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Geschrieben von ursel am 13.10.2013, 22:27 Uhr

John Hattie und die Studien

Heute in unserer Taz gelesen, wohl aus aktuellem Anlass, weil die Ostländer in den mathematischen Fächern am besten abgeschnitten haben. Woran liegt es?
Hattie hat zehtausende Studien zusammengetragen zum Thema, was macht Bildungserfolg aus? Er kam zu der einen These: die Lehrer sinds. Wer hätte das gedacht, bzw. wer hat das nicht schon immer vermutet. Interesant für mich, dass es nicht auf die Klassenstärke oder Ausstattung oder andere Faktoren ankommt.

http://www.zeit.de/2013/19/schulforscher-john-hattie

 
5 Antworten:

Re: John Hattie und die Studien

Antwort von AndreaL am 14.10.2013, 14:16 Uhr

Hallo Ursel,

aus beruflichen Gründen :-) kenne ich die Studie ja schon länger. Dieses Jahr oder demnäxt soll da auch was auf Deutsch erscheinen... Also nicht nur diese Zusammenfassungen...

Mich macht das außerordentlich zufrieden. Seit über 20 Jahren aktiv im Schuldienst habe ich schon mindestens 20 pädagogische Kühe erlebt, die übers Eis getrieben wurden und Seeligmachung versprachen. Mit zunehmendem Alter meinerseits vergeht mir allerdings die große Lust auf ständige neue Ideen *von oben*, die wir ausbaden sollen. Auch wenn ich pflichtschuldigst aktuelle wieder eine Langzeitfortbildung mitmache (die Hoffnung stirbt zuletzt *g*)...

Ich bin schon länger fest davon überzeugt, dass ich als Lehrer absolut entscheidend für den Lernerfolg meiner Schüler bin.

Natürlich gibt es einen Unterbau an Wissen, der nicht fehlen darf. Aber entscheidene Punkte sind eben Zugewandtheit, Persönlichkeit (auch mal aus dem 'Nähkästchen' plaudern, Animateur sein, Blödsinn machen, Leithammel sein).

Ist schon interessant...

LG

Andrea

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Re: John Hattie und die Studien

Antwort von ursel am 14.10.2013, 17:19 Uhr

Andrea, wie gehen die Lehrer damit um? Mit den Ergebnissen dieser Studie. Ein Lehrer hat doch jetzt das Feedback anhand dieser Daten, dass er sagen kann, ich bin gut oder..muß noch an mir arbeiten.

Meine, ändert sich nun bei den Pädagogen was? Selbsterkenntnis? Das kann ich mir nicht vorstellen. Selbst wenn ein Lehrer keine guten Ergebnisse mit seinen Schülern erzielt, gibt es Gründe, die es ja auch geben mag, aber von denen man ja nun weiß, dass sie wohl eher unwesentliche Gründe sind, die trotzdem vorgeschoben werden. Kommt da ein Umdenken nicht nur in der Ausbildung, sondern auch bei denen, die den Beruf schon lange praktizieren?
Welche Konsequenzen zieht man aus solchen Daten?
Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, aber grad bei denen, wo so eine Selbstreflektion so notwendig wäre, bleibt doch eh alles beim Alten.

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Re: John Hattie und die Studien

Antwort von Jule9B am 14.10.2013, 18:38 Uhr

Ist ja super, dann können wir ja jetzt ruhig auch 40 Kinder auf 30 qm ins Klassenzimmer pferchen und es macht auch nichts, wenn 20 davon ADHS haben und nur rumhampeln, weil es kommt ja nur auf den Lehrer an? Das halte ich schon für etwas vereinfacht. Lehrer sind eben vor allem auch Menschen, wenn auch welche mit besonderer fachlicher und pädagogischer Ausbildung. Oder müsste man dann vielleicht die Auswahl der für Lehramtsstudiengänge überhaupt geeigneten Personen überdenken?

Ich denke schon, dass man nicht außer acht lassen sollte, dass in bildungstechnisch erfolgreicheren Ländern durchaus die Klassenstärke deutlich geringer und der Anteil an Unterrichtsstunden mit doppelter Lehrerbesetzung zum Beispiel deutlich höher ist. Aber das ist bestimmt reiner Zufall, oder?
Jule

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Re: John Hattie und die Studien

Antwort von Mickie am 14.10.2013, 21:43 Uhr

ok bevor das Augenauskratzen lost geht.

Ja ich glaube es steht und fällt mit dem Lehrer wo die Schüler hinkommen. Neben dem Lehrer ist das Klima an der Schule wichtig die Zusammenarbeit mit den Eltern und die Einsicht der Eltern auch sie haben einen Auftrag im Rhamen der Bildung.

Ein einzelner Faktor macht noch lange nicht alles aus, aber viel.

Wie geht der Lehrer mit der Studie um?? Genauso wie Eltern die mal etwas hören wollen und mal nicht, in voller breite.

Alles andere zeigt die Zeit udn mit Gelassenheit aber Sturheit am Ball bleiben hilft mehr als nur zu dreschen.

Gruss Mickie

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Re: John Hattie und die Studien

Antwort von Hase67 am 15.10.2013, 11:03 Uhr

Jule,

keine Frage, dass für Lehrer teilweise unzumutbare Zustände herrschen. Ich bin aktuell auch sehr gespannt, wie sie hier den neuen Schulversuch "Gemeinschaftsschule plus Inklusion" vernünftig lösen wollen. Außerdem ärgert mich, dass die Anrechenbarkeit von Zusatzaufgaben auf die Deputatsstunden gestrichen worden ist - das hat nämlich zum Ergebnis, dass die außerunterrichtlichen Angebote, über die engagierte Lehrer einen positiven Zugang zu den Schülern finden können, über kurz oder lang ersatzlos wegfallen werden.

ABER: Ich habe im Laufe der bisherigen Schullaufbahn meiner Kinder auch schon so manchen Lehrer erlebt, den ich persönlich schlichtweg nicht für geeignet halte, so eine verantwortungsvolle Tätigkeit auszuüben. Die manchmal nicht die persönliche Reife oder psychische Stabilität hatten, um mit Kindern souverän umzugehen, denen teilweise das Engagement und die Motivation fehlte, die so ein Job braucht (auch, um Vorbild zu sein), denen manchmal auch fachlich der Blick fürs Ganze oder auch der Blick über den Tellerrand fehlte.

Ich finde deshalb, dass gerade für den Lehrerberuf die Verbeamtung eine Katastrophe ist. Das macht diesen Beruf nämlich auch zu einem attraktiven "Auffangbecken" für Leute, die selbst nicht den Ehrgeiz, die Ichstärke und das Durchsetzungsvermögen mitbringen, die sie in einem weniger sicheren und konkurrenzorientierteren Berufsumfeld bräuchten - und so landen dann in einem Bereich, der Ehrgeiz, Wissensdurst und Leidenschaft für Unterrichtsinhalte vermitteln sollte, oft gerade auch Leute, denen es vorrangig um den Absicherungsaspekt geht und die in einem anderen beruflichen Umfeld nicht bestehen würden. Das empfinde ich als große Diskrepanz und auch als sehr schädlich für die Vorbildfunktion und die Motivation der Schüler.

LG

Nicole

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