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Geschrieben von dhana am 31.01.2008, 8:56 Uhr

Auditive Wahrnehmungsstörung

Hallo,

bei meinem Sohn war es schon sehr früh auffällig.

Er hatte in der Babyzeit nie diese Lall-Phasen (mamama, papapap, dadadada,..) und auch die ganze Sprachentwicklung ging dann nicht recht vorwärts - mit 2 Jahren hat er etwa 10 Wörter gesprochen. Wir waren dann an der Uni mit ihm. Aber Hören war ganz unauffällig. Die ganze Diagnostik hat sich eine ganze Weile hingezogen - und mit 2,5 Jahren wurde er von der Uni aus bei einer Logopädin vorgestellt.
Diagnose war dann Sprachentwicklungsstörung, nimmt wenig Kontakt mit den Leuten in der Umgebung auf, noch volle Objektpermanenz (er schaut einen nicht an wenn er angesprochen wird, kann aber Anweisungen verstehen und befolgen)
Wir haben dann mit 2,5 Jahren mit der Logopädie begonnen.

Er Erfolg war damals super - die Wörter sind ihm nur so zugeflogen. Mit 3 Jahren kam er in den Kindergarten und es war nur noch wenig auffällig.

Aber dann ging es im KiGa weiter - er war abwesend, hat sich in sich zurückgezogen, hat auf Ansprache nicht reagiert.
Dabei hatte er aber fast nur ältere Freunde, sehr hohe Sozialkompetenz, auch motorisch sehr gut - er konnte mit 3 Jahren Fahrradfahren, Klettern,...

Trotzdem wurde es im Kindergarten immer schlechter, er war nur noch müde, überfordert, ist aber nie laut geworden, sondern hat sich zurückgezogen, war abwesend. Im Kindergarten wurde ich dann sogar auf Autismus angesprochen.

Wir wurden dann an die Kinder- und Jugendpsychiatrie überwiesen. Frühförderzentrum gibt es leider kein zuständiges bei uns - das machen die mit.
Und dort wurde halt nochmal alles durchgecheckt. Von IQ-Test, EEG, SchlafentzugsEEG, Emotionale Tests,... alles war aber unauffällig.
Und dann kam beim HNO raus, das er eine verminderte auditive Merkfähigkeit hat und das die Weiterleitung vom Gehörten rechts verzögert ist - man kann sich vorstellen, er hört alles wie im Echo.
Wenn dann viele unterschiedliche Geräusche kommen, kann er nichts mehr diffrenzieren - und sobald er überlastet ist schaltet er sein Gehör sozusagen aus.

Er ist jetzt seit einem Jahr im Sprachheilkindergarten (Vorschule) und da geht es ihm super gut. Die kleine Gruppe und der geregelte Tagesablauf (nicht wie im KiGa offenes Konzept) tut ihm sehr gut. Sein Selbstbewustsein ist wirklich sehr gewachsen.
Und auch seine Überforderungserscheinungen wie die ständige Müdigkeit und das totale Abschalten ist so gut wie weg.

Logopädie macht er immer noch (mit kurzen Unterbrechungen durchgehend), inzwischen mit sehr viel Hörtraining, auch am Computer - es hat sich sogar rausgestellt unser Schlingel kann von den Lippen ablesen.
Er hat also schon einige Kompensationsmechanismen entwickelt.

Wie es mit der Schule weitergeht ist eine gute Frage. Der HNO-Arzt meint noch nicht einschulen und 1 Jahr zurückstellen. Die Logopädin meint er packt das und sie fängt auch schon an mit ihm geziehlt Buchstaben zu üben - einfach das er lernt zu hören wo im Wort welcher Buchstabe ist (A bei Arm - Anfang, Mitte, Ende...)

Die Meinung von der Sprachheilschule steht noch aus - sicher ist allerdings das er dort keinen Schulplatz bekommen wird - dafür ist er zu gut und Sprachproblem hat er ja keines mehr.

Ergotherapie haben wir einmal ausprobiert - aber nachdem sein Problem ja isoliert im Hören liegt hat das nichts gebracht.

Bei uns liegt die auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitunsstörung übrigens in der Familie, mein Vater hat die auch (auch wenn sie vor 50 Jahren noch nicht diagnostiziert wurde, mein Cousin war deswegen schon in der Sprachheilschule - und seine 2 Kinder haben das ebenfalls)

Grüße Dhana

 
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