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Geschrieben von Mijou am 25.06.2017, 11:52 Uhr

Noch alles offen lassen!

Es könnte natürlich sein, dass Deine Tochter transsexuell veranlagt ist - es MUSS aber nicht sein! Es gibt in der Pubertät auch manchmal vorübergehende Orientierungen in eine bestimmte Richtung, die nicht bleiben müssen. Oder die zwar bleiben, aber das eigene Geschlecht nicht ausschließen: also etwa Frauen, die sich sehr männlich geben, OHNE deshalb transsexuell zu sein. Sie entscheiden sich dazu, eine Frau zu sein, aber mit stark männlicher Note in Aufmachung, Habitus, Kleidung usw.

Mein Tipp wäre: Das Ganze im Moment einfach noch offen lassen. Nicht zu sehr darauf einsteigen, nicht zu voreilig zustimmen oder Deine Tochter in gut gemeinter Absicht zu eifrig darin unterstützen. Sage gelassen: "Ja, es könnte sein, dass Du Dich in dieser männlichen Rolle wirklich am wohlsten fühlst. Wir warten einfach mal ab und schauen. Egal, wie sich Dein Wunsch entwickelt, es ist okay. Wir haben dich immer lieb, egal ob du ein Mädchen oder ein Junge bist."

Der Kinderarzt scheint mir nicht unbedingt die optimale Adresse zu sein. Es gehört nicht zum Facharztstudium von Pädiatern, Teenager oder Eltern in diesen Fragen wirklich zu beraten. Der Arzt kann Euch aber vielleicht eine bessere Anlaufstelle empfehlen. Auch hier würde ich aber dem Ganzen Zeit geben und keinen Aktionismus entfalten. Es besteht kein akuter Handlungsbedarf, denn ein Kind in diesem Alter bekommt noch keine Hormontherapie und erst recht noch keine OP! Man wartet mit ersterem mindestens, bis die körperliche Entwicklung abgeschlossen ist (frühestens ab 14 werden Hormone verschrieben), mit letzterem bis zur Volljährigkeit. Lies dazu auch mal hier bei diesem Facharzt-Portal:

http://www.chirurgie-portal.de/plastische-chirurgie/geschlechtsumwandlung-frau-zu-mann/alter-geschlechtsumwandlung.html

Mein zweiter Rat wäre, das Ganze auch für Dich selbst nicht schon von vornherein so hoch zu hängen und zu sehr zu problematisieren. Du schreibst, dass der Weg sicher sehr schwer für Euch alle sein wird. Aber das spiegelt eher Deine Ängste, als die Wirklichkeit wider. Und damit programmierst Du Dich von vornherein darauf, dass große Probleme auf die Familie zukommen. Das muss aber gar nicht so sein!

Wenn Deine Tochter erwachsen ist und diesen Wunsch immer noch hat, kann sie selbst entscheiden, ob und wieviel sie machen lassen will. Ich glaube, den größten Gefallen tust Du ihr, wenn Du nicht so ein Leidens-Ding für Dich daraus machst. Es wäre sicher alles erstmal ungewohnt - aber das ist das Leben doch ständig...

Wie gesagt, im jetzigen Alter Deiner Tochter wird alles noch sehr heiß gegessen - die Emotionen sind stark und in der Wahrnehmung Deiner Tochter unveränderlich. Sie hat noch kaum Lebenserfahrung, sie weiß nicht, was Entwicklung und Veränderung bedeuten und machen können. Aus einem "ganz oder gar nicht" wird oft ein "sowohl als auch", das sehr viel abgemilderter ist.

Von daher würde ich den Weg an Deiner Stelle noch nicht zu Ende denken, so mit Geschlechtsumwandlung und so. Das ist viel, viel zu weit gedacht. Es ist sogar eher selten, dass Menschen, die eine Affinität zur anderen Geschlechts-Identität haben, hier wirklich Nägel mit Köpfen machen wollen. Da gibt es noch sehr, sehr viele Schritte vorher, und ich denke absolut nicht, dass das Ziel schon klar ist.

LG

 
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