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Geschrieben von Bela66 am 22.02.2022, 14:40 Uhr

Probleme mit Freundinnen - vielleicht hat jemand einen Rat

Hallo,

ich kenne privat einen erwachsenen ADHSler. Er hat in der Kindheit und Jugend ähnliche Erfahrungen gemacht wie Deine Tochter. Das Problem (oder eines der Probleme) ist, dass Gleichaltrige ADHSler nicht selten ablehnen, einfach weil sie sich anders verhalten. Anders heißt dabei nicht falsch oder schlechter - anders sorgt bei anderen aber für Irritation. Halbwüchsige reagieren auf abweichendes Verhalten oft mit Ausgrenzung. Und zwar, ohne darüber nachzudenken.

Du hast sicher schon viel recherchiert und weißt, dass ADHS eine angeborene, neurologische Besonderheit ist, bei der es ein ähnlich breites Spektrum gibt wie bei Asperger-Autismus. Mein Bekannter sagt, er glaubt, dass das Hauptproblem die Unwissenheit bei anderen ist. Weil sie nichts über ADHS wissen und weil der Betroffene ihnen oft auch nicht sagt, dass er ADHSler ist, sind sie verunsichert und reagieren schon allein deshalb ablehnend.

Alles, was von der „Norm“ abweicht, macht Unsicherheit, und Unsicherheit ist ein unschönes Gefühl, dem man durch Ausweichen aus dem Weg gehen will. Mein Rat wäre, dass Deine Tochter (falls sie das bisher nicht tut), das ADHS bewusst thematisiert. Sie könnte z. B. entspannt und auch etwas humvorvoll sagen: „Ich könnte mir vorstellen, dass es euch manchmal komisch vorkommt, das ich so … (Eigenschaften nennen, die typisch für sie sind: laut lache, hektisch bin, eine Anspielung nicht verstehe etc.). Das ist, weil mein Kopf anders funktioniert als eurer. Ganz viele Menschen haben das, aber wenn man nicht weiß, was es ist.

So in der Art, nicht zu ausführlich, nicht zu ernst, einfach mal so nebenbei. Ich denke, diese Form der Aufklärung kann den anderen helfen zu verstehen, wie Deine Tochter tickt. Offenheit ist hier besser als sich zu verstellen und so zu tun als sei man wie die anderen. Dieses sog. „Masking“ kann Depressionen bei ADHSlern fördern, weil es irre anstrengend ist, sich ständig „normal“ und „mainstream“ geben zu müssen.

LG

 
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