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Geschrieben von Leena am 25.09.2008, 10:24 Uhr

An alle die mir unten geantwortet haben

...ich kann nicht wirklich verstehen, was in Dir vorgeht - aber ansatzweise kann ich mich erinnern...

Ich war mit meinem Ex-Partner 7 Jahre lang zusammen, und er hatte mit der Zeit (vor allem, wenn er etwas getrunken hatte, gar nicht viel, ein blödes Bier hat da schon ausgereicht) so eine Art entwickelt, mich vor unseren Freunden bloß zu stellen und lächerlich zu machen, und im Bett... habe ich oft irgendwann nur noch still gehalten und gehofft, dass es bald vorbei ist und nicht mehr weh tut. Warum ich es mitgemacht habe? Er war doch mein Partner, er war doch mal "gut" zu mir, und wenn er, der mich doch liebte, mich so behandelte, musste ich doch etwas falsch gemacht haben - also alles mein Fehler. Das hat er mir auch über die Jahre hinweg ganz gut so "eingetrichtert", dass ich mir irgendwann schon selbst nicht mehr sicher war, ob das nicht vielleicht doch stimmt... Er hat mir oft genug gezeigt, wie unzulänglich ich sei, und irgendwann... Gut fürs Selbstwertgefühl ist jedenfalls etwas anderes.

Als ich dann mit dem ersten Kind schwanger wurde, wurde die Situation bei uns ganz extrem, er ist teilweise komplett ausgetickt (allerdings auch gesundheitlich bedingt, er ist schwer manisch-depressiv und macht es, so gesehen, nicht wirklich mit Absicht, sondern aus kompletter Unfähigkeit, irgendwie empathisch zu sein und seine Mitmenschen wahr zu nehmen und auf sie "normal" zu reagieren). Irgendwann war dann für mich der Punkt erreicht, wo ich absolut nicht mehr konnte - wo ich dann so fertig war und (endlich) unglücklich genug, um gehen zu können. Aber bis ich soweit war, hat es lange genug gedauert... vielleicht zu lange, in gewisser Hinsicht, aber vorher war ich nicht wirklich bereit zu gehen... Aber dann hatte ich das Gefühl, als wäre ich zum Tode verurteilt und in letzter Minute begnadigt worden, ich konnte endlich wieder atmen.

Wobei ich es insofern besser hatte - ich habe immer mein eigenes Geld verdient und wusste, finanziell bin ich nicht auf ihn angewiesen, ich konnte mich und das Kind auch ohne ihn ernähren und durchbringen - sogar besser als mit ihm, denn er war noch/mal wieder in Ausbildung und anschließend arbeitslos.

So gesehen denke ich jetzt eigentlich - such Dir jetzt einen Job, solange Dein heiles Weltbild noch ein bisschen besteht, bau Dir ganz langsam Dein eigenes Leben auf, schaffe Dir eine eigenes Existenz, auf die Du irgendwann einmal wirklich aufbauen kannst, und schaffe Dir ein eigenes Selbstbewusstsein. Wenn Du dann irgendwann einmal soweit bist, dass Du gehen kannst, fällt das "Scheinargument", das Dich jetzt noch zurückhält, dann weg...

Alles Gute!

 
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