ADHS - ADS

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Geschrieben von kea2 am 21.03.2023, 10:06 Uhr

Schule äußert Verdacht auf ADS

Du hast ein phantasiebegabtes, sensibles, manchmal lustloses, manchmal ängstliches und manchmal bockiges Kind, das seit einer Weile morgens müde und unkonzentriert ist, weil es abends schlecht einschlafen kann.

Für mich klingt das nicht nach ADS.
ADS hat man von Geburt an. Das taucht nicht spontan im 2. Schuljahr auf, und auch nicht nur in Form von Unkonzentriertheit.
Dazu gehört auch Impulsivität und Träumen. Geträumt wird den ganzen Tag, nicht nur, wenn die Kinder müde sind. Und die Impulsivität äußert sich bei den Kindern, die ich kenne, in mehr oder weniger spektakulären Wutanfällen und nicht nur in einem bisschen Gebocke.

Ich würde auf jeden Fall beim Kinderarzt abklären lassen, ob organisch alles ok ist, aber ich denke, Deinen Sohn beschäftigt irgend etwas stark.

Gab oder gibt es in Eurem Leben Veränderungen? Ein neues Geschwisterchen, einen geplanten Umzug, kranke oder kürzlich verstorbene Großeltern oder andere Verwandte, die ihm nah stehen...
Läuft es mit den Freunden Deines Sohnes schlecht?
Wird er vielleicht gemobbt?
Das erzählen viele Kinder nämlich nicht, und die Lehrer bekommen es bei geschickteren Mobbern, die das nicht unter der Nase der Lehrer machen, auch oft nicht mit.
Du könntest auch die Eltern seiner Freunde befragen, ob ihre Kinder etwas mitbekommen haben.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass er in der Schule unterfordert ist. Das kann die gleichen Probleme verursachen, wie andauernde Überforderung.
Frag Deinen Sohn mal, wie ihm die Schule gefällt. Unser Sohn sagte damals, dass er immer alles schon kann und dass die Schule total laaangweilig sei.
Das haben wir erst nicht geglaubt, weil er immer so verplant wirkte (Er hat ADS.). Wir haben dann zu Hause mit dem Material der Schwester aus dem 3. Schuljahr ausprobiert, wie er damit klar kam und festgestellt, dass er wahrscheinlich tatsächlich unterfordert ist.
Ein Kinderpsychiater hat dann festgestellt, dass er kurz vor der Hochbegabung ist.

ADS- und Intelligenztests machen Kinderpsychiater. Bei ADS-Verdacht ist immer ein IQ-Test dabei.

Mit AD(H)S kennen sich übrigens die wenigsten Lehrer aus. Das gehört nicht zu deren Ausbildung.
Die Trefferquote, dass ein Lehrer unseren Sohn (13) als ADS-Kind erkannt hat, ist bisher null.
Wir werden immer erstaunt und zweifelnd angeguckt, wenn wir den Lehrern mitteilen, warum er ist, wie es ist.

"In der Familie haben wir wissentlich niemanden mit einer ähnlichen Erkrankung. "

AD(H)S wird erst seit den 80er Jahre in Deutschland überhaupt diagnostiziert. Stark zugenommen haben die Diagnosen in den 90ern, weil das Thema erst da so viel Aufmerksamkeit bekam, dass auch Kinderarzt Schmitz in Kleinkleckersdorf langsam ein Problembewusstsein dafür entwickelte.
Die Träumer rutschen bis heute oft durch's Raster und werden nie erkannt, weil sie hauptsächlich sich selbst im Weg stehen und niemandem auf die Nerven gehen.

Die erwachsenen Betroffenen fallen meistens nicht auf, weil sie gelernt haben, ihre Schwächen zu kompensieren. Viele haben sicherlich auch so einiges aus ihrer Kindheit verdrängt oder vergessen und halten sich im Nachhinein für total normal.
Bei vielen kommt die Erkenntnis, dass sie auch betroffen sein könnten, erst, wenn das eigene Kind, das ihnen so ähnlich ist, diagnostiziert wird.

Aber, wie gesagt, ich halte es bei Deinem Sohn, nach Deiner Beschreibung, für eher unwahrscheinlich, dass er von ADS betroffen ist.

 
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