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Geschrieben von Zweizahn am 08.09.2008, 8:17 Uhr

Wie gehe ich damit um?

Hallo,

ich hatte vor einiger Zeit schon mal hier gepostet, dass mein Freund (sind seit knapp 15 Jahren zusammen) sich nicht so gut mit meiner Familie versteht, dass er denkt, dass mein Bruder von meinen Eltern finanziell stark bevorteilt worden wäre.

Wir hatten gestern abend das seit Jahren erste wirklich tiefgründige Gespräch. Ich glaube, ich habe einiges verstanden, auch wenn ich ihm nicht in allen Punken zustimmen kann.

Ich hatte mit 25 Jahren nochmal ein Studium angefangen, hatte vorher Berufsausbildung und ein paar Jahre gearbeitet. In meinem Bereich sahs nicht gut aus, ich war zwischendrin 2x arbeitslos und hab mich dann halt für was ganz neues entscheiden. Zu dem Zeitpunkt wohnten wir bei meinen Eltern im Haus in einer eigenen Wohnung, wir zahlten Miete. Meine Eltern haben die Idee mit dem Studium nicht unbedingt unterstützt. Ich bekam aber ein bisschen elternunhabhängiges Bafög.
Nach Aussage meines Freundes hätte meine Mutter gesagt, als es darum ging, das Studium zu finanzieren (ich habe in meiner heimatstadt studiert), dass da ja zum Glück jemand wäre. Damit meinte sie meinen Freund. Das hat mein Freund dann auch getan. Wir haben unsere Miete weiter gezahlt und ich habe nichts von meinen Eltern dazu bekommen, außer vielleicht hier und da mal unregelmäßig ein kleines bisschen Taschengeld. Auch während des Auslanddstudiums hat mein Freund für meinen Lebensunterhalt bezahlt, wenn das Bafög nicht gereicht hat. Ich habe natürlich auch nebenbei gearbeitet.
Zu dieser Zeit war mein jüngerer Bruder ein bisschen sowas wie ein "Hallodri", hohe Handyrechnungen, 4 Autos innerhalb weniger Jahre (ein Wartburg, ein uralter Vectra, 2 BMWs) - ihm haben meine Eltern finanziell unter die Arme gegriffen.
Das soll nicht heißen, dass ich nix von meinen Eltern bekommen habe - sie haben mir bei der Finanzierung Autos (Citroen AX, habe ich 11 Jahre gefahren) geholfen und ich musste in meiner Berufsausbildung kein Kostgeld bezahlen.
Der Vorwurf meines Freundes ist nun folgender: Es ist ungerecht, dass sich Eltern aus der Finanzierung der Ausbildung ihres Kindes völlig raushalten und es einfach wie selbstverständlich auf die Schultern des Lebenspartners (nicht mal Ehemannes) abladen und dabei dem Bruder zur gelichen Zeit das Geld reinstecken.
Das hat er die ganzen Jahre im wesentlichen für sich behalten. Ich denke eigentlich, dass ich zu meinen Eltern ein ziemlich gutes Verhätlnis habe. Aber ich bin sehr, sehr nachdenklich geworden. Er hat sicher auch Recht mit dem Vorwurf an mich, dass für mich das, was meine Eltern sagen, Gesetz ist.
Ich bin mit meinem Kind sehr oft bei meinen Eltern. Es ist schon wirklich so, dass meine Eltern, besonders meine Mutter, eine ganz klare Vorstellung davon haben, wie Familienleben - nach außen - ablaufen soll. Dass das Miteinander bestimmte Vorschriften braucht. Das zu erklären, dauert zu lange. ABer auch das hat mein Freund gestern ganz heftig kritisiert.
Ich hatte gestern abend dann das Gefühl, dass die Mauer zwischen uns ganz langsam abgebaut wird. Da ist nämlich eine. Und ich habe erkannt, dass wir 3 eine Familie sind.
Doch wie gehe ich nun mit dem ganzen um? Wie verhalte ich mich meinen Eltern gegenüber. Mein Freund möchte sie vorerst nicht mehr sehen. Ich sitze immer noch "zwischen den Stühlen".
Ihr sagt jetzt vielleicht, warum hat der das so lange für sich behalten. Erstens hat er schon immer mal Andeutungen gemacht, die ich aber falsch interpretiert habe und zweitens ist mein Freund schon einer, der Dinge, die ihm nicht passen, ziemlich lange für sich behält. Meine Eltern haben keine Ahnung, dass er so denkt. DAzu muss ich noch sagen, dass mein Freund schon einer ist, der mit beiden Beinen fest im Leben steht und das auch beruflich.

Tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Es ist ja noch nicht mal alles...
Ich könnte aber schon ein bisschen Rat und Lebenshilfe brauchen. Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich reif für den Psychiater bin oder den Phsychotherapeuten zumindest.

LG
Manu

 
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