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Geschrieben von Grottenmolch am 25.09.2006, 23:19 Uhr

@ Alba & der Kreationismus

Hallo Alba,

bevor meine Antwort weiter unten in Vergessenheit gerät ...

nun, dass die Biologie dein Beruf ist, das ist eine Sache. Mit dem "täglichen Leben" meinte ich aber eher, dass es doch eigentlich egal ist WIE diese Erde etc. entstanden ist. Das du dich mit Molekülen etc. beschäftigst muss ja nicht unbedingt heißen, dass du Vergangenheitsforschung treibst.

Nun, ich find es absolut nicht langweilig, wenn ich sage "Gott hat es geschaffen" denn - hiermit habe ich ja nur die Frage des "Wer" beantwortet, aber noch lange nicht die Frage des "Wie" und "Warum überhaupt" etc.
Ich fände es viel spannender wenn die Wissenschaftler sich auf die Suche nach Möglichkeiten begeben, wie man die Sahara an ihrer Ausbreitung hindern kann als zu überlegen, ob nun der Urknall (an den ich als zeitliche Komponente schon glaube) an allem "Schuld" ist oder ob hinter dem Urknall noch jemand steht.
Ich muss ehrlich sagen, dieses Ganze "es muss doch auch eine natürliche Möglichkeit geben, wie das alles entstanden ist" erinnert mich eher an eine Flucht vor dem Gedanken, es könnte ja doch einen Gott geben, vor dem ich Rechenschaft schuldig bin irgendwann einmal, so wie ein kleines Kind welches sich irgendwelche Geschichten ausdenkt nur um von dem Problem "Wer hat die Vase zerdeppert" abzulenken.
Und noch ein Gedanken den ich immer wieder wiederhole: Genauso wie man die Echtheit (und Wahrheit) der Bibel nicht anhand der Bibel beweisen kann, kann man auch die Wissenschaft nicht anhand der Wissenschaft beweisen.

Mir ist übrigens in letzter Zeit ein Gedanke gekommen, den ich dir auch noch mitteilen möchte. Ob er richtig ist, kann ich nicht sagen, aber für mich klingt er erst einmal logisch. Ich hab mal gehört, das nach dem 1. Gesetz der Thermodynamik Energie sich höchstens umwandelt aber nie mehr oder weniger wird (ich hoffe das stimmt jetzt). So wäre es rein theoretisch möglich, das eine Kugel für immer rollen würde, solange keine Energie durch Reibung etc. verloren gehen würde (perpetuum mobile). Aber dem ist ja nicht so. Irgendwelche Wissenschaftler wollen ja mal herausgefunden haben, dass ein Perpetuum Mobile undenkbar ist. Nun meine Frage: Wenn ich unser Universum nehme (von dem ich annehme das es das einzigste in - was auch immer - ist (was ist eigentlich außerhalb unseres bzw. unserer Universen`???)) dann soll ja angeblich alle Energie in einem winzigen Punkt vorhanden gewesen sein und dann im Urknall explodiert etc. (soviel zum Thema, dass das Leben aus dem "Nichts" kommen soll). Nun ist diese Energie da zu 100% und wird in Wärme, Bewegung etc. umgewandelt. Da ja keine Energie von außen (woher eigentlich auch) hinzukommt könnte man doch eigentlich sagen, dass das komplette Universum ein Perpetuum Mobile ist. Aber das soll ja wiederum nicht gehen. Wie kann man sich das nur erklären ...

Gruß

 
10 Antworten:

Re: @ Alba & der Kreationismus

Antwort von rockzipfelchen am 26.09.2006, 8:07 Uhr

Guten Morgen,

kennst Du den Film "What the bleep we know?"
http://www.bleep.de/

Empfehlenswert!

LG Ulli (in Eile)

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Re: @ Grottenmolch

Antwort von Alba am 26.09.2006, 9:43 Uhr

Alle modernen Biowissenschaften benutzten Evolution als ein Handwerksmittel fuer die Forschung. Ich arbeite daran wie Zellen DNA-Schaeden wieder reparieren. Diese Reparatursysteme sind durch ihre Evolution gepraegt und Vergleiche mit verwandeten Organismen und wie diese Systeme evolvierten helfen ungemein zu verstehen wie sie heute funktionieren. Insofern ist Evolution Teil meiner taegliche Arbeit. Es gibt jede Menge Wissenschaftler die sich damit beschaeftigen wie man die Ausbreitung der Sahara verhindert oder wie man Krebs bekaempft (meine Arbeit ist auch elementare Krebsforschung), aber es gibt keine angewandte Forschung ohne Grundlagenforschung.

Ich finde die Erklaerung "god did it" sterbenslangweilig, Du nicht. Cha·cun à son goût!

Ich gehe der Gottesfrage nicht aus dem Weg. Ich komme aus einer katholischen Familie, eine meiner Tanten war Nonne (bei den Armen Schulschwestern in Muenchen), der Cousin meines Freundes ist vor ein paar Jahren zum Priester geweiht worden, Cousinen von mir sind in allen moeglichen kirchlichen Organisationen taetig. Religion kann man in meinem Umfeld garnicht entgehen und will ich auch nicht, aber trotzalledem: ich glaube nicht an die Existenz eines Gottes welcher Art auch immer. Und ich habe auch keine Angst Rechenschaft abgeben zu muessen. Auch wenns Dir faellt das zu glauben: ich rationaler Atheist habe doch tatsaechlich humanistische Werte mir wichtig sind und nach denen ich versuche zu leben.

Also, wenn die ganze Kreationismus-Evolution Debatte nicht wichtig ist, warum wird sie dann im Moment gerade von der Seite der Kreationisten so heftig gefuehrt.

Der Energieerhaltungssatz gilt fuer geschlossenen Systeme und in einigen Theorien zum Ende des Universums kommt es tatsaechlich zu Energieverlust. Johanna kann da bestimmt mit mehr Kompetenz dazu beitragen.

VG,
D

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Re: @ Grottenmolch

Antwort von Petra28 am 26.09.2006, 10:08 Uhr

Von unten hoch hol...

"ich glaub du willst nicht begreifen ...

stell dir vor ich verkauf dir ein Auto. Als ich am nächsten Tag an deinem Haus vorbeifahre, sehe ich, wie du das Auto mit Steinen bewirfst. Hab ich ein Recht deinem Tun Einhalt zu gebieten? Nein, es ist dein Auto - ich habe es dir verkauft.
Und wenn du das Auto weiterverkaufst und der Nachkäufer fährt mit seinem Bulldozer dagegen kann ich auch nix tun - es ist sein Auto.

Und genauso ist das mit der Erde und Gott. Du verwechselt glaub ich Allmacht mit "ich kann immer tun und lassen was ich will". Wenn Gott dem Menschen gesagt hat "ich lege mich fest, das ich (zb) keine Sintflut mehr schicken will" dann kann sich der Mensch auch darauf verlassen, das er das nicht tun wird. Und wenn er schon im Paradies hinweist, das er einen Masterplan hat (das er Jesus schicken wird) dann können wir auch ihm hier glauben. Er "fesselt" sich damit selbst die Hände, aber nicht weil er nicht allmächtig wäre oder nicht gütig oder nicht allwissend, sondern weil er GERECHT ist. Und Gerechtigkeit hat auch was mit Strafe oder "sein lassen" zu tun."

===> Gerechtigkeit? Er sieht also täglich zu, wie was weiß ich wie viele Kinder auf der Welt verhungern oder sich prostituieren müssen oder Kinderarbeit verrichten aus Gerechtigkeit? Oder wenn sich jemand an einem Kind vergreift? Und wenn es Dein Kind wäre, würdest Du dann immer noch sagen, dass es Gottes Wille war? Dass es gerecht war?

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Re: @ Grottenmolch

Antwort von Moneypenny77* am 26.09.2006, 10:20 Uhr

Ganz provokativ gefragt oder gesagt:

Du siehst doch auch zu, wie täglich Kinder auf der Welt verhungern oder sich prostituieren müssen oder Kinderarbeit verrichten, oder sich jemand an einem Kind vergreift. Warum soll Gott ausbügen, was wir uns selbst einbrocken?

Der Bibel stehe ich in nicht wenigen Passagen kritisch gegenüber, aber ich glaube, daß Gott diese Welt für uns geschaffen hat. Ich glaube aber auch, daß seine Einflußnahme auf deren Entwicklung weitaus geringer ist, als so mancher von uns sich einredet. Er hat uns diese Welt "geschenkt", aber was wir im Laufe der Millionen Jahr aus und mit ihr gemacht haben, daß geht einzig und allein auf unser Konto. Die Suppe müssen wir allein auslöffeln. Kinder müssen sich nicht prosituieren, weil Gott das so will, sondern weil ihre Eltern von Reichen Menschen ausgebeutet werden und so arm sind, daß sie ihre Kinder an andere reiche Drecksäcke verkaufen. Nein, gerecht findet Gott das sicher nicht, aber auch nicht, das jeder einzelne von uns weit davon entfernt ist, dem Einhalt zu gebieten. Ergo glaube ich, daß das Himmelreich eher einem Kindergarten gleicht, den die sind die einzigen "ohne Schuld".

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Ich sage immer:

Antwort von Frosch am 26.09.2006, 10:47 Uhr

"Gott" ist nicht unser Kindergärtner.

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Re: @ Grottenmolch

Antwort von Petra28 am 26.09.2006, 11:41 Uhr

Du siehst doch auch zu, wie täglich Kinder auf der Welt verhungern oder sich prostituieren müssen oder Kinderarbeit verrichten, oder sich jemand an einem Kind vergreift.

===>Richtig. Aber ich maße mir auch nicht an, mich allmächtig oder allwissend zu nennen. Ich bin weder immer gütig noch bin ich immer gerecht.

Warum soll Gott ausbügen, was wir uns selbst einbrocken?

==>Die missbrauchten oder verhungernden Kinder haben es sich mit Gewissheit nicht selbst eingebrockt.

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Re: @Petra

Antwort von Moneypenny77* am 26.09.2006, 11:46 Uhr

Warum soll Gott ausbügen, was wir uns selbst einbrocken?

==>Die missbrauchten oder verhungernden Kinder haben es sich mit Gewissheit nicht selbst eingebrockt

So meinte ich das ganz sicher nicht! Denn diese Zustände sind nicht gottgewollt, sondern menschengemacht. Daher finde ich es einfach zu bequem zu sagen, daß Gott tatenlos zusieht, während wir selbst alle tatenlos sind.

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Re: @Anfangs gings...

Antwort von Alba am 26.09.2006, 12:08 Uhr

...in der Diskussion (mittlerweilen um einige Seiten weiter hinten) auch eher um Dinge die nicht Menschen gemacht sind, Krebs, Viren, Erdbeben, Tsunamis dergleichen.
Und da muss sich jemand wie Grottenmolch, der daran glaubt, dass Gott dies alle geschaffen hat, (dh, wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann werden die Viren dem Teufel in die Schuhe geschoben) fragen lassen warum ein allmaechtiger, allwissender und guter Gott das tut.
Mir faellt es jedesmal schwer zu verstehen wenn jemand lebend nach einem Hurrican aus seinem zusammengestuerzten Haus gezogen wird und sein Ueberleben als Beweise fuer goettliche Intervention sieht. Wenn ich an die Allmacht Gottes glauben wuerde, wuerde ich mich fragen warum ein guter Gott den Hurrican nicht von vorneherein ueber unbebautes Gebiet gelenkt hat.

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Re: @Petra

Antwort von Petra28 am 26.09.2006, 12:40 Uhr

Wenn einer losgeht und sich unbeobachtet ein Kind greift und missbraucht, bitte schön, wie sollte ich da eingreifen? Da könnte doch Gott einfach immer einen kleinen Stromstoß an eine gewisse Stelle des Täters losschicken bzw. vielleicht besser, eher der Täter überhaupt losgeht.

Aber Alba hat recht, was ist denn mit den Übeln, für die wir nun wirklich nichts können?

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Moment

Antwort von Grottenmolch am 26.09.2006, 23:45 Uhr

ich habe nicht gesagt das es Gottes Wille ist das solche Dinge (Kinderarbeit, -prostitution etc.) Gottes Wille ist, sondern ich habe gesagt, dass Gott sich nicht in die "Geschäfte" dieser Welt einmischt - außer man bittet ihn darum. Und das ist doch glaub ich ein ganz großer Unterschied, oder?

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