Schwanger mit 35 plus

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von Leena  am 30.05.2011, 9:57 Uhr

Und wieso glaubst Du, daß Du das beurteilen kannst?

Nein, da verstehst Du mich offenbar falsch.

Ich bin durchaus für das Recht der Eltern, bereits vorab Untersuchungen durchführen zu lassen, bevor "implantiert" wird, weil ich das für das sehr viel kleinere "Übel" halte, als eine dann bereits vorhandene Schwangerschaft etliche Wochen später zu beenden oder beenden zu müssen. Die PID an sich und der damit verbundene Nutzen steht für mich außer Frage. Es geht mir insoweit nur um die Frage, WAS dabei untersucht werden darf.

Mit dem Gedanken, dass ein Klinefelter-Syndrom bereits als Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch ausreicht, tue ich mich schwer, und den Gedanken, dass ein Klinefelter-Syndrom als Indikation für einen Spät-Abort meinetwegen in der 34. SSW bei einem komplett lebensfähigen Kind "ausreicht", finde ich einfach nur grausam.

Ich kann, darf und will garantiert niemandem "vorschreiben", dass er "gefälligst nur Kinder mit einem Gendefekt gebären" soll oder viele Fehlgeburten, Abbrüche etc. in Kauf nehmen müsse, bestimmt nicht. Auch wenn ich finde, dass Behinderungen zum Leben gehören und behinderte Menschen erst recht, so kann ich verstehen, dass man manches nicht sehenden Auges auf sich nehmen kann und will, und das finde ich auch nur legitim.

Das Klinefelter-Syndrom ist aber KEINE Behinderung und "vererbbar" ist das Klinefelter-Syndrom auch nicht.

Ein Spät-Abort wirklich nur wegen dieses Syndroms ist für mich nicht nachvollziehbar.

Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass bei einer PID ein entsprechender Leidensdruck der Eltern dahinter steht, und ein berechtigtes und allgemein nachvollziehbares legitimes Interesse, auch mit dem Zweck, allen Beteiligten (Eltern, Kindern und Geschwistern) Leid zu ersparen. Dass der individuelle Leidensdruck bei den Eltern aber bereits wegen einer bloßen Unfruchtbarkeit groß genug sein könnte, sich im Falle einer Fruchtwasseruntersuchung mit entsprechendem Resultat für einen Spät-Abbruch zu entscheiden, und das auch noch zu einem Zeitpunkt, wo das Kind längst lebensfähig wäre, ist für mich ethisch ein sehr großes Problem.

Für mich fällt das unter Missbrauch der bestehenden Untersuchungsmöglichkeiten.

 
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