zurück| Geschrieben von tina14 am 12.09.2018, 13:55 Uhr |
Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Schon einige Tage vor Beginn des neuen Schuljahrs schrecke ich gelegentlich nachts hoch. Was wird mich dieses Mal erwarten? Wovor fürchte ich mich? Sind es die neuen Lehrer? Werden meine Kinder mit dem Schulstoff zurechtkommen? Aber nein, darum mache ich mir keine Gedanken. Meine Probleme sind viel profanerer Natur. Was werden wir für absonderliche Unterrichtsmaterialien besorgen müssen? Werde ich die nötigen Sachen finden? Habe ich die Ellenbogenschützer und den Sturzhelm parat, den ich brauchen werde, wenn ich mich in den Tagen nach Schulbeginn in die Schreibwarengeschäfte stürze? Wird mein Chef Verständnis für mich haben, wenn ich abgekämpft zum Nachtdienst erscheine, erschöpft von der Schlacht um Schnellhefter und Stahlfedern „Brause Cito fein“?
Ich fühle mich gut vorbereitet. Die Schulsachen für mein kleines Drittklassmädchen habe ich schon besorgt. Dankenswerterweise haben wir die Besorgungsliste schon mit dem Jahreszeugnis erhalten, auch wenn noch nicht feststand, welche Lehrerin sie unterrichten wird. (Freunde der genderneutralen Ausdrucksweise mögen mich entschuldigen, Grundschulunterricht ist ausschließlich in weiblicher Hand). Hefte in liniert und kariert, mit und ohne Rand, sowie Heftumschläge in allen möglichen Größen und Farben stapeln sich im meinem Arbeitszimmer. Schnellhefter und Kollegblöcke liegen bereit, das Schuljahr kann kommen!
Dienstag Mittag bricht das Inferno über mich herein. Das Sechstklasskind kommt heim, die Notizen erscheinen auf den ersten Blick harmlos: 4 Hefte, liniert mit Rand, kein Problem. Heftumschläge in hellblau und dunkelblau, sehen wir mal nach. Wir sind mit dunkelblau ausgestattet, aber nicht mit hellblau. Die karierten Hefte treiben mir die Tränen in die Augen. Nein, meine vorbereiteten Hefte mit und ohne Rand sind zu profan. Karierte hefte mit umlaufendem Rand müssen es sein. Auch ein Schnellhefter in hellgrün wird verlangt. Ungefähr 4 neue dunkelgrüne Schnellhefter besitze ich, leider muss es hellgrün sein. Das Kind findet im Stapel einen Hefter in türkis, übrig von letztem Jahr, und zieht mit diesem glücklich von dannen. Das Neuntklasskind will dieses Jahr gar keine Hefte mehr, ein Ordner samt Register muss es sein. Auch damit bin ich bereits ausgestattet, der Vorbereitung sei Dank. Allerdings benötige er noch dazu Heftstreifen in verschiedenen Farben, falls Lehrer mal ein Bündel einsammeln wollen. Ok, das Schreibwarengeschäft sieht mich heute eh noch. Der kleine frische Gymnasiast beglückt mich mit einer ganzen Liste. Ich liebe Listen! Warum schaffen die anderen Klassen das nicht auch? Interessanterweise finde ich fast alle Materialien in meiner Schreibwarendependance im Keller. Passen muss ich lediglich bei einem Schnellhefter in violett und einem brauen Heftumschlag.
Die erste Stufe dieses Spiels habe ich erfolgreich absolviert, leider geht es ohne weiteres in den nächsten level. Der Fünftklässler benötigt 9€ passend für das English-Workbook, sowie 3€ passend für Kunstmaterialien. Damit sind meine Kleingeldvorräte bereits erschöpft. Die Sechstklässlerin benötigt aber auch 3€ passend. Der Neuntklässler hat sich pubertierend in sein Zimmer verzogen, ich frage ihn jetzt besser nicht, wieviel Kleingeld er benötigt. Nicht um seine Laune zu schonen, nein, es geht mir um mein Seelenheil.
Die folgenden Tage geht das Spiel munter weiter. So einige Supermarktkassen müssen bei meinen Kleingeldwünschen schon passen, offensichtlich sind auch andere Eltern bereits auf der Suche nach Kleingeld für Lehrer. Die Liste des zu besorgenden Materials wächst. Ich habe beschlossen, Samstag alles gesammelt zu beschaffen, die Lehrer müssen bei meinen Kindern damit zurechtkommen, dass der gewünschte Heftumschlag halt erst in Stunde 3 bereitliegt. Vorsichtshalber habe ich eine Liste angelegt, welchem Kind ich welchen Betrag in Bargeld für welchen Verwendungszweck übergeben habe. Sonst verlöre ich sofort den Überblick, und nur zu leicht könnte eines der Kinder die günstige Gelegenheit zur Taschengeldaufbesserung nützen.
Ich habe die erste Schulwoche bewusst den Nachtdienst gewählt, um nachmittags für das große „Schulsachbesorgungsspiel“ zur Verfügung zu stehen. Berufstätig und Mutter von schulpflichtigen Kindern zu sein ist nach wie vor eine logistisch anspruchsvolle Kombi. Völlig erschöpft falle ich nach dieser Woche wieder in Bett und beginne zu träumen:
Ich finde mich am Schuljahresanfang 2019/20 wieder. Aber plötzlich ist alles ganz anders. Ich empfinde gar keinen Stress? Alles scheint parat zu sein und glatt zu laufen? Was ist passiert?
Die Lehrer haben im Elternportal eine Liste erstellt für jede Klasse! Ich kann das Material gelassen auf einmal besorgen, es bleibt mir kein Vorratsmaterial übrig. Auch haben sich die Lehrer der Schule plötzlich auf einige wenige Heftsorten geeinigt. Keine verschiedenen kariert- und liniert-Hefte mehr, einfach nur noch DinA4 mit Rand. Auch scheinen Standardfarben wieder in Mode gekommen zu sein, kein Violett, kein Grau, nur noch rot, gelb, grün, blau, weiß und schwarz. Ab der Klasse 7 sind offensichtlich die Kinder jetzt auch in der Lage, selber zu entscheiden, welche Farbe (oder auch ganz ohne) sie ihren Heften verpassen wollen. Im Sinne der Nachhaltigkeit können sie nun einfach nehmen, was vom Vorjahr noch übrig ist.
Auch die Arbeitshefte und Workbooks stehen nun auf der Liste. Ganz bequem setze ich mich auf die Couch und bestelle für alle Kinder alle Arbeitshefte auf einmal bei Amazon. Schon übermorgen werden die geliefert, die Abbuchung passiert auf einmal vom Konto, ich muss nicht mehr tagelang nach Kleingeld fahnden.
Dieser Traum ist so schön, ich möchte gar nicht aufwachen!
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Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Mutti69 am 12.09.2018, 14:34 Uhr
Ich liege krank auf dem Sofa. Meine Laune ist nicht die Beste...ich halte dir Zugute, dass ich es DESHALB nicht witzig finde. Ich vermute, so sollte es nämlich eigentlich rüberkommen.
Ich konnte dieses Gejammer über das Organisieren und Einkaufen von Schulbedarf noch nie so wirklich nachvollziehen.
Ab einem gewissen Alter können die Kinder durchaus alleine losziehen, falls noch was Spezielles fehlt.
... spricht die Mutter von EINEM Kind
Antwort von kanja am 12.09.2018, 14:36 Uhr
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von dhana am 12.09.2018, 14:43 Uhr
Hallo,
hier nur 2 Kinder die noch zur Schule gehen, aber ich hab gerade ein Déjà-vu.
Wobei ich heuer mal wieder ins Schwimmen gekommen bin - Kind 2 brauchte karrierte Hefte mit Schattenrand und linierte Hefte mit Wasserrand... seuft... ich leg mir noch ein Wörterbuch zu, die "Vokabel" war wieder neu...
Und natürlich stellt mein Sohn dann am ersten Schultag fest das die Turnschuhe zu klein sind, vom Füller hat er das Hinterteil verloren, Fineliner sind ausgetrocknet ... nein selbstverständlich war das alles in der Woche vor Schulbeginn noch total in Ordnung und passend.....
Den lila Schnellhefter hatten wird sogar vorrätig, nur das dann noch orange, hellblau, hellgrün und grau dazukam - bei blau und rot mussten es dieses Jahr Pappschnellhefter sein.. wäre ja zu einfach gewesen einfach die zu nehmen die da sind.
Und mein 10. Klässler hat noch gar keine Info was er braucht... das wird dann wieder Fach für Fach täglich neu eintrudeln...
Ich weiß, warum ich die erste Schulwoche grundsätzlich noch Urlaub hab.
Gruß dhana
Re: ... spricht die Mutter von EINEM Kind... und wohnt sicher nicht auf dem Land
Antwort von dhana am 12.09.2018, 14:45 Uhr
... das nächste Schreibwarengeschäft ist hier 5 km weit weg - und ganz ehrlich, das ist ne Apotheke.. für die Preise bekomme ich bei Rofu, Müller oder so 5 Hefte...
Und sorry, hier wäre das 5km über eine vielbefahrene Landstraße ohne Radweg... funktioniert halt nicht überall das die Kinder alleine losziehen können.
Gruß Dhana
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von ichbinfrei am 12.09.2018, 14:46 Uhr
ICH fand es witzig. Leite es doch mal an die Zeitung als Kolumne weiter.
Und etwas Wahrheit steckt auch drin: Es könnte alles viel einfacher funktionieren. Da hast du recht!! 
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von AKAM am 12.09.2018, 15:31 Uhr
Hallo,
ich sehe mich da gar nicht wieder. Viele Sachen wie Kugelschreiber, Patronen, Bleistifte, Radiergummis, gängige Hefte, Schreibblöcke etc. habe ich immer da, zu Beginn des Schuljahres bringe ich jeweils vom Einkaufen mit, was die Kinder brauchen, wenn ich was nicht bekomme, schicke ich die Kinder zum Schreibwarenladen. Ein "Inferno" angesichts der zu besorgenden Schulmaterialien habe ich in 10 Jahren bislang nicht erlebt, obwohl ich nicht täglich einkaufen gehe, wir eher ländlich wohnen und somit nicht alles vor der Haustür haben. Und wenn die grün-rosa gepunkteten Umschläge ( 
), die der Mathelehrer unbedingt für die Klassenarbeitshefte haben möchte, mal "aus" sind, dann wird das in der Schule vom Kind mitgeteilt und der Umschlag nachgereicht.
LG
Anja
Re: ... spricht die Mutter von EINEM Kind... und wohnt sicher nicht auf dem Land
Antwort von Ani_k am 12.09.2018, 15:33 Uhr
Regst du dich jetzt wegen 5 km auf? Hier darfst du 15 fahren aber Jammern hilft nicht. Unsere Schule hat keine Liste rausgegeben, da die alten Sachen weiter verwendet werden sollen. Ist halt eine Umweltschule.
Ich frage mich trotzdem, wie sowas in Stress ausarten kann?? Ich habe hier massig Schulsachen rumfliegen, sollten die Lehrer wirklich mal was neues wollen.
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Holzkohle am 12.09.2018, 15:38 Uhr
Jupp, ich kann den Beitrag - mit auch nur einem Kind - komplett unterschreiben. Und frage mich ehrlich gesagt, wo das Problem ist.
Zu meiner Schulzeit hieß es: 10 Hefter, 10 Hefte, davon fünf kariert, Bücher, die die Schule damals übrigens noch zur Verfügung gestellt hat!!!! einschlagen (hier gerne genommen Zeitungspapier) und gut isses.
Heute wird die Farbe der Hefter vorgeschrieben. Ich kann das insofern verstehen, dass eine Lehrkraft, die mehrere Fächer unterrichtet, gerne z.B. Bio in blau und Kunst in kackgrün hätte. Mein 15jähriger fühlt sich hier ein wenig... na ich möchte nicht sagen bevormundet, aber eben albern. Die Bücher müssen in ganz bestimmten Umschlägen eingeschlagen werden. Im Übrigen DIE fünf Bücher, die ich mit blumigen ACHTUNDNEUNZIG EURO selbst kaufen musste. Ein Buch kam schon mit dem "falschen" Umschlag zurück. Wir mögen bitte den "richtigen" Umschlag bestellen. Er ist durchsichtig. Das ist der jetzige auch. Aber es ist eben der Falsche... WAS - SOLL - DAS???
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von hormoni am 12.09.2018, 15:39 Uhr
Hm. Ich habe 6 Kinder - verteilt auf 5 verschiedenen Schulen - und mache mir ehrlich gesagt keinen Stress.
In der ersten Schulwoche nimmt es doch sowieso keiner soooo genau. Fehlt ein Umschlag oder ein Schnellhefter in der richtigen Farbe, gibts derweil eben einen anders farbigen, BIS ich Zeit hatte, das Richtige zu besorgen.
Was Arbeitshefte und Kopiergelder angeht, habe ich pro Kind 50 Euro in einem Kuvert liegen. Entsprechendes Kind bedient sich nach Vorlage des Elternbriefes (etc) an entsprechendem Umschlag.
Mir tun eigentlich nur die Klassenfahrten zusätzlich weh. Wenn 3 Kinder gleichzeitig fahren, kommt dann doch schnell ein Vermögen zusammen.
Gruß
h
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von stjerne am 12.09.2018, 15:53 Uhr
Ich kann mich leider nicht mit einem Text anfreunden, der mit einem Loblied auf Amazon endet. Die Autorin verfügt ja offenbar über einen Schreibwarenladen in der Nähe.
Ansonsten habe ich die Materialkäufe auch als nervig empfunden, da sie meinen Kindern aber Spaß machen, gehen wir am ersten Schultag halt immer gemeinsam los. Mit vier Kindern ginge das vermutlich nicht so einfach, aber Amazon ist trotzdem nicht zwingend notwendig.
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von xIntirax am 12.09.2018, 15:56 Uhr
Ich habe 4 Kinder und davon gehen 3 in die Schule. Noch nie musste ich "hochschrecken". Man weiß doch in etwa was gebraucht wird. Was fehlt wird halt nach gekauft. Artete nie in Streß aus.
Re: ... spricht die Mutter von EINEM Kind... und wohnt sicher nicht auf dem Land
Antwort von dhana am 12.09.2018, 15:56 Uhr
es geht doch nicht um die 5km - sondern darum das halt nicht überall die Kinder alleine mal schnell in einem Schreibwarengeschäft einkaufen können.
Die 5km wären keine Problem - die gut befahrene Landstraße ohne Fahrradweg leider schon.
Schön wenn es bei Euch kein Stress wird, freut mich wirklich für dich ... ich nehme seit ich Schulkinder haben diese erste Schulwoche Urlaub, weil es sonst einfach nicht machbar ist.. und ja, hier liegen auch immer massig Schulsachen rum - hilft aber auch nix wenn es nie das ist, was die Lehrer in diesem Schuljahr wieder brauchen. Vom Vorjahr geht hier nicht mal wenn es wieder der gleiche Lehrer ist.
Gruß Dhana
Seh ich auch so
Antwort von xIntirax am 12.09.2018, 15:57 Uhr
Der Große hat seinen Füller heute selbst geholt...mit dem Fahrrad gefühlt 5 km und 2 große Straßen überlebt. Leben am Limit 
Aber WARUM funktioniert das denn nicht einfacher?
Antwort von Glücksfee am 12.09.2018, 16:54 Uhr
Fragt man sich da....
Hier 2 Kinder, 2 Schulen und das letzte Mal in Klasse 5 bei beiden Vorgaben hinsichtlich Farbe und Material der Schnellhefter.
Auch bei Heften wird in liniert und kariert unterschieden und bitte mit Rand; mehr nicht.
Nachdem ich gestern beim Elternrat die Diskussionen um gewisse andere Themen mitbekommen habe würde ich mutmaßen, dass solche "Farbspiele" bei Schreibmaterialien hier wohl nicht lange von der Elternschaft geduldet würden.
Ich sehe da ehrlich gesagt auch für die Lehrer keinen relevanten Vorteil der gleichen Farben.
Wie oft werden HEFTER denn eingesammelt?
Und wenn Hefte (oder eben Hefter ) eingesammelt werden wird es doch bei verschiedenen Fächern noch gerade so möglich sein, diese 2 oder 3 oder 4 verschiedenen Stapel voneinander zu trennen. Ich halte das für unproblematisch machbar und etliche Lehrer schaffen das schließlich auch.
Mir geht es da auch nicht um die Arbeitseinsparnis der Eltern, sondern um Einsparung von Ressourcen!
Warum soll ich einen lindgrünen Hefter und andere Buchumschläge kaufen, wenn welche (andere Farben) da sind?
Auch pädaogogisch unsinnig, wenn wir wollen, dass unsere Kinder Nachhaltigkeit lernen.
Erstaunlich, dass das überall bei den Eltern ohne Gemecker durchgeht.
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Pebbie am 12.09.2018, 18:53 Uhr
Meine Kinder besuchen eine Schule in der sie außer einem Stift, und je nach Jahrgang vielleicht noch ein Geodreieck oder Zirkel in die Schule mitbringen müssen.
Da sie keinerlei Schulbücher und keine Hausaufgaben haben und Spinde wo sie ihr Federmäppchen einschließen können, gehen sie mit ihrem Portemonnaie, Handy und Hausschlüssel aus dem Haus. Es sei denn es ist Sport, dann haben sie einen Rucksack mit ihren Sportsachen dabei.
So, geht´s auch 
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Mariechen2015 am 12.09.2018, 20:25 Uhr
Man kann es auch übertreiben 
Re: @Tina 14
Antwort von Badefrosch am 12.09.2018, 20:34 Uhr
Kannst du bitte ei Buch schreiben.?
Der hellgrüne Schnellhefter fehlte mir auch
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von leaelk am 12.09.2018, 22:00 Uhr
Ich bin zwar "nur" Mutter von 3 Kindern, aber diesen Schulmaterialienstress hatte ich noch nie.
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Streuselchen am 12.09.2018, 22:08 Uhr
Ich habe dieses Jahr auch im Laden gestanden und mich gefragt, was das für ein Heft (seltsame Bezeichnung, noch nie gehört und schon wieder vergessen 
) sein soll, das die Lehrer haben wollen. Leider musste auch die Verkäuferin passen.
Ich wußte auch nie, dass es so viele ausgefallene Umschlagfarben gibt. Ich bin ja schon froh, wenn ich mal was Einfaches in Rot oder Grün brauche. ;-)
Aber in der ersten Woche sind die Lehrer bei uns auch noch nachsichtig.
In der 1. Klasse bin ich ins Rotieren gekommen. Mittlerweile haben wir Routine und wissen, wo wir suchen müssen. Das geht zackzack.
Am Schlimmsten finde ich im Laden die Horden von hilflosen Müttern und Vätern, noch hilfloseren Verkäuferinnen (was will der Lehrer?) und die endlosen Schlangen an den Kassen, und jedes Pinselchen, das mühsam "abgepiepst" werden muss. Das ist für mich der unangenehmste Teil.
LG
Streuselchen
Oh ja, Pinsel...
Antwort von stjerne am 12.09.2018, 23:03 Uhr
Meine Große brauchte in der 5. Klasse zehn ganz bestimmte Pinsel, wir bekamen genaue Angaben und mussten in zwei verschiedene Läden. Ich war somit etwas verschnupft, als ich feststellte, dass diese Pinsel niemals benutzt wurden, tröstetet mich aber damit, dass meine Kleine sie dann ja übernehmen könne. Von wegen. Die Kleine brauchte in der 5. Klasse (selbe Schule) dann gänzlich andere Pinselstärken. Muss ich erwähnen, dass sie jetzt (7. Klasse) ebenfalls unbenutzt sind?
Die Kleine sollte in der 5. Klasse auch einen Ast für den Werkunterricht mitbringen. Auch hier genaue Angaben, lang, dick und gekrümmt sollte er sein. Wir wohnen in der Großstadt, hier liegen keine Äste rum, wir fuhren also in einen Park und durchstöberten das Unterholz, bis wir etwas geeignetes fanden. Überflüssig zu erwähnen, dass auch dieser Ast nie benötigt wurde. 
Statt sich aufzuregen, mal den Mund aufmachen ...
Antwort von Graupapagei3 am 13.09.2018, 7:32 Uhr
dann gehören solche schwachsinnigen Vorgaben bald der Vergangenheit an. Hier gab es in der Grundschule Vorgaben für Deutsch bitte alles rot und Mathe bitte alles blau und das war es. Und das macht in der 1.Klasse durchaus Sinn, wenn Kind noch damit beschäftigt ist, sich zu organisieren.
Ansonsten lasse ich mir nicht von einem Lehrer vorschreiben, dass ich Plastikhefter liefern soll, die ich aus ökologischen Gründen ablehne. Ein kleiner Auftritt auf dem Elternabend hat gereicht, um dieses Problem für immer und 4 Kinder aus der Welt zu schaffen.
Statt wie sture Schafe zu folgen, sollte man hinterfragen und auch mal klarmachen, dass der Lehrer letztendlich nicht zwingen kann. Was will er bitte machen, wenn der Hefter dunkelgrün statt hellgrün ist ? In Kunst wurde das Problem übrigens gelöst, in dem 5 Euro bezahlt werden und somit alles von der Schule gestellt wird, was der Lehrer für notwendig erachtet. Ist viel billiger als alles zu kaufen und ich habe nichts zu Hause rumfliegen, was nie wieder gebraucht wird.
Und für die Kleingeldmaterialsammlungen am Anfang des Schuljahres stehen rechtzeitig kleine Scheine und Münzen bereit. Das weiß man auch vorher und kann vorsorgen.
An unserem Gym gibt es übrigens fast keine Vorgaben mehr. Das Einzige ist, dass D, En und Fr Hefter in mehrere Abschnitte unterteilt werden müssen. Wie und wo Kind das umsetzt, bleibt ihm selbst überlassen.
stjerne ... das kenne ich auch! Neulich ...
Antwort von Streuselchen am 13.09.2018, 8:18 Uhr
sind wir überall rumgefahren, gelaufen und haben verzweifelt Kastanien gesucht!*Haarerauf*
Bei uns gibt es dieses Jahr so gut wie KEINE!!! Mit Ach und Krach haben wir - ich glaube - 14 Kastanien gefunden. Damit Kind für Kunstprojekt gerüstet ist. Und was war?
Mein Kind brauchte genau 1 (!) Kastanie.
Der Lehrer hat keine Ahnung wie lange wir gesucht haben!*hmpf*
LG
Streuselchen
Re: Statt sich aufzuregen, mal den Mund aufmachen ...
Antwort von Maxikid am 13.09.2018, 8:42 Uhr
Bei uns wird zum Teil, am Anfang des Schuljahres immer Geld eingesammelt, und die Lehrer besorgen alles, gemäß ihren Wünschen. Eine Lehrerin hatte immer, sehr schöne und aber sehr teure Hefte, aus einer Behinderten-Werktstadt, bestellt.
Bei meiner Großen wurde eine teure Lupe verlangt, kostete 30 Euro, wurde nur 1 x gebraucht.
LG maxikid
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Mia186 am 13.09.2018, 8:44 Uhr
Sehr schön geschrieben!
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Häsle am 13.09.2018, 9:52 Uhr
Da bin ich froh, dass wir in einer Kleinstadt wohnen und meine einkaufbegeisterte Tochter schon seit der 4. Klasse fast alles selber besorgt. Sie zieht dafür mehrere Tage jeweils durch mehrere Geschäfte und genießt das auch noch.
Nur bei teuren Sonderwünschen (ab 15€) muss sie mit mir Rücksprache halten. Da schaue ich dann tatsächlich selber noch im Internet nach, ob man das Zeug erheblich günstiger bekommen kann (z.B. die ein Mal benutzte Jaxon-Kreide in der Grundschule: 7 statt 18 €!).
Sie ist jetzt im Kunstzweig. Auf die Liste des Kunstlehrers bin ich echt gespannt. Ich hoffe noch, dass er die Sachen selber besorgt. Da sind bestimmt Dinge drauf, die mir gar nix sagen.
Ansonsten fehlen nur noch die Sachen für zwei Fächer. Keine Ahnung, warum die ihre Wünsche nicht auch gleich über die Klassenlehrerin rausgegeben haben.
Aber hier hängen die Klassenlisten auch erst am Tag vor dem Schuljahresbeginn aus. Die machen es gerne spannend.
In zwei Jahren kommt mein Kleiner in die Schule. Da schicke ich dann auch die Große zum Shoppen ;-)
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Maxikid am 13.09.2018, 10:04 Uhr
Ja, meine gehen auch alleine los. In unserem Fachgeschäft, wissen aber auch die Verkäufer, welche Schule und welcher Lehrer was bevorzugt. Für eine Großstadt ist das schon sehr cool und war am Anfang eine sehr gute Hilfe.....Die wissen immer alles ganz genau und liegen immer richtig...auch wenn ich oft nur chin. verstehen bei den Listen
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von lilly1211 am 13.09.2018, 10:25 Uhr
Ich habe zwei Kinder an zwei verschiedenen Schulen und bekomme immer eine Liste die ich bereits in den Ferien einkaufe. Hatte da nie Stress.
Eine lustige Sache habe ich trotzdem: für Geschichte stand auf der Liste ein brauner Umschlag. Irgendjemand hat sich an der möglichen Assoziation mit der SS gestört und nun wurde beschlossen die Farbe Türkis für Geschichte zu verwenden. Das hat mich aber jetzt nicht groß in Stress gebracht. Eher amüsiert.
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von cube am 13.09.2018, 10:53 Uhr
Nur 1 Kind und das gerade eingeschult. Habe das also alles zum ersten Mal gemacht :-)
Mir hat es Spaß gemacht, zusammen mit Kind losgezogen und alles ausgesucht.
Aber! Ich war auch sehr verwundert, welche Vorgaben es bzgl. Farben von Ordner und wirklich jedem Pups gibt. Auch ich kenne mehr das 5 x hiervon, 5 x davon, 3 Bleistifte HB etc.
Tatsächlich habe ich auch erst mal gedacht: wie bitte?!?
Aber ich sag mal so: letztendlich war es dann doch alles kein Problem.
Re: Oh ja, Pinsel...und Kunstunterricht im Allgemeinen
Antwort von lisi3 am 13.09.2018, 11:42 Uhr
Einige Kunstlehrer scheinen hier dazu zu neigen, eine Liste mit x Materalien (Spezialfarben, pinseln, -bleistiften,...) mitzugeben, die alle gekauft werden müssen. Beim Ältesten waren in einem Jahr ca. 70€ nur für Kunstmaterialien zum Anfang des Schuljahres fällig. Benutzt hat er in dem Jahr lediglich seinen Farbkasten und ein paar Pinsel für ein paar Euro . (Auch in späteren Jahren wurden die Dinge nie mehr benötigt.)
In diesem Jahr ist nur noch eines meiner Kinder in der Schule. Wir haben Ende letzten Schuljahres ein Liste mit allen benötigten Dingen bekommen und konnten es in Ruhe besorgen.
Im nächsten Jahr kommt sie in die weiterführende Schule, dann sieht es wieder anders aus. Aber bei nur einem Schulkind wird es trotzdem entspannter sein.
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von tweenky am 13.09.2018, 16:05 Uhr
Ich fand es sehr unterhaltsam 
Danke dafür! Habe herzlich gelacht!
Auch über die herzerfrischend bierernsten Kommentare.
You made my day!
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von anaj am 13.09.2018, 16:58 Uhr
Ich genieße die Vorteile der Großstadt. Hier gibt es an jeder Ecke Schreibwarenläden und ich hüpfe bei Bedarf nach der Arbeit rein und besorge die Sachen. Ist manchmal nervig (viele Leute, Extrawünsche der Lehrer,...), aber so heftig wie du es beschreibst habe ich es nie empfunden. Stifte, Packung Schnellhefter, neue Sportschuhe besorge ich in den Ferien.
Mittlerweile sind die Kinder mit ihren 10 und 14 Jahren so selbständig, dass sie sich die Hefte und Umschläge auf dem Nachhauseweg kaufen.
Also entweder musst du besser organisieren oder einfach sportlich nehmen...einmal jährlich Augen zu und durch :-)
Ich sag nur helloranger Hefter......
Antwort von Charlie+Lola am 13.09.2018, 17:24 Uhr
als wir einen gefunden haben war der leider doch nicht richtig da es auf dem Deckblatt Ornamente gab.
Der hat gefälligst durchsichtig vorn zu sein und auf keinen Fall auch nicht aus Pappe.
Ich war kurz davor einen Zettle draufzukleben wo drauf steht "ich bin durchsichtig".....
Habe zwar nur ein Kind, hatten aber schon Lehrer die Sachen verlangt haben wo sogar der Einzelhandel vor Ort den Kopf geschüttelt hat.
Ich hasse diese Verschwendung, was jedes Jahr da weggeworfen wird oder nicht mehr genutzt werden darf.
Eine Lehrerin hat sogar mal das Vokabelheft bemängelt weil ich da frecher Weise Seiten rausgerissen habe. Dadurch war es etwas dünner, aber noch weiter nutzbar.
Nein, es muss ein neues sein. Da sonst der Platz nicht reicht...……….da pack ich mich echt an die Rübe.
Spätestens nach 4-6 Wochen führt keines der Kinder mehr ein Vokabelheft und wir haben wieder eine Leiche im Schrank.....
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von shinead am 14.09.2018, 13:00 Uhr
Auch wenn ich nicht schon eine Woche vorher gestresst aufwache teile ich mit nur einem Kind Dein Leid.
Wir haben wirklich alle erdenklichen Standard-Lineaturen im Vorrat. Auch passende farbliche Umschläge und Schnellhefter sind schon vor Schulbeginn da. Und dann kommen die ganz speziellen Anforderungen: hell-lila, mint, hellblau... dafür scheint man den schwarzen Hefter aus dem Standard-Pack zu meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Ich frage mich ja, warum man diese Farbcodierung mit in die weiterführende Schule ziehen muss. In der Grundschule ist das praktisch, weil die Kinder Organisation erst lernen müssen. Das sollte aber schon in den ersten 4 Jahren abgeschlossen werden, so daß die Kinder in den folgenden Jahren ihre Farben selbst raus suchen. Zumal einige Fächer in der neuen Schule die Farbe gewechselt haben und das Junior lange beim Packen beschäftigt hat da umzudenken. Gewohnheit halt.
Auch Vorgaben mit "breitem" oder "liniertem, beidseitigem" Rand sollte man dann einfach den Kindern überlassen. Mein Sohn arbeitet (wie ich) gerne mit dem Cornell-System, DAS können die Lehrer überhaut nicht nachvollziehen, entsprechend meckern sie über seine Linien...*augenroll*
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von gespenst am 16.09.2018, 13:38 Uhr
An meiner Schule gibt es auch die Fächer-Farben-Regel (in allen Klassen und Jahrgängen gleich, sodass man die Sachen auch weiterverwenden kann). Der Sinn ist, dass man als Lehrer im Idealfall auf einen Blick sieht, ob z.B. alle Englischsachen (und nur diese) auf den Tischen liegen. Auch für manche Schüler erleichtert es die Organisation, zu wissen, morgen ist Englisch, also muss alles Grüne mit. Es dient eben der Übersichtlichkeit.
Allerdings fange ich (als Lehrer) deshalb auch keinen Streit an. Es kommen immer wieder mal Kinder, die sagen, ihre Eltern weigerten sich, einen grünen Umschlag zu kaufen - dann ist das halt so 
Re: Erlebnisse einer Mutter von 4 Kindern am Schulanfang
Antwort von Smudo am 23.09.2018, 8:00 Uhr
Mal davon abgesehen,dass manche Lehrer irgendwie falsch ticken.
Nervt mich zum Beispiel, dass sie den Kindern erzählen sie müssen lernen
sich zu strukturieren und zu fokussieren.
Und was machen die Lehrkräfte?
Mit den einzelnen Fächern gibt es jeden Tag also neue Informationen was gebraucht wird.
..
Ein Lehrer ist dafür im.Schreibwaren laden bekannt dass er seid Jahren
einen Ordner aufschreiben lässt den es gar nicht gibt.
Jedes Jahr im Eltern Abend wird ihm gesagt er soll das bitte ändern.
Da viele Eltern und Kinder es versuchen zu besorgen und extra in die
Stadt fahren.
Jedes Jahr lässt er einen dunkel braunen 4loch leitz Ordner aufschreiben.
Ein anderer Lehrer brauchte mal unbedingt am nächsten Tag,einen Stift
den es nirgendwo gab...
Und der Mathe Lehrer wollte am nächsten Tag schon mit Geometrie anfangen und
drohte den Kids damit, wehe ihr habt keinen vernünftigen Zirkel dann ist was los..
Resultat war wer noch einen hatte ,hatte Glück!!
Wer rechzeitig beim Schreibwaren laden war auch.
Der rest sah sich schon mit ner “Abmahnung“.
Was war dann..
Der Zirkel wurde erst kurz vor weihnachten gebraucht.
..
Manche Lehrkräfte sollten sich etwas besser organisieren.
..
Lg Claudia
Wiederkehrendes Bauchweh
Deutschunterricht /Klassenarbeit: Vorgangsbeschreibung
Tips zum Englisch lernen
Probleme mit "Freundin"
Wasserdichte Herbst- / Winterschuhe für Jungen
Hausaufgaben ab 5. Klasse
Das leidige Thema HA im Krankheitsfall/wie besser organisieren?
Jugendzimmer
Schmerzhafte mesenteriale lymphknoten
