsetzung dieser Handlung/des Glaubens aus freien Stücken LEBE, dann bin ich zumindest nicht nur fremdbestimmt sondern meine Selbstbestimmtheit lässt die Fremdbestimmung in Form einer Gottheit erst zu. Anders wäre es, wenn ich akut irdisch genötigt werde, mir etwas befohlen wird, ich keine Ausflüchte habe, ich nicht anders kann weil mir Möglichkeiten genommen werden.
DieSelbstbestimmtheit dieser muslimischen Frauen hängt für mich stark davon ab ob es ihnen (irdisch!) zustünde sich von diesem Bedecken abzuwenden.
Ist es jedoch ihre Entscheidung auf diese Art und Weise zu glauben, sich zu bedecken und diesen Glauben so zu lebem, dann. würde ich sogar sagen: sie sind in meinen Augen sehr selbstbestimmt. Und bzgl Ehemann: Gehe ich eine monogame Beziehung ein welche auf Treue und Ehrlichkeit beruht, muss ich davon ausgehen das diese Beziehung zu Ende ist wenn ich mich auf einen Seitensprung einlasse.
Die Aussage dieser Muslimin im Bericht lässt nicht erfahren auf was sie sich genau bezieht. Sie erzählt es besser nicht ihrem Mann, weil: ?
Wurde sie gezwungen diese Ehe einzugehen? Sie leben ihren Glauben beide so streng, war die Ehe also eine Übereinkunft?

In deinem zweiten Artikel werden Musliminnen erwähnt die sich nicht bedecken.
Wenn du Selbstbestimmtheit nur davon abhängig machst ob eine Muslimin sich bedeckt oder nicht (sich freizügig vor einem Bademeister zeigt oder nicht) dann differenzierst du dieHintergründe m.M.n. nicht genug. Natürlich kann man argumentieren, das auch der Glaube "Allah wird mich bestrafen" einer Fremdbestimmung unterliegt. Aber in allen Weltreligionen gibt es demnach göttliche Fremdbestimmung! Die Frage die sich mir stellt: Ist es der freie Wille des Gläubigen zu glaubender ist es das nicht! Und genau das wissen wir nicht über irgendwelche Musliminnen die diesen Glauben so ausleben und ins Loretto wollen. Daher würde ich mir nicht anmaßen, es ALLEN zu unterstellen.

lg

 
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