Kigakids

KIGAKIDS - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Jungenpapa am 06.06.2017, 10:03 Uhr

Erhebungsbogen vom Kindergarten

Hallo ihr Lieben,

unser 5-jähriger Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule.

Wir hatten vor Kurzem das übliche Elterngespräch mit den Erzieherinnen. Dort wurde uns nun erstmals angedeutet, dass unser Sohn wohl Probleme hätte, sich dauerhaft auf eine Aufgabe zu konzentrieren (und meist lieber was anderes machen möchte, z.B. mit den anderen Kindern spielen).

Es wurde seitens der Erzieherinnen empfohlen, doch eine Ergotherapie für ihn in Betracht zu ziehen. Wir haben daraufhin direkt einen Termin bei seinem Kinderarzt gemacht und ihn gebeten, ein entsprechendes Rezept auszustellen. Doch der Kinderarzt sah dies anders. Er machte diverse "Tests" mit unserem Sohn und kam zu dem gleichen Ergebnis wie auch wir - der ist ganz normal, nicht verhaltensauffällig, sondern einfach ein pfiffiger, aufmerksamer Junge.

Wir verblieben so, dass wir das Ganze erstmal in stetigem engen Kontakt mit dem Kindergarten beobachten bis zur U9, die in Kürze ansteht.

Das teilten wir so den Erzieherinnen mit.

Jetzt, einige Wochen später, ging es um den Erhebungsbogen, der u.a. auch vom Kindergarten an das Gesundheitsamt geschickt wird mit der Einschätzung zum jeweiligen Kind.

Dort haben sich - unserer Meinung nach - die Erzieherinnen einfach mal so richtig ausgetobt und fleissig angehakt und angemerkt. Sprachlich, kognitiv, etc. ist alles wunderbar. Aber vom Verhalten her... ui ui ui... meiner Frau schossen die Tränen in die Augen, als sie den Zettel zu lesen bekam. Mir blieb nur ein ungläubiges Kopfschütteln. Das, was dort beschrieben wird, ist doch nicht unser Kind?

Es gab bereits zwei Gespräche diesbezüglich mit den Erzieherinnen.

Um es kurz zu halten - wir sind uns nicht einig. Laut den Erzieherinnen zeigt er sich unkonzentriert bei Aufgaben, zu denen er wohl nicht so große Lust hat und hätte Probleme mit der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Auch auf mehrfache Nachfrage konnten uns hierfür leider keine konkreten Situationen genannt werden, wie er reagiert und wie er idealerweise zu reagieren hätte, damit es eben nicht als "auffällig" erachtet würde. Es wird von "vielen Konflikten" geschrieben, die er hat.

Er ist ein Junge. Ein aktiver, selbstbewusster Junge. Es gibt in seiner Gruppe noch zwei bis drei andere Jungs von diesem Kaliber, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, vor allem nicht untereinander. Mit einem dieser Jungs war er schon zusammen in der Krabbelgruppe damals und schon da sind die Beiden desöfteren aneinandergeraten.

Jetzt wird es spannend: Meine Frau hat durch Zufall den Erhebungsbogen von eben diesem Jungen gesehen, als ihr der Erhebungsbogen von unserem Sohn vorgelegt wurde. Der Bogen von dem anderen Jungen war (bis auf die persönlichen Daten) leer, es wurde NICHTS angekreuzt an jedweden Auffälligkeiten.

Gut, uns haben andere Kinder nicht zu interessieren, aber gerade im direkten Vergleich ist es für uns absolut nicht nachvollziehbar, warum der Bogen von unserem Sohn vollgeschrieben wurde und fleissig angehakt wurde.

Das Ganze nimmt uns sehr mit. Wir möchten für unseren Sohn - natürlich - nur das Beste. Wenn er Verhaltensprobleme hat, möchten wir ihm helfen. Nur, wir sehen die nicht. Niemand sieht die. Nur die beiden Erzieherinnen.

Wir haben ganz bestimmt nicht die rosarote Elternbrille auf ("Unser Kind doch nicht!"). Aber was sollen wir machen, wenn wir das vom Kindergarten neuerdings beschriebene Verhalten absolut nicht nachvollziehen können und uns auf mehrfache Nachfrage einfach nicht konkrete Beispiele genannt werden können?

Wir wurden nun zu einem weiteren Gespräch heute Morgen gebeten. Dort wurde uns zur Wahl gestellt, ob wir einzelne Passagen umformulieren und dann (endlich) unterschreiben möchten oder ob einfach gar kein Bogen seitens des Kindergarten ans Gesundheitsamt geschickt werden soll (was wir auch entsprechend per Unterschrift ausdrücklich so bestätigen müssten).

Das macht mich verrückt. Echt.

Wir haben uns nun überlegt, dass wir mit dem Gesundheitsamt direkt telefonieren werden und mit denen diese Uneinigkeit über die Verhaltensdarstellung des Kindes besprechen. Oder ist das falsch? Wir möchten nicht, dass unser Sohn noch vor Schulstart "abgestempelt" wird als verhaltensauffällig. Wir gehen tatsächlich davon aus, dass er keinerlei auffällige Probleme in der Schule haben wird, weil er (außer in der Darstellung der Erzieherinnen) ein sehr empathisches, aufmerksames Kind ist, was sich wunderbar auch über einen langen Zeitraum auf Aufgaben konzentrieren kann.

Er ist nicht einfach. Er fordert Aufmerksamkeit, er stellt viele Fragen, ist sehr wissbegierig. Er lässt sich mit der "Basta"-Methode nicht abspeisen, sondern möchte erklärt haben, wieso etwas so ist oder sein soll. Das haben wir ihm so beigebracht und als Lebensweise vermittelt. Er ist sehr selbstbewusst und ein für sein Alter auch körperlich großer Junge, der schon immer für älter geschätzt wurde als er ist.

Tut mir leid für den langen Text. Ich musste mir das Ganze nach dem letzten Gespräch einmal von der Seele schreiben und hoffe auf etwas Feedback, Ideen und Meinungen.

Danke dafür im Voraus schon!

Habt einen sonnigen Tag!

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.