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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von sileick am 20.09.2015, 15:41 Uhr

Stillen nach ein paar Tagen zu viel Flaschennahrung möglich?

Es ist wirklich ein Jammer, dass man Euch erst im KH und dann zu Hause in Form der schlechten Stillberatung durch die Hebamme, so mit allem allein gelassen hat! Tut mir sehr Leid für Dich, und ich stelle mir das alles andere als einfach vor! Aber meinen allerherzlichsten Glückwunsch zum gesunden Baby und alles Gute im neuen, gemeinsamen Leben!

Du solltest dringend eine Stillberaterin anrufen und vor Ort Hilfe von ihr bekommen. Hier die Links dazu:
http://www.afs-stillen.de/index.php/afs-vor-ort/stillberatung
http://www.lalecheliga.de/index.php?option=com_content&view=article&id=401&Itemid=93
http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html

Wenn das Baby gleich am Anfang so schlecht zunimmt, ist es natürlichc manchmal nicht zu ändern, dass zugefüttert werden muss. Da wirst Du in dieser Situation möglicherweise nicht drumherum kommen. Die Frage ist dann aber, wie man das sinnvollerweise macht. Ganz sicher ist jedes Flaschegeben für Euer Stillen schlecht, gerade weil das Baby noch so jung ist. Das Brusternährungsset ist ja schon vorgeschlagen worden. Dabei kann die Stillberaterin Dich unterstützen. Man kann auch per Becherfütterung (kannst Du googlen) oder Fingerfeeding füttern.

Flasche oder Schnuller sollten unbedingt vermieden werden. Auch 3-stündige Abstände in so einer Situation finde ich sehr lang. Meine Tochter hatte im ganzen ersten Jahr außer nachts nie mehr als 3 Stunden Abstand von einem Stillbeginn zum nächsten, meistens so zwischen 1 und zwei Stunden.

Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bringen darf und soll das Kind oft gestillt werden, natürlich nur, wenn es mag. Man kann es ja nicht zwingen. Aber in den Köpfen sitzt dummerweise immer noch oft die Vorstellung, Stillabstände einhalten zu müssen. Wir hatten hier zweitweise 30-minütige Abstände, und meine Tochter trank dann auch schon mal eine bis eineinhalb Stunden am Stück. Das auch erst, als ich begriff, dass das nötig ist, damit sie richtig zunimmt. Sie hatte nämlich trotz bestem Stillbeginn einen Wachstumsknick, weil ich meinte, das kontrollieren und verlängern zu müssen. Es gab dann Tage, da saß ich gefühlt den ganzen Tag im Stillsessel. Schön Futter und Wasser daneben und einen Haufen Bücher. Wir stillen heute noch, sie ist fast vier Jahre alt. ;-) Hat also gut geklappt. Ich musste nie zufüttern, auch nicht, als sie eine kurze Zeit zu schlecht zugenommen hatte. Zwei Wochen Dauerstillen, und der Spuk war vorbei, mein Kind gedieh bestens.

Mir hat damals eine IBCLC Stillberaterin sehr geholfen und ganz viel Sicherheit gegeben.

Also wenn ich Du wäre, würde ich mehrere Dinge sofort tun:
1. Stillberaterin kontaktieren und kommen lassen, auch mehrmals.
2. Mit Kind ins Bett und stillen bis der Arzt kommt, an der Brust einschlafen lassen usw.
3. Mir Hilfe suchen oder dem Mann deutlich machen, dass Du null Haushalt oder andere Aufgaben machen kannst und seine Unterstützung brauchst, damit es klappt.
4. Der Hebamme deutlich machen, dass Du stillen möchtest und um ihre ganz intensive Untersützung auf diesem Weg bittest, nicht um Abstillratschläge. Frag sie doch, ob sie sich mit dem Brusternährungsset auskennt oder jemanden weiß, der das tut! Lass sie wissen, dass es ihre Aufgabe ist, und das ist es ja wirklich, Dich hier zu unterstützen und stark, nicht schwach zu machen! Du KANNST stillen!
5. Dafür sorgen, dass Ihr ansonsten nicht gestört werden, Besuche vor allem mit Essen und Hilfe kommen, und dass nur solche Besücher kommen, die Dich stärken, nicht die, die Zweifel in Dein Herz säen! Die anderen können später kommen, wenn alles gut läuft! Lass Dir nicht von jedem was anderes erzählen! Wichtig ist, was die Stillberaterin sagt, nicht die Schwiegermutter oder die Nachbarin! Die haben nämlich meist keine Ahnung, weil zu ihren Zeiten viele Mythen über das Stillen verbreitet wurden, die nicht stimmen, weshalb bei vielen das Stillen dann auch nicht klappte. A und O ist oft anzulegen, Kind auch nuckeln lassen, egal wer was von Abständen etc. erzählt, das ist kalter Kaffee. Ich schreib das so, weil mich das anfangs auch immer wieder so verunsichert hatte.
6. Studentenfutter und Wasser ans Bett bzw. die Stillecke stellen, damit Du nicht immer aufstehen musst und auch für Dich gesorgt ist.
7. Ein (elastisches) Tragetuch anschaffen (ich finde das MAM super, ist sehr kuschelig und leicht, im Gegensatz zu vielen anderen, die recht schwer sind) und viel mit dem Kind darin, am besten mit nacktem Oberkörper und nacktem Kind herumlaufen. Mit Bauchband und warmer Strickjacke drüber kann man so auch rausgehen, Jacke vom Mann über alles ziehen oder Tragejacke. Der Hautkontakt hilft sehr beim erfoglreichen Zunehmen und Wachsen und eben auch Stillen.
8. Mit dem Kind schlafen, auch nachts, im Beistellbett oder Familienbett, damit das Kind sofort stillen kann, sobald es Hunger hat.

Ich bin sicher, bei Deinem starken Willen wird es mit Hilfe der Stillberaterin und ggf. des Kinderarztes auch klappen! Ihr schafft das bestimmt!

Alles Gute und ganz liebe Grüße

Sileick

 
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