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Geschrieben von helga 26+2 am 30.01.2008, 18:42 Uhr

Auditive Wahrnehmungsstörung

Hallo
letzte Woche hatte ich ein Gespräch mit der Klassenlehrerin, und sie meinte, mein Sohn hätte Probleme mit der Wahrnehmung. Er hört zwar gut, kann aber bestimmte Störungen nicht ausfiltern.
Ich habe dann gegoogelt und einige andere Symptome treffen tatsächlich auf ihn zu und es würde einige "Eigenheiten" von ihm erklären.
Auf der anderen Seite möchte ich auch nicht überreagieren.

Kennt sich jemand damit aus? (ich glaube, weiter unten wurde der Begriff auch erwähnt)

Danke für Eure Antworten, Gruß helga

 
8 Antworten:

Re: Auditive Wahrnehmungsstörung

Antwort von dhana am 30.01.2008, 19:25 Uhr

Hallo,

ich habe einen Sohn (6J) bei dem die auditive Wahrnehmungsstörung diagnostiziert ist.
Was genau willst du denn wissen?

Grüße Dhana

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Re: Auditive Wahrnehmungsstörung

Antwort von helga 26+2 am 30.01.2008, 19:46 Uhr

Hallo Dhana
erst mal danke für Deine Antwort.
Wann wurde es bei Deinem Sohn festgestellt? Mein Sohn war mit 6 Jahren auf Anraten des Kindergartens beim Heilpädagogen, der aber eine Therapie nicht nötig fand.
Mein Sohn ist gut in der Schule, hat aber Probleme mit der Motorik, kann zb nicht schwimmen (hat auch mit einem Erlebnis zu tun) schaukelt sehr ungelenk und hat spät radfahren gelernt. Er redet sehr laut und muss oft mehrmals angesprochen werden bis er reagiert. Er mag keinen Körperkontakt (das Gegenteil von verschmußt) und reagiert auch sehr empfindlich auf Temperatur und und Druck (zb enge Kleidung)
Wir kommen gut mit seinen Eigenheizten klar, er hat Freunde, geht relativ gerne in die Schule und hat wie gesagt, gute Noten.
Die Lehrerin meint, er würde sich manchmal selber im Wege stehen und würde mitunter sehr emotional reagieren. (kenne ich auch von ihm).

Ich bin einfach verunsichert ob Handlungsbedarf besteht. Was macht Ihr denn?

gruß helga

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Nachtrag

Antwort von helga 26+2 am 30.01.2008, 19:48 Uhr

er wird bald 9 Jahre alt.

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Re: meine Erfahrungen...

Antwort von JaneTwins+1 am 30.01.2008, 21:46 Uhr

Bei meiner Tochter wurde Auditive Wahrnehmungs und Verarbeitungsstörung festgestellt.

In der ersten Klasen fiehl mir auf,dass sie, wenn wir für ein Diktat übten, meist was kommplett was anders hinschrieb oder einzelne Buchstaben von den Wörtern wegließ.

Ich bin dann auf eigene Faust in die HNO Uniklinik Leipzig gefahren. Dort wurde festgestellt, dass sie super gut hört. Daran kanns nun nicht liegen.

Ich wurde in eine andere Abteilung überwiesen und dort wurden mit ihr spezielle Tests gemacht. Ich war nicht dabei mußte vor der Tür warten.

Die Diagnose bestädigte sich. Ihr Konzentration ist schnell vorbei. Läßt sich viel zu schnell von vielen Dingen aus ihrer Umwelt ablenken. Mir fiehl a auf, dass sie nicht reagierte wenn ich sie rief oder ansprach.

Seitdem bekommt sie Logo- und Ergotherapie. DasLesen ist im Vergelcih zur ersten Klasseschon vieelbesser geworden. Nur in Diktaten siehst noch nicht ganz so gut aus.
Beide male gabs eine 4.A ber ich denke das wird schon. Erste Erfolge zeigten sich ja schon.

Ich bin froh,dass ich diesen Schritt von mir aus gemacht habe und auf mein Bauchgefühl gehört habe, dass da was nicht stimmt.

Sprich doch mal mit deinem Kinderarzt.

LG JAne

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Re: Auditive Wahrnehmungsstörung

Antwort von dhana am 31.01.2008, 8:56 Uhr

Hallo,

bei meinem Sohn war es schon sehr früh auffällig.

Er hatte in der Babyzeit nie diese Lall-Phasen (mamama, papapap, dadadada,..) und auch die ganze Sprachentwicklung ging dann nicht recht vorwärts - mit 2 Jahren hat er etwa 10 Wörter gesprochen. Wir waren dann an der Uni mit ihm. Aber Hören war ganz unauffällig. Die ganze Diagnostik hat sich eine ganze Weile hingezogen - und mit 2,5 Jahren wurde er von der Uni aus bei einer Logopädin vorgestellt.
Diagnose war dann Sprachentwicklungsstörung, nimmt wenig Kontakt mit den Leuten in der Umgebung auf, noch volle Objektpermanenz (er schaut einen nicht an wenn er angesprochen wird, kann aber Anweisungen verstehen und befolgen)
Wir haben dann mit 2,5 Jahren mit der Logopädie begonnen.

Er Erfolg war damals super - die Wörter sind ihm nur so zugeflogen. Mit 3 Jahren kam er in den Kindergarten und es war nur noch wenig auffällig.

Aber dann ging es im KiGa weiter - er war abwesend, hat sich in sich zurückgezogen, hat auf Ansprache nicht reagiert.
Dabei hatte er aber fast nur ältere Freunde, sehr hohe Sozialkompetenz, auch motorisch sehr gut - er konnte mit 3 Jahren Fahrradfahren, Klettern,...

Trotzdem wurde es im Kindergarten immer schlechter, er war nur noch müde, überfordert, ist aber nie laut geworden, sondern hat sich zurückgezogen, war abwesend. Im Kindergarten wurde ich dann sogar auf Autismus angesprochen.

Wir wurden dann an die Kinder- und Jugendpsychiatrie überwiesen. Frühförderzentrum gibt es leider kein zuständiges bei uns - das machen die mit.
Und dort wurde halt nochmal alles durchgecheckt. Von IQ-Test, EEG, SchlafentzugsEEG, Emotionale Tests,... alles war aber unauffällig.
Und dann kam beim HNO raus, das er eine verminderte auditive Merkfähigkeit hat und das die Weiterleitung vom Gehörten rechts verzögert ist - man kann sich vorstellen, er hört alles wie im Echo.
Wenn dann viele unterschiedliche Geräusche kommen, kann er nichts mehr diffrenzieren - und sobald er überlastet ist schaltet er sein Gehör sozusagen aus.

Er ist jetzt seit einem Jahr im Sprachheilkindergarten (Vorschule) und da geht es ihm super gut. Die kleine Gruppe und der geregelte Tagesablauf (nicht wie im KiGa offenes Konzept) tut ihm sehr gut. Sein Selbstbewustsein ist wirklich sehr gewachsen.
Und auch seine Überforderungserscheinungen wie die ständige Müdigkeit und das totale Abschalten ist so gut wie weg.

Logopädie macht er immer noch (mit kurzen Unterbrechungen durchgehend), inzwischen mit sehr viel Hörtraining, auch am Computer - es hat sich sogar rausgestellt unser Schlingel kann von den Lippen ablesen.
Er hat also schon einige Kompensationsmechanismen entwickelt.

Wie es mit der Schule weitergeht ist eine gute Frage. Der HNO-Arzt meint noch nicht einschulen und 1 Jahr zurückstellen. Die Logopädin meint er packt das und sie fängt auch schon an mit ihm geziehlt Buchstaben zu üben - einfach das er lernt zu hören wo im Wort welcher Buchstabe ist (A bei Arm - Anfang, Mitte, Ende...)

Die Meinung von der Sprachheilschule steht noch aus - sicher ist allerdings das er dort keinen Schulplatz bekommen wird - dafür ist er zu gut und Sprachproblem hat er ja keines mehr.

Ergotherapie haben wir einmal ausprobiert - aber nachdem sein Problem ja isoliert im Hören liegt hat das nichts gebracht.

Bei uns liegt die auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitunsstörung übrigens in der Familie, mein Vater hat die auch (auch wenn sie vor 50 Jahren noch nicht diagnostiziert wurde, mein Cousin war deswegen schon in der Sprachheilschule - und seine 2 Kinder haben das ebenfalls)

Grüße Dhana

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Re: Auditive Wahrnehmungsstörung

Antwort von Ely am 31.01.2008, 10:12 Uhr

Hallo,
auch ich habe eine Tochter ( heute 16 ) mit dieser Diagnose. Als ich den Bericht von Dhana las dachte ich nur, dass ist unsere Geschichte. Auch wir haben einen langen Weg mit Logopädie und Ergo hinter uns. Aber es hat sich so gelohnt :) In der Schule sitzt sie immer vorne so das sie Blickkontakt zu den Lehrern hat. Naja, die Diktate lassen manchmal noch zu wünschen übrig, aber mit einer 4 läßt es sich gut leben. Auch steht sie mit beiden Beinen voll im Leben, sie hat gelernt mit ihrem Defezit zu leben und macht das Beste daraus. Ist manchmal schon richtig niedlich wenn sie vor uns steht und etwas nicht richtig mitbekommen hat und das mit ihren 16 Jahren.

Laß es so schnell wie möglich überprüfen, so dass auch schnell gehandelt werden kann.

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Re: Auditive Wahrnehmungsstörung

Antwort von helga 26+2 am 31.01.2008, 10:50 Uhr

Hallo
erst mal vielen Dank für Eure Antworten. Wir sind mit der Lehrerin so verblieben,daß wir uns in ca 4 Wochen noch mal treffen und überlegen was wir tun, aber ich werde wohl auf jeden Fall mit der Kinderärztin reden.
Es ist halt immer so eine Gradwanderung zwichen reagieren und akzeptierun. Er hatte wie gesagt mit 6 Jahren 2 Termine mit einem Heilpraktiker, wobei diese 1 zu 1 Situation ja ganz anders ist als in der Schule oder im KiGa. Im Grund war es auch ein IQ Test, der recht gut ausfiel. Auch die Motorik wurde von einer Krankengymnastin getestet und war noch im Rahmen.
Aber es ist schon eigenartig (auch für ihn), wenn seine 4 jährige Schwester besser schaukelt als er...

Vermutlich lassen sich Kinder und deren Auffälligkeiten nicht einfach in Schubladen stecken und ich wäre schon froh, wenn ich mein Bauchgefühl "benennen" könnte.

ganz liebe Grüße von helga

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@dhana

Antwort von helga 26+2 am 31.01.2008, 10:56 Uhr

also mit dem Lippenlesen finde ich ja klasse. Mein Sohn war übrigens schon fast 7 als er Rad fahren lernte und wir habe wirklich den ganzen Sommer geübt...
Das Kleinkindalter war bei ihm absolut unauffällig, nur als er im KiGa keine Lust auf Stuhlkreis hatte und die Engel schwarz ausmalte (fanden wir eher originell) wurden sie aufmerksam.

noch mal ein großes Danke für Deinen Bericht, helga

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