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Geschrieben von Mijou am 26.10.2023, 16:01 Uhr

Doch, die Geschichte IST wichtig

Weil Barbaray es ins Spiel gebracht hat: Es geht nicht um Krishan und Hannes, die sich im Jetzt vertragen sollen, anstatt olle Kamellen aufzuwärmen. Ja, es wäre schön, wenn die Welt so funktionieren würde, aber so ist es nicht. Nichts ist simpel, alles ist komplex - zu komplex für die Meisten.

Heute ist es ja akzeptiert, keine Ahnung mehr von Geschichte zu haben, nicht mal von der eigenen. Viele wissen gar nicht mehr, wann es die erste deutsche Verfassung gab oder warum die Weimarer Republik gescheitert ist. Es ist nämlich unbequem, das zu lernen. Also tut man so, als sei das doch gar nicht wichtig. Es IST aber wichtig, damit man z.B. versteht, wie Demokratie errungen und auch erhalten wird.

Dasselbe gilt für die Geschichte Palästinas. Es ist unbequem, die komplexen Hintergründe nachzulesen. Dazu hat kaum jemand hier Lust, viele tröten lieber ihr Halbwissen in die Welt, wie in den zwei, drei letzten Threads gesehen. Sie basteln sich nach Bauchgefühl ihre Bewertung der jetzigen Situation. Alles, was Denkanstrengung erfordert, wird weggepöbelt, seriöse Quellen werden verhöhnt, denn man hat die Wahrheit ja längst per göttlicher Eingebung erkannt. Und wer es anders sieht, gehört auf den Scheiterhaufen, bähm!

Aber: Alles hat seine Ursachen. Natürlich (!) gibt es keinerlei Berechtigung für die Hamas, unschuldige Menschen zu attackieren, auf gar keinen Fall. Aber Israel in schönstem Schwarz-Weiß als armes Opfertierchen zu malen, ist ebenfalls falsch. Das ist erklärbar aus dem riesigen deutschen Schuldkomplex und unserer schrecklichen Geschichte. Aber wahrer wird es davon nicht. Ja, unsere Geschichte verpflichtet uns dazu, Israel zur Seite zu stehen. Aber das heißt nicht, dass wir ihm nicht auch ein paar offene Worte sagen sollten.

Ich habe mir die in den letzten Tagen die Mühe gemacht, die Geschichte Palästinas und die Geschichte des Konflikts u. a. bei Wikipedia einmal komplett durchzulesen. Außerdem viele Berichte über die Situation in Israel vor dem jetzigen Konflikt, z.B. darüber, wie es an dem Zaun im Westjordanland täglich so zugeht. Eine Lösung habe ich danach zwar nicht, aber ich weiß viel mehr als vorher. Und ich weiß vor allem, dass es hier keine einfachen Wahrheiten gibt, null. Es gibt auch keine Bösen und Guten.

LG

 
14 Antworten:

Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von Jana287 am 26.10.2023, 16:08 Uhr

Die offenen Worte an Israel, die Du einforderst, die kommen doch aus allen Richtungen, sogar Biden hat in aller Deutlichkeit gemahnt.

Ich wehre mich aber dagegen, dass die aktuelle Eskalation Israel angelastet wird,ndie ging EINZIG, und zwar auf barbarische Weise, von der Hamas aus.
Und ich wehre mich zweitens, wenn auf Deutschlands Straßen diese Taten gefeiert werden, wenn Palästina der Sieg gewünscht wird ( denn der beendet die Existenz Israels ), oder wenn unterstellt wird, Israel bzw die Juden hätten eine solche Aktion irgendwie " verdient" oder " provoziert ".
Denn provoziert wird seit Jahren mit andauerndem Beschuss auf Israel.

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von Lauch1 am 26.10.2023, 16:48 Uhr

Wer war denn Palästinenserführer vor Arafat? Den müsste es ja bei der langen Geschichte geben, oder?

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von luna8 am 26.10.2023, 17:07 Uhr

Und wem hilft es? Cui Bono?

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von JakobsMutti am 26.10.2023, 19:42 Uhr

Das klingt ein bisschen nach:
Ich hab ja nichts gegen Ausländer,
Aber…

Naja, sei’s drum! Es braucht ein bisschen mehr, als mal eben nen Wikipedia-Artikel zu lesen, obwohl ich Wikipedia schon auch schätze und selbst auch oft nutze.

Welche Geschichte du jetzt aber konkret meinst, ist mir noch nicht ganz deutlich geworden.

Weißt du, viel schöner wäre es natürlich, wenn es keinen Zaun geben müsste, keine Grenzkontrollen, keine Mauer, keine exorbitanten Kosten in die Verteidigung des Staates investiert müssten.

Ich würde mir für meine Kinder auch wünschen, dass sie keine 32 bzw 24 Monate Wehrdienst leisten müssten und vllt schon aus diesem nur schwerverletzt oder tot wiederkämen.

Terror ist und bleibt Terror - da gibt es kein ABER

Ein aber impliziert nämlich immer, dass es doch eigentlich die Schuld des Opfers ist. Und das ist sie nie. Nicht im Kleinen und nicht im Großen.

Man kann aber als Deutscher schon auch verwirrt sein, wenn es um Krieg und Terror geht, denn beides kennen wir gar nicht mehr. Gottseidank!

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von luna8 am 26.10.2023, 20:35 Uhr

Hab grad mit meinem Sohn (13) ´leicht’ darüber geredet - er ist ja halb Palästinenser.

Ich hoffe, alle Menschen wären so offen, unvoreingenommen und herzlich …

Mensch ist Mensch - es gibt Gute und manche wollen es nicht so ( gut).

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von JakobsMutti am 26.10.2023, 21:08 Uhr

Ich weiß ja nicht wie dein Mann zu dem ganzen steht - sicher ist er auch emotional sehr eingenommen! Das verstehe ich - ist er dort geboren? Oder in Deutschland und hat er dort noch familie?

Ich höre und lese in diesen Zeiten immer gerne Ahmad Mansour, ich kenne ihn auch persönlich und irgendwie gibt mir das immer etwas Hoffnung und Kraft! Weil Menschen diese Scheiße echt durchbrechen können!

Aber wahrscheinlich war dein Post gar nicht an mich gerichtet? Sondern an die AP?

Trotzdem alles Gute für deine Kinder!

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von luna8 am 26.10.2023, 21:19 Uhr

Doch, war an dich gerichtet.

Der Papa meiner kleinen Kinder ist Palästinenser, mein Mann Kurde.

Alles Gute auch für euch.

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von mauspm am 26.10.2023, 21:58 Uhr

Geschichte zu kennen ist definitiv wichtig, nur is sie so voll umfassend dass nicht jeder alles wissen kann.
Und bedenke, auch wir schreiben mit unserem Handeln, welches wir selber bestimmen koennen\ koennten Geschichte, aus der andere dann auch wieder eine Lehre ziehen können .
Daher immer an alten Rachestrukturen festzuhalten bringt keinem was, denn es endet dann ja nie.
Das es einfach ist behauptet ja keiner ;)

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von kirshinka am 27.10.2023, 7:44 Uhr

Ich habe dort gelebt und berichte First Hand erfahren - von beiden Seiten - und gelesen natürlich auch.

Ich stimme dir bei, dass viele Menschen keine Lust mehr zum Denken haben - TikTok liefert so schöne „fertige“ Erklärungen.

ABER - es ist schon auch so, dass die Hamas die Pest ist, die ihre eigenen Leute ausbeutet und unterdrückt. Als Israel sich aus Gaza zurückzog, waren das auch die letzten freien Wahlen gewesen - mit dem Ergebnis „Hamas“. Die Infrastruktur hat funktioniert!!
Und dann konnte man zuschauen, wie die Hamas das runter gewirtschaftet hat.
Wer in Gaza sich mit Israel vertragen möchte, ist auf ewig geächtet - die ganze Familie ist geächtet auf Generationen hinaus. Wer sich dagegen in die Luft sprengt, macht die Familie reich und angesehen.
Und ja - die siedlungspolitik von Netanjahu ist unter aller Kanone und illegal - trotzdem schlachten sie keine Babies ab und verbreiten falschinformationen in großem Stil!

Die Hamas wird IMMER alles ihrem unsäglichen Hass opfern.

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von Zwergenalarm am 27.10.2023, 7:48 Uhr

Ja, ich gebe dir recht. Aber mittlerweile reicht es für die Beurteilung gewisser komplexer Situationen, wie aktuell Nahost, die Kenntnis der Geschichte aus europäischer Sicht ja schon fast nicht mehr aus. Von daher bin ich ein wenig bei Pauline, und ich interessiere mich wirklich für die Vergangenheiten dieser Welt. Aber mangels profunder Sprachkenntnisse wird mir beispielsweise die arabische oder auch chinesische Sicht auf diese Welt verborgen bleiben. Denn sogar wenn ich es könnte, fehlt mir der kulturelle Zugang, weil ich eben hier geboren und sozialisiert worden bin.

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Kirshinka, ja eben... die Hamas ist wirklich wie die Pest...

Antwort von MM am 27.10.2023, 10:20 Uhr

... ihr sind ja auch die eigenen Leute egal, die werden nur benutzt (aber machen leider gerne dabei mit). Der Hass gegen Juden und Israel steht über allem.

Neulich habe ich einen Artikel gelesen, wo es darum ging, dass Ähnlichkeiten zwischen der Hamas heute und der NSDAP einst bestehen, und dass leider die Bevölkerung durch 16 Jahre Hasspropagandea und -erziehung so fanatisiert ist wie einst die Deutschen unter Hitler. (Sogar womöglich noch schlimmer, u.a. da die Nazis damals nicht so lange an der Macht waren und nicht soviel Zeit hatten wie heute die Hamas.).

Die die dagegen sind, haben es auf jeden Fall extrem schwer und sind in der absoluten Minderheit. Damals unter Hitler waren es ja auch "Vaterlandsverräter"...

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von renate48 am 27.10.2023, 11:39 Uhr

Das sehe ich ganz genauso.

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Re: Doch, die Geschichte IST wichtig

Antwort von renate48 am 27.10.2023, 12:50 Uhr

Das rechtfertigt selbstverständlich nicht die Gräueltaten und den Terror der HAMAS.

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Schaut mal...

Antwort von MM am 27.10.2023, 13:29 Uhr

... dieses Video - da wird vieles gut erklärt, was viele offenbar heute nicht wissen (wollen?)...

https://www.youtube.com/watch?v=btVFgqkgkzw&t=41s

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