ADHS - ADS

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Geschrieben von nojona87 am 01.02.2023, 19:57 Uhr

AdsJunge 8 Jahre alt

Hallo ihr lieben,

Ich bin neu hier und weiß eigentlich gar nicht ob ich hier richtig bin, aber ich brauche ein bisschen Rat
Und zwar mein Sohn, 9 Jahre alt mit Ads, geht in eine 3. Klasse. Er hat mittlerweile viele Freunde, und das sah vor 1 Jahr ganz anders aus. In der Schule hat er eine Schulbegleiterin, seit dem Sommer, mit der er sehr gut auskommt. Nette ältere Dame
So weit so gut. Sein Zeugnis war jetzt im 3er- 4er Durchschnitt. Für die Hausaufgaben braucht er ewig. Ich setze mich teilweise bis zu 2 Stunden neben ihn, und es ist so anstrengend, vor allem das erklären... Er bekommt Logopädie und Ergotherapie.
Ich bekomme von der Schulbegleiterin, wöchentlich ein kleines schriftliches Feedback unter anderem:
- im Unterricht unkonzentriert
- Verliert und vergisst alles
- Spitzt seine Stifte bis zum geht nicht mehr
- spielt mit den Haaren
- usw usf

Er ist herzlich, freundlich und sehr hilfsbereit. Aber wenn er sich mal Streitet, dann flippt er aus, und schubst auch.
Mit der Schule sind wir in sehr gutem Kontakt. Nun zu meiner Frage, wer kennt sich mit dem Thema Schulbegleiter aus? Wer hat das hinter sich? Wie lange hatten eure Kinder die Schulbegleiter?
Versteht mich bitte nicht falsch, aber soll das nicht nur als Hilfe dienen? Die Schule möchte mehr Betreuung, als nur 2 Stunden am Tag. Bei wem stand noch im Zeugnis, dass das Kind einen Schulbegleiter hatte?

Ich weiß viel Text aber ich würde gerne eure Versionen und Erfahrungen anhören. Ich freue mich

 
1 Antwort:

Re: AdsJunge 8 Jahre alt

Antwort von Dezemberbaby2012 am 06.02.2023, 22:04 Uhr

Hallo,

herzlich willkommen hier im Forum. Doch, doch, du bist hier genau richtig

Die Situation wie du sie beschreibst (in der Schule und vor allem auch die Hausaufgaben) kenne ich auch so. Wir haben uns damals gegen einen Schulbegleiter und für Medikamente entschieden. Insofern kann ich dir zu Schulbegleitern nicht viel sagen. Die Medikamente wirken aber nicht so super und wir haben wegen Nebenwirkungen auch viele Medikamentenpausen machen müssen.

Bei uns stand damals nach den ersten Wochen der 1. Klasse eine Unbeschulbarkeit im Raum. Mit Hilfe der Medis und vor allem weil Homeschooling kam, hat mein Sohn sich sehr entwickelt. Im Homeschooling konnte ich in einer 1:1 Situation auf ihn eingehen, etwas, was die Schule nie leisten kann. Das war für ihn Gold wert und wir haben uns von 5 Stunden Hausaufgaben (wofür andere Kinder 10 Minuten brauchten) auf 2 Stunden hochgearbeitet.

Ich habe versucht, ihm „das Lernen“ beizubringen, also wie man lernt. Und insbesondere wie ER am besten lernt, z.B. mit Hilfsmitteln. In Absprache mit der Klassenlehrerin haben wir teilweise auch Aufgaben weggelassen, denn er braucht nicht die x-te Wiederholung. Er ist ein schlaues Kerlchen. WENN er denn anfängt mit den Aufgaben. Und dabei bleibt. Und das Blatt nicht beschmiert. Und sich nicht vom Stuhl schmeißt....Du weißt schon.

Inzwischen läuft es in der Schule super, die Hausaufgaben dauern teilweise nur noch zwanzig Minuten, je nach Umfang und Tagesform. An manchen Tagen läuft es allerdings auch mal gar nicht. Aber inzwischen kann ich damit umgehen. Die Lehrerin und ich sind ein eingespieltes Team. Er hat gerade seine Gymnasial-Empfehlung bekommen, als eines der wenigen Kinder aus der Klasse. Das Zeugnis wurde von Jahr zu Jahr besser. Auch im Arbeits- und Sozialverhalten, von wohlwollender 3- auf 2.

Mein Rat: Versuche, ihn so viel es geht, beim Lernen des Schulstoffs zu unterstützen. Verlass dich nicht auf die Schule. Ihr müsst zu Hause in seiner Lernweise nacharbeiten, sonst entstehen Lücken. Überlegt euch kreative Wege, wie er sein ADHS austricksen/abmildern kann (reizarmer Raum, Wackelstuhl, farbige Markierungen, EIGENE Lehrbücher (zum reinschreiben), Time Timer, Lärmampel, Karteikarten, Lernen mit „anfassen“/be-Greifen, Belohnungssystem, und so weiter)

Versuche, die Schule als Partner zu gewinnen. Tritt engagiert und kompetent auf, aber gib den Lehrern auch unbedingt das Gefühl, sie wertzuschätzen. Und dass du verstehst, dass die Lehrerin neben deinem Kind noch mindestens 20 andere Kinder in der Klasse unterrichten muss, die auch alle ihre Bedürfnisse haben. Ohne Unterstützung durch die Lehrer wird es nicht gehen. Aber manchmal muss man die Schule für sein Kind auch nerven, das ist ein schmaler Grad. Und bei auftretenden Problemen möglichst immer schnell reagieren.

Ich saß unendlich viele Male mit der Klassenlehrerin zusammen, habe seitenlange Briefe an die Nebenfachlehrer geschrieben (dort gab es nämlich immer am meisten Probleme, weil die Lehrer untereinander scheinbar nicht ausreichend kommunizieren). Ich habe die Klassenlehrerin quasi unauffällig zu ADHS fortgebildet, was gar nicht so einfach war, ohne dass sie sich auf den Schlips getreten fühlte.

Und gib deinem Kind das Gefühl, etwas zu können. Fördere seine Spezialgebiete (Sachunterricht?). Das motiviert. Stichwort „Stärken stärken und Schwächen schwächen.“

Liebe Grüße

Dezemberbaby

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