@Linda761

Hallo sanpot,

das sehe ich etwas anders. Mein Mann ist glücklicherweise längst nicht so schlimm wie der von C+K+H, aber so das eine oder andere erkenne ich an ihm wieder. Und ich habe folgende Probleme damit:

1. Wenn ich mir Mühe gebe, eine romantische Umgebung herzustellen und mein Partner das nicht wirklich merkt, neigt er dazu, die Situation kaputtzumachen. Wenn ich z.B. Kerzen anzünde und er dann das Deckenlicht anschaltet, hätte ich mir die Kerzen sparen können. Okay, dann kaufe ich eine Lampe, die ein gedämpftes Licht verbreitet. Er schaltet sie einfach aus und kommt im Dunkeln ins Bett. Gut, er kann ja nicht hellsehen, also rede ich mit ihm darüber. Wenn er daraufhin sein Verhalten aber nicht ändert, was soll ich denn dann bitteschön tun? Eine Weile lang kann ich vielleicht noch humorvoll sein und die Beleuchtungssituation wieder meinen Wünschen anpassen oder ihn auch mal daran erinnern, dass es mir so besser gefällt. Wenn er sich dass dann aber einfach nicht merkt, kann ich nichts mehr groß tun. Außer (zu recht) enttäuscht über seine mangelnde Bereitschaft zu sein, sich auf meine Bedürfnisse einzustellen.

2. Wenn ich mit meinem Mann darüber rede, dass mir dies oder jenes im Bett gefällt oder nicht gefällt, will er eine Anleitung, wie er es denn machen soll. Schön und gut. Ich kann mir alle Mühe geben, es ihm genau zu beschreiben. Ich kann ihm auch immer dann, wenn es gut war, sagen, dass es gut war und was gut war. Aber mein Mann neigt leider auch dazu, das dann in ein Schema umzuarbeiten, das dann auf Knopfdruck funktionieren soll. Das funktioniert aber nicht, da ich ja nicht immer in der gleichen Ausgangsstimmung bin. Außerdem besteht bei einer solchen Vorgehensweise die Gefahr, dass jedes Gefühl abhanden kommt. Ich erwarte von meinem Partner, dass er merkt, ob mir das gefällt, was er IM MOMENT tut und dass er bei Nichtgefallen in der Lage ist, was anderes auszuprobieren. Ich gebe mir alle Mühe, ihm zu zeigen, ob mir etwas gefällt oder nicht. Und dann soll er kein Schema abarbeiten, sondern auf meine jeweilige Reaktion reagieren.

Wenn bei meinem Partner grundsätzlich die Fähigkeit, sich auf mich einzustellen, unterentwickelt ist, dann rede ich mit ihm darüber. Dann erwarte ich von ihm aber auch, dass er sich das anhört und sich Mühe gibt, etwas zu verbessern (was mein Mann auch tut). Wenn mein Mann dagegen wie der von C+K+H lieber einfach das Problem leugnet und sagt "früher ging es doch auch", dann fühle ich mich damit sehr allein gelassen. Und dann hilft irgendwann nur noch ein Außenstehender, der vielleicht bessere Techniken kennt, jemandem klarzumachen, dass ein Problem besteht.

Klar sollte man immer bei sich selbst ansetzen und schauen, was man selbst zur Verbesserung der Paarbeziehung und zur Steigerung der eigenen Zufriedenheit tun kann. Aber ganz alleine reicht das nicht. Man braucht einen Partner, der bereit ist einzusehen, dass nicht nur die Partnerin ein Problem hat, sondern die ganze Beziehung. Also er auch. Und der dann auch gewillt und in der Lage ist, mit ihr zusammen daran zu arbeiten.

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Mann, der offensichtlich freiwillig was für Dich tut, weil er begriffen hat, dass das Dir und Eurer Beziehung guttut. Leider ist diese Fähigkeit und Bereitschaft nicht bei jedem Mann gleich stark ausgeprägt. Bei C+K+Hs Mann offensichtlich nur sehr wenig. Es geht ihr sicher nicht um die liegengelassenen Socken. Die sind nur ein Detail. Es geht ihr darum, dass sie unzufrieden ist, dass sie sich alle Mühe gibt, die Situation zu verbessern, dass aber leider alle ihre Bemühungen bei ihrem Mann nicht richtig ankommen und er überhaupt nicht begreift, was sie eigentlich von ihm will. Sie weiß einfach nicht, was sie noch ausprobieren soll, um was zu ändern.

Gruß
Linda