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Geschrieben von MamaMalZwei am 28.02.2012, 9:50 Uhr

Bewertungsmaßstäbe (G8)

Hallo, mein Schwager (Lehrer in Bawü) hat mir erzählt, dass Bayern beim letzten Abi (erstmals G8) die Bewertungsmaßstäbe rigoros nach unten korrigieren musste, damit die Schüler noch eine vernünftige Abschlussnote bekamen. Toll, was? LG

 
8 Antworten:

Kann ja nicht anders sein

Antwort von like am 28.02.2012, 11:39 Uhr

be einem Jahr weniger Bildung und kaum zeit zum Vertiefen.

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Re: Bewertungsmaßstäbe (G8)

Antwort von Hase67 am 28.02.2012, 12:20 Uhr

Ich glaube, bei solchen Aussagen ist (auch in Lehrerkreisen) viel Hörensagen im Spiel. Hier haben die G8-Schüler angeblich teilweise sogar besser abgeschnitten als die G9-Schüler, äußerte sich kürzlich auf einer G8/G9-Debatte der geschäftsführende Rektor der hiesigen Gymnasien.

Die größten Probleme beim G8 treten eher in der Unter- bis Anfang Mittelstufe auf, dort wurde gestaucht. In der Kursstufe macht sich die insgesamt kürzere Gymnasialzeit vom Stoff her kaum noch bemerkbar. Und die zeitlich parallel eingeführten "Social Skills"-Bereiche wie Arbeits- und Lernorganisation, Team- und Projektarbeit verbessern wohl insgesamt die Lern- und Arbeitskompetenz der Schüler, hieß es.

Ein Punkt an G8, der hier oft bemängelt wird: Die 17-jährigen Abiturienten sind noch zu jung für sämtliche "Anschlussprogramme", die Abiturienten sonst vor dem anschließenden Studium beginnen (FSJ, Au pair...)

LG

Nicole

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Re: Bewertungsmaßstäbe (G8)

Antwort von Reni+Lena am 28.02.2012, 12:38 Uhr

hmm, kann ich kaum glauben. Hier wurde ein Versuch durchgeführt bei dem die G9er das G8 Abi probeweise geschrieben haben und umgekehrt um einen Vergleich zu haben.
Das Ergebnis war in den neben und naturwissenschaftlichen Fächern annähernd gleich. in Mathe und deutsch haben die g8ler sogar besser abgeschnitten. In den 2 ten Fremdsprachen die g9er. Da merkte man das Jahr wohl deutlich.

Lg Reni

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Das ist so nicht ganz richtig

Antwort von Strudelteigteilchen am 28.02.2012, 13:48 Uhr

Es gab dazu letztes Jahr eine öffentliche Debatte (und es wundert mich etwas, daß das offensichtlich an manchen Eltern von bayerischen Schulkindern vorbeigegangen ist).

Tatsächlich wurden die Grenzen für das Bestehen kurzfristig gesenkt. Das wurde auch öffentlich heiß diskutiert - nix mit Hörensagen oder Flurfunk im Lehrerzimmer. Auf die Schnelle fand ich diesen Artikel, es gab aber auch Berichterstattung in anderen Medien wie SZ usw.
http://www.focus.de/schule/schule/bildungspolitik/turbo-abi/bayern-streit-um-blitz-abitur_aid_633810.html

Trotzdem schnitten die G8ler IM DURCHSCHNITT besser ab als die G9ler. Es ging lediglich darum, daß die Streuung breiter war - es also mehr Durchfaller gab - und dieses Tatsache wurde durch die Änderung behoben. Keinesfalls wurde das Abi einfacher gemacht oder so.

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Re: Das ist so nicht ganz richtig

Antwort von anja1166 am 28.02.2012, 14:48 Uhr

Strudelteigchen hat es ja schon richtig beschrieben und verlinkt.

Aber dennoch wird es m.E. zu einer Änderung der Bewertungen kommen (müssen). Nicht zwingend im Bereich der Reproduktion (Aufschreiben auswendig gelernter Sachen) und Analyse, sondern im Anforderungsbereich Beurteilen. Da macht m.E. nämlich der Altersunterschied von einem Jahr einen deutlichen Unterschied, besonders im Bereich Gesellschaftslehre etc. Bei uns sind die G8er nicht schlauer, nicht blöder und nicht fauler als die G9er, aber im Unterricht in der 12 (früher 13) kurz vorm Abi waren deutliche Unterschiede bemerkbar. Manche komplexeren Zusammenhänge (konkretes Beispiel Afghanistankonflikt) waren bei den jüngeren nicht mehr vertieft behandelbar, bei den letzten G9ern war z.B. bei diesem Thema die Tiefe der Bearbeitung/Beurteilung deutlich höher.

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Re: Das ist so nicht ganz richtig

Antwort von magistra am 28.02.2012, 17:29 Uhr

Yep, so war das...
Es gibt im G8-Jahrgang tatsächlich wesentlich mehr 1,X-Schüler (und raufgehoben wurde da nix), aber Deutsch entwickelte sich plötzlich zum Stolperstein (ziemlich oft 4 Punkte ) Die Schüler waren es eben gewöhnt, mit einer 4- durchzukommen. Deswegen wurde das abgeändert, um hohe Durchfallquoten zu vermeiden. Wir haben uns auch darüber lustig gemacht, aber eigentlich ist es beim ersten Jahrgangs ja fast normal, dass man was ändern muss.
Viel absurder sind die Geschichten, wie den G9lern, die ja parallel Abi geschrieben haben, und die durchgefallen sind, das Abi irgendwie doch noch geschenkt worden ist.

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Re: Das ist so nicht ganz richtig

Antwort von MamaMalZwei am 29.02.2012, 16:36 Uhr

Hallo, hab ich das jetzt richtig verstanden, man hat die Bewertungskriterien verändert, aber dann gesehen das wär ja gar nicht nötig gewesen, weil die G8ler ja ohnehin durchkamen da sie so schlau sind.... Also so klang das aber nicht, was mein Schwager mir erzählte...

Im letzten Durchgang an der Schule meiner Tochter war es so, dass der Unterschied zu den G9ern eine ganze Note war. Die G9er mit nem Abi von 2,1, die G8ler hatten durch die Bank ne 3,1.
Wer dann mit seinem Abi noch was anfangen will, kann sich erst mal das Numerus-Clausus-Fach abschminken.
Das was Anja schreibt, das sagen die Lehrer der Schule meiner Tochter auch. Den G8lern fehlt ein Jahr Lebenserfahrung und Reife, daher lasen sich ihre Analysen und Stellungnahmen durch die Bank oberflächlicher und unreifer als die ihrer "Kollegen". LG

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Re: Das ist so nicht ganz richtig

Antwort von magistra am 29.02.2012, 18:48 Uhr

Ne, man musste die Bewertungsmaßstäbe tatsächlich verändern, weil sonst "zu viele" durchgefallen wären. Gleichzeitig waren aber auch sehr viele sehr gut. Ich zitier mal ein paar Zahlen:
Im Landesnotendurchschnitt liegt das G8 mit 2,3 knapp vor dem G9 mit 2,4. Deutlicher setzt sich die Zahl der Einserschüler im G8 ab: rund 12,4 Prozent haben eine Note bis 1,5 erreicht. Im G9 waren es rund 9,5 Prozent.

Dafür liegt die Durchfallerquote im G8 mit 2,8 Prozent deutlich über den 0,8 Prozent des G9: Das achtjährige Gymnasium hat in seinem ersten Abiturjahrgang 2,5 mal so viele Wiederholer produziert als das neunjährige (das ist aber kein Wunder, da ja kein G9er durchfallen durfte).

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