Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von lanti am 29.01.2016, 12:22 Uhr

Schade

Liebe Sarah,

wenn ich das richtig lese, zäumst Du das Pferd von hinten auf und machst Dir Gedanken um die Geburt bevor Du überhaupt schwanger bist. Das ist ziemlich vorausschauend, aber...

Wenn Du erstmal schwanger bist, kann es sein, dass Du die Dinge ganz anders siehst - durch die Hormone, dadurch dass sich Dein Körper verändert und Dein Denken, dadurch dass Du das Baby strampeln spürst, den Bauch wachsen siehst und Vorbereitungen triffst etc.

Schwangerschaft ist etwas Unvorhersehbares (Wann werde ich schwanger - recht schnell oder muss ich lange warten oder brauche sogar ärztliche Unterstützung, wird mir übel sein oder nicht, nehme ich viel oder wenig zu, bekomme ich unreine Haut, bin ich optimistisch oder besorgt) und die Geburt ebenso (ist eine natürliche Geburt überhaupt möglich, wie lange wird sie dauern und wie verlaufen oder muss es ein Kaiserschnitt sein, mit PDA oder Vollnarkose, wie geht es mir danach etc. etc.).

Aber weißt Du, was noch viel Unvorhersehbarer ist? Das Leben mit Kind. Bin ich die glücklichste Mutter der Welt oder nehme ich starke Einschränkungen wahr? Ist mein Baby pflegeleicht oder schreit es viel? Schläft es gut oder habe ich anstrengende Nächte? Ist es gesund oder viel krank, hat es vielleicht eine chron. Erkrankung o.ä.? Wie gehe ich mit den Sorgen um, die mich ab dem pos. Schwangerschaftstest mein Leben lang begleiten werden: Fehlgeburt, Frühgeburt, plötzlicher Kindstod, Kind stürzt, verbrennt sich, läuft auf die Straße, macht den Führerschein...

Wenn Du schwanger bist, wird dieser Prozess in Gang gesetzt von nicht kontrollieren und vorher sehen können und von Angst und Sorge, aber auch von starker Liebe und unvorstellbarem Glück

Daher mein Rat: Mach Dich nicht verrückt und Dir nicht allzu viele Gedanken über ungelegte Eier. Geh schwanger werden an, wenn Du Dir wirklich ein Baby wünschst. Wenn Du schwanger bist, kannst Du Dich umfassend informieren (bei der Hebamme und der Klinik, durch lesen und reden) und danach in Dich rein hören...wie sieht es auch mit dem Geburtswunsch - doch eine natürliche Geburt probieren, um das Wagnis einzugehen und weil man es schaffen kann (vielleicht wird es trotzdem ein Kaiserschnitt) oder Wunschkaiserschnitt, bei dem Du bewusst auf die Option natürlich Geburt verzichtest und mit den Gestaltungsmöglichkeiten (zB Kaisergeburt), die Dir dann noch bleiben.


Du hast recht heftig und provokativ geschrieben und daher auch entsprechende Antworten bekommen...

Ich persönlich hatte auch sehr sehr große Angst vor der Geburt, weil ich nicht gut Schmerzen aushalten kann - wirklich. Das habe ich meiner Hebamme auch immer wieder gesagt. Vor einer OP hatte ich allerdings mind. genauso große Angst. Klar erscheint es erstmal angenehmer, weil man es eben nicht selbst in der Hand hat, sondern das Kind quasi "passiv" zur Welt bringt, aber vor Schmerzen schützt wie von Vielen beschrieben auch der Kaiserschnitt nicht. Daher wollte ich es zumindest versuchen und Wehenschmerzen (nicht eingeleitet) empfand ich ganz anders als andere Schmerzen - mit nichts anderem zu vergleichen - heftig, aber anfangs auch noch mit Pausen dazwischen (wo der Schmerz wirklich weg ist) und der Körper stellte sich irgendwie darauf ein. Letztendlich sind meine beiden Kinder sogar ohne PDA zur Welt gekommen und es war nur meine (vorher gesuchte) Beleghebamme anwesend. Meinen Intimbereich anstarren konnte sie nicht, weil ich in der Wanne lag, hätte es aber auch sonst nicht getan - vielleicht nimmst Du wenn es soweit ist mal Kontakt zu einer auf ;)

Angst vor der Geburt haben ganz ganz viele Frauen - das ist doch total normal. Während der Geburt (egal welcher) und danach ist eben das ein oder andere mal mehr oder weniger oder sehr unangenehm (ist ein Zahnarztbesuch bisweilen auch), aber Du bekommst dafür am Ende etwas Wunderbares - nämlich ein Kind, dass Dein ganzes Leben bereichern kann.

Die größte Veränderung, die ich durchs Mama werden bei mir festgestellt habe ich übrigens, dass man andere Prioritäten setzt und aufhört sich vor allem um sich selbst zu drehen (wie sehe ich aus, was ist mir unangenehm, was will ich), sondern sich zurück nimmt und vor allem das Beste fürs Kind will - was auch immer das gerade ist....

LG & alles Gute

 
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