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Geschrieben von DK-Ursel am 12.06.2011, 21:28 Uhr

Echt??? Humbug???

Frau Krause!

natürlich trauert jeder Mensch anders; natürlich nimmt man anders Abschied, wenn man schon lange mitleidet und vom Sterben weiß als wenn der Tod überraschend kommt.
ABER:
Seit wann sind Mitgefühl, Anteilnahme und Präsenz, kurz Menschen, die sich nicht mit scheinheiligen Mutmaßungen über die Trauer der anderen drücken vor "unangenehmen" Situationen, die sie selber nicht aushalten können und wollen, nicht passend in einer Krisenzeit???

Gerade mit dem erkärenden Brief (oder der persönlichen Erklärung) und dem verschlossenen Umschlag, in dem sich die Bilder oder CD befinden, ist den Trauernden ja selbst in die Hand gegeben, wann sie sich konfrontieren.

ABER: Sie erleben gleichzeitig, daß es Menschen gibt, die mit ihnen leiden und betroffen sind - und die nicht die Straßenseite wechseln, den Telefonhörer nicht nehmen und ihre Nummer wählen, die nicht vorschieben: "oh, lassen wir die Leute mal lieber in ihrem Schmerz allein, das müssen sie ja erst verarbeiten", die nicht schweigen und stumm und weg bleiben.

Wieviel Nähe und Präsenz sie letztendlich brauchen, hängt von ihnen und ihrer persönlichen Situation ab.
Aber glaube mir - ich weiß aus mehrfacher Erfahrung, daß es immer guttut, wenn jemand auch nur kurz da ist und signalisiert:
Ich weiß, daß du leidest, ich kann dir da nicht viel abnehmen, aber ich denke an dich und helfe, wenn ich kann.

Alles andere ist - und soviel Erfahrung habe ich leider inzwischen gesammelt, wobei ja auch Fachleute darüber sprechen - Kneifen vor einer Situation, der sich die meisten nicht gewachsen fühlen.

Und mal ganz ehrlich:
Wer vorher das Gespräch und den Kontakt ge- und vermieden und schon gar nicht gesucht hat, der wird nach ein paar Wochen auch nicht hingehen und Mitgefühl und Beileid aussprechen.
Der geht im besten Fall (wobei ich dahingestellt sein lasse, ob dieser Fall gut ist) dazu über, so zu tun, als sei das Leben jetzt wieder normal.

Und glaube mir, DAS tut erst recht weh.

Dann lieber im Stadium der Trauer wirklich mit denen auch mal weinen, die man vielleicht nicht so gut kennt, die aber sich trauen zu kommen und den Schmerz mitauszuhalten und zu verstehen.

Schönen Abend noch - Ursel, DK

 
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