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von Leena  am 09.11.2011, 20:06 Uhr

Betreuungsgeld, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung etc.

In dem Bereich tut sich ja im Moment einiges, zumindest ist einiges in Bewegung gekommen, in welche Richtung auch immer.

Habt Ihr eine Meinung dazu? Ist doch nun wirklich auch ein aktuelles Thema... ;-)

Ich persönlich fühle mich ja in meiner Erziehungsleistung diffamiert, wenn meine Erziehungsleistung, die ich bei meinem Unter-3-Jährigen immerhin 148 Stunden die Woche erbringe, nicht auch gewürdigt wird... oder wie meint CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt seine Äußerung mit dem: „Wer jetzt noch gegen das Betreuungsgeld stänkert, der diffamiert in unerträglicher Weise die Erziehungsleistung von Millionen Vätern und Müttern in Deutschland“? ;-)

Ansonsten heißt es ja jetzt überall, der Rechtsanspruch ab 2013 auf einen Betreuungsplatz für 1- und 2-Jährige müsste verschoben werden, weil es für die Kommunen nicht umsetzbar sei...

Wie sieht das bei Euch aus?

Bei uns gibt es praktisch keine Krippenplätze, nur sehr wenige und die überwiegend von privaten Elterninitiativen oder Anbietern, allerdings gibt es Tagesmütter, einen Tagesmütterförderverein etc. pp.

Unser Jüngster geht jetzt auch zur Tagesmutter - 20 Stunden die Woche. Die Tagesmutter bekommt 5,- € / Stunde... alles gar kein Thema. Was ich aber irritierend finde - der Kreis gibt entsprechende Zuschüsse und Förderbeiträge, und die Stadt selbst hat auch entsprechende Zuschussrichtlinien. Also: Eine große Menge Verfahrensaufwand, -zig Anträge bei den verschiedenen Stellen, seltsame Zahlungswege und was weiß ich - aber im Endeffekt müssen wir gerade mal 70 € / Monat für einen Halbtagsplatz zahlen, der Rest kommt aus irgendwelchen Fördertöpfen. Im Grunde ist das für mich aber nicht einzusehen - die Zuschüsse gibt es unabhängig von unserem Einkommen, man bekommt das Geld quasi nachgeschmissen, und 70 € für einen Halbtagsplatz ist doch wirklich mehr oder weniger geschenkt.

Aber im Grunde habe ich das Gefühl, da wird das öffentliche Geld verbuttert, wenn es uns - nun wirklich nicht bedürftig - so "nachgeschmissen" wird, statt es irgendwie gezielt in einen langfristigen Ausbau der Kinderbetreuung zu investieren... :-(

(Und, um entsprechenden Rückfragen vorzubeugen - die Tagesmutter drängt darauf, alle entsprechenden Antragsmöglichkeiten auch wahrzunehmen, weil das bei ihr dann anders angerechnet wird bzw. sie entsprechende Förderung abhängig von den Zuschüssen etc. erhält.)

Irgendwo habe ich heute den Satz gehört, mit dem Betreuungsgeld soll die Wahlmöglichkeit junger Familien gewährleistet werden, sich zwischen Beruf und Familie zu entscheiden. Andererseits frage ich mich schon - Pflege und Betreuung der Kinder ist die zuerst den Eltern obliegende Aufgabe. Warum muss der Staat honorieren, wenn ich meine ureigene Aufgabe wahrnehme?

Andererseits bin ich ja schon dankbar dafür, wenn staatlicherseits etwas für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie getan wird. :-)

Soweit erst einmal das, was mir spontan zu dem Themenkomplex so durch den Kopf spukt...

 
7 Antworten:

Re: Betreuungsgeld, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung etc.

Antwort von syko am 09.11.2011, 20:37 Uhr

Zu Äußerungen von CSU-Politikern mag natürlich jeder stehen wie er mag. Ich finde es jedenfalls sehr schräg, dass jemand einen Ausgleich dafür bezahlt bekommt, dass er ein Angebot, das er/sie nicht braucht, nicht wahrnimmt. Sollte ich nicht auch einen Ausgleich dafür bekommen, dass ich seit drei Jahren nicht mehr in einem staatlichen Theater war?

Wer sich von sowas gar "diffamiert" fühlt...äh...naja, wie gesagt: jedem das seine....

Der unserem Land mittelfristig drohende Fachkräftemangel wird es unabdingbar machen, dass Frauen möglichst früh wieder einsteigen. Und daran wird auch Herr Dobrindt nicht vorbeikommen. M.E. steht uns da ein gesellschaftlicher Wandel größeren Ausmaßes bevor.

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Re: Betreuungsgeld, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung etc.

Antwort von Erzangie am 09.11.2011, 20:39 Uhr

Die Herdprämie ist aber nix für die Vereinbarkeit von Job und Familie, sondern im Gegenteil. Ich finde es ein Unding, 2 Miiliarden zu verpulvern, anstatt das Geld in ein vernünftiges Bildungssystem zu investieren. DAS wäre eine Investition in unsere Zukunft, Unsere Kinder müssen gut ausgebildet werden, damit unsere Gesellschaft auch zukünftig so wohlhabend bleibt wie jetzt.

Betreuungsgeld ist doch Kokolores. Es geht nicht darum, Erziehungsleistung zu prämieren (dann müssten das alle Eltern bekommen, und nicht nur die, die mit dem Kind zu hause bleiben, oder erziehen berufstätige Eltern ihre Kinder nicht?) Welcher Beweggrund steckt denn Ordnungspolitisch dahinter? Ein Anreiz, damit mehr Mütter (es geht ja um die FRAUEN mal wieder) zuhause bleiben und damit der Wirtschaft fehlen und auch später wegen geringerem Rentenanspruch den Sozialkassen zur Last fallen? Oder geht es schlicht darum. dass Geldgeschenke bei Wählern einen guten Eindruck machen (und wenn die FDP was verschenken darf, dann dürfen die Bayern schließlich auch, wie stünde man sonst da!) Hier geht es doch gar nicht darum, welche Investition NACHHALTIG Sinn macht.

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Re: Betreuungsgeld, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung etc.

Antwort von Kaka_b am 09.11.2011, 20:50 Uhr

Was ich nicht verstehe: hier ist doch ein Riesenmarkt, warum springen hier nicht private Unternehmer in die Bresche und füllen die Lücken mit privaten Kitas? Da lässt sich doch bestimmt gut Geld machen??

LG Katia

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Leena

Antwort von Steffi528 am 09.11.2011, 21:10 Uhr

Ich stänkere immer noch gegen das Betreuungsgeld...

Wir vermuten auch, das der Rechtsanspruch auf ca 2016 verschoben wird, weil es nicht haltbar ist.
Schade, ich habe mich ja schon so auf die Klagen gefreut.

Ja, es wird geld verbuttert. Ja, guck mal kritisch zu den Bildungsgutscheinen, wieviel Aufwand (auch finanziell) betrieben wird, damit eine Familie 10 € bekommt (und wie es mit dem Essensgeld klappt).

Ich bin beruflich zu sehr in dem Thema, als das ich nicht unter Bluthochdruck leide.

Beiw eiteren Fragen bitte per PN ;-)

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Re: Betreuungsgeld, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung etc.

Antwort von Steffi528 am 09.11.2011, 21:22 Uhr

Nein, damit lässt sich kein Geld machen.

Kommunale Kitas werden mit Steuergeldern subventioniert. Tagesmütter zahlen von ihren Honoraren (bei uns zahlt das JA 3 €) ihre Krankenkasse, Steuern Versicherungen . das wird in Teilen nur übernommen, wenn das JA die Tagespflege mit finanziert. Dieses bezuschussen bekommen bei uns nur Familien die kurz vorm HARTZ IV -Satz vom einkommen stehen (also nicht die Mittelschicht). Die Tagesmutter muss also ihre Kosten selbst bezahlen. 6 Stunden pro Tag kosten ca. 500 -600 € im Monat für die Tageskindfamilie, die Eltern springen wieder ab, die Fachkraft Frau geht der Wirtschaft wieder verloren.
Mir springen die Tagesmütter immer mehr ab (30 % der 35 % der Betreuungsplätze sollen ja über die Tagespflege kommen, deshalb werden die Krippenplätze gar nicht für 35 % der U3 jährigen ausgelegt. Aber Tagesmutter wollen insbesondere die Frauen nicht mehr werden, die Denken und Rechnen können. Also machen es die, die sonst keine Arbeit mehr finden und die springenab, weil sich schwarz mehr verdienen lässt...

Damit ist den familien nicht geholfen.

Ach mich nervt das ganze Thema, deshalb schreibe ich so abgehackt. Für Außenstehende ist das System kaum durchschaubar...

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Re: Betreuungsgeld, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung etc.

Antwort von Hannehoch6 am 10.11.2011, 8:04 Uhr

das Geld gibt es, wenn man dem Staat sehr viel Geld einspart. Nämlich keinen Krippenplatz beansprucht. Das was den Eltern ausgezahlt wird ist also schon eine Beleidigung. Diese Form der "Betreuungsprämie gab es schon früher in Form des Landeserziehungsgeldes für das 3. Erziehungsjahr in einigen Bundesländern. Nur das es da einkommensabhängig gezahlt wurde also nur Familien mit wenig Geld Anspruch drauf hatten.

Wenn man sich überlegt, da wird beim Erziehungsgeld mal eben ein Jahr weggekürzt, um dann so ein Betreuungsgeld einzuführen? Ich kenne nicht viele Mütter die es nicht erwarten können, ihr Baby nach der Geburt in die Krippe zu stecken. Es widerspricht schließlich auch der Natur.

Der Ansatz, diejenigen die richtig Geld haben auch richtig für die Plätze zahlen zu lassen fände ich vollkommen in Ordnung., Schließlich profitiert gerade diese Schicht von den stark subventionierten Betreuungsplätzen.

Aber hier in Deutschland wird den "Reichen" hinterher geschmissen und den "Armen" noch mehr abverlangt. Sollte man bei der nächsten Wahl drüber nachdenken.

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habe die anderen nicht gelesen, leider keine Zeit, bin aber STRIKT DAGEGEN!!!!

Antwort von FrauKrause am 10.11.2011, 10:05 Uhr

habe Angst, dass dann die Hartzler von der schrecklichen Sorte (ein paar davon solls ja geben) nur das Geld wollen und ihre Kinder zu Hause vernachlässigen und nicht in die für sie gute Betreuung geben. Das wäre furchtbar.

Von daher bin ich ganz und überhaupt dagegeben...

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