6 - 9 ...

Sechs bis neun

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von chrpan am 06.12.2018, 0:18 Uhr

Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Mein 8 jährigen Sohn besucht nun das 2. Jahr eine kleine (26 Kinder) elternverwaltete Schule. Er ist sehr wissbegierig und eloquent, besonnen, sozial und gleichzeitig extrem leicht ablenkbar.
Beobachtet lange bevor er aktiv wird.

Diese Woche sind folgende Informationen über uns hereingebrochen:
Beim Elterngespräch wurde uns gesagt, dass es auffällt, dass er die Nähe der zwei ältesten Jungs sucht. Diese gehen auch aktiv auf ihn zu.
Beide genannten Jungen haben bzw hatten aufgrund ihres Verhaltens und zusätzlich aufgrund von Teilleistungsschwächen Probleme, die Schule innerhalb von 4 Jahren abzuschließen. Sie sind 2 bzw 3 Jahre älter als mein Sohn und ihm körperlich überlegen.
Mein Sohn lässt sich auf Spiele ein, in denen mindestens einer der beiden ihn ausschließlich herumkommandiert. Zudem sind sie sehr grob.
Der ältere der beiden attackierte meinen Sohn überdies wiederholt ohne vorherige Provokation oder Konflikt und wurde mehrfach verwarnt, zuletzt sogar abgeholt.

Die Schule hat keinen Schulsozialarbeider und keinen Schulpsychologen.

Bisher haben wir und die Lehrerinnen unser Kind im "Nein" Sagen bestärkt, privat Kontakte zu anderen Kindern gefördert. Er ist im Schnitt 1x pro Woche mit Gleichaltrigen Schulkollegen verabredet, öfter schaffe ich es nicht, weil er auch Nachmittagsprogramm in der Schule hat und ich auch den 2 jährigen Bruder betreuen muss.

Was könnte ich sonst noch tun?
Er hat auch Freunde unter den Kindern mit dem verträglicheren Sozialverhalten, ist zu Geburtstagspartys eingeladen usw. Dennoch geht er auf diese Kinder weniger zu, als auf die zwei ältesten (und leider schwierigsten).

Keine Ahnung, ob jemand hier eine ähnliche Situation hatte, aber für Ideen, Input, Mut-Mach-Posts wäre ich gerade echt dankbar....

Liebe Grüße,
C.

 
19 Antworten:

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von IngeA am 06.12.2018, 6:41 Uhr

Nur ne Vermutung:
"Nein sagen" wird nicht funktionieren, weil ja anscheinend sowohl dein Sohn als auch die Jungen den Kontakt suchen. Was erzählt denn dein Sohn über die beiden? Wie fühlt er sich mit den beiden Jungs?

Kann es sein, dass dein Sohn Mitleid mit den beiden hat? Sind sie nicht richtig integriert, sieht er vielleicht, dass sie sich nicht wohl fühlen, dass sie eigentlich anders wären, wenn sie nicht auf "großen Macker" machen müssten, weil sie fühlen, dass sie nicht wirklich dazu gehören.

Es gibt Kinder, die haben für solche Situationen ausgesprochen sensible Antennen und wollen solchen Kindern helfen.

Wie gesagt, das ist jetzt nur ne Vermutung, kann ja auch anders sein.

Nur wenn dein Sohn die wirklich aus diesem Grunde die Nähe sucht, werden sämtliche Strafmaßnahmen an den anderen beiden nichts bringen sondern das Problem eher verschärfen. Da müsste dann eher eine intensive Integrationsarbeit für die beiden Jungs geleistet werden.
Wie war das in der Vergangenheit mit den Beiden? Sie sind ja anscheinend schon länger an der Schule.

LG Inge

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von cube am 06.12.2018, 7:53 Uhr

Was heißt 2 bzw. 3 Jahre älter? Zurück gestellt/Kann-Kind und dann verlängerte Schuleingangsphase? Sitzenbleiben gibt es ja nicht mehr (was ich gut finde!), aber es bleibt ja dennoch dabei, dass man eben länger in der Grundschule bleibt. 3 Jahre älter ist aber für mich spontan ungewöhnlich.
Teilleistungsschwächen und Vethaltensauffälligkeiten - ihr habt keinen Sozialarbeiter oder Sonderpädagogen, seid eine selbst verwaltete Schule. Was tun denn die Lehrkräfte, um diese Dinge zu unterbinden? Welche Fördermaßnahmen biete die Schule für die beiden Jungs ?
Warum sind die beiden bei euch und nicht auf einer Schule, die auf die Problematik ausgerichtet ist?
Ich frage das nicht als Vorwurf, sondern um die Gesamtumstände besser einschätzen zu können.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Sorry, stand eben auf dem Schlauch

Antwort von cube am 06.12.2018, 8:17 Uhr

Stand wohl auf dem Schlauch - die Jungs sind nicht in seiner Klasse im Sinne 2. oder? In welcher Klasse sind sie denn? Trotzdem die Frage, ob auch schon mal zurück gestellt bzw. Länger in 1. Klasse verblieben.
Bei 26 Schülern gehe ich von jahrgangsübergreifendem Unterricht aus. Gibt es ein Konzept zum Unterricht? Also zB jahrgangsübergreifende Freiarbeit, aber nach Jahrgangsstufen getrennter Fachunterricht?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von Streuselchen am 06.12.2018, 8:53 Uhr

Hallo,

Ich denke, die beiden Älteren üben eine gewisse Faszination auf deinen Sohn aus. Sie sind älter, "erfahrener", trauen sich was, machen wilde Sachen, die andere nicht machen ... sie sind eben die bösen Buben.
Und für diese beiden ist dein Sohn interessant, weil er eben einer von den Lieben, Braven ist und vieles mit sich machen lässt.

Was ich unmöglich finde ... man (wer eigentlich? Die Lehrer?) hat also gemerkt, dass die Kinder miteinander zu tun haben und es deinem Sohn nicht guttut. Und warum machen die Lehrer dann nichts? Schauen sie nur zu?*Kopfschüttel*

Meine persönliche Meinung: Die beiden Jungen sind viel zu alt für die GS. In dem Alter spürt man den Altersunterschied doch enorm, da macht schon 1 Jahr älter / jünger schon was aus. Warum sind die beiden immer noch an der GS? Bräuchten sie nicht spezielle Förderung, die ihr an eurer GS gar nicht leisten könnt?

Versuch doch mal deinen Sohn für eine Sportverein zu begeistern oder Musik? Dann ist er mindestens schon mal einen weiteren Nachmittag beschäftigt und hat weniger Zeit für die beiden.

Ansonsten fürchte ich, wirst du wenig tun können. Du bist in der Schule nicht dabei, wenn die Lehrer nichts machen, kannst du deinen Sohn nur weiter stärken, aber viel wird das doch nicht nützen, wahrscheinlich kann er sich gegen die beiden gar nicht durchsetzen - das muss er aber lernen.

Ganz schwierige Situation!

LG
Streuselchen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von niccolleen am 06.12.2018, 8:55 Uhr

Ich hab noch nicht ganz das Problem durchschaut.
Dein Sohn sucht Kontakt zu zwei Kinder. Den Altersunterschied finde ich weder krass noch ungewoehnlich. Die Freundschaft mit der einen Seite, die rumkommandiert, ist fuer Eltern belastend, aber Kinder wachsen daran. Jedes Kind sucht sich fuer seine Staerke und seine Schwaeche und seinen Entwicklungsablauf die entsprechenden Herausforderungen, die einen balancieren dauernd auf irgendwas, die anderen wollen dauernd gekuschelt werden, die dritten suchen sich wen, der ihnen Grenzen bietet oder zu denen sie aufschauen koennen,....
Er hat Freunde, er kommt mit den anderen gut aus, er hat ein normales Sozialverhalten, eine stabile Persoenlichkeit, was genau bereitet Sorgen?

Was genau meinst du mit attackiert? Verhauen die beiden aelteren Buben dein Kind? Dann muss das natuerlich unterbunden werden, das ist klar. Ich meine, Rangeleien und Handgreiflichkeiten unter Buben sind ja normal und hormonbedingt auch irgendwo notwendig. Aber dass man schwaechere nicht in die Mangel nimmt, noch dazu in der Ueberzahl, das muss natuerlich klargemacht werden. Wieso moechte dein Sohn trotzdem zu ihnen hin?

Ich bin trotz allem nicht fuer den Weg, dass die Eltern die Bekanntschaften vorgeben und aussuchen. Ich glaube nicht, dass das funktioniert und ich glaube nicht, dass etwas Positives dabei rauskommt. Ich glaube, manche Erfahrungen muss man eben selber machen. Er hat genug Input bekommen, du bist auch fuer ihn da, wenn er Rat moechte, und die beiden Buben muessen ganz abgesehen von dieser Geschichte auf jeden Fall in Schach gehalten werden.

Was ist das fuer eine Schule? Ich koennte mir vorstellen, dass es allerhand "alternatives" Publikum dafuer gibt und die beiden Buben deshalb in so eine Schule gekommen sind.
Wie ist die Philosophie der Schule, sowas wie die Steinerschule? Die ist naemlich extrem dogmatisch und laesst praktisch keine Individualitaet zu. Das ist nicht jedermanns Sache, meine nicht.

lg
niki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nachsatz

Antwort von niccolleen am 06.12.2018, 9:03 Uhr

Ich bin eigentlich ziemlich verbluefft ueber das Ganze.
Verstehe ich das richtig, dass es in eurer kleinen Runde zwei Aussenseiter gibt, und die ganze Elternrunde jetzt entsetzt darueber ist, dass sich euer Sohn mit denen abgibt und versucht euch jetzt zu ueberreden, das zu lassen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von nils am 06.12.2018, 10:07 Uhr

Ich sehe das eigentlich genauso wie nicoleen.
Mein Sohn hat auch viele ältere Freunde. Die faszinieren ihn - und klar kommt es hin und wieder mal vor, dass sie streiten oder auch mal einfach im Spiel grob sind.

Ich bin auch der Meinung, dass die Eltern Freundschaften nicht vorgeben sollen. Die bilden sich von selbst. Mein größerer Sohn hat beispielsweise auch sensible Antennen und bildet wenn er wo neu in die Klasse kommt zuerst mal mit denen Freundschaften, die ich nenne es mal "etwas anders als der Rest der Klasse" sind. Meist verlaufen sich dann diese Freundschaften wieder, weil er draufkommt, dass er mit den anderen doch besser kann.

Und wenn der Lehrerin das auffällt, dass sie ihm z.B. weh tun, dann erwarte ich als Elternteil auch Maßnahmen von den Lehrkäften sofern das in der Schule vorkommt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von Schniesenase am 06.12.2018, 12:58 Uhr

Ich erinere mich, dass mein Bruder und Grundschuljahren außerhalb der Schule zweimal solche Freunde hatte. Er hat einige Federn dabei gelassen, aber der Kleine, Schmächtige gewann auch sehr an Selbstwertgefühl. Denn er konnte diese älteren Jungs nicht als Außenseiter sehen, sondern erkannte sie als "tolle Große", und die interessierten sich für ihn armen Kleinen. Irgendwie hat das allen Beteiligten geholfen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von cube am 06.12.2018, 13:33 Uhr

Es tut mir leid - Mut-mach-Post kann ich dir nicht wirklich bieten. Dazu finde ich die Situation zu wenig durchschaubar.

Was heißt überhaupt attackieren? Ihn nicht in Ruhe lassen/immer wieder in Spiele verwickeln wollen oder körperliche Angriffe? Schubsereien oder Schlagen, Treten etc
Sind die beiden Jungs sozial wirklich auffällig oder einfach nur älter und haben deswegen die Oberhand (nutzen dies auch aus im Sinne von rumkommandieren)?
Was hat ihre Teilleistungsschwäche damit zu tun? Sehen die Lehrer das als Grund für Provokationen?
Will dein Sohn nun den Kontakt selbst oder eigentlich gar nicht?
Oder will er ihn, aber kann dann nicht gegen halten, wenn es ihm zu viel wird?
Warum sind die Lehre bei 26 Kindern nicht in der Lage, einzugreifen/besser darauf zu achten, wenn ihnen die Problematik bekannt ist?
Es bricht über euch herein - also euer Sohn hat davon vorher nichts berichtet? Weil er selbst gar nicht so schlimm findet ?
Was sagt dein Sohn denn überhaupt zu allem?

Ich will damit nicht provozierend klingen - nur kurz und knapp mein Problem/meine Fragen zum Ausdruck bringen, durch die (ich zumindest) gar nicht richtig einschätzen kann, ob wir hier von sozialen Rüpeln reden, die von den Lehrern nicht zu kontrollieren sind oder von einem Jungen, der zu den Älteren aufschaut und sich dann im entscheidenden Moment noch nicht richtig abgrenzen kann, das aber selbst als gar nicht so schlimm empfindet wie die Erwachsenen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von 3wildehühner am 06.12.2018, 16:11 Uhr

Ich habe mir jetzt mehrmals dein AP durchgelesen, aber ich verstehe das Problem nicht und wofür du ein Mut-mach-Post brauchst.

Dein Sohn scheint sich zu den älteren Jungen hingezogen zu fühlen und sucht scheinbar selber die Nähe.
ER hat sich bei dir auch noch nicht darüber beschwert (denn sonst wäre es - was auch immer- nicht so über euch "hereingebrochen"), dass es manchmal körperlich etwas intensiver zwischen den Jungen wird.

Das ist ein ganz normales Verhalten deines Sohnes und auch der beiden Jungen. Kleine bewundern gerne Größere und Große werden gerne von kleinen bewundert.

Dein Sohn hat aber auch Kontakte zu anderen Kindern, die sich anders verhalten. Das heißt, er ist nicht ausschließlich auf die älteren Jungen fixiert.

Die Schule hat 26 Kinder und bei dieser überschaubaren Anzahl sollte es möglich und die Aufgabe der Schule sein, deinen Sohn dann zu schützen, wenn es notwendig ist, ihn aber auch zu UNTERSTÜTZEN, sich zu wehren, wenn er es möchte.


Freue dich, dass dein Kind ein sozialer Mensch ist, der sich nicht von Vorurteilen leiten lässt.


Ich würde genau gar nichts unternehmen; Freundschaften verbieten funktioniert nicht gut und bringt auch nichts.

Es wird immer Menschen geben, gegen die dein Sohn sich wehren muss; da ist es doch gut, wenn er schon von klein auf die Gelegenheit hat, das zu trainieren.

Was ihr tun könnt, ist, mit ihm über Strategien zu sprechen, sich zu wehren und ihm einzuimpfen, dass er, wenn er sich nicht wohl fühlt, dies euch gegenüber zu kommunizieren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von Sille74 am 06.12.2018, 17:08 Uhr

Ich würde, glaube ich, gar nichts weiter tun. Ihr bestärkt Euren Sohn ja schon darin, auch mal "nein" zu sagen, sich nicht alles gefallen zu lassen. In der Praxis muss er seine Erfahrungen selbst machen, solange alles noch im Rahmen ist, was, wie ich finde, in der von Dir geschilderten Situation der Fall ist, zumal sich ja auch Dein Sohn selbst, wenn ich dich richtig verstanden habe, gar nicht beklagt.

Wie die anderen schon schreiben, fühlt sich Dein Sohn zu den älteren Jungs hingezogen und bewundert sie wahrscheinlich auch ein bisschen. Das ist normal, würde ich sagen, das ist bei meinem Sohn (5 Jahre) auch so: Er schaut sehr zu den Jungs aus der Klasse meiner Tochter (8 Jahre) auf und ist begeistert, wenn die sich mit ihm abgeben ... Und den großen Jungs gefällt es natürlich auch, wenn sie von einem "Kleinen" bewundert werden und sie sich ein wenig überlegen fühlen können. Für die beiden Jungs in Eurem Fall ist das wahrscheinlich besonders wichtig, weil sie Gleichaltrigen wohl eher unterlegen sind. Und auch das Körperliche, also Raufereien, Schubsereien, Rangeleien gehören bei Jungs offensichtlich dazu und sind normal. Da musste ich mich als Erst-Mädchenmama erst einmal dran gewöhnen ...

Und dass in Freundschaften, auch unter Gleichaltrigen, es oft einen dominanteren Part und einen eher zurückhaltenden gibt, ist auch normal. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man als Mutter da etwas besorgt ist. Die Freundin (gleich alt) meiner Tochter ist auch sehr dominant, und ich hatte anfangs immer das Gefühl, ich müsste meiner Tochter irgendwie helfen, sie stärken, was weiß ich. Aber das hat sich von allein erledigt. Meine Tochter hat ihre Strategien entwickelt, um sich auch durchzusetzen bzw. nicht unterzugehen. Ich finde im Nachhinein, das hat sie in ihrer Entwicklung sehr vorangebracht (und die Freundin auch). Das wird bei Deinem Sohn sicher auch bald so sein.

Ich finde schon, dass diese Konstellation bei Euch ein bisschen beobachtet werden sollte, damit nichts ausartet. Aber das ist ja auch der Fall: die Lehrer tun das und greifen bei Bedarf auch ein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Hatten wir so ähnlich auch mal

Antwort von Jorinde17 am 07.12.2018, 9:53 Uhr

Viele Kinder fühlen sich zu „Alphatieren“ hingezogen. Sie finden diese älteren und starken Jungs reizvoll und genießen die Aufmerksamkeit, die diese ihnen geben. Sie müssen erst lernen, welche Freunde zu ihnen passen und welche nicht. Mein Sohn hatte auch mal einen so ungeeigneten Freund.

Was bei uns half: Ich habe den anderen Jungen nicht verurteilt und nicht schlecht gemacht. Ich habe meinen Sohn gefragt: „Was gefällt dir an dem Junge, was findest du gut an ihm?“, ohne das gleich zu bewerten oder abzutun. Ich habe auch nicht schlecht von dem Jungen gesprochen (das löst nur eine Blockade beim eigenen Kind aus, es hört dann nicht zu). Wenn der Junge mal wieder grob oder dominierend war, habe ich meinen Sohn gefragt: „Wie war es für dich, dass X das gemacht hat? Hat sich das richtig angefühlt, oder eher nicht? Wie hätte er sich besser verhalten?“

Diese interessierten (nicht vorwurfsvollen) Fragen haben meinem Sohn dabei geholfen, dass er seine Gefühle wahrgenommen hat. Er konnte außerdem das Verhalten des Freundes reflektieren, hat überlegt, ob er das gut fand oder nicht. Es dauerte etwa 8 Monate, dann wurde der falsche Freund uninteressant. Das ging fast von jetzt auf gleich. Auf einmal hatte mein Sohn kein Interesse mehr an ihm.

Wir können Kindern mit Erklärungen und unserer eigenen Erfahrung nicht alle Lebenserfahrungen abnehmen. Manche Dinge müssen sie einfach selbst erleben, fühlen und allmählich einordnen. Dafür ist dieser Lerneffekt dann von Dauer: Ein Kind sucht sich danach Freunde, die besser zu ihm passen, das war bei uns auch so.

Von daher: Bleibe ihm Gespräch. Sei dabei neutral-intersesiert, werte das Verhalten der falschen Freunde nicht selbst. Überlasse dies Deinem Sohn, er wird das nach einiger Zeit schaffen.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schade, dass die AP sich nicht mehr meldet

Antwort von cube am 07.12.2018, 13:47 Uhr

Es wurden ja durchaus einige Fragen gestellt und auch Ratschläge gegeben.
Ich fände es tatsächlich interessant zu wissen, was denn jetzt nun wirklich Sache ist oder ob durch die Kommentare hier sich eventuell der erste Schreck doch etwas relativiert hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schade, dass die AP sich nicht mehr meldet

Antwort von niccolleen am 07.12.2018, 17:00 Uhr

Das macht sie sicher noch. Sie ist aber keine, die so wie unsereins jeden Tag ins Forum reinschaut...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schade, dass die AP sich nicht mehr meldet

Antwort von cube am 07.12.2018, 17:17 Uhr

Ja, sorry - das stimmt wohl :-)) Ich bin zu ungeduldig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von chrpan am 08.12.2018, 0:50 Uhr

Vielen herzlichen Dank für eure Beiträge!
Ich versuche mal, etwas näher zu erklären, warum ich sehr besorgt bin.

Im Zweier-Setting wäre ich wesentlich entspannter. Würde mein Sohn einen der besagten Jungen nicht im Schulkontext treffen, sondern nur "privat" und sozusagen einzeln, fiele es mir leichter, ihn seine Erfahrungen machen zu lassen.
In der großen Gruppe aber habe ich Sorge, was es mit ihm und anderen Kindern macht, wenn er für alle sichtbar von diesen "Großen" sehr gelinde gesagt herumkommandiert wird. Er ist dann der Untergebene, "Diener", was auch immer. Ihr Umgang mit ihm ist auch - gelinde gesagt- grob.
Weil er sich nur bedingt wehrt, weiß ich nicht, ob seitens der Lehrerinnen bzw Nachmittagsbetreuerinnen dezidiert genug eingeschritten wird.
Bei Übergriffen schreiten sie natürlich schon ein, sofern sie schnell genug sind.
Dass mein Sohn nicht ständig "Nein" schreit und ihnen nicht konsequent aus dem Weg geht, ist mM nach der kleinen Schülerzahl und dem Machtgefälle geschuldet (2 bzw 3 Jahre älter, groß und stämmig, im 4. bzw 5. Schuljahr während mein Sohn im 2. Schuljahr ist und gerade mal 25 Kilo wiegt).

Mein Sohn bezeichnet auch keinen der beiden als "Freund".

Innerhalb der letzten 14 Tage hat sich die Situation so zugespitzt.

Zur Schule: 26 Kinder werden teilweise gemeinsam (Projekte, Nachmittagsprogramm), teilweise getrennt in 1.&2. Schuljahr sowie 3.&4.(bzw 5.) Schuljahr unterrichtet. Die Schule ist ein soziokratisch funktionierender Verein, in dem alle Eltern und Lehrerinnen Mitglieder sind. Wir zahlen Schulgeld (Raummiete, Lehrerinnengehälter...) und organisieren darüberhinaus alles selbst, kochen täglich frisch für alle, putzen die Räumlichkeiten, machen Ersatzdienst bzKrankenständen usw.

Sozialpädagogische bzw schulpsychologischeMaßnahmen müssen wir selbst zahlen und habe wenig Ressourcen.
Die Eltern der betreffenden auffälligen Kinder waren bis neulich nicht für eine Diagnostik zu haben bzw erreichten die Lehrerinnen sie nicht wirklich.

Nächste Woche wird es ein Gespräch mit den Eltern des aggressiveren der beiden Jungs geben mit meinem Mann, mir, den Lehrerinnen und dem Vereinsobmann.

Mein Sohn wirkt definitiv belastet in letzter Zeit.

Also, in ein paar Tagen könnte ich mehr berichten.

Liebe Grüße,
C.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von Sille74 am 09.12.2018, 17:17 Uhr

Ah, ok.

Aber mehr als ihn zu stärken, nein zu sagen, sich den beiden zu entziehen, wirst Du wahrscheinlich nicht tun können. Vielleicht kannst Du ihm auch konkrete Vorschläge machen, was er tun kann, wenn die größeren Jungen ihn wieder unterbuttern wollen (aus der Situation gehen, sich zu anderen Kindern dazu gesellen --> aus einer Gruppe heraus fällt es vielleicht leichter, sich zu widersetzen oder die zwei trauen sich dann nicht, schlimmstenfalls die Lehrerin ansprechen etc.). Letztlich muss und wird (ganz bestimmt!) er aber seine eigenen Strategien entwickeln, um mit den beiden zurecht zu kommen. Wir können und sollten nicht jedes Ungemach von unseren Kindern fernhalten. Sie müssen auch lernen, mit unangenehmen und schwierigen Komstellationen selbst fertig zu werden. Klar können sie das nur bis zu einem bestimmten Grad und manchmal brauchen sie Hilfe. Aber hier beobachten die Lehrer das Ganze und können jederzeit eingreifen, was sie ja auch schon getan haben, wenn es zu extrem wird.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von MamaMalZwei am 15.12.2018, 13:17 Uhr

Hallo, das ist wirklich schwierig. Gerade Kinder, die sehr intelligent sind, fühlen sich davon gebauchpinselt, wenn sich die Älteren für sie interessieren. Es wertet sie in in ihren und den Augen anderer auf, dass sie es nicht nötig haben sich mit vermeintlich "jungem Gemüse" abzugeben. Mein Sohn war auch so ein Exemplar.. Wirklich raten kann ich Dir nicht, nur darin, Deinen Sohn zu bestärken, sich abzugrenzen. Wenn er merkt, dass die Zwei ihn foppen, aus der Situation gehen.
Wegen Teilleistungsschwächen sollte man niemanden diskriminieren. Es ist aber was Anderes, wenn zwei sich zusammentun um einen Dritten vorzuführen. Von daher sollten die Lehrer in der Pause ein Auge auf die drei haben. Gibt es irgendwelche Konfliktlotsen? Die könnten auf die drei angesetzt werden und Deinen Sohn aus der Situation nehmen, bevor es eskaliert.
Gerade der grobe Umgang mit Deinem Sohn lässt mich überlegen, ob es Sinn macht, ihn bei Judo oder Karate anzumelden. Das hat bei meiner Tochter ganz gut funktioniert, die wusste sich dann (unauffällig) zu wehren. LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schwierige Situation- was würdet ihr tun?

Antwort von Btby am 19.12.2018, 8:56 Uhr

11 Jahre ist zu alt für die Grundschule? In Berlin geht die Grundschule bis zur 6. Klasse und da sind die Kinder auch 11-12 Jahre alt. Die haben auch Kontakt zu 1.-5. Klasse,sprich zu 8jährigen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Sechs bis neun
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.