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Geschrieben von Zweizahn am 08.09.2008, 8:17 Uhr

Wie gehe ich damit um?

Hallo,

ich hatte vor einiger Zeit schon mal hier gepostet, dass mein Freund (sind seit knapp 15 Jahren zusammen) sich nicht so gut mit meiner Familie versteht, dass er denkt, dass mein Bruder von meinen Eltern finanziell stark bevorteilt worden wäre.

Wir hatten gestern abend das seit Jahren erste wirklich tiefgründige Gespräch. Ich glaube, ich habe einiges verstanden, auch wenn ich ihm nicht in allen Punken zustimmen kann.

Ich hatte mit 25 Jahren nochmal ein Studium angefangen, hatte vorher Berufsausbildung und ein paar Jahre gearbeitet. In meinem Bereich sahs nicht gut aus, ich war zwischendrin 2x arbeitslos und hab mich dann halt für was ganz neues entscheiden. Zu dem Zeitpunkt wohnten wir bei meinen Eltern im Haus in einer eigenen Wohnung, wir zahlten Miete. Meine Eltern haben die Idee mit dem Studium nicht unbedingt unterstützt. Ich bekam aber ein bisschen elternunhabhängiges Bafög.
Nach Aussage meines Freundes hätte meine Mutter gesagt, als es darum ging, das Studium zu finanzieren (ich habe in meiner heimatstadt studiert), dass da ja zum Glück jemand wäre. Damit meinte sie meinen Freund. Das hat mein Freund dann auch getan. Wir haben unsere Miete weiter gezahlt und ich habe nichts von meinen Eltern dazu bekommen, außer vielleicht hier und da mal unregelmäßig ein kleines bisschen Taschengeld. Auch während des Auslanddstudiums hat mein Freund für meinen Lebensunterhalt bezahlt, wenn das Bafög nicht gereicht hat. Ich habe natürlich auch nebenbei gearbeitet.
Zu dieser Zeit war mein jüngerer Bruder ein bisschen sowas wie ein "Hallodri", hohe Handyrechnungen, 4 Autos innerhalb weniger Jahre (ein Wartburg, ein uralter Vectra, 2 BMWs) - ihm haben meine Eltern finanziell unter die Arme gegriffen.
Das soll nicht heißen, dass ich nix von meinen Eltern bekommen habe - sie haben mir bei der Finanzierung Autos (Citroen AX, habe ich 11 Jahre gefahren) geholfen und ich musste in meiner Berufsausbildung kein Kostgeld bezahlen.
Der Vorwurf meines Freundes ist nun folgender: Es ist ungerecht, dass sich Eltern aus der Finanzierung der Ausbildung ihres Kindes völlig raushalten und es einfach wie selbstverständlich auf die Schultern des Lebenspartners (nicht mal Ehemannes) abladen und dabei dem Bruder zur gelichen Zeit das Geld reinstecken.
Das hat er die ganzen Jahre im wesentlichen für sich behalten. Ich denke eigentlich, dass ich zu meinen Eltern ein ziemlich gutes Verhätlnis habe. Aber ich bin sehr, sehr nachdenklich geworden. Er hat sicher auch Recht mit dem Vorwurf an mich, dass für mich das, was meine Eltern sagen, Gesetz ist.
Ich bin mit meinem Kind sehr oft bei meinen Eltern. Es ist schon wirklich so, dass meine Eltern, besonders meine Mutter, eine ganz klare Vorstellung davon haben, wie Familienleben - nach außen - ablaufen soll. Dass das Miteinander bestimmte Vorschriften braucht. Das zu erklären, dauert zu lange. ABer auch das hat mein Freund gestern ganz heftig kritisiert.
Ich hatte gestern abend dann das Gefühl, dass die Mauer zwischen uns ganz langsam abgebaut wird. Da ist nämlich eine. Und ich habe erkannt, dass wir 3 eine Familie sind.
Doch wie gehe ich nun mit dem ganzen um? Wie verhalte ich mich meinen Eltern gegenüber. Mein Freund möchte sie vorerst nicht mehr sehen. Ich sitze immer noch "zwischen den Stühlen".
Ihr sagt jetzt vielleicht, warum hat der das so lange für sich behalten. Erstens hat er schon immer mal Andeutungen gemacht, die ich aber falsch interpretiert habe und zweitens ist mein Freund schon einer, der Dinge, die ihm nicht passen, ziemlich lange für sich behält. Meine Eltern haben keine Ahnung, dass er so denkt. DAzu muss ich noch sagen, dass mein Freund schon einer ist, der mit beiden Beinen fest im Leben steht und das auch beruflich.

Tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Es ist ja noch nicht mal alles...
Ich könnte aber schon ein bisschen Rat und Lebenshilfe brauchen. Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich reif für den Psychiater bin oder den Phsychotherapeuten zumindest.

LG
Manu

 
14 Antworten:

Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von MamaMon1 am 08.09.2008, 8:37 Uhr

Hallöchen!
Kannst du denn mit deinen Eltern reden? Vielleicht sagst du ihnen einfach, was dein Freund gesagt hat und was auch deine Meinung ist. Ich finde, dass Eltern während der Ausbildung mithelfen müssen, sofern erforderlich. Und es ist ja wirklich so, dass das dein Freund, also wirklich nicht mal dein Ehemann ist. Warum soll er alles mehr oder weniger bezahlen? Mein Bruder war auch lange mit seiner damaligen Freundin (später Ehefrau) zusammen, aber jeder hat halbe halbe bezahlt. Geld kam natürlich von den Eltern und irgendwelchen kleinen Jobs.
Rede mit deinen Eltern. Schiebe nicht deinen Bruder als Grund vor, sondern erkläre deine Sachlage.
Viel Glück,
Moni

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von Zweizahn am 08.09.2008, 9:06 Uhr

Danke Moni,

das mit dem Reden ist nicht so einfach. Erstens, wie du gelesen hast, ist das nicht gerade meine Stärke. Zweitens sind meine Eltern verdammt pragmatisch. Ich erwarte nicht viel Verständnis. Es kommt dann garantiert nur "Was denn, ihr konntet in den Urlaub fahren, euch gings doch gut". Aber eigentlich gehts nicht darum, was wir uns leisten konnten oder nicht. Es geht ja darum, dass sie in der Pflicht gewesen sind. Sie haben nicht einmal gefragt. Sie haben verausgesetzt, dass wir beide das untereinander ausmachen und haben sich nicht eingemischt. Ins restliche Leben haben sie sich (naja, besonders meine Mutter) schon mal eingemischt. Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass wir das Thema ansatzweise vor Jahren schon einmal besprochen hatten. Versuchsweise. Meine Eltern, hier wieder besonders meine Mutter, waren schon damals der Meinung, dass das Finanzielle Sache der Lebenspartner/Eheleute ist.
Mein Freund hat schon zielich harte Worte ausgesprochen und gemeint, dass es doch oberstes Anliegen der Eltern sein muss (sofern sie nicht selber am Hungertuch nagen), ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen, mit der sie sich ihren Lebensunterhalt und bei der heutigen Situation auch mal die Rente finanzieren können.
Kann natürlich sein, dass meine Eltern verbittert sind: Mutter schon 3 Jahre arbeitslos, Vater noch im Schuldienst (Ost, kein Beamter - nur zur Vorsicht), aber mit insgesamt ner ganzen Menge weniger Geld. Trotzdem würde ich schon noch sagen, gutbürgerliche Familie.

Eiweia, ich muss auf Arbeit.

Tschüss
Manu

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von Fredda am 08.09.2008, 9:58 Uhr

Guten Morgen!

Ich käme im Leben nicht drauf, dass Eltern verpflichtet sind, einer erwachsenen Tochter mit AUsbildung und Job noch ein Studium zu zahlen.

Dass es ungerecht ist, wenn dein Bruder was kriegt und du nicht, stimmt schon aber du hast keinen Anspruch und deinen Freund geht es gar nichts an, was deine Eltern zahlen und was nicht.

Nett (!) wäre es gewesen, wenn sie euch die Miete nachgelassen hätten in der Zeit und mein Vater hätte das garantiert getan (trotzdem würde ich NIE im Haus der Eltern oder Schwiegereltern wohnen wollen), aber eben nett, keine Pflicht.

Sag deinen Eltern, dass du es ungerecht findest und warte ab, was passiert. Wahrscheinlich fordert dein Bruder einfach ein und du machst so einen selbständigen Eindruck, dass sie meinen, du brauchst nichts.

Eine Therapie oder Beratung fände ich eine gute Idee, einfach, damit du aus der blöden "zwischen den Stühlen" - Lage herauskommst.

Kurz gesagt: Tacheles reden, Verantwortung für dein Leben übernehmen, mit deinem Freund eine gemeinsame Linie fahren.

Gruß,

Fredda

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von sanpot am 08.09.2008, 10:15 Uhr

Also ich seh das ganze etwas anders. Ich weiß jetzt nicht ob meine Einstellung dazu etwas komisch ist aber... meiner Meinung nach ist man mit 25 Jahren und einer abgeschlossenen Berufsausbildung ein Erwachsener Mensch und kann auf seinen eigenen Beinen stehen. Wenn man da nochmal ne Ausbildung oder Studium oder was auch immer anfängt muß man selbst kucken wie man das finanziert. Ging mir genauso. Ich hab auch mit 27 nochmal Schule gemacht und wollte studieren. Wäre aber nie auf die Idee gekommen meine Eltern anzuklagen wenn sie mich dabei nicht finanziell unterstützt hätten. Soviel zum diesem Thema.
Was deinen Bruder betrifft. Leider weiß ich nicht, wie alt er ist. Wenn er noch zu Hause wohnt, das Studium direkt im Anschluß an sein Abi bzw. halt keine Ausbildung dazwischen hat, noch zu Hause wohnt... dann finde ich, dass er Unterstützung nötig hat/hatte. Was seine Autos betrifft, hätte vielleicht schon auch mal n Riegel davor geschoben gehört. Aber gut.

Ich finde, du solltest dir selbst deine eigene Meinung dazu bilden, vielleicht kriegst du hier im Netz noch ein paar mehr Antworten die dir dabei helfen. Ich finde aber, in die finanziellen Angelegenheiten deiner Eltern sollte sich dein Mann/Freund nicht einmischen. Auch wenn Sie manchmal ungerecht handeln. Es ist ihr Geld.

Wenn dein Freund/Mann aber wirklich der Meinung ist du läßt dich von deinen Eltern unterbuttern (so hört sich das für mich an) dann sollte er ja eigentlich eher auf dich wütend sein, nicht auf deine Eltern. Und dem Falle müßt ihr wirklich miteinander reden und euch klar werden wie eure Familie auszusehen hat und dir auch den Rücken stärken und nicht immer nur alles schlecht finden, aber nix sagen und zum Schluß dir oder deinen Eltern den Schwarzen Peter zu schieben weil ihr dann halt gemacht habt wie ihr wolltet.

Auf keinen Fall würde ich zu meinen Eltern rennen und sagen "Du Mami, mein Freund hat gesagt... blablabla" - Find ich kindisch. Erstens muß er damit selbst rausrücken wenn er will. Und zweitens - deinen Eltern gegenüber ist doch nicht seine Meinung wichtig sondern DEINE. Wie DU dazu stehst. Und deine Meinung dazu solltest du erstmal finden. Viel Glück dabei!

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Was meinst du denn dazu?

Antwort von mamaj am 08.09.2008, 11:47 Uhr

Welche Meinung hast du zu dem Thema?
Wichtig wäre für dich darüber nachzudenken, ob du auch der Ansicht bist benachteiligt zu werden, oder nicht.
Denkst du denn auch, deine Eltern hätten deine Ausbildung finanzieren müssen?
Hat dein Freund dir die Ausbildung finanziert, oder hättest du es auch ohne seine Hilfe geschafft?

Ich bin der Ansicht, das Eltern eine 2.Ausbildung nicht finanzieren müssen, und wenn sie dennoch das Kind unterstützen wollen, ist es ihre Entscheidung....man kann es aber weder verlangen noch erwarten.

Im nachhinein darauf herum reiten finde ich etwas komisch, es sieht so aus als wenn er sich darüber ärgert, dich dabei finanziell unterstützt zu haben. Warum ärgert es ihn? Sollte man das nicht in einer Partnerschaft?
Als Partner gehört man doch zusammen und die Entscheidung, ob du die 2.Ausbildung machst oder nicht, habt doch ihr beide getroffen und nicht deine Eltern, oder?

Ist er denn neidisch auf deinen Bruder, und meint ihm entgeht etwas?

Ich kann ihn zwar auch ein ganz klein wenig verstehen, denn vieleicht würde es euch finanziell besser gehen, wenn auch ihr noch von deinen Eltern unterstützt werdet, aber für euer Leben sind doch schon länger nicht mehr deine Eltern zuständig.
Ihr seit doch eine eigene kleine Familie und deine Eltern sind doch nicht mehr dafür zustänig euch euer Leben zu finanzieren.

Es ist schwierig gemeinsam unter einem Dach zu wohnen und sich abzunabeln, aber vieleicht würde es euch helfen euer eigenes Leben zu leben und nicht immer darauf zu schauen, was deine Eltern und dein Bruder machen.

Ihr seit für euch und eure kleine Familie verantwortlich, müßt eure eigenen, gemeinsamen Entscheidungen treffen.
Aber genau so dürfen deine Eltern ihr Leben führen wie sie es wollen, und dürfen mit ihrem Hab und Gut machen was sie wollen.

Mich würde interessieren, warum ihn diese finanzielle Sache zwischen deinen Eltern und deinem Bruder so sehr interessiert....geht es euch denn finanziell so, das ihr Unterstützung bräuchtet, oder kann es vieleicht auch Neid sein?

Schwierige Situation...die mir immer wieder vor Augen führt, wie wichtig es ist, dass Eltern und Kinder ab einem gewissen Zeitpunkzt auch ihre eigenen Wege gehen müssen.
Eltern können nicht ein Leben lang für alles verantwortlich sein.
Kinder müssen die Verantwortung für sich selbst übernehmen.

Alles Gute
mamaj

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von Sommerkind08 am 08.09.2008, 12:14 Uhr

Ich kann mich an Deinen ersten Beitrag diesbezüglich noch gut erinnern, war so vor nem halben Jahr, oder? Ich kann jetzt nicht wirklich einen Unterschied zwischen den zwei Posts erkennen, also diesbezüglich, dass Du damals nicht wußtest, dass Dein Freund so denkt. Schon damals, war Dir doch die Ursache des KOnfliktes bekannt. Naja, ich will jetzt nicht zu sehr verwirren, zur Sache also:

Ich kann mir gut vorstellen, dass Dich das Ganze frustriert, aber ihr solltet langsam anfangen, die Sachlage zu akzeptieren, denn ändern könnt ihr sie nicht mehr. (Ich glaube, dass wurde Dir auch schon überwiegend von anderen Foren-Usern das letzte Mal geraten.) Vielleicht ergibt sich mal ein ruhiges Gespräch, in dem Du Deine Eltern einfach mal fragst, wie sie zu der Annahme gekommen sind, dass Du weniger Unterstützung benötigst als Dein Bruder. Ich habe in meiner Familie eine fast ähnliche Konstellation erlebt und es kommt hin und wieder vor, dass ich mich deswegen ärgere, aber auch immer wieder erkennen muss, dass man es nicht mehr ändern kann. Es ist zwar manchmal schwierig, diese in der Vergangenheit liegenden Erwartungen ein für alle mal fahren zu lassen, aber wenn Du und Dein Partner das nicht machen, habt ihr immer daran zu schleppen. Nicht Deine Eltern sind deswegen unglücklich, sondern in erster Linie ihr. Das Leben ist zu kurz, um versäumten Chancen nachzutrauern. Und ihr habt es doch bisher auch gut ohne deren Hilfe geschafft, also warum unzufrieden sein?

Achja, und um Dir noch ein wenig Hoffnung zu machen: ich habe kürzlich gelesen, wenn ein Mensch in die stationäre Phase seines Lebens eintritt, also die Kinder sind ausgezogen, man selbst verändert sich nicht mehr und das Leben ist soweit eingerichtet, man wird träger, söhnt man sich auch meistens mit der vorangegangenen Elterngeneration und deren Fehlern aus. Also abwarten und Tee trinken, irgendwann sieht das auch Dein Partner gelassener.

LG

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von +emfut+ am 08.09.2008, 12:25 Uhr

Mal rein rechtlich:

Du bist 25, hast eine abgeschlossene Ausbidlung, einen Job, und mindestens ein Kind. Während des Studiums hast Du elternunabhängiges BAFöG bekommen.

Deine Eltern waren Dir also zu keinerlei Unterhalt verpflichtet. Sie haben ihre Pflicht und Schuldigkeit mit der Finanzierung der ersten Ausbildung abgeschlossen. Danach sind sie raus aus der Nummer.

Dein Freund ist Dir aber mindestens während der ersten drei Lebensjahre Eurer gemeinsamen Kinder sehr wohl zu Unterhalt verpflichtet. Dazu kommt der Kindesunterhalt, den er Dir schuldet.

Rein rechtlich stand Dir also Geld von Deinem Freund zu, von Deinen Eltern aber nicht.

Außerdem - moralische Seite - hatte ich das jetzt so verstanden, daß es EURE gemeinsame Entscheidung war, daß Du doch noch studierst. Es ging darum, Deine Berufschancen zu verbessern und Dir auf Dauer ein höheres Einkommen zu ermöglichen, das dann EUCH BEIDEN (und nicht Deinen Eltern) zur Verfügung steht.

Meines Erachtens hat also Dein Freund weder rechtlich noch moralisch Recht.
Was Deine Eltern Deinem Bruder zahlen oder nicht zahlen ist eine Sache zwischen Deinen Eltern und Deinem Bruder. Es könnte VIELLEICHT ein bißchen Dich angehen, aber Deinen Freund geht es einen feuchten Dreck an.

Wenn er bereut, Dir das Studium finanziert zu haben, soll er das sagen. Dann könnt Ihr ja mal rückwirkend ausrechnen, was Dir zugestanden hätte (eben an Betreuungs- und Kindesunterhalt) und wieviel er wirklich draufgezahlt hat. Ich vermute, daß das gar nicht so viel ist. Und wenn doch, dann zahle es ihm mit Deinem inzwischen - dank Studiums - höheren Einkommen ratenweise wieder zurück.
Aber dann würde ich auch auf dauerhaft getrennten Kassen bestehen. Wenn er JETZT das vielleicht in Teilen von ihm finanzierte Studium irgendwem auf's Butterbrot schmiert, dann wäre mir das zu blöd. Wer weiß, was er Dir in 5 Jahren plötzlich nicht mehr gönnt.

Ich habe meinem Ex-Mann diverse Weiterbildungen finanziert. Alle habe ich freiwillig bezahlt, denn es ging ja darum, daß er das Familieneinkommen verbessern wollte. Sogar einen (schweineteuren) Golfkurs habe ich ihm bezahlt, weil er plötzlich Golf-Pro werden wollte. Der einzige, dem ich dafür in den Hintern beißen könnte, bin ich selber. Keiner hat mich dazu gezwungen, es waren immer gemeinsame Entscheidungen.

Ich finde Deinen Freund engstirnig und albern.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von +emfut+ am 08.09.2008, 12:25 Uhr

Mal rein rechtlich:

Du bist 25, hast eine abgeschlossene Ausbidlung, einen Job, und mindestens ein Kind. Während des Studiums hast Du elternunabhängiges BAFöG bekommen.

Deine Eltern waren Dir also zu keinerlei Unterhalt verpflichtet. Sie haben ihre Pflicht und Schuldigkeit mit der Finanzierung der ersten Ausbildung abgeschlossen. Danach sind sie raus aus der Nummer.

Dein Freund ist Dir aber mindestens während der ersten drei Lebensjahre Eurer gemeinsamen Kinder sehr wohl zu Unterhalt verpflichtet. Dazu kommt der Kindesunterhalt, den er Dir schuldet.

Rein rechtlich stand Dir also Geld von Deinem Freund zu, von Deinen Eltern aber nicht.

Außerdem - moralische Seite - hatte ich das jetzt so verstanden, daß es EURE gemeinsame Entscheidung war, daß Du doch noch studierst. Es ging darum, Deine Berufschancen zu verbessern und Dir auf Dauer ein höheres Einkommen zu ermöglichen, das dann EUCH BEIDEN (und nicht Deinen Eltern) zur Verfügung steht.

Meines Erachtens hat also Dein Freund weder rechtlich noch moralisch Recht.
Was Deine Eltern Deinem Bruder zahlen oder nicht zahlen ist eine Sache zwischen Deinen Eltern und Deinem Bruder. Es könnte VIELLEICHT ein bißchen Dich angehen, aber Deinen Freund geht es einen feuchten Dreck an.

Wenn er bereut, Dir das Studium finanziert zu haben, soll er das sagen. Dann könnt Ihr ja mal rückwirkend ausrechnen, was Dir zugestanden hätte (eben an Betreuungs- und Kindesunterhalt) und wieviel er wirklich draufgezahlt hat. Ich vermute, daß das gar nicht so viel ist. Und wenn doch, dann zahle es ihm mit Deinem inzwischen - dank Studiums - höheren Einkommen ratenweise wieder zurück.
Aber dann würde ich auch auf dauerhaft getrennten Kassen bestehen. Wenn er JETZT das vielleicht in Teilen von ihm finanzierte Studium irgendwem auf's Butterbrot schmiert, dann wäre mir das zu blöd. Wer weiß, was er Dir in 5 Jahren plötzlich nicht mehr gönnt.

Ich habe meinem Ex-Mann diverse Weiterbildungen finanziert. Alle habe ich freiwillig bezahlt, denn es ging ja darum, daß er das Familieneinkommen verbessern wollte. Sogar einen (schweineteuren) Golfkurs habe ich ihm bezahlt, weil er plötzlich Golf-Pro werden wollte. Der einzige, dem ich dafür in den Hintern beißen könnte, bin ich selber. Keiner hat mich dazu gezwungen, es waren immer gemeinsame Entscheidungen.

Ich finde Deinen Freund engstirnig und albern.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von Loraley am 08.09.2008, 16:38 Uhr

Hallo Manu!

Ich kenne aus meiner Familie eine ganz ähnliche Situation. Ich will dich damit aber gar nicht langweilen, aber ich kann dir sagen, daß der Streit "ums Geld" (geht es deinem Freund nicht auch darum?) eine Familie spalten kann. Ich denke, daß das ganze, dein Studium, schon eine zeitlang zurückliegt.

Aber bist du deinem Freund wirklich in der Zeit so sehr auf der Tasche gelegen? Immerhin hattest du elternunabhängiges Bafög und einen Job.......

Hat dein Freund dadurch,daß er dich unterstützt hat auf irgendetwas verzichten müssen?
Ist er deshalb so böse auf deine Eltern?

Wenn Eltern die späten Studiumsabsichten ihrer Kinder unterstützen ist das sehr schön, aber moralisch verpflichtet sind sie dazu in keiner Weise.

Ich habe nach meiner Krankenpflegeausbildung auch noch ein Studium angefangen- da war ich 25. Ich habe von meinen Eltern nicht erwartet, daß sie mich unterstützen, sie hätten es finaziell auch nicht gekonnt. Daher war ich auf mich alleine gestellt. Mein damaliger Freund (jetziger Mann) wohnte damals schon mit mir zusammen aber daß er mich finanziert hätte, das wäre wohl übertrieben.

Meine Schwestern habe nicht studiert, aber mein kliener Bruder ist mitten im Studium. Da es meinen Eltern finanziell jetzt besser geht können sie ihn unterstützen und er wohnt auch noch zuhause. Aber neidisch bin ich überhaupt nicht, auch mein Mann hat damit kein Problem. Dafür bin ich mein eigener Herr und nur dem Bafögamt was schuldig


Es ist sehr schade, daß ihr deswegen Streit habt, denn Streit ums Geld ist wohl das blödeste was einer Familie passieren kann. Ich finde deinen Freund kleinlich und ausserdem sind es ja Deine Eltern und vielleicht hat er ein ganz anderes Problem...........

Und zur Geschichte deines Bruders: mir viel die Geschichte vom verlorenen Sohn ein...........denkst du nicht, daß deine Eltern ebenso gehandelt hätten, wenn du in eine solche "Notlage" geraten wärst?

Liebe Grüße Lora

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von Zweizahn am 08.09.2008, 21:18 Uhr

Hallo,

danke für Eure Antworten. Wieder was zum Nachdenken. Ich bin mir über meinen Standpunkt immer noch nicht im Klaren. Tacheles reden werd ich wohl müssen.

Was meinen Freund betrifft, so glaube ich, dass ihn vor allem die Aussage meiner Mutter, dass da ja jemand wäre, der mein Studium finanzieren könnte (er), verletzt hat. Dass es einfach so selbstverständlich gesagt wurde und dass während der Studienzeit (1998-2003) meine Eltern nie daran interessiert waren, ob wir über die Runden kommen. Ich glaube, ihm war einfach das Interesse wichtig. Wir sind tatsächlich mit dem Geld ausgekommen, aber wie gesagt, es wurde als selbstverständlich angesehen.

Außerdem haben wir viel zu lange im Haus meiner Eltern gewohnt. Wir hätten eher auziehen müssen.

Mal sehen....

Danke nochmal.
Manu

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@zweizahn

Antwort von mamaj am 09.09.2008, 8:41 Uhr

Okay, es wurde von deinen Eltern als selbstverständlich angesehen, das er dich bei deinem Studium unterstützt, aber dennoch...so ist es doch, wenn man erwachsen ist.
Wie soll ich das genau erklären....
Du warst mit 25 Jahren und einer abgeschlossenen Ausbildung in der Lebensphase, in der man für sich selber sorgt.
Beginnt man dann nochmals eine Ausbildung oder ein Studium, dann sollte man dieses selber finanzieren können, oder man hat einen Partner, der einen unterstützt.

DU oder IHR habt entschieden, dass du studierst, nicht deine Eltern.

Ihr kamt finanziell zurecht...das ist alles was zählt, und es ging euch somit sicher besser als so manch anderem.

Kam von deinen Eltern aber auch ansonsten kein Interesse?
Haben sie nie gefragt wie das Studium so läuft?
Das fände ich dann schade....aber die finanzielle Seite zu betrachten finde ich nicht gut und nicht richtig.

Ich hoffe für dich ihr könnt dieses "Problem" klären, denn es schein euch sehr zu beschäftigen.

Alles Gute
LG
mamaj

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Re: Wie gehe ich damit um?

Antwort von crumb am 09.09.2008, 10:01 Uhr

Ich persönlich finde, das kann man nicht so generell sagen, da es schon sehr auf die Umständen ankommt.

Konntest Du während Deiner Ausbildung für Dich selber sorgen oder hattest Du da bereits Unterstützung von Deinen Eltern?
Gab es wirklich schon ein Kind zum damaligen Zeitpunkt (das stand in irgendeiner Antwort hier)?
Wie lange wart ihr damals schon zusammen (obwohl, ob das wirklich was ändert weiß ich auch nicht )?
Wie bist Du das damals angegangen? War das Deine Entscheidung / die von Dir und Deinem Partner oder hattest Du Deine Pläne mit Deinen Eltern besprochen ?

Prinzipiell kann ich Deinen Freund schon verstehen, ich hätte das damals komisch gefunden wenn mein Freund dafür ZUSTÄNDIG gewesen wäre, mich damals bei meinem Studium zu unterstützen (ob er das dann letztendlich macht oder nicht, ist eine andere Sache!!).
Ich hatte auch eine abgeschlossene Ausbildung hinter mir (währenddessen ich aber keine Unterstützung von meinen Eltern bekam bzw. benötigte), wir waren zu dem Zeitpunkt -zu dem ich mein Studium anfing- knapp 3 Jahre zusammen (wir sind aber erst zusammengezogen als ich mein Studium anfing), ich selber war 23. Ach, und wir hatten getrennte Kassen...
Meine Eltern haben mich dann während des Studiums unterstützt, das stand aber auch nie in Frage.

Andererseits würde ich zum jetzigen Zeitpunkt nie im Leben von meinen Eltern erwarten, das sie mich (nochmal?) in irgendwelchen Umschulungsaktivitäten finanziell unterstützen - das wäre dann doch eher Sache des Partners (OK, ich bin nochmal älter, wir sind jetzt auch knapp 17 Jahre zusammen und haben inzwischen ein Kind).

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Re: Wie gehe ich damit um? Emfud hat Recht...

Antwort von Muttchen8 am 09.09.2008, 17:45 Uhr

... bin ja selten Ihrer Meinung, aber ich würde auf keinen Fall meine Eltern danach fragen meine Lebensentscheidungen zu finanzieren.

Wenn ihr Euch liebt, zusammen Kinder habt, dann fällt es mir nur sehr schwer diesen Mann zu verstehen... Denn nicht nur in der Ausbildung, auch im Falle der Arbeitslosigkeit (z.B) solltet Ihr euch unter die Arme greifen, zusammen nach Lösungen suchen und nicht darüber nachdenken, alles wieder auf Elternsschultern zu hängen.

Ich finde den Fall kann man mit diesem Beispiel Vergleichen: "Wenn die Windeln auf Dauer zu teuer werden, sollte sie dann nicht deine Mom bezahlen? "
Wie du schon gesagt hast: Ihr seid eine Familie.

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danke, dass ihr mir geschrieben habt

Antwort von Zweizahn am 09.09.2008, 20:32 Uhr

Hallo an alle,

ich habe die ganze Sache sehr aus der Sicht meines Freundes geschrieben, weil ich mir einfach mal verschiedene Meinungen anhören wollte.

Fakt ist, er sit sehr verletzt und hat das nie richtig deutlich gemacht. Wir sind jetzt 15 Jahre zusammen und haben, das muss ich zu unserer Schande gestehen, nicht gelernt, uns wirklich richtig auszusprechen. Es ist nicht schön, aber es ist so. Ich habe angefangen zu studieren, da waren wir schon fast 5 Jahre zusammen. Wir sind dann vor 4 Jahren aus meinem Elternhaus ausgezogen und haben 2006 unser gemeinsames Kind bekommen.

Fakt ist auch, dass wir uns beide lieben, trotz aller Kommunikations-probleme. Ich weiß es für meinen Teil, mein Freund hat es mir auch gesagt - auf die Frage hin, warum er, obwohl er seinen Kummer und Zorn so lange mit sich rumschleppt, sich nicht von mir getrennt hat (ich habe ihn direkt gefragt). Weil er mich liebt. Das steht also erstmal fest.

Allerdings ist er ein verdammt pragmatischer Typ. Wenn er sich einmal zu einem Thema eine Meinung gebildet hat, dann ist er in der Regel nicht davon abzubringen. Das nervt mich total. Dafür könnte ich ihm manchmal was antun...weiß auch nicht was.

Eigentlich stehe ich auch auf dem Standpunkt, dass es nicht Sache meiner Eltern war, mich nochmal in meiner Ausbildung zu finanzieren. Schön wäre es allerdings gewesen, wenn sie uns für die Zeit die Miete erlassen hätten. Man bekommt ja, wenn man im Elternhaus wohnt, auch keinen Mietzuschuss vom Bafög-Amt, weil man eben bei den Eltern keine Miete zahlen müsste. Das fand ich schon blöd von meinen Eltern. Zu der Zeit gab es einen Kredit aufs Haus, d.h. auf den Anbau, in dem unsere Wohnung war (neues Dach war nötig) und der musste zurückgezahlt werden. Tja.

Wir mussten die ganze Zeit keinen Hunger leiden. Uns gings ziemlich gut, verglichen mit vielen anderen. Es geht hier also ums Prinzip.

Ich will einfach nicht länger zwischen den Stühlen sitzen. Also werde ich wieder mal das Gespräch mit meinen Eltern suchen und den Vermittler spielen. Aus dieser Rolle will ich aber endlich auch mal rauskommen. Ich hasse das, aber mein Freund ist einfach nicht bereit, von sich aus auf meine Eltern zuzugehen. Ich glaube allerdings auch nicht, dass das viel bringen würde. Es würden einfach zwei völlig konträre Denkweisen aufeinander prallen.

So, ich hab ganz schön viel geschrieben. Falls es jemand bis hierher geschafft hat: danke fürs lesen. Wenn man Dinge aufschreibt, versteht man sie manchmal selbst besser...es gibt sicher viel schlimmere Probleme als meins, aber momentan bestimmt das hier mein Leben. Und das ärgert mich.

Manu

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