Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Xantja, 11. SSW am 26.05.2011, 18:53 Uhr

Nackentransparenz: Ja oder nein?

Mädels, ich weiß nicht so recht, was ich machen soll ... War heute zur 1. VU: Baby ist quietschfidel und es ist alles am rechten Platz. Bin 36 Jahre alt und hatte mir eigentlich überlegt, dass ich keine Pränataldiagnostik machen lassen möchte, weil ich ehrlich gesagt es nicht übers Herz bringen könnte, das Kind abzutreiben, zumal ich mich sehr darauf gefreut habe ... Außerdem möchte ich keine anschließenden invasiven Methoden, die ein Risiko bergen ... Wie handhabt ihr das? LG

 
76 Antworten:

Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von susu75, 10. SSW am 26.05.2011, 19:04 Uhr

ich war auch unsicher, weil ich einfach Gewissheit haben möchte. Eine solche Diagnostik heißt für mich auch nicht, dass ich im Falle einer negativen Diagnose zwingend einen Abbruch in Erwägung ziehen würde, aber man kann sich eben auf alles vorbereiten...

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Xantja, 11. SSW am 26.05.2011, 19:15 Uhr

Ich frage mich nur: Sollte das Kind krank sein, spielt doch sicher auch das Alter des Vaters eine Rolle, aber danach fragt keiner und Tabellen hierzu gibt es - soweit ich weiß - auch keine ...

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von susu75, 10. SSW am 26.05.2011, 19:17 Uhr

das hab ich mich noch nie gefragt, denn der Vater ist in meinem Fall noch mal 2 Jahre älter als ich :-)

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Xantja, 11. SSW am 26.05.2011, 19:26 Uhr

Der Kindsvater meines Kleinen ist nämlich deutlich jünger als ich. Ich habe Dr. Bluni mal konsultiert, bin gespannt, was er dazu sagt, denn rein genetisch gesehen, kommt das Risiko ja von beiden Seiten, die Mutti brütet ja nur noch (sind dann viell. andere Risikofaktoren). LG

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von uli71 am 26.05.2011, 19:38 Uhr

Ich fürchte, ich verstehe die Frage nicht.
Du willst die Schwangerschaft nicht abbrechen und du willst wegen des Risikos keine invasiven Untersuchungen. Wozu solltest du dann die Nackentransparenz brauchen?

Ich hatte in den Schwangerschaften mit 36 und 37 nur die normale Vorsorge (mit 37 noch eine Überweisung zum Feinultraschall in der 23. Woche). Mit 33 habe ich ein Kind mit DS bekommen und war froh, dass ich das nicht vorher gewusst hatte.

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Littlecreek, 9. SSW am 26.05.2011, 20:08 Uhr

Hallo Xantja,

vielleicht klingt es egoistisch, aber wir haben beinahe 10 Jahre auf dieses Kind gewartet.
Zu lange, um uns mit Wahrscheinlichkeiten zu quälen.
Wir haben für uns beschlossen, dass eine solche Untersuchung nichts an unserer Entscheidung für das Kind ändern würde. Somit für uns überflüssig.
Die einzige Untersuchung, der wir zugestimmt haben ist der Feinultraschall der Organe und der Nabelschnur, um einer möglichen Komplikation nach der Geburt sofort entgegen wirken zu können, ohne das Kleine unnötig lange einer Diagnostik aussetzen zu müssen.
Alles andere, was uns nur unnötig beunruhigen könnte, zumal keine Untersuchung 100% Sicherheit aber Wahrscheinlichkeiten gibt - und nichts, was unseren Toddler auch nur im leisesten gefährden könnte, wird nicht gemacht.
Wir sind beide gesund, leben sehr gesund und haben 4 gesunde Jungs im Alter von 18,17,11 und 10 Jahren. Das ist für uns Grund genug auf ein gesundes Kind zu hoffen.

Liebe Grüße, Littlecreek

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Xantja, 11. SSW am 26.05.2011, 20:36 Uhr

Genau das meinte ich. Bin auch so mit der festen Überzeugung zu meinem FA gegangen (also keine NT-Messung zu machen), der meinte, auf der einen Seite würde man die Wahrscheinlichkeit einfach weiter ermitteln können und damit sicherer werden, aber auf der anderen Seite - und so sehe ich das - was tun, wenn man keinen Abbruch machen möchte? Die Frage ist aber auch für mich: wenn ich das Testergebnis hätte und ich wäre eher im Risikobereich viell. würde ich dann doch anders reagieren. Davor habe ich eben Angst und ich denke mit meinem Gewissen würde ich überhaupt nicht mehr im Reinen sein ...

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von uli71 am 26.05.2011, 20:57 Uhr

Klar wünschen wir uns alle gesunde Kinder. Und ich finde, mit 36 ist die Wahrscheinlichkeit für ein Kind ohne Trisomie noch ziemlich groß, dass man einfach mal davon ausgehen sollte, dass das Baby gesund ist .

Und im Fall der geringen Wahrscheinlichkeit, dass es nicht gesund ist, wollte ich nicht vor der Entscheidung stehen, was ich dann mache.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich bei meiner Tochter (sie hat leider nicht lang gelebt) entschieden hätte, wenn ich die Diagnose vorher gehabt hätte; zum Glück musste ich keine Entscheidung treffen. Ich bin sicher, ich wäre schlechter damit zurechtgekommen, eine Entscheidung zu treffen, als damit, das Leben zu nehmen, wie es dann eben kam.

Mit der Einstellung im Hinterkopf wär ich an deiner Stelle wirklich einfach nur "guter Hoffnung" auf ein sehr wahrscheinlich ganz gesundes Baby.

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von marielchen, 9. SSW am 27.05.2011, 9:00 Uhr

Hi,
mir gehts ähnlich... ich bin 37 und habe jetzt eine ganz feste Meinung. Jedes Kind ist von mir willkommen. In meinem Bauch wird es keine Tötung geben. Ich möchte es alles der Natur überlassen. Ich habe hierzu jedoch den Vorteil, dass ich einen Mann habe, der es ganz genauso sieht und wir finanziell und arbeitsmäßig ziemlich gut abgesichert sind. Dies gibt guten Halt und Sicherheit...
Aber mein Arzt fragte mich dann, ob wir nicht doch vorbereitet sein wollen, falls etwas nicht in Ordnung wäre... Ich kam dann ins Grübeln, hatte aber wie Xantja Angst vor meiner Reaktion dann... Bin ich dann doch noch so überzeugt, stark genug zu sein, wenn ein Gendeffekt vorliegt?

Wir haben uns nun gegen eine Nackenmessung entschieden. Aber die große Organuntersuchung werden wir machen.

Ich mach mir immer wieder Gedanken. Spiele was wäre wenn Spiele in meinem Kopf... Wollen wir hoffen, dass alles gut ist und bleibt!

LG

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Re: Ich hab' mich dagegen entschieden, weil...

Antwort von Bonniebee am 27.05.2011, 9:39 Uhr

Hallo,

die Nackentransparenzmessung wird ja nicht einzeln gemacht, sondern ist Teil des sog. Ersttrimester-Screenings. Hier wird eine Blutabnahme gemacht (bestimmte Eiweiße werden dabei bestimmt), die Nackenfaltendicke gemessen und das Alter der Mutter mit einberechnet. Aus diesen Werten berechnet der Arzt einen Risikowert. Der Test ergibt aber keine Diagnose, nur eine Wahrscheinlichkeit.

Das Problem ist daher, dass man nach Nackentransparenzmessung und Co. da sitzt mit einem Zettel, auf dem ein Wert steht. Der kann lauten: 1:35, aber auch 1:1500 - oder irgendwo dazwischen liegen, oder noch schlechter oder noch besser sein. Er gibt das Risiko an, dass bei diesen Messwerten eine Behinderung vorliegt. Man muss dann selbst überlegen, ob man bei schlechtem Wert eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen will oder nicht. Mit dieser Entscheidung ist man alleingelassen.

Möchte man auch ein behindertes Kind nicht abtreiben, braucht man das Ersttrimester-Screening nicht. Denn dieses macht nur Sinn, wenn man bei eher ungünstiger Wahrscheinlichkeitsberechnung auch bereit ist, die Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen. Und die wiederum macht nur Sinn, wenn man auch bereit ist, bei schlechtem Ergebnis die Schwangerschaft abzubrechen.

Ich selbst würde auch ein krankes Kind nicht abtreiben lassen. Als ich mit 38 Jahren mit unserem zweiten Kind schwanger war, haben wir uns daher bewusst gegen Nackentransparenzmessung und Co. entschieden. Was ich aber gemacht habe, ist das große Organscreening in der 21. Woche (sog. Feinultraschall). Denn hier werden auch Störungen und Erkrankungen erkannt, die man sofort nach der Entbindung behandeln kann, oder bei denen man das Kind sicherheitshalber etwas früher holt (Durchblutung der Nabelschnur, Fruchtwassermenge, verkalkte Plazenta usw.). Das finde ich wichtig und sinnvoll. Mein Sohn wurde übrigens völlig gesund geboren.

LG

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von nene71, 7. SSW am 27.05.2011, 9:43 Uhr

Hallo,
innerhalb der Beträge war mal die Frage nach Bedeutung des Alters vom Mann. Soweit ich weiß enthält die Eizelle der Frau (also vor der Befruchtung) bereits ein Chromosom zu viel. Wobei das auch nicht jeden Zyklus vorkommt und mit dem zunehmenden Alter der Frau einfach häufiger auftritt. Vermutlich können auch Spermien vom Mann eine fehlerhafte Verteilung der Chromosomen haben, aber es machen sich ja immer jede Menge Spermien auf den Weg.
Liebe Grüße Nene

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von ohmami am 27.05.2011, 11:41 Uhr

ist bei mir ja schon Jahre her, ich war auch 36 und ich habe wirklich nicht mehr als die normal üblichen Vorsorgeuntersuchungen machen lassen. Nicht mal irgendwie 3D Ultraschall oder so. Die Vorsorgeuntersuchungen hat in der Hauptsache auch die Hebamme gemacht, Geschallt hat der Faruenarzt 3oder 4 x in der ganzen Schwangerschaft.
Ich war mir klar darüber, dass ich jedes Kind nehme, egal wasd oder wie oder krank. hat bei mir mit meiner Einstellung zum Leben zu tun.

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Canaren, 40. SSW am 27.05.2011, 13:03 Uhr

Nein...hab ich nicht gemacht,werd ich auch nicht machen wenn ich noch mal schwanger sein sollte.Ändert ja eh nix.Organscreening später ist etwas anderes.Ich nehme meine Kinder so wie sie kommen!
LG Kati

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Xantja, 12. SSW am 27.05.2011, 13:21 Uhr

Das ist halt die Frage: Woher kommt das Chromosom, welches letzten Endes zuviel ist. Oder erreichen fehlerhaft beladene Spermien erst ga rnicht die Eizelle? Das würde aber nur Trisomien erklären, nicht aber andere Gendefekte, alels sehr kompliziert. Habe jetzt einen Termin bei ProFamilia nächste Woche und lasse mich da noch einmal ausführlich beraten. Ich werden berichten! LG

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Xantja, 12. SSW am 27.05.2011, 13:34 Uhr

Also mein Freund und Kindsvater meinte auch, er würde nehmen, was kommt ... von daher kann ich sehr froh sein und ich denke, er würde eine Abtreibung auch nicht zulassen. Ich finde, das Thema zeigt aber sehr schön, wie einen die Modernisierung/Technik "im Griff" hat und man sich fast schon dagegen wehren muss, wenn man den einen oder anderen Frauenarzt so reden hört ...LG

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Absicherung

Antwort von Canaren, 40. SSW am 27.05.2011, 13:44 Uhr

Schau mal...der Gyn muss Dich auf alle Untersuchungsmethoden hinweisen,sonst kommt der in Teufelsküche.Naja ausserdem bekommen sie ja auch ein paar Euro dafür,lg Kati

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Margot75, 15. SSW am 27.05.2011, 14:09 Uhr

Hallo Xantja, ich bin auch 36 und habe mich gegen FU und Nackentransparenzmessung entschieden. Meine Frauenärztin hat und da sehr gut beraten. Sie meine Die NTM ist nur ein Wahrscheinlichkeitswert und sie würde lieber ein großes Ultraschall in der 20 SSW empfehlen.

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von diedrea55 am 28.05.2011, 8:16 Uhr

Halli hallo,
es geht ja nicht unbedingt darum, dass "man" eh nicht abtreiben würde oder nicht, sondern es geht auch darum sich vorzubereiten, wenn eine Erkrankung vorliegen sollte, was ja im Verhältnis sehr wenig vorkommt!!! Ich habe meine kleine Maus mit knapp 44 Jahren bekommen und habe auch lange überlegt. Wir haben uns für das Ersttrimester entschieden und hatten Glück, dass unser Gyn. ein Experte auf dem Gebiet der Ultraschalldiagnostik war. Ich kann nur jedem Empfehlen nicht wegzusehen, weil das ja für den Moment einfacher wäre, sondern sich dem erst einmal zu stellen. Ich kenne das Gefühl genau lieber wegsehen zu wollen, weil die Angst sooo groß ist, aber wenn ihr ehrlich seid, ist die Angst ein krankes Baby zu Welt zu bringen, dann immer konstant bei einem und "man" ist in keinster Form beruhigt. Ich kann nur von mir sagen, dass ich nach dieser Untersuchung zu 99% beruhigt war. 100% kann einem eh keiner geben!!! Diese neuen Screening Verfahren sind super und schaden niemandem! liebe Grüße

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Romacel, 13. SSW am 28.05.2011, 10:59 Uhr

Wir haben uns dagegen entschieden. Ich muß auch sagen, das ich nicht groß beunruhigt bin und mir Sorgen darüber mache, eventuell ein behindertes Kind zu bekommen. Natürlich habe ich darüber nachgedacht und mich gefragt, ob ich damit zurechtkommen würde, halte die Möglichkeit aber für so verschwindend gering, dass ich mir da einfach keinen Kopf drüber mache. Abtreiben könnte ich zu dem Zeitpunkt sicher sowieso nicht mehr, warum sollte ich also eine Menge Unanehmlichkeiten in Kauf nehmen, bloß um trotzdem nicht hunterpro sicher zu sein.

Das ist aber nur meine Meinung. Ich würde niemls jemanden verurteilen, der komplett anders denkt und sagt, mit einem behinderten Kind könne er (äh sie) nicht leben.

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Xantja, 12. SSW am 28.05.2011, 12:24 Uhr

Naja, das ist natürlich eine sehr subjektive Meinung, wieviel Angst er hat und wie er damit umgeht. Und es geht sicher auch nicht um das Wegsehen, das magst Du so empfinden, andere nicht.

Ich für meinen Teil habe ein gutes (Bauch-)Gefühl und könnte mir vorstellen, dass eine NT-Messung, die viell. dann doch nicht so ausfällt wie gewünscht einen noch mehr verunsichert obwohl man es nicht unbedingt sein müsste, da es nur eine statistische Aussagekraft hat und einem dann natürlich zu einer Fruchtwasseruntersuchung rät, die wiederum ein nicht so geringen FG-Risiko mit sich bringt ... Also letzten Endes eine sehr individuelle Entscheidung, die man zu treffen hat. LG

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Ich bin Pro-ETS ... und mittlerweile Pro-Amnio

Antwort von chartinael am 28.05.2011, 12:28 Uhr

Ich habe das ETS bei einem zertifizierten Pränataldiagnostiker durchführen lassen, mit Biochemischer Auswertung und Nasenbein-Inklusion.

Das Ergebnis war altersgemäß mehr als zufriedenstellend. Als auch der Organultraschall in der 17. SSW - aber selbst bei Risiken von 1:10 wäre ich nicht beunruhigt gewesen und hätte eine Amnio nicht vor der 17. SSW durchführen lassen. Die Feindiagnostik in der 21. SSW steht noch aus. Frauen, die diese non-invasiven Maßnahmen durchführen lassen (bei einem qualifizierten, erfahrenen Pränataldiagnostiker, sind schon zu ca. 95-97% auf der sicheren Seite.

Jetzt habe ich mich für eine Amnio in der 32. SSW entschieden. Gibt es Komplikationen, hat das gesunde Kind eine gute Überlebenschance, gibt es genetische Auffälligkeiten würde ich das Kind eh im Mutterleib töten lassen und dann zur Welt bringen.

Die Auswertung der Amnio wird 2 Wochen dauern, also rechne ich mit den Ergebnissen um die 34. SSW.

Für uns ist allerdings klar, daß wir ein Kind mit genetischen Besonderheiten nicht in die Welt setzen möchten.

Ich weiß nicht, ob Dir meine Einstellung in irgendeiner Weise bei der Entscheidungsfindung hilft. Ich kann Dir nur raten, ein ETS nicht bei einem FA OHNE Zusatzqualifizierung (DEGUM II + ETS-Zertifizierung) durchführen zu lassen.

Gruß
Kristin (38)

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von uli71 am 28.05.2011, 12:47 Uhr

Das seh ich total anders.
Ich finde diese Screeningverfahren absolut super, für jemanden, der eine Amniozentese in Erwägung zieht, um danach Konsequenzen zu ziehen. Immerhin vermeidet man dadurch Fehlgeburten.
Zum Vorbereiten finde ich ein ETS unsinnig. Trisomie 21 ist nicht so außergewöhnlich, dass man sich nicht auch mit Kind vorbereiten könnte. Und mir wäre jedes Fehlgeburtsrisiko zu hoch, nur um ein paar Monate länger Sorgen zu haben.
Mich hätte ein ETS nicht beruhigt; soo viel schließt das auch nicht aus. Und wenn man es nur macht, um beruhigt zu werden, kann es in Form von Beunruhigung durchaus schaden.

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Meinst du das im Ernst?!!

Antwort von edina, --. SSW am 28.05.2011, 15:53 Uhr

Entschuldige, wenn ich nachfrage. Aber bevor ich was Falsches schreibe: Warum habt ihr euch erst in der 32. SSW für eine FWU entschieden? Es irritiert sehr, was du schreibst. Du schreibst, als wäre es das normalste der Welt, ein Kind in der 34. SSW im Mutterleib zu töten. Welche Ärzte machen bei solch verantwortungslosem Vorgehen mit???!!
Wenn schon FWU, dann möglichst früh. Es sei denn, es gibt starke Indikationen dafür.

VIelleicht verstehe ich etwas falsch, aber so wie du das schreibst, ist arg irritierend und verantwortungslos im Umgang mit Pränataldoagnostik.
Edith

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Re: Meinst du das im Ernst?!! - Nachtrag

Antwort von edina, --. SSW am 28.05.2011, 16:03 Uhr

Posting richtet sich an chartinael
LG

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Xantja, 12. SSW am 28.05.2011, 17:27 Uhr

Ein Amniozentese birgt in sich ein Fehlgeburtenrisiko, wie kann ich da eine FG vermeiden? Du drückst Dich leider etwas missverständlich aus ... und was ist ETS? LG

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Natürlich mein ich das ernst

Antwort von chartinael am 28.05.2011, 17:31 Uhr

Bei einem medizinisch indiziertem Spätabort wird das Kind im Mutterleib getötet und dann normal per eingeleiteter Geburt zur Welt gebracht. Das ist für alle Aborte nach dem ersten Trimenon so.

Ich sehe nicht, was es für einen Unterschied macht, dies in der 18., 24, oder 32. SSW durchzuführen. Allerdings hat eine schiefgelaufene Amnio in der 16. SSW mit Sicherheit den Abgang eines gesunden Fötus zur Folge, wohingegen eine schiefgegangene Amnio in der 32. SSW das Überleben des Fötus zur Folge haben wird.

Im Falle der Chromosomenauffälligkeiten ist jedoch das Prozedere in der 16. genauso wie in der 32. SSW.

Es ist auch der einzig mögliche Weg, denn ein Kind, welches die Geburt überlebt, muß am Leben erhalten werden.

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Re: Ich bin Pro-ETS ... und mittlerweile Pro-Amnio

Antwort von Xantja, 12. SSW am 28.05.2011, 17:31 Uhr

Ich finde das arg heftig: Ok, ihr habt euch gegen ein behindertes Kind entschieden, aber warum wartet ihr dann mit der Fruchtwasseruntersuchung? Ich habe mein Kleines jetzt in SSW 11 quietschifidel erlebt im US - wie egsagt: 11. SW - und selbst jetzt hätte ich eine Problem mit einer Abtreibung, aber warten bis zu 34 Woche finde ich ethisch absolut nicht vertretbar, tut mir leid ...

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Re: Meinst du das im Ernst?!! - Nachtrag

Antwort von Xantja, 12. SSW am 28.05.2011, 17:33 Uhr

Es gibt nur 3 Kliniken in Deutschland, die diesen Fetozid vornimmt. Das Kind kann bis zur Geburt getötet werden. Das geschieht per Injektion einer tödlichen Substanz ins Fruchtwasser ... Als mir mein Gyn das erzählt hat, war ich echt schockiert!

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Re: Natürlich mein ich das ernst

Antwort von Xantja, 12. SSW am 28.05.2011, 17:35 Uhr

Es ist nicht der einzig mögliche Weg. Du könntest Dich auch jetzt, d.h. frühzeitig für eine Amniozentese entscheiden ... Also wenn ich hier weiterlese und -schreibe, dann kriege ich gleich einen Ausraster oder Depressionen!

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Re: Ich bin Pro-ETS ... und mittlerweile Pro-Amnio

Antwort von chartinael am 28.05.2011, 17:44 Uhr

Es ist Dir unbenommen, eine andere Haltung zu der Thematik zu vertreten. Aufgrund der non-invasiven Diagnostik gehen wir davon aus, daß der Fötus normal entwickelt und gesund den Geburtsreifegrad erreichen wird. Wäre ein auffälliges Ergebnis früher sichtbar gewesen, hätten wir durchaus eine invasive Diagnostik zu einem früheren Zeitpunk durchgeführt, da das Risiko einer Fehlgeburt geringer gewesen wäre, als das Risiko einer genetischen Störung.

Nun ist aber das Risikoverhältnis genau andersrum und daher haben wir uns zur Absicherung der US-Ergebnisse zu einer Amnio zu einem Zeitpunkt zu beginn des 3. Trimenons entschlossen.

Dies halten wir natürlich für ethisch vertretbar, sonst würden wir diesen Verlauf nicht wünschen.

Dennoch ist das so, wie wir das halten, nicht so, wie es andere halten sollen. Ich würde das nicht als Maßstab für pränatale Diagnostik ansetzen wollen, bin aber dankbar, die Wahl zu haben.

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von uli71 am 28.05.2011, 18:14 Uhr

Ich bezog mich auf Screeningverfahren, wie zum Beispiel das Ersttrimesterscreening (ETS) oder das integrierte Screening. Würde jede Schwangere die einen Abbruch in Erwägung zieht gleich eine Fruchtwasseruntersuchung machen, gäbe es viel mehr Fehlgeburten, als wenn nur die eine FU machen, denen im Screening eine hohe Wahrscheinlichkeit für Trisomie ausgerechnet würde.
So gesehen geb ich der Posterin vor mir recht, in diesem Fall ist so ein Screening schon was Gutes. (Wenn ich allerdings Beiträge wie weiter unten lese, überlege ich gerade diese Ansicht zu revidieren. Wenn ich mir vorstelle, mein Down-Kind wurde in der 35. Woche geboren, zum Glück lebend...)

Ich bin immer noch der Ansicht, ein Screening auf Down-Syndrom lohnt sich nur dann, wenn DS ein Abbruchgrund wäre; vorbereiten kann man sich am besten mit Kind im Arm.

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Re: Ich bin Pro-ETS ... und mittlerweile Pro-Amnio

Antwort von susu75, 10. SSW am 28.05.2011, 19:39 Uhr

denkst Du nicht, dass Dich eine so späte Totgeburt psychisch sehr viel mehr belasten würde? Du schreibst, als wärest Du da sehr abgeklärt und wenig emotional. In der 34. ssw wäre Dein Kind überlebensfähig und Du wirst es schon eine lange Zeit deutlich gespürt haben.

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Re: Ich bin Pro-ETS ... und mittlerweile Pro-Amnio

Antwort von chartinael am 28.05.2011, 20:25 Uhr

Ja, Susu, natürlich wünsche ich mir nach all den Strapazen, daß ich ein gesundes Kind zu Welt bringe. Für mich ist aber eben der Aspekt "Gesundheit" ausschlaggebend. Daher werde ich, auch wenn ich das Kind bereits seit Wochen spüre, mich bei genetischen Auffälligkeiten für eine Abtreibung entscheiden.

Ich möchte meinem Kind einen bestmöglichen Start in diese Welt ermöglichen und dazu gehört, alle diagnostischen Möglichkeiten pränatal zu nutzen. Ich möchte genetische Mutationen nicht weitervererben und auch kein Kind vor die Wahl stellen, ob oder ob nicht, es sich dazu durchringen muß, eine genetische Mutation weiterzuvererben bzw, ganz auf Elternschaft zu verzichten, weil es eben nicht seine genetische Disposition vererben möchte.

Für mich ist der ethische Aspekt offensichtlich ein anderer als der von vielen hier. Ich habe die Folgen einer Geburt für meine existierende Familie, für mich, die Auswirkungen auf unser Familienleben als auch auf das Leben des noch ungeborenen Kindes zu beachten und gegeneinander abzuwägen. In meiner ethischen Sicht der Dinge gewinnen da die bereits existierenden Lebewesen. Ich kann jederzeit wieder schwanger werden und nehme mir durch einen Abbruch die Freiheit heraus, zum Wohle meiner/unserer Lebensplanung nur ein genetisch unauffälliges Kind auszutragen.

Daß der Abschied und die Durchführung dann trotzdem ein extrem trauriges Ereignis wären, steht auf einem anderen Blatt. Aber im Hinblick auf die weitere Lebensplanung von uns als auch die Möglichkeiten des Kindes, welches sein gesamtes Leben von meiner Entscheidung geprägt sein würde, sehe ich das als notwendig an.

Gruß

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@chartinael

Antwort von edina, --. SSW am 29.05.2011, 14:34 Uhr

Ich verstehe nicht ganz - aber gibt es eine Auffälligkeit im US?

Nein, dein Vorgehen und das der Ärzte, die dich behandeln, ist nicht ethisch vertretbar - das hat nichts mehr mit freier Meinungsäußerung zu tun. Es ist ein Unterschied, ob man eine FWU in der 16. SSW (wie üblich) durchführt, also vor der Lebenfähigkeit des Kindes oder in der 34. SSW, wo ein fast 2 Kg Kind getötet und geboren wird.
Auch in der 16. SSW sollte eine FWU nur bei strenger Indikation durchgeführt werden und nicht - wie heute - bei jeder Frau ab 35, so der Wunsch einiger....

Ich finde es arg, was ihr macht und hat nichts mit einer wohlüberlegten Entscheidung zu tun!!! Sofern es keine schwerwiegenden Indikationen gibt, finde ich, dass euer Verhalten die ganze Pränatadiagnostik in Verruf bringt.

Edith

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Re: @chartinael

Antwort von susu75, 11. SSW am 29.05.2011, 15:18 Uhr

ICH kann es für mich auch nicht nachvollziehe, wie man eine Schwangerschaft so lange austragen kann, wenn man bis zum Schluss mit dem Gedanken spielt, das Kind töten zu lassen, falls etwas auffällig ist. Ich stelle mir auch die Frage, wo Du die Grenze für eine Abnormität setzt. Geht es um lebensbedrohliche Fehlbildungen oder würdest Du Dein Kind auch töten, wenn es beispielsweise kleinwüchsig wäre, oder "kosmetische" Missbildungen hätte?
Selbst WENN sich herausstellen würde, dass das Kind nur eine kurze Überlebenschance hat, fände ICH es doch wesentlich schöner, wenn mein Kind dann würdevoll in meinen Armen sterben kann, als wenn ich es vor der Geburt einfach töte.
MEINE Meinung

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Re: Natürlich mein ich das ernst

Antwort von Xantja, 12. SSW am 29.05.2011, 15:23 Uhr

Ok, jetzt verstehe ich Deine Beweggründe, die Amniozentese in der 34. SSW machen zu lassen schon mehr ... schwierig. Ich glaube, ich könnte das nicht. LG

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Re: Ich bin Pro-ETS ... und mittlerweile Pro-Amnio

Antwort von Margot75, 16. SSW am 29.05.2011, 16:03 Uhr

Hallo chartinael, es bleibt natürlich Dir überlassen, wie Du handelst. Was ich aber absolut nicht verstehen kann ist Deine emotionale Distanz zu dem Thema. Kannst Du denn im Moment eine emotionale Bindung zu Deinem ungeborenen Kind aufbauen, wenn Du wiesst, dass ein evtl. negatives Ergebnis Dich zur Tötung Deines Kindes zwingt?
Es ist erwiesen, dass ein Kind schon im Mutterleib spürt, ob die Mutter es vollstaendig akzeptiert oder emotional disanziert ist. Bis zur 32 Woche zu warten hiesst für mich, das Kind so lange nicht anzunehmen, bis es für einen klar ist, dass es gesund ist. Es sozusagen als Objekt zu betrachten. Für die emotionale Entwicklung des Kindes heisst es aber nichts Gutes. Es kann passieren, dass man ein körperlich gesundes Kind zur Welt bringt, das aber das ganze Leben lang psychisch beeinträchtigt ist.

M

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Keine Bindungs-/Akzeptanzprobleme

Antwort von chartinael am 29.05.2011, 17:09 Uhr

Hallo Margot,

ich bin in der Lage, die medizinische Betrachtung von der emotionalen loszulösen. Ich bemühe mich, meine Entscheidungen möglichst neutral zu treffen. Das heißt jedoch nicht, daß ich keine Bindung zu dem Bauchkrümel aufbaue oder emotional auf Distanz bleibe. Ich habe auch kein Problem damit, das Kind als solches anzunehmen und sehe es mitnichten als Objekt, welches nur gesund angenommen werden kann. Ich würde auch sehr bedauern, ihm nicht die genetischen Voraussetzungen mitgeliefert zu haben, die es verdient. Da ich aber nicht will, daß es meine genetischen Verfehlungen ausbaden muß, ist die Vorgehensweise bei Feststellung eines genetischen Fehlers für mich klar.

Der Unterschied ist, daß ich es als im Interesse des Kindes erachte, es lieber bereits im Mutterleib (bei Indikation) töten zu lassen, in einer Welt, welche die einzige ist, die es je gekannt hat und je kennen wird, um es dann tot zu gebären. Ich für mich und mein Mann stehen hinter dieser Entscheidung, falls sie zu treffen ist. Es gibt viele, die es für besser für ein Kind halten, wenn es in ihren Armen in Würde sterben dürfte. Ich sehe das anders. Ich sähe es als wesentlich traumatischer an, ein Kind sterben zu sehen oder von vornherein zu wissen, daß das Leben meines Kindes nicht die Möglichkeiten eines gesunden Kindes haben wird. Ich halte ein solches Leben auch wesentlich traumatischer für das Kind, welches nie von seinen Defekten erfahren hätte, wäre es nie geboren worden.

Ich liebe meinen Bauchkrümel und auch wenn er sich als genetisch defekt erweisen sollte, lieb ich ihn nicht minder - aber, wie bereits gesagt, mein Bauchkrümel soll nicht meine Unfähigkeit, die Zellteilung ordentlich durchzuführen, ausbaden müssen. Der Fötus ist in diesem Reifestadium nicht in der Lage ein Ich zu entwickeln und zwischen sich und dem Rest der Welt zu unterscheiden. Diese kognitiven Fähigkeiten entwickeln sich erst später. Ein Kind also wissentlich in eine Welt zu setzen, aus der es möglicherweise viel zu früh wieder scheiden muß bzw. in der es ohne die heutigen Möglichkeiten sowieso nicht am Reproduktionskreislauf teilnehmen könnte... nee, das kann ich ihm ersparen und werde es auch.

Ich finde es wesentlich egoistischer, ein Kind in die Welt zu begleiten, von dem ich weiß, daß es stets auf die Unterstützung angewiesen sein würde, nur weil ich unbedingt ein Kind haben möchte.

Nun gut, wie ich schon sagte, ich sehe es so - andere sehen es anders.

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Entschuldige, aber ich sehe da keinen Unterschied

Antwort von chartinael am 29.05.2011, 17:14 Uhr

Ein Abort in der 16. SSW wird genauso durchgeführt, wie in der 20, 24, 30.

Eine strenge Indikation? Was genau verstehst Du denn bitte darunter? Ich bin froh, daß nicht Leute wie Du entscheiden, welche Art der pränatalen Diagnostik eine Frau in Anspruch nehmen kann.

Auch Deine Einschätzung, was unter Meinungsfreiheit fällt, teile ich nicht.

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Grenze: feststellbare Chromosomenanomalien

Antwort von chartinael am 29.05.2011, 17:16 Uhr

... die sich auf die Fortpflanzungsfähigkeit eines Kindes auswirken.

Sprich, die normalen Anomalien, auf die getestet wird. Gegen unerkannte kann man nicht vorgehen. Es gibt genügend Mutationen, die sich später auswirken und gegen die ich pränatal nicht vorgehen kann. Daher natürlich nur die allgemeinen Trisomien, die überprüft werden.

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Re: Keine Bindungs-/Akzeptanzprobleme

Antwort von Xantja, 12. SSW am 29.05.2011, 17:55 Uhr

Ich denke nicht, dass Du "neutral" beurteilen kannst, selbst wenn Du es möchtest, die emotionale Seite - so denke ich - kann man nicht einfach abschalten.

Zu Deiner folgenden Argumentation kann ich nur noch eines sagen: Sie ist auf ihre Art schlüssig, trotzdem bleibt hier die Diskussion offen, was eine Leben tatsächlich lebenswert macht ... das sieht jeder anders. Wir könnten hier ein nächstes Beispiel aufgreifen: Was tun, wenn das Kind durch einen Unfall körperlich und/oder geistig behindert ist? Ist sein Leben dann weniger lebenswert? Ich denke, nicht.

Ich hoffe nur für Dich, dass Dein Kind kerngesund ist und Du nicht diesen Schritt wirst gehen müssen, denn die psychischen Folgen, die es in Dir (und auch Deiner Familie) hinterlässt, möchte ich mir nicht ausmalen ...

Ich selbst wäre die kleine Schwester eines großen, unter schlimmen Umständen abgetriebenen Geschwisters gewesen und es hat auch in mir Spuren hinterlassen.

LG

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Re: Keine Bindungs-/Akzeptanzprobleme

Antwort von Margot75, 16. SSW am 29.05.2011, 18:30 Uhr

Hallo chartinael,

ich kann Deine Denkweise durchaus nachvollziehen und sie ist auch sehr schlüssig argumentiert. Du scheinst eine sehr rational denkende, gebildete Frau zu sein, die alle Möglichkeiten, die ihr zu Verfügung stehen abwägt.
Du willst ein gesundes Kind und ihm den besten Start ins Leben ermöglichen. Das muss jeder für sich entscheiden, wie er es handhabt. Punkt.
Es ist richtig, dass ein Fötus in diesem Stadium noch kein "ich" entwickelt (das tun übrigens Kinder erst ab ca. dem 2 Lebensjahr, vorher sehen sie sich nicht als eigenständiges Individuum), aber es spürt sämtliche Stimmungen der Mutter, positiv wie negativ, da Gefühle bestimmte hormonelle Zustände im Körper der Mutter auslösen, die leider auch auf den Fötus Einfluss haben.
Es gibt zahlreiche Studien an Patienten, deren Traumen in der vorgeburtlichen Zeit liegen (Ablehnung durch die Mutter, extremer Stress in der Schwangerschaft). Das ist ein Forschungsfeld, das zwar noch relativ jung ist, aber es gibt bereits zahlreiche Ergebnisse.
Vorher dachte man auch immer: "der Fötus, der kann noch nix" und es ist egal wie es der Mutter in der Schwangerschaft geht.
Wenn Du trotz Deiner Entscheidung eine gute Bindung zu dem Kind aufbauen kannst (wie Du schreibst). Dann wird Dein Kind auch mental gesund zur Welt kommen.
Ich glaube womit hier viele Probleme haben ist, das das Kind in der 34 Woche fast "fertig" ist und die meisten ein schwer krankes Kind nicht so lange austragen würden (also fast bis zum Ende) und es einfach vorher wissen wollen, da der Abschied dann vielleicht nicht ganz so schwer ist.

Ich lasse in der 21 Woche ein Screening machen. Bisher sah alles ganz normal aus. Wenn es ein schlechtes Ergebnis geben sollte (Kind kaum überlebensfähig). Ganz ehrlich, ich weiss nicht ob ich es zu Ende austragen würde. Allerdings können in einer FU nur wenige genetische Defekte erkannt werden. Deshalb habe ich die FU abgelehnt.

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Re: @chartinael

Antwort von uli71 am 29.05.2011, 18:55 Uhr

So einfach ist das ja nun auch wieder nicht. Letztes Jahr gab es einen Spiegel-Artikel, in dem es darum ging, dass Eltern ihr wirklich schwer behindertes Kind in der 34. Woche nicht mehr abtreiben durften, da sich zu dem Zeitpunkt kaum noch Ärzte finden, die sich bereiterklären. Prof Hackelöer hat sich in einer Antwort vom 26.4. dazu geäußert, dass es nach der 24. Woche problematisch wird.
Nur weil das Kind nicht die perfekten Gene weitergibt, dürfte es in der 34. Woche nicht ganz einfach werden. Und ob man bei einem derart planvollen Vorgehen wirklich eine "Notlage" erkennen könnte, die anders nicht abwendbar wäre (für ein lebensfähiges Kind , das nur nicht die optimalen Gene weitergibt, dürften sich schließlich Adoptiv- oder Pflegeeltern finden) bezweifle ich jetzt mal.

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Re: Keine Bindungs-/Akzeptanzprobleme

Antwort von marielchen, 9. SSW am 29.05.2011, 19:16 Uhr

Hallo Chartinael,
bis jetzt habe ich alle Beiträge mit gelesen und sie auf mich wirken lassen. Ich habe immer gesagt, dass ich die Entscheidung jeder Frau akzeptiere, auch wenn sie wie Deine ganz anders ist, wie meine.

Ich denke, jede hat hier ihre ganz eigene Geschichte, warum sie so handelt, wie sie es tut!
Ich merke, dass Du Dir ganz ausführliche Gedanken gemacht hast. Mein Schwager ist leider im 2. Lebensjahr an Gehinrhautentzündung erkrankt und lebt mit Maschinen und professioneller Hilfe weiter. Er ist auf seine Art eine Bereicherung in der Familie. Natürlich kostet es viel Kraft und Geld, aber ich möchte ihn nicht missen. Mein Mann hat dadurch in seiner Kindheit etwas ganz besonderes kennengelernt und das hat ihn ganz besonders geprägt! Mir fehlt dadurch völlig die Angst, kein perfektes oder krankes Kind zu bekommen! Ich habe viel mehr Angst es während der Schwangerschaft zu verlieren.

Ich wünsche Dir alles Gute und ein gesundes Kind, das auch gesund bleibt!
Viele Grüße!

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Re: Keine Bindungs-/Akzeptanzprobleme

Antwort von Leena am 29.05.2011, 22:20 Uhr

"Ein Kind also wissentlich in eine Welt zu setzen, aus der es möglicherweise viel zu früh wieder scheiden muß bzw. in der es ohne die heutigen Möglichkeiten sowieso nicht am Reproduktionskreislauf teilnehmen könnte... nee, das kann ich ihm ersparen und werde es auch."

Würdest Du z.B. bei einem Kind mit Klinefelter-Syndrom einen Spät-Abort durchführen lassen wollen, nur weil dieses Kind wahrscheinlich "nicht am Reproduktionskreislauf" teilnehmen kann? Das ist ja nun auch eine Genommutation, aber schätzungsweise wissen 90% der Betroffenen hierzulande nicht einmal, dass sie davon betroffen sind. Wäre das für Dich wirklich ein Grund..?

Die Einschätzung, ein "solches Leben" sei auch "wesentlich traumatischer für das Kind, welches nie von seinen Defekten erfahren hätte, wäre es nie geboren worden", kann ich definitiv nicht teilen. Im übrigen ginge es auch nicht um Deine "Unfähigkeit, die Zellteilung ordentlich durchzuführen", die Dein Kind "ausbaden" müsste, und es wäre auch nicht "Deine genetische Verfehlung". So etwas liegt schließlich nicht in Deiner Macht oder "Ohnmacht"...

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Ja, Klinefelter wäre für mich ein Grund

Antwort von chartinael am 29.05.2011, 22:27 Uhr

Auch wenn die Zellteilung per se nicht in meiner Macht liegt, so liegt es eben mittlerweile doch in meinem Zurechnungskreis, eine fehlgeschlagene Zellteilung diagnostizieren zu lassen. Mit fortschreitendem Alter kommen Zellteilungsprobleme häufiger vor.

Ich sehe es als meine Verantwortung an, wenn ich schon im späten Alter Kinder zeuge, sicher zu gehen, daß ich keines aus einer fehlerhaften Zellteilung in die Welt setze.

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Re: Ja, Klinefelter wäre für mich ein Grund

Antwort von Leena am 29.05.2011, 22:44 Uhr

Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber soweit ich weiß, wird Klinefelter hierzulande meistens erst dann diagnostiziert, wenn ein Paar längere Zeit erfolglos versucht, Nachwuchs zu zeugen.

Meinst Du wirklich, ganz im Ernst, die Betroffenen wären besser nie gezeugt bzw. ja eher nie geboren worden?

Oder wann wäre da für Dich die Grenze? Bei Hodenkrebs im Kinderalter, der ebenfalls dazu führen kann, dass die Betroffenen später "nicht am Reproduktionskreislauf" teilnehmen kann?

Es soll sogar Leute geben, die freiwillig nicht am "Reproduktionskreislauf" teilnehmen wollen...

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Re: Ja, Klinefelter wäre für mich ein Grund

Antwort von chartinael am 29.05.2011, 22:53 Uhr

Wenn mein Kind zu den ca. 10% gehörte, die pränatal diagnostiziert worden wären, wäre ich eine der 55% Mütter, die es abtrieben.

Wenn es nach der Geburt diagnostiziert würde, müßte man da genau so rangehen, wie an Mumps, Hodenhochstand etc pp.

Es ist akademisch darüber zu diskutieren, ob ich der Meinung bin, Klinefelter wären nie geboren, aber ich weiß, daß Klinefelter mit Kinderwunsch ein sehr sehr sehr belastetes Leben führen. Wenn ich es meinem Kind ersparen kann, werde ich dies tun.

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Re: Ja, Klinefelter wäre für mich ein Grund

Antwort von Leena am 30.05.2011, 8:29 Uhr

Ehrlich gesagt - ich finde es erschreckend, wenn es wirklich Ärzte bzw. ein Krankenhaus gibt, die ein komplett lebensfähiges Kind in der 34. SSW im Mutterleib töten und damit einen medizinisch indizierten Spätabort durchführen, einzig und allein aus dem Grunde, weil bei dem Kind pränatal das Klinefelter-Syndrom festgestellt wurde.

Und wieso die bereits vorhandene Familie, Eltern und Geschwister, darunter "leiden" würden, wenn ein kleiner Bruder mit Klinefelter-Syndrom geboren würde, erschließt sich mir nicht.

Eine Abtreibung wegen Klinefelter-Syndrom kann ich nicht nachvollziehen, und erst recht nicht so spät in der Schwangerschaft.

Ich kann mir vorstellen, dass u.U. "Klinefelter mit Kinderwunsch ein sehr sehr sehr belastetes Leben führen", aber wegen eventueller zukünftiger Leiden einem Kind vorab gleich das ganze Leben zu ersparen..? Verstehe ich nicht, kann ich auch nicht nachvollziehen, will ich auch nicht nachvollziehen. Es gibt viele Menschen, die ungewollt kinderlos sind bzw. eben keine biologisch eigenen Kinder bekommen können, auch die müssen damit klar kommen, und wenn jemand nur wegen seiner Unfruchtbarkeit ein "sehr sehr sehr belastetes Leben" führt, so dass er sein Leben lieber nicht leben würde, dann liegt sein wirkliches Problem m.E. auf einem anderen Gebiet. (Wobei ich sowieso der Auffassung bin, dass die biologische Verwandtschaft in diesem Kontext überbewertet wird.)

Allerdings muss ich zugeben, meine Einstellung dazu ist sicher auch durch einen Freund von mir geprägt, der als Jugendlicher Hodenkrebs hatte und dadurch nie leibliche Kinder wird haben können. Bei ihm überwiegt aber ganz klar die Freude, den Krebs überlebt zu haben, dafür nimmt er das andere quasi "gerne" in Kaufe.

Und der einzige Klinefelter-Betroffene, den ich persönlich kenne, ist schwul und eigentlich ganz zufrieden damit, dass sich für ihn das Thema einer potentiellen "Teilnahme am Reproduktionskreislauf" somit gar nicht erst stellt, auch nicht akademisch.

Dann freue ich mich mal für ihn (und seinen Lebensgefährten), dass seine Mutter vor 40 Jahren nicht die Möglichkeit hatte, ihn vielleicht abzutreiben...

Tut mir leid, ich habe an sich nichts grundsätzlich gegen Abtreibungen, und in den ersten 12. SSW soll jede Frau bitte das Recht haben, sich gegen die Schwangerschaft zu entscheiden, ohne dass sie irgend jemandem dafür Rechenschaft schuldig sein müsste. Ich habe auch keine Probleme mit Spätabtreibungen im zweiten Trimester der Schwangerschaft, wenn das Kind nicht lebensfähig wäre, und ich habe auch Respekt vor Eltern, die sich wegen einer schweren Behinderung des Kindes zu diesem Zeitpunkt gegen eine Fortsetzung der Schwangerschaft entscheiden. Aber ein komplett lebensfähiges Kind wenige Wochen vor Geburtstermin nur wegen einer späteren Unfruchtbarkeit "abtreiben" zu lassen... das finde ich ethisch inakzeptabel.

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Es muß ja auch niemand so halten wie ich ...

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 9:09 Uhr

... mehr muß man dazu nicht sagen. Für mich wäre es eben keine Option, ein Kind, dessen Unfruchtbarkeit mir bereits im Mutterleib bekannt ist, zu gebären.

Wenn es für Dich in Ordnung ist, ist das doch ok. Du kannst das für Dein Kind entscheiden und ich für meines. Ich bin froh, daß die pränatale Diagnostik mir diese Möglichkeiten eröffnet.

Aber wie du schon anmerktest, Du willst es auch gar nicht nachvollziehen, daß jemand eine andere Einstellung vertritt. Genau deshalb bin ich froh, daß Leute wie Du und edina eben nicht diejenigen sind, deren Einstellung maßgeblich ist.

Das schöne ist doch, man muß weder die Vorsorgemöglichkeiten nutzen, noch die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik und im Endeffekt muß niemand in einer Klinik entbinden. Wer es mit dem natürlichen Lauf der Dinge hält, kann sich dem natürlichen Verlauf vollständig anvertrauen und nehmen, was die Natur ihm bietet.

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Re: Es muß ja auch niemand so halten wie ich ...

Antwort von Leena am 30.05.2011, 9:20 Uhr

Ich glaube, das ist das erste Mal in meinem Leben, wo ich die Vorbehalte mancher Entscheidungsträger in der Diskussion um die PID auch nur ansatzweise nachvollziehen kann.

Und das hat NICHTS mit "dem natürlichen Lauf der Dinge" und "nehmen, was die Natur bietet" zu tun. Aber nicht alles, was machbar ist, ist auch gut.

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Und wieso glaubst Du, daß Du das beurteilen kannst?

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 9:32 Uhr

Wer bitte bist Du, für einen anderen Entscheidungen treffen zu wollen? Wie oft, bist Du bereits von der Präimplantationsdiagnostik betroffen worden?

Wer bist Du, den Eltern, die genetisch bedingt nur behinderte Kinder zeugen könnten, vorschreiben zu wollen, daß sie gefälligst nur Kinder mit diesem Gendefekt gebären sollen oder ggf die vielen Fehlgeburten in Kauf nehmen müssen?

Nur weil Du findest, Behinderungen gehören dazu? Na danke.

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Re: Und wieso glaubst Du, daß Du das beurteilen kannst?

Antwort von Leena am 30.05.2011, 9:57 Uhr

Nein, da verstehst Du mich offenbar falsch.

Ich bin durchaus für das Recht der Eltern, bereits vorab Untersuchungen durchführen zu lassen, bevor "implantiert" wird, weil ich das für das sehr viel kleinere "Übel" halte, als eine dann bereits vorhandene Schwangerschaft etliche Wochen später zu beenden oder beenden zu müssen. Die PID an sich und der damit verbundene Nutzen steht für mich außer Frage. Es geht mir insoweit nur um die Frage, WAS dabei untersucht werden darf.

Mit dem Gedanken, dass ein Klinefelter-Syndrom bereits als Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch ausreicht, tue ich mich schwer, und den Gedanken, dass ein Klinefelter-Syndrom als Indikation für einen Spät-Abort meinetwegen in der 34. SSW bei einem komplett lebensfähigen Kind "ausreicht", finde ich einfach nur grausam.

Ich kann, darf und will garantiert niemandem "vorschreiben", dass er "gefälligst nur Kinder mit einem Gendefekt gebären" soll oder viele Fehlgeburten, Abbrüche etc. in Kauf nehmen müsse, bestimmt nicht. Auch wenn ich finde, dass Behinderungen zum Leben gehören und behinderte Menschen erst recht, so kann ich verstehen, dass man manches nicht sehenden Auges auf sich nehmen kann und will, und das finde ich auch nur legitim.

Das Klinefelter-Syndrom ist aber KEINE Behinderung und "vererbbar" ist das Klinefelter-Syndrom auch nicht.

Ein Spät-Abort wirklich nur wegen dieses Syndroms ist für mich nicht nachvollziehbar.

Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass bei einer PID ein entsprechender Leidensdruck der Eltern dahinter steht, und ein berechtigtes und allgemein nachvollziehbares legitimes Interesse, auch mit dem Zweck, allen Beteiligten (Eltern, Kindern und Geschwistern) Leid zu ersparen. Dass der individuelle Leidensdruck bei den Eltern aber bereits wegen einer bloßen Unfruchtbarkeit groß genug sein könnte, sich im Falle einer Fruchtwasseruntersuchung mit entsprechendem Resultat für einen Spät-Abbruch zu entscheiden, und das auch noch zu einem Zeitpunkt, wo das Kind längst lebensfähig wäre, ist für mich ethisch ein sehr großes Problem.

Für mich fällt das unter Missbrauch der bestehenden Untersuchungsmöglichkeiten.

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Wieso ist Klinefelter KEINE Behinderung?

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 10:07 Uhr

Was macht für Dich denn eine Behinderung aus? Nur körperliche sichtbare? Geistig-kognitive?

Was für Dich tragbar ist (genetische Verwandtschaft überbewertet) ist es für andere möglicherweise nicht. Manche haben kein Problem damit, ihre Kinder auszutragen und von anderen aufziehen zu lassen, für andere ist das undenkbar.

Für mich wäre es eben undenkbar ein Kind in die Welt zu setzen, von dem ich im Voraus weiß, daß es geistig/körperlich versehrt ist. Nur weil Du das für akzeptabel hältst und dies nicht als Leidensdruck wahrnimmst, heißt das nicht, daß das nicht für mich ein Leidensdruck wäre.

Für mich ist es grausamer, ein Kind zu gebären, welches nie selbst Kinder in die Welt setzen kann, als es in einer Welt zu belassen, in welcher diese Unfähigkeit nie Relevanz erlangen wird.

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Ein heikles Thema...

Antwort von SimoneL am 30.05.2011, 10:45 Uhr

das oft Befindlichkeiten und Agressionen weckt.
Ich glaube - so hilfreich dieses Forum sonst immer ist - diese Frage wurde schon so oft gestellt und die Artworten sind gefühlsgeladen, voller (verschiedener) Überzeugungen und für die betroffenen Frauen selten hilfreich.
Ich kann nur meine ureigenste Meinung schreiben, die vielen hier nicht gefallen würde und niemanden hilfreich wäre.
Am besten lässt man sich wirklich "vor Ort von Spezialisten" beraten und hört wirklich nur auf sein Herz. Der Kindesvater hat Mitentscheidungsrecht, obwohl die Entscheidung für oder gegen ein Kind immer in erster Linie die Frau "aushalten" muss.
Ich wünsche euch alles Liebe und Gute, kompetente Ratgeber, viele Schutzengel und nicht zuletzt
ein kerngesundes Kind!
Liebe Grüße
Simone

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Re: Wieso ist Klinefelter KEINE Behinderung?

Antwort von Leena am 30.05.2011, 10:53 Uhr

Hast Du Dir z.B. mal die Internet-Seiten von Klinefelter-Betroffenen angesehen? Sie wehren sich selbst jedenfalls ganz entschieden dagegen, sich als "behindert" titulieren zu lassen. "Es ist weder eine Krankheit noch eine Behinderung." Dieser Satz fällt da, in der einen oder anderen Form, auf JEDER dieser Aktions-und Aufklärungsseiten.

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Ja und?

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 11:07 Uhr

Nur weil es Behinderte nicht mögen, sich als behindert darzustellen, heißt das nicht, daß trotzdem eine Behinderung vorliegt. Beim Klinefelter ist das eindeutig eine angeborene Behinderung. Was nicht heißt, daß man sie in irgendeinerweise, wie das ja oftmals üblich ist, als minderwertig, aussätzig, abnorm, geringschätzig etc pp behandeln sollte. Klinefelter fallen ja auch aus dem Reproduktionskreislauf. Sozusagen eine selbstbeschränkende genetische Anomalie.

Aber ich möchte meinem Kind zu keiner genetischen Anomalie verhelfen. Meine Gene sind dafür verantwortlich, mein Zellteilungsfähigkeiten, mein versagender Sicherheitsmechanismus, der eine solch defekte Leibesfrucht von vornherein aussortiert. Für das genetische Make-up sind die Eltern verantwortlich und bei mir beginnt die Wahrung dieser Verantwortung eben pränatal.

Wie bereits mehrfach angemerkt. Ich denke so, ein anderer denkt anders. Aber ich möchte bitte nicht, daß mir Andersdenkende meine Möglichkeiten beschneiden, nur weil es in ihrem Weltbild als unethisch angesehen wird.

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Re: Ja und?

Antwort von Leena am 30.05.2011, 13:09 Uhr

Du hast, weiter oben in einem anderen Beitrag, formuliert, dass Du im Grunde Deinem Kind "die genetischen Voraussetzungen" mitliefern möchtest, "die es verdient" und Du es "als im Interesse des Kindes" erachtest, es "lieber bereits im Mutterleib (bei Indikation) töten zu lassen", als zu wissen, dass Dein Kind "nicht die Möglichkeiten eines gesunden Kindes haben wird".

Deines Erachtens sind "für das genetische Make-up" die Eltern "verantwortlich" und bei Dir "beginnt die Wahrung dieser Verantwortung eben pränatal".

Im Grunde entscheidest Du hier für einen Menschen, den Du noch gar nicht kennen kannst. Die Frage, was "traumatischer" für diesen Menschen sein würde, kann nicht vorab beantwortet werden. Von daher bleibt für mich nur die logische Konsequenz, den Fokus darauf zu legen, was andere Menschen, die selbst von Klinefelter betroffen sind, dazu sagen, sozusagen "stellvertretend" für ein Ungeborenes mit diesem Syndrom. Und wenn die Mehrheit dieser Menschen sind eben als "nicht behindert" empfindet, als im alltäglichen Leben weder geistig noch körperlich eingeschränkt, nur dass sie eben nicht zeugungsfähig sind - dann kann ich die Entscheidung, einem lebensfähigen Kind in der 34. SSW dieses Leben zu "ersparen", schlicht nicht nachvollziehen.

Zumal es Grunde doch wirklich nur darum geht, dass Menschen mit Klinefelter-Syndrom nicht zeugungsfähig sind. Aber nicht alle Menschen sind zeugungsfähig, und nicht alle, die zeugungsunfähig sind, sind deswegen auch "behindert". Zeugungsfähigkeit als Kriterium für "behindert" oder "nicht behindert" zu machen, bzw. der Ausschluss an der Teilnahme am Reproduktionsvorgang als Ausschluss-Kriterium quasi für ein Leben erachtest, das Du für Dein Kind als "lebenswert" ansiehst, finde ich mehr als erschreckend.

Du sagst, Du möchtest nicht, dass Andersdenkende Deine "Möglichkeiten beschneiden, nur weil es in ihrem Weltbild als unethisch angesehen wird".

Aber wo verläuft da die Grenze, was ist noch legitim, was nicht mehr?

Andere wollen vielleicht ihrem Kind eine "perfekte Grundausstattung", und wollen ihrem Kind bei einer entsprechenden genetischen Disposition ein Leben als Diabetiker "ersparen", oder ein Leben als Frau etc. pp. Trotzdem ist es hierzulande verboten, ein Kind z.B. deshalb abzutreiben, weil es das "falsche Geschlecht" hat - auch hier beschneiden "Andersdenkende" die Möglichkeiten der Eltern. Für Dich auch nicht akzeptabel?

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Wenn ich Diabetis ausschließen könnte oder andere Stoffwechselerkrankungen

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 13:17 Uhr

würde ich auch das tun. Logo.

Ich sehe da kein ethisches Dilemma.

Du kannst erschreckend finden, was Du möchtest. Ich finde es auch erschreckend, wenn Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen und so die Gefährdung anderer in Kauf nehmen - als auch die Auswirkungen, die das auf das Kind haben kann.

Ich sehe nicht, warum es einen Unterschied macht, ob ich für das Kind vorherbestimme, daß es zeugungsunfähig ist, oder daß es zumindest bis zu einer potentiell erworbenen zeugungsunfähigkeit die genetische Voraussetzung für eine Reproduktion mitgeliefert bekommt. In beiden Fällen treffen Eltern eine Entscheidung für das Leben ihres Kindes. Nur in einem Fall wird dieses Kind nie davon erfahren, in dem anderen hat das Kind keine Wahl und muß sich mit den Konsequenzen auseinandersetzen.

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Hast Du den Film Gattaca gesehen?

Antwort von Petra28 am 30.05.2011, 13:39 Uhr

Sorry, aber wo ziehst Du die Grenze des Aussortierens? Was ist mit der Sehkraft? Der Größe? Des Aussehens? Des IQs? Jeder Mensch muss sich IMMER mit seinen eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten auseinandersetzen.

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Yup, den Film kenn ich ...

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 13:58 Uhr

... find ihn aber religiös verschwurbelt.

Ansonsten, natürlich muß man sich mit dem abfinden, was man genetisch mitbekommen hat. Aber wenn ich schwerwiegende Störungen verhindern kann, würde ich das pränatal tun.

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Re: Yup, den Film kenn ich ...

Antwort von Leena am 30.05.2011, 14:19 Uhr

"Wenn ich schwerwiegende Störungen verhindern kann, würde ich das pränatal tun."

Okay, für diese Aussage würdest Du wahrscheinlich einen allgemeinen gesellschaftlichen Konsens bekommen können, wenn auch bestimmt mit vielen Ausreißern in die eine oder andere Richtung.

Dennoch bliebe da die Frage - was ist eine "schwerwiegende Störung"? Ist z.B. die genetische Disposition, bei einem entsprechenden Lebenswandel vielleicht mit 60 oder 70 Jahren an Diabetis zu erkranken, Grund genug, eine Schwangerschaft abzubrechen? Ist es Grund genug, im ersten Trimester eine Schwangerschaft abzubrechen? Sieht es im zweiten Trimester anders aus? Könnte eine solche genetische Disposition Grund genug sein, ein lebensfähiges Kind im Mutterleib wegen "medizinischer Indikation" zu töten? Inwieweit besteht ein Unterschied bei einer medizinischen Indikation zwischen dem ersten und dem letzten Trimester einer Schwangerschaft? Lauter Fragen...

Im übrigen ist, so oder so, vieles im Leben nicht wirklich planbar und noch weniger beherrschbar.

Gesetzt den Fall, Du lässt in der 32. SSW eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen, das Ergebnis wäre in Deinem Sinne, aber aufgrund der Untersuchung käme es zu Komplikationen, und am Ende würde das Kind zu früh geboren und aufgrund besonderer Umstände käme es zu einer Behinderung z.B. aufgrund einer Sauerstoffunterversorgung unter der Geburt. Dann hättest Du zwar ein "genetisch einwandfreies" Kind, das aber u.U. schwerstbehindert wäre, und zwar theoretisch am Reproduktionsvorgang teilnehmen könnte, faktisch sähe die Lage allerdings etwas komplizierter aus, und die gleichen Chancen wie ein "gesundes Kind" hätte dieses Kind auch nicht. Alles als Konsequenz aus Deiner Definition von "elterlicher Verantwortung". Die Folgen unseres Tuns sind doch nicht nur eindimensional und monokausal und führen uns nicht nur in eine Richtung...

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Schwere Störung = Genomabberation

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 14:33 Uhr

Es geht nicht darum, an den Genen rumzuschnippeln ... oder ein besseres Kind zu gebären, sondern nur darum, aus der vielzahl der möglichen genkombinationen meines Mannen und mir, diejenige herauszufinden, welche dem Kind keine Aberration überhilft.

Wenn Genommutationen pränatal diagnostiziert werden können, werden wir diese Genkombination verwerfen und ein weiteres Kind zeugen.

Das ist für mich elterliche Verantwortung.

Ansonsten, die von dir geschilderten Komplikationen durch eine FU sind durchaus denkbar und wurden mitbedacht.

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Krasse Diskussion ...

Antwort von Xantja, 12. SSW am 30.05.2011, 16:15 Uhr

die sich hier entwickelt hat. Die Frage ist natürlich: Wo hört die Pränataldiagnostik auf und wo fängt die PID an. Wenn ich einer natürlichen Auslese so wie sie die Natur vorgesehen hat, widerspreche, indem ich selbst Hand anlege, dann steuern wir sehr direkt auf eine Gesellschaft zu, die sich ihre Wunschkinder selbst basteln kann ... Noch mehr Leistung, noch mehr Intoleranz, noch weniger soziale Gerechtigkeit, noch weniger Integration auf allen Ebenen. Genau das, was ICH mir für mein Kind wünsche! Yeah!

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So mancher "Gendefekt" ...

Antwort von Xantja, 12. SSW am 30.05.2011, 16:17 Uhr

stellte sich in der Evolution als durchaus nützlich und sinnvoll heraus. Warum der Natur ins Handwerk pfuschen? Sind wir Gott?

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Re: Schwere Störung = Genomabberation

Antwort von every1, 4. SSW am 30.05.2011, 19:16 Uhr

Aha! Dein Kind ist für dich also eine Genkombination, die man bedenkenlos entsorgen kann, um es im Anschluss daran gleich mal mit ´ner anderen Kombination zu versuchen? Sag mal, hörst du dir eigendlich selber zu? Du traust dich ernsthaft den Deckmantel der elterlichen Fürsorge und Verantwortung über diesem Bullshit auszubreiten! Das ist dreist!
Ich stelle fest, das du mit unheimlich viel Fachwissen und Theorie aufwartest! Hut ab! Da hat jemand im Studium gut aufgepasst, aber dabei leider nicht gemerkt, was "Leben" wirklich ist und bedeutet. Mit sozialer Kompetenz hat das beim besten Willen nichts zu tun und ich bin auch der Meinung, das du nicht in der Lage sein wirst, diese deinem Kind zu vermitteln(Sorry, aber das ist das Bild, das du hier von dir hinterlässt). DAS wird die größte und schwerwiegenste Behinderung sein, die deine/eure "Genkombination" im Leben zu meistern hat (falls sie denn deinen Ansprüchen genügen darf und die Chance bekommt zu LEBEN!)!
Das ist MEINE Meinung und sie muss dir auch nicht gefallen! Es geht mir auch nicht um ERNSTAHFTE MEDIZINISCH NOTWENDIGE Indikationen. Dies sind meines Erachtens die Indikationen, die das Leben der Mutter und nicht deren Lebensentwurf gefährden. Ich glaube du nutzt die Pränataldiagnostik schamlos aus.
Du kannst natürlich jetzt mit meinem Statement machen was du willst. Zerreiß es von mir aus in der der Luft. Das ist mir egal! Ich finde deine Haltung wirklich ekelhaft und "das Leben verachtend".

Ich höre jetzt lieber auf, sonst werde ich wirklich noch beleidigend.

Gruß

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Möchte mich vor allem uli 72 und every1 anschließen

Antwort von edina am 30.05.2011, 19:19 Uhr

...edith

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Re: Natürlich mein ich das ernst

Antwort von Luna511, 18. SSW am 30.05.2011, 19:25 Uhr

Schlußendlich ist es Deine Entscheidung.

Was allerdings nicht gemacht wird, daß Kind zu töten, daß dürfen Ärzte gar nicht. Die Kinder, die Auffälligkeiten haben, werden geboren und danach nicht versorgt und in der Regel sterben sie nach 2-3 Stunden oder sogar schneller....ganz selten überleben sie es. Leider verschweigen viele Ärzte dies den Eltern.
Es gibt einige Berichte zu dem Thema eben auch von Kindern, die dieses Trauma überlebt haben. Ich finde, man sollte dies vor seiner Entscheidung wissen, als wenn man es irgendwann hinterher erfährt, man muß damit leben können.....

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Re: Meinst du das im Ernst?!! - Nachtrag

Antwort von SaraJune, 15. SSW am 30.05.2011, 20:29 Uhr

Nicht ins Fruchtwasser.
Das Baby bekommt eine Narkose in die Nabelschnur und dann eine tödliche Spritze ins Herzchen :-(

So haben mir heute es die Ärzte erklärt.

Hoffe so sehr, dass ich nie vor so einer Entscheidung stehe...

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Das stimmt nicht.

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 21:12 Uhr

Lebensfähigen Föten wird ein Fetozid verabreicht. Die Geburt wird erst nach dem intrauterinen Kindstod eingeleitet.

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Re:Leena und Chartianel: Ich habe eine Klinefelter-Sohn

Antwort von Pinky2 am 30.05.2011, 23:14 Uhr

Hallo,

ich habe mir das jetzt mal durchgelesen. Ich habe in der 11 SSW eine Chorionzottenbiopsie auf Anraten des Arztes machen lassen. Das Ergebnis war Klinefelter-Syndrom. Vor 10 Jahren gab es das Forum der DKSV noch nicht und ich habe mich durch die teils haarsträubenden Berichte im Internet gekämpft. Trotz allem habe ich mich für meinen 'Sohn entschieden. Und ich bin froh und glücklich für diese Entscheidung und ich kämpfe entschieden dafür das man Klinefelter-Kinder nicht mehr abtreiben darf. Es gibt absolut keinen Grund dafür.

Mein Sohn muss "wahrscheinlich" ab der Pupertät Testosteron nehmen aber vorher werde ich ihm durch eine Hodenbiobsie Samen entnehmen lassen und sie einfrieren lassen. Wer weiss schon wie die Gentechnik in 20 Jahren ist. Dann kann man Kinder vielleicht durch Gene aus der Haut zeugen.

Auch dein Kind, Chartinael, hat gute Chancen, wenn es den unfruchtbar ist, in 30 Jahren Vater oder Mutter zu werden. Die Genforschung macht immer grössere Fortschritte.

Mal angenommen das Kind kommt gesund zu Welt und entwickelt früh eine Diabetis. Diese Krankheit ist um vieles Schlimmer als KS. Diese ganzen regelmässigen Medikamente. Die Spätschäden durch die Medikamente. Unfruchtbarkeit und evtl. Amputationen. Klinefelter ist dagegen ein Klacks.

Auch ich kann nur empfehlen mal auf die Homepage der DKSV zu gehen und sich dort vielleicht mal mit den Männern zu unterhalten. Ja es gibt Männer die lieber nicht auf die Welt gekommen wären aber es gibt die ganz grosse Mehrzahl die trotzdem oder gerade weil sie Klinefelter haben, ein erfülltes Leben führen.

Lieben Gruss

Pinky (gegen Abtreibungen beim Klinefelter-Syndrom)

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Re: Möchte mich vor allem uli 72 und every1 anschließen

Antwort von Rike01 am 30.05.2011, 23:53 Uhr

Schließe mich ebenfalls every1 und Uli 71 an.

Wer meint, so menschenverachtend agieren zu können möge bedenken:
"Was der Mensch sät, wird er ernten". Man kann nur hoffen, dass Deine Gesundheit immer so bleibt, dass niemand über "Entsorgung" nachdenkt.

Zu der Ursprungsfrage:
Ich persönlich würde keine Nackenfaltentransparenzmessung machen, da ich keine Konsequenzen daraus ziehen würde, sprich nicht abtreiben würde, und mich daher ein negatives Ergebnis, was ja häufig eher auf Wahrscheinlichkeiten beruht, nur unnötig belasten würde.

Ich habe meine Kinder mit 38 und 42 bekommen und auf diese Art von Untersuchungen verzichtet.

Letztendlich bringt daher m.E. diese Untersuchung nur dann etwas, wenn Du mit dem Ergebnis was anfangen würdest, d.h. bei schlechten Werten eine FU machen und dann eben auch daraus Konsequenzen ziehen würdest. Kannst Du das für Dich verneinen, lass es sein, genieße Deine Schwangerschaft und verzichte auf das zusätzliche Risiko, dass eine (dann eventuell anschließende) FU mit sich bringen würde.

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kurzer Kommentar aus dem Julibus

Antwort von annika-, 35. SSW am 03.06.2011, 9:41 Uhr

Hallo,

ich habe die Diskussion nun mitverfolgt. Es gibt 2 Dinge, die ich chartinael gerne fragen möchte:
1. was ich nicht ganz verstehe: du schreibst folgendes (Zitat):
Wer bitte bist Du, für einen anderen Entscheidungen treffen zu wollen? Wie oft, bist Du bereits von der Präimplantationsdiagnostik betroffen worden?

Wer bist Du, den Eltern, die genetisch bedingt nur behinderte Kinder zeugen könnten, vorschreiben zu wollen, daß sie gefälligst nur Kinder mit diesem Gendefekt gebären sollen oder ggf die vielen Fehlgeburten in Kauf nehmen müssen?

Nur weil Du findest, Behinderungen gehören dazu? Na danke.


Meine Frage: Wer bist DU, die Entscheidung über das Leben eines Anderen (in diesem Falle sogar deines eigenen Kindes) treffen zu wollen?
Du tust doch genau dies?

2. Ich kenne deine Geschichte nicht, aber hast du schon mal ein Kind tot zur Welt gebracht (sei es durch Fehlgeburt oder Unfall o.ä.)?
Nein? Dann viel Spass!

Gruß

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Sweetmama, 22. SSW am 03.06.2011, 12:45 Uhr

Oh man ich bin total aufgewühlt, hab mir das alles mal durchgelesen und kann nur mit dem kopf schütteln.....
Mein mittlerer sohn ist geistig behindert, er ist aber genetisch unaufällig.
man hätte es durch eine fruchwasser untersuchung nie feststellen können.
was machst du in so einem fall???? In der badewanne ertränken?
Was ich damit sagen möchte ist, auch ein unaufälliger gen befund ist keine garantie für ein gesundes kind....und bei deiner einstellung solltest du besser keine kinder bekommen.
wenn dir dein kind genetisch nicht passt, gib es zur adoption frei viele kinderlose paare würden es liebevoll großziehen wollen....aber töten in der 34 ssw alleine der gedanke ist heftig.
so ich schreib mal besser nicht weiter bevor ich beleidigend werde..... ich habe meinen mittleren übrigens mit 20 j bekommen auch das alter ist keine garantie für ein gesundes kind....

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Re: Nackentransparenz: Ja oder nein?

Antwort von Fuchsina am 03.06.2011, 22:07 Uhr

Ich habe die Diskussion hier durchgelesen und möchte auch meine Meinung dazu schreiben.

Die Argumentation von Chartinel finde ich an sich in einer merkwürdiger Art und Weise schlüssig. Dennoch, wie eine Vorschreiberin richtig anmerkte "man muss nicht alles machen was möglich ist".

Für mich ist klar: es muss die Möglichkeit zur Abtreibung geben und es muss auch die Möglichkeit zur Spätabtreibung wegen medizinischer Indikation aufgrund einer Behinderung / eines Deffektes vom Ungeborenen geben. Allerdings nur bis zur Lebensfähigkeit des Kindes. Dies ist derzeit die 24. SSW. Bis dahin haben die Eltern mehr aus genügend Zeit, die Möglichkeit der Pränataldiagnostik auszunutzen und sich über eventuelle Defekte des Kindes zu informieren. Danach finde ich alle Arten von Abtreibungen aus welchem Grund auch immer für moralisch nicht mehr vertretbar. Ausnahme wäre natürlich die Lebensgefahr der Mutter, wobei auch hier für mich der Geburt und intensivmedizinische Versorgung des Kindes die Mittel erste Wahl wäre.

Chartinel schreibt ja, dass sie das Kind trotz ihrer, m.E. als extrem kalt und gefühllos geschriebene Argumentation liebt. Ihre Worte klingen aber für mich leer - es sind nur Worte - denn ihre Argumente negieren diese. Ich musste in den letzten Wochen durchaus Gedanken darüber machen, welche Defizite man bei einem geliebten Menschen in Kauf nehmen kann/muss, als bei meinem Mann ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Für mich war aber sofort klar: auch wenn er erblindet, gelähmt wird, nicht mehr hört, riecht, keine Kinder mehr bekommen kann, es ist mir alles egal solange er LEBT. Das ist für mich Liebe, nicht diese Gefühllosigkeit die Chartinel am Tag legt die ein fast komplett entwickeltes Kind nur deshalb abtreiben würde, weil es "nicht am Reproduktionskreislauf teilnehmen kann". Diese Einstellung hat für mich rein gar nichts mit Liebe zu tun.

Ich hoffe übrigens inständig, dass auch wenn ein Gendefekt beim Kind entdeckt wird, kein Medizinier in diesem Land sich bereit erklären wird ein fast fertig entwickeltes und lebenfähiges Kind in der 34. SSW abzutreiben. Es ist sowieso davon auszugehen, dass in diesem Zeitpunkt nur noch wenig schwerwiegende Behinderungen oder Defekte zur Tage kommen. Wirklich schwerwigende Fehler die mit dem Leben nicht vereinbar sind oder eine extrem verkürzte Lebenserwartung für das Kind bedeuten müssten bis dahin nach normalem Ermessen längst im Ultraschall sichtbar sein.

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Re: Grenze: feststellbare Chromosomenanomalien

Antwort von d2r2-1 am 11.07.2012, 1:47 Uhr

Der gute Mann hier hat Trisomie und einen Universitätsabschluss....
Hoffentlich bringt das den einen oder anderen hier zu angemessenem Nachdenken !
http://de.wikipedia.org/wiki/Pablo_Pineda

Um Himmels Willen geht mal in euch !!!!!

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