Geschrieben von Linda1105, 26. SSW am 10.11.2019, 2:03 Uhr

Psychisch krank und schwanger

Hallo ihr lieben

Ich warne euch jetzt schonmal vor dieser text wird vermutlich etwas länger, also danke schonmal für eure Zeit.

Ja die Überschrift beschreibt es ja eigentlich schon....
Also kurz zu mir ich bin jetzt 23 Jahre alt und momentan in der 26ten Woche schwanger.

Ich freue mich riesig auf meine kleine Maus, sie ist mein erstes Kind und auch wenn sie nicht geplant war freuen mein Freund und ich uns wirklich unglaublich auf unsere eigene kleine Familie.

Wir ziehen jetzt bald in eine gemeinsame Wohnung und haben zum Glück gut viel Unterstützung von seiner Mutter und von meiner Cousine. Meine Mutter unterstützt uns auch wo sie kann aber leider wohnt die 650 km von uns entfernt weshalb sie halt nicht so da sein kann wie sie gern möchte.

So jetzt kommt der eigentliche Punkt...

Seid ich denken kann bin ich in Behandlung wegen Verhaltens Auffälligkeiten und mit den Jahren in Therapie kamen dann auch die diagnosen darunter Borderline, panikattacken, angststörung, posttraumatische belastungsstörung, schwere immer wieder kommende Depression und eine bindungsstörung.
Am Anfang der schwangerschaft habe ich mir garkeinen Gedanken darüber gemacht das was schief gehen könnte aber momentan mache ich mir da einen ziemlichen Kopf ob ich meinem kind eine gute mutter sein kann, vilt liegt das auch an der Phase die ich momentan hab da es mir nicht so gut geht psychisch (warum das so ist weiß ich selbst nicht) ich schlafe fast den ganzen tag, rede nicht viel und mir fehlt das Hunger und durst gefühl, leider wirkt sich das auch auf meinen freund aus der sich dann halt selber ziemlich schlapp fühlt und viel schläft und schwer hoch kommt.

Ich würde alles für mein Kind tun... Also wirklich alles, ich liebe mein Kind jetzt schon unendlich aber ich weiß halt nicht ob ich alles was ich mir vornehme auch umsetzten kann wenn ich mal eine Phase habe.

Ich will halt ein normales Leben führen und mich nicht von meinen Krankheiten bestimmen lassen.

Ich will auch wieder in Behandlung gehen leider ist das schwer weil hier wo ich wohne nur eine psychaterin ist und die halt momentan keine Patienten nimmt und die Warteliste bei ihr ewig lang ist was natürlich die Hölle für mich ist da ich hilfe brauche.

Mein Mann redet mir wenn ich das anspreche immer gut zu und sagt das bekommen wir schon hin und sollte ich mal eine Phase haben nimmt er das Kind und lässt mich kurieren oder seine Mutter kommt und hilft wo sie kann.

Dennoch habe ich Angst das die kleine das mitbekommt und vilt selber krank wird.

Hat hier jemand vilt Erfahrung damit?

Danke für eure Zeit und euer offenes Ohr.

Lg Linda

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Nachricht an Linda1105

6 Antworten:

Re: Psychisch krank und schwanger

Antwort von Rehauge97, 39. SSW am 10.11.2019, 2:48 Uhr

Erst einmal: Du bist nicht alleine!
Es gibt so viele Mütter, denen das genauso geht (eine Freundin von mir) und sie hat sich nach der Geburt aufgerafft. Sie war wie ausgewechselt und hat Dinge, die sie oft schleifen ließ wegen ihrer Phasen, super bewältigt. Du wächst in deine Mutterrolle hinein, so will es die Natur und so wird es geschehen. Eine Behandlung würde ich dennoch irgendwann bevorzugen, wenn die Psychiaterin wieder Plätze frei hat, damit du später keinen allzu großen Rückfall erleidest, weil ein Kind nun mal auch Arbeit bedeutet und nicht immer einfach ist. :) Es gibt so viele Mütter die trotz psychischen Problemen es geschafft haben, dass wirst du ebenso! Ich wünsche dir viel Glück und drücke dir die Daumen! Hab noch eine angenehme Schwangerschaft und lass dich vorerst nicht von deinen Emotionen usw. runterziehen! Genieße die Zeit.

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Re: Psychisch krank und schwanger

Antwort von Linda1105 am 10.11.2019, 3:21 Uhr

Danke sowas zu hören nimmt mir etwas Angst und mir ist bewusst das ich hier und da mal an meine Grenzen gehe und zum Glück steh ich nicht ganz allein da.

Danke aufjeden Fall für die aufbauenden Worte und sobald es geht werde ich auch in Behandlung gehen das steht schon fest zum Glück hilft mir meine Hausärztin auch sehr und verschreibt mir auch Medikamente da sie ja weiß wie schwer es ist hier in Behandlung zu kommen und wie schwer ich es manchmal habe, aber ich bin da jemand der von diesen ganzen Antidepressiva nix hält und diese Medikamente nur im Notfall nehme da mir die Abhängigkeits Gefahr zu groß ist und ich nicht will das ich so ein zombie werde der nur auf Medikamenten funktioniert und jetzt in der schwangerschaft nehme ich eh nix.

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Re: Psychisch krank und schwanger

Antwort von diesesüßen am 10.11.2019, 14:48 Uhr

Hallo Linda

mit psychischen Erkrankungen kenne ich mich nur bedingt aus.. Aber ich finde es super, wie viele Gedanken du dir um eure Tochter und euer zukünftiges Familienleben machst, das machen nicht sehr viele! Du klingst sehr reflektiert und motiviert, das sind super Voraussetzungen für eine schöne Familienzeit...

Ich glaube auch, dass so gut wie jede Mama (mich eingeschlossen) psychische Ungereimtheiten hat die aber nicht diagnostiziert wurden. Deine Diagnosen klingen wie Stempel und es tut mir leid, dass du mit diesen Stempeln leben musst, das ist bestimmt nicht leicht. Wenn wir Kinder haben benötigt es (bei uns allen, ob offiziell "krank" oder nicht) sehr viel Reflexion und Geduld mit uns selbst um nicht die "Fehler" unserer Eltern ungefiltert zu wiederholen. Da hast du meinem Gefühl nach wie gesagt gute Voraussetzungen... Du kannst stolz sein wie weit du es gebracht hast und du wirst die allerbeste Mama sein, die dieses Kind bekommen kann - es hat sich dich ausgesucht und das hat bestimmt einen guten Grund.

Ich wünsche dir und euch alles Gute!

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Re: Psychisch krank und schwanger

Antwort von uriah am 10.11.2019, 17:40 Uhr

Es gibt so viele Therapeuten. Wenn du nicht erwartest, dass die Krankenkasse das bezahlt, sondern selber die Kosten trägst, und auch bereit bist, ein Stück zu fahren, dann findest du schnell einen Therapeuten.

Hier z.B. ein Verzeichnis von Psychotherapeuten. https://www.therapie.de/psyche/info/

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Re: Psychisch krank und schwanger

Antwort von Pinguini, 32. SSW am 10.11.2019, 21:43 Uhr

Liebe Linda,
Ich schließe mich meinen Vorrednern an und möchte dir Mut machen, du wirst eine gute Mama! Weißt du auch warum? Weil du dir Gedanken machst, welche Auswirkungen deine Erkrankung auf das Kind haben. Du bist aufmerksam und du wirst merken, wenn du ein Tief hast und das deinem Kind schadet. Du kannst dann reagieren und dir Hilfe holen. Und dein Mann hilft dir bestimmt auch. Das war bei der Generation unserer Eltern noch anders, psychische Erkrankungen wurden weder erkannt, noch behandelt. Man hat sie tot geschwiegen. Deshalb ließt man in so vielen Büchern, dass Kinder von Borderlinern oft auch Borderliner werden. Bei mir war es so. Meine Mutter hat mir diese Persönlichkeitsstörung förmlich anerzogen, dazu kommt genetische Veranlagung zu psychischen Erkrankungen und Suchtverhalten. Ich will deshalb jetzt nicht alles schön reden: Ja wir müssen sehr auf unsere Kinder aufpassen! Und uns immer wieder selbst reflektieren! Und wir müssen unseren gesunden Männern vertrauen und sie gut in die KinderErziehung integrieren. Sie müssen übernehmen, was wir nicht können. Unseren Kindern Vertrauen in die Welt und anderen Menschen beibringen. Ihnen beibringen, wie man mit negativen Gefühlen umgeht usw.
Das wird zumindest meine Strategie sein und ich hoffe, dass meine Kleine ein gesundes, aufgewecktes und selbstbewusstes Mädchen wird. Und das wird dein Zwerg bestimmt auch!
Und zum Thema Psychologen....da habe ich keine so guten Erfahrungen. Sport, viel Sonnenlicht und liebe gesunde Menschen als Vorbild um mich herum waren seither immer mehr wert.

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Re: Psychisch krank und schwanger

Antwort von wowugi80, 29. SSW am 10.11.2019, 21:56 Uhr

Liebe Linda,
da hast du aber ein ordentliches Päckchen zu tragen!
Ich selbst hatte in meinem Leben schon zwei Episoden, bei denen ich mit Depressionen und eine Angststörung zu kämpfen hatte. Ich kann mich also ganz gut in deine Ängste hinein versetzen. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich totale Panik, dass ich nach der Geburt wieder in eine depressive Phase Rutsche. Ich habe dann meine alte Therapeutin angerufen und um ein paar Stunden gebeten, die ich privat bezahlt habe. Zum Glück ist das nicht geschehen und ist mir auch seit der Geburt meines Kindes vor fast sieben Jahren nicht mehr passiert. Man könnte fast sagen, so stabil habe ich mich noch nie vorher gefühlt. Für mich war und ist die Mutterschaft etwas, was mein Leben und meine Psyche positiv beeinflusst hat.
Ich würde dir auch ganz dringend dazu raten, dir einen Therapeuten zu suchen. Schwangere haben ein bevorzugtes Recht auf einen Therapieplatz. Also bemühe dich jetzt und nicht erst nach der Geburt. Es kann nicht sein, dass es in deiner Gegend nur eine einzige Therapeuten gibt. Ruf bei der kassenärztlichen Vereinigung an und frag nach niedergelassenen Therapeuten in deiner Gegend. Im Notfall fährst du dann halt einmal pro Woche mit dem Bus oder dem Auto dahin.

Du scheinst einen tollen Mann an deiner Seite zu haben, du bist also nicht allein! Und solltest du nach der Geburt das Gefühl haben, dass du dringend Hilfe brauchst, dann gibt es viele Anlaufstellen um dich zu unterstützen. Am besten suchst du dir auch zur Entbindung ein Krankenhaus, dass auf solche Fälle spezialisiert ist. Ich bin für meine erste Geburt extra in das Uniklinikum hier gegangen um sicherzugehen, dass ich im Zweifelsfall im Haus Ärzte haben, die sich mit psychischen Erkrankungen wie Wochenbett Depressionen auskennen.

Ich wünsche dir alles, alles Gute! Aber so wie du schreibst, bin ich mir irgendwie ganz sicher, dass ihr beide das wunderbar hinbekommen werdet!

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