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Geschrieben von C+K+H am 08.09.2008, 10:52 Uhr

So läuft das bei uns - aber so kann ich nicht mehr . Brauche Rat dazu (Roman)

Hallo zusammen,

könnt ihr mir einen Ratgeber empfehlen, den ich meinem Mann zum Lesen geben kann, damit er mal erfährt was ich meine wenn ich ihm erzähle von:

- ein bisschen mehr Zweisamkeit leben (wir haben zwei Kinder da geht das nicht mehr - meint er)

- was kuscheln ist (wenn er kuscheln will meint er ein bisschen Vorspiel und dann zur Sache kommen, wobei Vorspiel bei ihm heißt an ein paar Knöpfchen drücken, dann muss die Lust am Sex da sein)

- wohlfühlen, gemeinsam wohlfühlen, ein bisschen Stimmung aufbauen (z.B. gemeinsam Musik hören oder sich massieren - kann er nichts mit anfangen, das hört sich ja an als wenn wir schon siebzig wären)

- ...

Wenn ich ihn frage, ob er schon mal davon gehört hat, dass man an seiner Partnerschaft arbeiten muss, sie pflegen muss, kann er damit nichts anfangen. DAvon hat er noch nichts gehört. Er meint, früher (also vor den Kindern) ging das ja alles auch so, warum bräuchten wir das also heute.

Wenn ich ihm sage, dass ich eben nicht auf Knopfdruck Lust auf Sex einschalten kann, kapiert er das nicht. Dann schnauft er nur, von wegen, meint Gott hat sie schon wieder Migräne und ich darf nicht ran.

Ich versuche also zu erklären, dass ich ein bisschen mehr will (von unserer Paarbeziehung) als nur abends nach einem anstrengenden Tag, wenn er die Zeitung und sämtliche Broschüren auswendig gelernt hat und anschließend vor dem Fernsehen eine Runde vorgeschlafen hat, betatscht zu werden, damit er dann ran darf, weil er so verspannt ist und eben ein bisschen Entspannung braucht. Ich möchte als Person von ihm verwöhnt werden, möchte dass wir zärtlich miteinander sind, ohne dass es gleich Gefummel ist, das nur dem Zweck dient die nötige Sapnnung für das Wesentliche aufzubauen. Dass eben ein bisschen Stimmung entsteht. Er kann damit überhaupt nichts anfangen (das mit dem siebzig sein hat mich übrigens hart getroffen). Wenn ich z.B. eine Kerze anzünde wird nur sofort kontrolliert ob auch alles ringsherum abgesichert ist und auch ja nichts passieren kann und für was braucht man überhaupt mehr als eine Kerze. Außerdem ist ja wegen dem Zeitung lesen sowieso die große Deckenbeleuchtung an.
Ich möchte das Gefühl haben, dass er was für micht tut und das so tut dass ich mich wohlfühle. Und ich meine damit alles, nur nicht das Materielle. Das macht er schon prima, d.h. er hat zwar einen anstrengenden aber guten Job so dass wir keine finanziellen Sorgen haben, unser Heim ist sehr schön und er denkt auch immer wieder darüber nach wie er es noch mehr verschönern kann und wir/ich fühlen uns auch richtig wohl hier. Aber es sind eben alles nur die Äußerlichkeiten. Das Paar, die Familie, die Eltern nach aussen ist alles prima. Aber an meinem seelischen Wohlbefinden mangelt es.

Weil er eben diesen anstrengenden Beruf hat (i.d.R. fast täglich 11-12 Stunden ausser Haus) und dazu zusätzlich mit seinem Vater noch eine Nebenerwerbslandwirtschaft mit Weinbau betreibt (die er partout nicht aufgeben will) und dann so gut es geht noch die Familie bedient, bleibt für uns als Paar eben keine Energie mehr übrig. Das ist mir schon klar (er schiebt die Kinder vor).
Und ich habe auch lange versucht das zu verstehen und zu akzeptieren. Aber seit einiger Zeit kann ich einfach nicht mehr. Es geht nicht. Wenn er mich anfasst, zucke ich zurück, wenn ich es doch zulasse, empfinde ich gar nichts, jedenfalls nichts Schönes Entspannendes. Es nervt, es macht mich zappelig, ich kann es kaum aushalten. Ich habe schon an mir gezweifelt, wegen dieser Unlust am Sex und weil ich wohl zu diesen ewigen migränehabenden Frauen gehöre. Aber ich würde gern Sex haben, NUR NICHT SO. Es geht so einfach nicht. Und wenn ich das ihm versuche zu erklären, kapiert er es nicht, ist nur genervt, denkt wahrscheinlich noch, was soll ich denn sonst noch machen, was will sie denn noch von mir. Ich sorge doch dafür dass wir es schön habe. Er meint das geht eben nicht wenn man zwei KInder hat und früher ging es doch auch.

Ich sage, vielleicht war es früher schon ein bisschen zu wenig und jetzt kommt es eben alles raus. Nichts bleibt wie es ist, alles verändert sich und man muss eben auch an der Partnerschaft arbeiten. Versuche ihm alles zu erklären aber er kann damit nichts anfangen.

Wir sind jetzt seit zwanzig Jahren zusammen, seit 12 Jahren verheiratet und seit fast sieben Jahren Eltern. Ich (wir beide) waren vorher relativ unerfahren und ich habe den Sex einfach so angenommen, wie er ihn mir nähergebracht hat. Ich hatte wohl schon immer das Gefühl, dass da nicht alles so stimmt, dass da irgendwas fehlt, dass es mich einfach nicht ausfüllt. Mir war das aber nicht klar, nicht bewußt, ich konnte es nicht benennen und mir ist auch nicht eingefallen, dass das auch irgendwie anders laufen könnte und ich daran was ändern könnte.

Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen, es geht bei mir nichts mehr und mit meinen zaghaften Versuchen kleine Veränderungen herbeizuführen kann er wie gesagt nichts anfangen. Ich habe aber keine Energie mehr. Ich kann nicht mehr in die Offensive gehen. Ich habe nichts gegen ihn, wir haben keinen Streit, alles läuft normal. Aber das Intime geht einfach nicht mehr. Und ihm fällt einfach nicht auf, woran das liegt.

WIE KANN ICH IHM DAS JETZT NÄHERBRINGEN DASS ER KAPIERT UM WAS ES MIR GEHT, ich kann es sonst nicht mehr aushalten.

Da er beruflich so viel um die Ohren hat und starkt eingespannt ist und so wenig zu Hause ist, gehe ich zur Zeit noch nicht wieder arbeiten. Es ist meine Entscheidung, ich stehe auch dazu und finde es in Ordnung. Und ich verlange auch nicht, dass er dann noch im Haushalt, bei den alltäglichen Verrichtungen mithilft. Aber das heißt doch nicht, dass ich ihm alles hinterhertragen muss. Dass er alles was und wie es zuhause ist, als selbstverständlich ansieht und nicht dazu beiträgt, dass es eben rund läuft.
Ist es zuviel verlangt, wenn er die leere Shampooflasche, wenn er sich schon eine neue holt, auch aus der Dusche entfernt und in den Mülleimer wirft. Dass er seine Schuhe in unserer kleinen Schuhkammer nicht einfach mittendrin auf dem Boden stehen läßt, sondern sie an ihren Platz auf dem Regal stellt (so wie ich es den Kindern beizubringen versuche). Dass er, wenn er später gegessen hat als wir, und ich die Küche schon fix und fertig aufgeräumt und sauber habe und die leicht geöffnete Spülmaschine lediglich auf den letzten Teller wartet, diesen aber dann einfach schmutzig wie er ist mitten auf der Spüle abstellt ...
Ich weiß, dass das alles penible Kleinigkeiten sind über die man auch locker hinweg sehen sollte/könnte, aber es nagt. Es zeigt mir, wie wenig er sich mit mir und dem was ich versuche für unsere Familie und unser gemeinsames Wohlbefinden zu tun versuche, beschäftigt und das eben auch wahrnimmt.
Ich habe keine Ahnung wie es weitergehen soll.

So ich hoffe irgendjemand hat es geschafft bis zum Ende durchzuhalten und kann mir jetzt dazu was sagen!?

C+K+H

 
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