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Geschrieben von Strudelteigteilchen am 15.01.2014, 14:35 Uhr

Huch? Das habe ich doch gar nicht

Niemals würde ich einer Note - einer ZAHL!!! - solche Emotionen entgegenbringen.

Können wir das mal bitte unterscheiden: Eine 3 ist - zumindest in einer bayerischen Grundschule - eine schlechte Note. Das macht aber nicht das Kind, das eine 3 nach Hause bringt, zu einem schlechten Kind. DA fange ich mit dem Unterscheiden an - das war aber nicht die Frage im AP. Im AP wurde explizit nach der Note gefragt und nicht nach einem Kind, das diese Note nach Hause bringt.

Erstmal, erneut: Ich spreche von einer Grundschule, und muß wohl ergänzen, von einer bayerischen. Da ist eine 3 schlecht. Das kann man doof finden, ist aber so, denn bei allem, was schlechter ist als 2,66 kommt man auf die Hauptschule.

Was ich als Mutter dann mit so einer schlechten Note mache, das steht doch auf einem ganz anderen Blatt. Nirgendwo habe ich geschrieben, daß ich mich aufrege oder das Kind bestrafe oder irgendwas in der Art. Meine Reaktion hängt nicht an einer Note, sondern an deren Herkunft. Eine Tatsache übrigens, die mein großes Kind regelmäßig zur Weißglut bringt. Sie schreibt nämlich anstrengungslose 2er und 1er, das kleine Kind schreibt mühsam erarbeitete 3er und 4er. Sie findet es immer wieder unfair, daß das kleine Kind für die schlechten Noten mehr gelobt wird als sie für ihre guten Noten.

Manchmal muß man mit schlechten Noten leben. Aber ich muß doch dafür keine schlechte Note schönreden.
Ein ganz notenfremdes Beispiel: Nehmen wir mal an, ein Kind wiegt mit 8 Jahren 90 Kilo. Das ist zu dick, da beißt die Maus keinen Faden ab. Würde sich irgendjemand vor das Kind stellen und ihm einreden, daß es schlank ist? Wohl kaum, denn das Kind käme sich zu Recht komplett vergackeiert vor - das Kind ist zwar dick, aber nicht zwangsweise blöd. Dennoch hängt die Art, wie man mit dem dicken Kind umgeht, davon ab, woher das Gewicht kommt. Muß das Kind Tabletten nehmen? Ist es krank? War es krank und hat jetzt die Chance, abzunehmen? War es nie krank und hat einfach nur 8 Jahre lang falsch gegessen? Je nachdem, woher das Gewicht kommt, kann ich zu dem Kind sagen: "Ja, Du bist dick! Leider wirst Du damit Leben müssen, denn Deine Krankheit ist nicht heilbar. Aber Du bist nicht nur dick, Du bist auch schlau/stark/gut in Mathe/erkennst alle Autos am Kühlergrill. Ich mache Dich stark, damit Du aus Deinem Stärken und Deinem Defizit das Beste machen kannst!" Oder man sagt: "Ja, leider hast Du nie gelernt, richtig zu essen. Ich besorge Dir eine Kur, wo man es Dir erklärt, und helfe Dir dann dabei, schlank zu werden!"

Eine 3 ist objektiv schlecht. Aber vielleicht ist sie tatsächlich das Beste, was ein konkretes Kind in diesem konkreten Fach zustande bringt. Dann ist das eben so. Dann würde ich als Mutter wollen, daß das Kind lernt, mit diesem Defizit umzugehen. Oder das Kind hat schlicht und ergreifend für die Probe nicht gelernt. Dann frage ich das Kind vor der nächsten Probe in dem Fach ab. Oder - wenn es sich um eine Zeugnisnote handelt und Lücken aufzuholen sind - schicke es in die Nachhilfe. Oder ich tue gar nichts, weil die Note eh wurscht ist. Vielleicht überlege ich auch heimlich, still und leise, ob der Lehrer den Stoff angemessen vermitteln konnte. Oder ich tue gar nichts, weil es nur eine 3 in der Religion-Ex ist und das Kind an dem Tag erkältet war.

Ich selber kenne diverse Bereiche, in denen ich jederzeit eine schlechte Note bekommen würde. Das wird in vielen Fällen auch nichts mehr werden. Ich fände es bescheuert und sogar gefährlich, wenn ich davor die Augen verschließen und mir meine schlechten Leistungen in den Bereichen schönreden würde. Aber im Großen und Ganzen finde ich mich dennoch ziemlich toll. Diese Einstellung möchte ich meinen Kindern auch vermitteln. Aber wie soll ich das tun, wenn ich jede miese Leistung meiner Kinder schönrede? Man darf auch schlechte Leistungen bringen. Wichtig ist nur die Frage, warum man das tut und wie man damit umgeht - und das ist eine Lektion, die man als Kind besser lernt als als Erwachsener.

Ich finde es krass, was hier in meine Texte hineingelesen wird. Ich habe NOCH NIE eines meiner Kinder für eine schlechte Note bestraft (wobei die eine oder andere Maßnahme von dem betreffenden Kind möglicherweise als Strafe aufgefaßt wurde - aber das ist eine andere Geschichte). Ich habe doch noch extra geschrieben, daß ich das kleine Kind erst gestern für eine 4 gelobt habe. Nicht für die Note an sich, denn eine 4 ist auch am Gymnasium nicht lobenswert. Aber für die Tatsache, daß es sich deutlich verbessert hat. Hat das irgendjemand gelesen?

 
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