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Geschrieben von Butterflocke am 29.08.2013, 22:30 Uhr

die 3 Ds....????

Ich las es gerade mit Schrecken und würde mich selbst dann, wenn alle Pädagogen, Psychologen und musikalischen Größen dieser Welt von der Unschädlichkeit dieser "Methode" überzeugt wären, entschieden (für mein Kind!) dagegen wehren.

Mein Vater war auch Musiker (Flötist) und ich musste mit 1000 "Ds" ebenfalls Querflöte, Klavier und Gitarre lernen.
Alles habe ich gehasst. Selbst, wenn ich Talent gehabt hätte (mein Vater behauptet es, ich behaupte das Gegenteil!!!), hätten/haben mir die Methoden meiner Lehrer die Freude an der Musik zerstört.
Alles in allem war es eine traumatische Erfahrung. Etwas, das auch anders hätte enden können.....

Für mich steht fest: nur, wer nicht anders motivieren kann, braucht Druck.
Meine Freundin hatte eine wunderbare und verständnisvolle Musiklehrerin, die lt. meiner Freundin nie Druck ausgeübt hat. Heute spielt sie wundervoll Klavier....
Warum hat man eigentlich zum Ziel, mit der "asiatischen und russischen Konkurrenz" mithalten zu wollen?
WER hat dieses Ziel? WANN ist es entstanden? Wie realistisch ist es? Wie fühlt sich das Kind dabei?

Ich bekomme bei solchen Worten irgendwie Gänsehaut - tut mir leid....
Ich musste auch immer bei Wettbewerben auftreten. Ich erinnere mich mit Schrecken an einen sog "Talentwettbewerb", bei dem ich vor der ganzen Schule auftreten musste. Meine Eltern zwangen mich(!), obwohl ich sie anflehte, da ich def. noch nicht soweit war.
Aber ich musste....und versagte!
Daraufhin ging der Druck weiter....
Wie kann man seinem Kind so etwas antun???

 
8 Antworten:

Re: die 3 Ds....????

Antwort von Butterflocke am 29.08.2013, 22:44 Uhr

Ich las es...ja, als Antwort auf das Weihnachtsfrau-Thema weiter unten ("Instrumentalunterricht")....

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Re: die 3 Ds....????

Antwort von Hase67 am 30.08.2013, 7:36 Uhr

Butterflocke, ich habe deine Aussage unten ja ebenfalls kritisiert. Wir haben zwei Familien im Freundeskreis, wo die Kinder nicht mit Druck im Sinne von asiatischem Drill zum Üben getrieben werden, aber ganz ohne Druck geht es eben auch nicht. Mit positiver Motivation erreichst du bei jüngeren Kindern schon einiges, aber schon bei Grundschülern ist es m. E. ganz ohne Erinnern ans Üben nicht getan. Nicht Druck im Sinne von "du übst jetzt zwei Stunden Klarinette, sonst gibt's kein Abendessen", sondern so, dass man bei akuter Unlust nicht immer wieder klein beigibt.

Ich fand deine Aussage einfach extrem - bei deiner Vorgeschichte aber verständlich.

LG

Nicole

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nach DEINER Definition übe ich auch Druck aus....

Antwort von Butterflocke am 30.08.2013, 8:06 Uhr

Aber Druck ist nicht gleich Druck..., man müsste also wieder etwas genauer definieren.
Ich habe Deine Kritik schon gesehen, für mich aber als logisch abgehakt...
Wenn ich aber lese, dass genau diese asiatischen oder russ. Konkurrenz das Maß der Dinge ist, dann beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Dann existiert natürlich ein festes Ziel, das wahrscheinlich unumstößlich ist.... Zumindest hat das KIND dann keine Cahnce, sich jemals zu befreien.

Ja, vielleicht sind es auch meine Erfahrungen....
Aber ich habe eben genügend Eltern erlebt, die sich sowohl die Begabung als auch den festen Wunsch ihrer Kinder eingeredet und damit jede Methode der Druckausübung (bis zur fast völligen Auslöschung der Kindheit) gerechtfertigt haben.

Das i-Tüpfelchen ist für mich der Satz: "Du wirst mich nochmal dankbar sein dafür".....

Ja........mag durchaus sein.
Vielleicht aber auch nicht....

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ich denke, es geht um wirklich überdurchschnittlich begabte kinder unten

Antwort von Leewja am 30.08.2013, 8:14 Uhr

die eben auch internationale wettkämpfe bestreiten und wo es viell. richtung berufsmusiker gehen soll...

da ich meine, dass solche quälerei aus der person selber und ihrem eigenen ehrgeiz entstehen sollten, finde ich es nicht gut, grundschulkinder, die diesen weg noch gar nicht absehen können, in diese richtung zu drillen...nicht mit "üb mal wieder" sondern mit täglichem stundenlangen üben ohne gnade...

ich hatte ein mädchen in der schule zwei stufen unter mir, sehr begabt, violine, hat in düsseldorf an der musikhochschukle (kann das?) schon während der schulzeit gespielt....seit der ersten klasse hat sie gegeigt...sie ist täglich nach dem unterricht noch mit denm zug nach Düsseldorf gefahren. alle finger waren verpflastert. sie hatte NICHTS anderes in ihrem leben...mir tat sie immer leid...


und bei "inas Nacht" im NDR hat David Garrett mal von seiner jugend erzählt...grässlich.

das fällt für mich nicht unter normales üben und fördern.

und wenn man so früh, als so junger frombarer mensch schon so sehr in diese richtung gedrillt wird, bleibt einem ja fast keine chance, selber zu entscheiden, ób man diesen weg gehen will....irgendwann kennt man ja quasi nichts anderes mehr als musik.

ich selber hab flöte und gitarre gelernt, nie sonderlich begabt oder übungsfreudig ;)

aber bei allem talent...wer weiß, ob aus einem meistergeiger oder teufelspianisten nicht auch, bei mehr entscheidungsfreiheit, ein wissenschaftler hätte werden können, der ein mittel gegen krebs findet???

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Re: ich denke, es geht um wirklich überdurchschnittlich begabte kinder unten

Antwort von Fredda am 30.08.2013, 8:24 Uhr

Sehe ich auch so.

Meine Kinder machen übrigens so viel Musik, dass ich manchmal froh bin, wenn sie aufhören ;-) völlig ohne D

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Meine Tochter lernt Gitarre...

Antwort von sojamama am 30.08.2013, 9:13 Uhr

Üben mag sie leider nicht sehr gern.

Aber die Quittung dafür bekommt sie dann im nächsten Unterricht, der Lehrer spricht sie dann darauf an, warum sie heute so schlecht spiele, sie könne dies doch besser.
Das gibt ihr dann wieder Auftrieb, dann übt sie wieder mehr. Denn als "Versager" will sie vor den anderen auch nicht da stehen. Ist eh nur ne Minigruppe von 4 Kindern....

Sie mag ihre Gitarre, ihr gefällt das Spielen. Sie weiß auch, dass sie üben muss. Ich zwinge sie nicht, aber ich erwarte schon, dass sie übt.
Es ist zwar nicht sehr teuer, dieses Hobby, auch nicht zeitintensiv, denn es geht über das JeKI Projekt der Schule, dennoch möchte ich, dass sie es macht, weil SIE sich dafür angemeldet hat.

Druck ausüben geht nur bedingt, denn irgendwann geht die Lust gänzlich verloren und das Kind blockiert. Das will ich nicht.
Mit Druck macht man vieles kaputt.

Ich selber bin eine, die sich immer selbst unter Druck gesetzt hat. Das hat mir nie gut getan. Im Gegenteil, dann habe ich erst recht versagt, vor lauter Angst, wieder was falsch zu machen, habe ich dann noch mehr falsch gemacht.... es war schlimm.

Meine Tochter ist auch so. Ansatzweise, noch nicht so schlimm... wir arbeiten daran. Mit einer Heilpraktikerin, ihrer Patin und wir in der Familie.

melli

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Natürlich geht es nur mit Druck...

Antwort von Petra28 am 30.08.2013, 13:48 Uhr

...aber der Druck muss von innen heraus kommen, dem inneren Zwang, Musik und nur Musik machen zu wollen - nur dann macht es Sinn, eine Karriere als Profimusiker anzustreben.

Für meine Kinder möchte ich, dass sie Spaß an der Musik haben - als Hobby. Das Erlebnis, sich auch mal durch ein Stück "quälen" zu müssen und plötzlich geht es ganz leicht, gehört dazu. Die Erfahrung, dass das nur durch regelmäßiges Üben geht, auch. Und wir lieben alle unsere russische! Klavierlehrerin, die fordert, aber nie überfordert und der es lieber war (auch unter Verlust des diesbezüglichen Honorars), dass mein Sohn mit Klavier pausiert oder aufhört, damit er nicht den Spaß an der Musik verliert. Jetzt lernt er Flöte.

Ich erinnere meine Kinder ans Üben - bei akuter Unlust hat es aber keinen Sinn, Druck auszuüben. Meist reicht es, wenn ich mich ans Klavier setze und meinen Übungsfortschritt ein wenig kommentiere...

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Druck gibt es doch überall im Leben, irgendwie

Antwort von Silke11 am 30.08.2013, 19:26 Uhr

Mein Sohn liebt die Musik und ist in der Hinsicht begabt und will Berufsmusiker werden, auch wenn ich ihm immer sage, ein Medizinstudium fände ich gut, er sieht nicht so gerne Blut, ich glaube, das wird nichts.

Die Idee für die Wettbewerbe hat die westeuropäische Klavierlehrerin, aber wenn man sich da wenigstens nicht blamieren will, muss man schon was tun.

Würde er aber sagen, er will nicht mehr, würde er halt aufhören, mir ist das wurscht.

Und anderes hat er auch noch, trotzdem noch viel Freizeit und Spaß. Vielleicht etwas weniger Fernsehen und Konsole (haben wir nicht) als die Mitschüler. Die Wettbewerbe spielt er gerne, da spielt er die Stücke meist besser als je zuvor.

Wir zwingen ihn nicht zum Üben und drillen ihn. wir halten ihn an dazu, motivieren und begleiten, das ist eigentlich auch kein Problem, denn er spielt ja gerne.

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