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Geschrieben von fiammetta am 06.02.2005, 13:30 Uhr

H&M und Co - Schaden wir uns selbst?

Hi,

ich denke, wir haben diverse Probleme:
1. Jeder will überall mithalten, d.h. das begrenzte Einkommen muß maximal ausgenutzt werden, um Leute, die man nicht mag mit Dingen zu beeindrucken, die man sich aber nicht leisten kann (`mal plakativ gesagt). Folglich MUSS alles billig sein. Solange sich diese Werte nicht ändern, kaufen wir weiterhin aus Billiglohnländern ein.

2. zu Schwobi-Papa: Kosten von früher und heute sind aufgrund anderer Lohn- und gesellschaftlicher Gefüge sowie Inflation nicht wirklich miteinander vergleichbar.

3. Die Lohnnebenkosten sind in Deutschland schon jenseits von Gut und Böse. Außerdem agieren die meisten Arbeitnehmervertreter nur aus einem eigenen Machtanspruch heraus, ohne jedoch über ausreichende BWL- oder VWL-Kenntnisse zu verfügen. Der AG ist aber keine unendliche Melkmaschine und die Zeit der Webstühle ist definitiv vorbei.
Fraglich ist auch, ob AN nicht doch in der Lage sind, zwar mehr Geld zu verdienen und davon ihre Sozialabgaben etc. selbst zu tätigen. Allerdings ist es ja bequemer, das übernimmt einer anderer für einen.
Die mangelnde Motivation zur Selbstverantwortung entspricht folglich dem bei uns weitverbreiteten Egoismus, sich weder mit dem gesellschaftlich, politischen oder ökonomischen System auseinanderzusetzen, gleichzeitig jedoch den realen Wert der eigenen Arbeit gewaltig zu überschätzen (s. Arbeiter in Automobilfabriken, die z.T. mehr verdienen als ein Uni-Prof., die Gründe dafür auch nicht zu reflektieren und daher permanent Forderungen nach mehr zu stellen.
Betrachtet man sich außerdem, welche Bevölkerungsgruppen von der arbeitenden Minderheit mitgezogen werden müssen und warum das so ist, dann stellt sich tatsächlich die Frage, wie das der Staat finanzieren soll, außer durch das - nur vordergründig! - sinnvolle Prinzip maßloser Steuern etc. Leider fehlt dabei die echte Vermittlung konsensfähiger Einsicht. Auf diese Weise bleiben auch Bereiche auf der Strecke, die für das ökonomische und damit politische Fortbestehen eines Staates wie Deutschland eigentlich notwendig sind (z.B. Möglichkeiten zur bezahlbarer lebenslanger Bildung auf der Strecke. Aktuell befassen sich, oft unfreiwillig, gerade 25% der Erwachsenen in Deutschland mit allgemeiner oder beruftlicher Weiterbildung, d.h. lieber Body- als Hirnbuilding. In Bayern müssen bald die Schulbücher von den Eltern gekauft werden, der Zugang zu den Unis hängt in Zukunft nicht nur von der Intelligenz, sondern v.a. vom Geldbeutel ab, etc.) und schon bleibt noch weniger Geld für Billigprodukte. Fraglich ist, ob dies nicht politisch sogar gewollt ist, denn der wirklich mündige Bürger ist eher eine Fata Morgana.

4. Der Markt reagiert auf die Nachfrage. Wenn nur Billiglebensmittel mit weiten Transportwegen und minderer Qualität verkaufbar sind, dann steht das auch in den Regalen. In anderen Ländern wird darauf mehr Wert gelegt, folglich finden sich derartige Dinge weniger. Die Wertigkeit macht´s.
Übrigens - man kann auch direkt beim Bauern einkaufen, spart `ne Menge Geld.

LG,

Fiammetta

 
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