Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Strudelteigteilchen am 10.05.2017, 14:52 Uhr

Wahrscheinlich doch ADHS...

Ich sag mal lieber nicht, was ich von "Bekannten" halte, die ohne Testung wild in den Raum hinein Diagnosen erstellen und auch noch Medikamente empfehlen.

Ich habe ein ADS-Kind und ein ADHS-Kind - getestet und zertifiziert. Das ADS-Kind (inzwischen 20 Jahre alt) hat Abitur (aber auf Umwegen), kommt mir MPH sehr gut klar und bestimmt die Dosis selber. Sie hat aber einen wirklich langen und steinigen Leidensweg hinter sich. Die Medis helfen bis heute im Akutfall - dauerhaft hilfreicher war eine Verhaltenstherapie.

Das ADHS-Kind (16 Jahre alt) spricht auf Medikamente nicht gut an, eine Verhaltenstherapie hat nur wenig Verbesserung gebracht, er hat sicher noch einen harten Weg vor sich. Im Moment läuft es okay, weil er auf eine Privatschule geht, die auf seine Bedürfnisse sehr gut eingehen kann aufgrund sehr kleiner Klassen (13 Kinder derzeit in seiner) und einem Zwei-Lehrer-Prinzip. Aber einfach ist es dennoch nicht.

Meine beste Freundin, Patentante des großen Kindes, ist Pädiaterin in einem SPZ - Diagnosen dieser Art sind ihr täglich Brot. Dennoch hat sie NIE eines meiner Kinder diagnostiziert, obwohl sie beide sehr gut und lange kennt. Ich konnte die Berichte des Kinderarztes und des SPZ (nicht das gleiche, bei dem sie arbeitet) immer mit ihr durchgehen, die Alternativen mit ihr besprechen und mir Therapien und Methoden von ihr erklären lassen. Aber eine Diagnose "aus dem Bauch heraus" ohne detaillierte, von ihr durchgeführte Testung, hätte ich niemals von ihr bekommen - das hat sie klargestellt, als ich mit dem großen Kind den Diagnosemarathon begann.

Hast Du Deinen Bekannten um eine Einschätzung gebeten? Warum, wenn doch alles cremig ist? Oder hat er seine Diagnose ungefragt erstellt? Dann wäre er mir noch suspekter.

Wenn Dir etwas an Deinem Kind "nicht geheuer" ist, dann laß ihn testen. Da wäre es mir auch schnurzpiepegal, ob er das toll findet oder nicht. Ich verstehe sowieso nicht, wieso man einen Intelligenztest machen läßt (dessen Ergebnis weitgehend ohne Relevanz ist), aber dann vor einem (notwendigen?) Test zurückschreckt. Das ist, als würde man bei einem Auto den Lack auf Kratzer prüfen lassen, aber den Bremsentest zu teuer finden.

Wenn Dir aber Dein Kind absolut normal vorkommt und es keinen Leidensdruck hat, dann sag allen diagnosestellenden Bekannten, sie dürfen gepflegt die Klappe halten.

War bei Dir nicht irgendwas mit problematischen Familienverhältnissen und einer weitgehend respektlosen Ehe? Schon mal überlegt, ob Dein Kind vielleicht einfach auf seine Umwelt reagiert?

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.