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Geschrieben von DFAT2008 am 19.04.2010, 13:41 Uhr

Zusammenbruch und nun?

Vielleicht liegt mein Posting hier besser?

Tja, wie soll ich es beschreiben, alles ist zusammengebrochen. Meine Ehe ist toll, doch ich weiss nicht mehr ob ich meinen Mann Liebe! Wir schlafen seit 1,5 Jahren nicht mehr miteinander, keine Zärtlichkeiten, weil ich es nicht will und kann. Meine drei Kinder sind toll, doch die Sorgen und Ängste bezgl. meines Grossen und den Sprachverzögerungen aller drei Kinder haben mir wohl gestern den Rest gegeben.

Wir haben ein tolles Haus, genügend Geld, keine finenziellen Sorgen, einen tollen Ehemann und Papa, kein Streit und Zank.

Und doch weiss ich schon seit Jahren irgendetwas läuft nicht.

Ich bin sehr stark und musste immer alles alleine wuppen da mein Mann eher ruhig und introvertiert ist, das war auch OK.

Wir haben schon oft geredet immer wieder, aber irgendwie änderte sich nichts. Jetzt haben wir drei Wunschkinder (7,4,2) und ich habe das Gefühl ich muss hier raus!

Ich habe körperliche Probleme, seit Wochen Dauerdurchfall, Schlafe gar nicht mehr. Ich war heute schon beim Arzt, der hat mir ne Familientherapie und Psychologe empfohlen, hier gibts Wartezeiten von 6 Monaten.

Trennung? Keine Ahnung! Mein mann liebt mich und die Familie, wir streiten nie, haben auch sonst keine Probleme und trotzdem ist irgendwas?

Überfordert, zuviel Stress! Habs meiner Mum erzählt, sie konnte gar nichts sagen! Was soll sie auch sagen?

Habt ihr nicht nen TIP? Was heisst Familientherapie, wohin muss oich mich wenden? Und was wäre eine schnellstmögliche Lösung für mich?

Hattet ihr das auch schonmal, einfach ein BURNOUT, nichts geht mehr. Ich heule 24h und kann nichts essen und trinken.

Vielleicht habt ihr ja nen Rat!

Dani

 
26 Antworten:

Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Merlina am 19.04.2010, 13:54 Uhr

hast du mal über eine mutter-kind-kur nachgedacht???
würde dir doch erstmal eine menge erholung und zeit für dich bieten... zum gedanken ordnen und durchatmen... vielleicht fängst du dich danach schon wieder?

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Sakra am 19.04.2010, 13:58 Uhr

das gefühl des ausbruchs kenne ich. bin vor 1,5 jahren mehr oder weniger zusammengeklappt.
du hattest mehr oder weniger drei kleine kinder in folge, das bleibt nicht ohne spuren.

wie alt bist du denn?
hast du eigene hobbys?
hast du das gefühl etwas verpasst zu haben?
war es dein erster mann?

wie ich es herauslese, ist dein mann der passive part und an dir bleibt alles hängen?
ihr streitet nie??
jeder frisst alles in sich hinein?

wenn du einen guten hausarzt hast, dann schau, das du erstmal so schnell wie möglich eine gesprächstherapie für dich erstmal alleine bekommst.
mach es dringlich.

vielleicht könntest du auch ne kur beantragen.
das hat mir sehr viel geholfen, vor allen dingen die gespräche mit der psychologin.

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Terkey235 am 19.04.2010, 14:04 Uhr

Liebe Dani,

ganz ruhig. Erst mal tief durchatmen. Dir ist gerade alles zu viel, der Druck scheint sehr groß zu sein, in deinem Kopf rattert es, stimmt's? Therapie ist ein guter Ansatz, die Wartezeiten normal. Du brauchst aber jetzt ganz konkret Beistand und Hilfe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit mit Hilfe engagierter Ärzte und Ärztinnen auch relativ spontan einen Termin bei psychotherapeutischen Profis bekommt, wenn wirklich die Hütte brennt und nichts mehr geht. Du bist dann ja quasi ein Notfall. Das heißt nicht, dass du direkt einen Therapieplatz bekommst, aber zumindest ein paar Erstgespräche. Wenn gar nichts mehr geht und es dir wirklich richtig schlecht geht, hat man immer die Möglichkeit, in ein entsprechenden Krankenhaus zu gehen, also LKH etc. mit psychiatrischer Ausrichtung. Das würde ich aber nur als letzten Schritt gehen.
Ansonsten wäre es für dich dringend an der Zeit für eine Reha-Maßnahme. Entweder eine Kur, eine Klinik für psychosomatische Beschwerden, eine Mutter-Kind-Kur etc. Da gibt es viele Möglichkeiten und das lässt sich auch organisieren.
Du brauchst dringend Abstand, musst raus aus dem Hamsterrad, musst einen Schritt zurück gehen und den Kopf klar bekommen.
Mir hat man damals so tolle Tipps gegeben wie "Gehen sie doch mal spazieren" oder "fahren sie mit dem Rad zur Arbeit". Ja, alles ganz nett und gut gemeint - aber den Gegenteil von gut ist nun mal gut gemeint. Ich war schon viel zu fertig, brauchte konkretere Hilfe und eine größere Veränderung. Bin eigentlich eine recht starke Person, aber mein Job hat mich damals so fertig gemacht, dass ich nur noch am Boden war. Natürlich wollte ich es trotzdem weiter durchziehen, Leistung zeigen, alles unter einen Hut bekommen. Habe so lange weiter gemacht, bis gar nichts mehr funktionierte, ich regelmäßig mit schlimmen körperlichen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert wurde und mein privates Umfeld völlig hilflos war. Mit Hilfe von außen hab ich dann verstanden, dass es mir rein gar nichts bringt, weiter an der Situation festzuhalten. Den Job habe ich gekündigt, war für längere Zeit krank geschrieben, habe gelernt, Aufgaben auch mal abzugeben, mich und meine Probleme anderen zuzumuten und wirklich eine neue Freiheit zu gewinnen. Das war ein unglaublicher Prozess. Da ich beruflich einiges mitbrachte, habe ich quasi nahtlos einen neuen Job gefunden, den ich liebe, mit meinem Privatleben vereinbaren kann, der mir viele Freiheiten bietet und auch nicht mal schlecht bezahlt wird
Ich kann dir nur Mut machen, um Hilfe zu kämpfen, dich nicht abweisen zu lassen und auch deinen Hausarzt ins Boot zu holen. Notfalls wechseln. Hab auch so lange gesucht, bis jemand bereit war, mich zu unterstützen. Ich genieße jeden Tag mein neues Leben und bin heilfroh, etwas geändert zu haben. Du wirst sehen, dass wenn du Abstand gewinnst und dein Hamsterrad verlässt, auch deine Beziehung wieder ganz anders aussieht. Wenn du Fragen hast, her damit.

Grüße, terkey

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Patti1977 am 19.04.2010, 14:13 Uhr

Klingt nach Depressionen. Hat dein Doc dir nichts verschrieben? Meine Tabletten haben erstmal eine innere Ruhe gebracht. Ohne irgendwelche Einschränkungen wegen Auto fahren oder so. Das Heulen hat dann aufgehört. Frag den Arzt mal danach. Ich hatte den Tiefpunkt vor 2 Jahren, meine Großmutter war gestorben, mein damaliger Freund trank und hatte Depressionen und ganz schlimme Wutanfälle, Eifersucht etc. Ich hatte nur noch Angst. Mein Haus war noch halb Rohbau und irgendwie war alles nur zum Schreien. Mit den Tabletten konnte ich erstmal klar denken. Was ich wollte und was nicht. Das war wichtig. Auch hatte ich dann Kraft zu sehen, wie mein Partner wirklich war und wo die Probleme lagen. Die Angst war etwas gedämpft.

Schreib dich auf jeden Fall auf diese Wartelisten ein. Es gibt auch im Netz Foren, die sich mit Depressionen beschäftigen. Versuch es da mal.

Ich denke schnelle Lösungen gibt es da nicht. Nur kleine Schritte. Mein Rat: Such dir jeden Tag eine Sache an deinem Leben aus, bei der du sagst: das ist schön. Schön, nicht supertoll, nicht übertreiben. Irgendwas kleines. Vom Ausblick am Balkon über die gute Zensur eines Kindes usw. Kleine Dinge. Nichts großes. Jeden Tag was neues. Du hast einen Berg Arbeit vor dir, der riesig sein mag. Aber nur in kleinen Schritten kannst du ihn schaffen.

Eins meiner Lieblingssprüchlein lautet: Willst du ein Ganzes schaffen, dann konzentriere dich nicht auf das Ganze sondern auf Kleinigkeiten, denn sie ergeben ein Ganzes.

Dann schau, was dir vielleicht körperlich hilft (und wenn es ein paar Minuten ist). Sowas wie joggen, spazieren gehen allein, Sonne, ein Buch, Gedichte oder Musik, eine Kerze anschauen abends. Irgendwas, was dir Ruhe bringt. Wenn auch nur kurz. Mach täglich eine Zeremonie draus für dich. gerade Sport nimmt einem das Gefühl zu platzen. Fahrrad fahren wäre auch was.

Und iss und trink. Du brauchst die Energie. Ohne Energie ist das alles nicht zu schaffen. Ich weiß wie ekelig Essen in solchen Situationen sein kann aber mit einer Essstörung, die daraus resultiert, kommst du nicht vorwärst sondern hast noch eine weitere Sache zu bewältigen.

Eine Trennung, was versprichst du dir davon? Was würde es ändern? Das kam aus dem Posting nicht hervor. Das Problem mit der körperlichen Nähe kommt ja aus dir.

Du musst jetzt für dich suchen, was dich ausmacht und was nicht. Erst dann kannst du über die Richtigkeit und Notwendigkeit einer Trennung klar sehen.

lg

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Re: Das klingt eher nach 'ner fetten Depri!

Antwort von Bonnie am 19.04.2010, 14:43 Uhr

Hallo,

wenn Du keinen Appetit hast und viel weinst, hast Du eher eine akute Depression. Ich würde keinesfalls sechs Monate auf eine Paartherapie warten, sondern Deinen Hausarzt JETZT bitten, Dich bei einem Therapeuten anzumelden. Wenn der Arzt für einen anruft, bekommt man früher einen Termin.

Außerdem brauchst Du jetzt sofort Entlastung! Nimm Dir - auch falls Ihr knapp bei Kasse seid - für eine Weile eine Putzfrau. Bestelle fest einmal wöchentlich einen Babysitter und geh' dann immer mit einer Freundin weg oder besuche Deine Mutter etc. Hauptsache, Du bist raus aus dem Haus! Es ist ganz wichtig, dass Du jetzt Entlastung bekommst, sonst kann sich Dein Problem stark verschlimmern. Mit einer Depression oder einem schweren Burnoutsyndrom kann man locker auch mal für einige Wochen oder Monate in einer psychiatrischen Klinik landen - und dann muss auch jemand Deine Arbeit übernehmen, bis Du wieder fit bist, oder? Deshalb: Überlege, was Du brauchst und setze knallhart Deine Entscheidungen durch, ob Dein Mann sie nun versteht oder nicht.

Langfristig wäre ein Paartherapie sicher wichtig. Als Akuthilfe aber reicht sie nicht, da muss sofort etwas passieren!

LG

B.

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von DFAT2008 am 19.04.2010, 14:45 Uhr

Hi, ich bin 34, seit 11 Jahren verheiratet, Nein, ich hatte davor einige Beziehungen, habe drei Kinder.

Ehrlich gsagt gehts mir nach dem morgendlichen Zusammenbruch viel besser. Wahrscheinlich wars echt mal von Nöten zu zeigen das ich doch nicht so stark bin. Ich kann klarer denken und habe auch Tabletten vom Arzt bekommen, die soll ich Abends nehmen, das ich mal schlafen kann.

Die Therapieplätze gibts hier erst an September/Oktober nichts zu machen und ich glaube nicht das ein Erstgespräch uns/mir weiterhilft.

Mutter Kind Kur habe ich auch überlegt, doch mit drei Kiddies, eines in der Schule wahrscheinlich auch nicht kurzfristig realisierbar. Und eine 2-3 Wöchige Betreuung für den Grossen auch eher Schwierig....

Ich bin sowieso ein Plan-Typ und überlege mir die nächsten Schritte.

Mit meinem Mann hab ich vereinbart, keine Zärtlichkeiten, das ich keinen Druck mehr hab.

Ich hab auch eingesehen das ich mit SChuld bin, ganz klar. Wir haben eine 5 Jahre lange KIWU Therapie hinter uns, viellcht ging das nicht spurlos vorbei. Immer Sex nach Terminkalender, dann wieder keine SChwangerschaft, dann Sex mit Hormonspritzen, genau nach Zeitplan.... Das hat sein übriges getan.

Ich glaube schon das mich eine kräftige Midlife-Krise erwischt hat. Meine Kleinste ist 2 und ich wurde jetzt immer schwanger, nun ist ne Lücke, keine neuen Aufgaben in Sicht...

Ich werds schon packen irgendwie.

Zeit für mich habe ich, soviel ich will. Ich mache Sport gehe Shoppen und auch ab und an was trinken.

Vielleicht war es auch eine BauchOP vor 3 Wochen die mich dazu zwang nichts zu tun. Kein Haushalt, kein Sport und und und..

Dann ne kräftige Gastritis, die mich körperlich echt geschafft hat.

Ich sauge alle Ratschläge auf also nur her damit...

Dani

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Sakra am 19.04.2010, 14:59 Uhr

ich habe das gefühl, du machst dir unheimlich druck.
lass es zu, dass auch du nicht immer stark bist.

und ein erstes gespräch kann sehr wohl jede menge ansatzpunkte/ denkanstösse bringen.

aber bei dir ist das typisch für depris oder sowasi n der art, nur keine schwäche zeigen und sich schon wieder in aufgaben/arbeit stürzen, obwohl du genau weisst, es liegt einiges im argen.
nur gehen davon deine probleme nicht weg.

wahrscheinlich werden noch mehr zusammenbrüche kommen, solange das übel nicht an der wurzel gepackt wird.

ich kann dir wirklich nur ganz dringend zu einer gesprächstherapie raten.

alles gute!!

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@ DFAT2008

Antwort von flo03 am 19.04.2010, 15:01 Uhr

hast PN

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Patti1977 am 19.04.2010, 15:01 Uhr

Ich reagiere auf Streß auch immer mit Gastritis. Ekelig. Ich hasse es so sehr.

Vielleicht wird es durch mehr Schlaf nach den Tabletten besser und durch Sport, wenn du ihn wieder anfangen kannst. Aber mach langsam und erfreue dich an den Fortschritten. Nicht übertreiben, realistisch bleiben, da Enttäuschungen das ganze schnell potenzieren können.

Ich glaube, du hast viel Glück mit deinem Mann, dass er da mitzieht mit den Zärtlichkeiten etc. Es gibt viele, die da kein Verständnis hätten.

Heulen befreit auch manchmal. Wie Stöpsel ziehen in der vollgelaufenen Wanne.

Frage dich mal, was es bringt immer stark zu wirken. Wozu? Du bist ein Mensch mit Gefühlen und darfst auch schwach sein. Alles andere ist Täuschung der anderen und Selbsttäuschung. Ausserdem baust du dir damit unnötigen Druck auf.

Planung, ich liebe Planung. Aber man muss auch mal einfach so in den tag leben. Nicht immer aber ab und zu tuts gut. Zu Anfang schwer.

Ich denke, ein unerfüllter Kinderwunsch ist belastend für alle. Besonders für die Frau. Aber schau mal, dein Mann ist immer noch da. Und unterstützt dich auch jetzt. Ist das nicht gut?

Keine neuen Aufgaben in Sicht? Ich glaub, du hast erstmal genug mit dir zu tun. Fülle das Loch doch mit deinen Kindern. Du hast 3 mal dieses Wunder erfahren dürfen. Schwer, wenn man nochmal ein Kind möchte aber versuche dich an ihnen zu erfreuen und zu akzeptieren.

Du scheinst körperliche Aktivität zu brauchen, bau es langsam wieder auf.

Aber behalte dein Gefühlschaos im Auge und gestehe dir sofort ein, wenn du es nicht mehr schaffst.

lg

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Tabletten?

Antwort von DFAT2008 am 19.04.2010, 17:10 Uhr

Habt Ihr schoneinmal Antidepressiva genommen? Da darf man ja noch nichteinmal Autofahren!

Wenn ihr euch gut fühlt würdet ihr es dann nehmen? Mein Arzt meinte er verschreibts für den absoluten Notfall.

Ich habe echt Respekt davor, es sind doch irgendwie Drogen! Und Abhängig werden kann man auch.

Lieber würde ich ne Schlaftablette nehmen, oder?

Dani

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Re: Tabletten?

Antwort von vallie am 19.04.2010, 17:19 Uhr

es gibt soviele verschiedene ad´s und man darf nicht bei allen nicht autofahren.
ein ad, das ein arzt nur für den notfall verschrieben hat, fällt da in meinen augen nicht darunter, denn du brauchst wochen, bis du auf ein ad eingestellt bist.....
und nein:
es sind keine drogen und abhängig wird man auch nicht zwingend davon.

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Re: Tabletten?

Antwort von vallie am 19.04.2010, 17:24 Uhr

vielleicht würde dir auch eine arbeit nicht schlecht tun. minijob zb.
oder was ehrenamtliches?
das leben besteht ja auch nicht nur aus kinderwunsch und kinderkriegen. vielleicht bist du auch enttäuscht, daß nicht alles so toll ist, wie du es dir vorgestellt hast?
sehe das auch eher als midlife-crisis an, als eine depression....wenn du es schon selbst so siehst...????

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Re: Tabletten?

Antwort von +emfut+ am 19.04.2010, 17:58 Uhr

Darf ich indiskret fragen, was der Arzt da verschrieben hat?

Die meisten ADs, die was taugen, muß man wochenlang einschleichen und von der Dosis her einstellen. Ich kam mit dem AD am besten zurecht, daß in der Klinik ausprobiert und eingestellt wurde - aber das hat so an die 4 Wochen gedauert. Das sind natürlich KEINE Notfallmedikamente - eine Wirkung merkt man erst nach ein bis zwei Wochen. Ich konnte mit meinen ADs ohne Probleme Autofahren, habe freiwillig mit dem Alkohol bissi aufgepaßt, war aber keine Sekunde in meinem Leben eingeschränkt (im Gegenteil, die Medis sollte ja die Einschränkungen verringern und nicht erhöhen - in meinen schwer depressiven Phasen OHNE Medis hätte ich mich dagegen nicht ohne Not ans Steuer gesetzt, weil ich kurzfristig auftretende Panikattacken hatte). Diese ADs machen übrigens auch nicht abhängig - auch wenn man sie nach der Behandlung ausschleichen sollte.

Ich habe keine Ahnung, was für Knaller Dir der HA da verschrieben hat. Aber, mal ein Aspekt: Wenn Du Dir vor der Einnahme noch Gedanken über Deine Fahrtüchtigkeit machst, brauchst Du sie möglicherweise gar nicht. Ich meine das nicht böse, wirklich nicht, es soll eher ein Gradmesser auch für Dich sein. Denn wenn der Leidensdruck wirklich da ist, dann ist Dir Deine Fahrtüchtigkeit latte. Mal krass ausgedrückt: Wenn man sehnsüchtig nach dem Balkongeländer schielt, dann schert es einen nicht mehr wirklich, ob man noch fahren kann oder nicht.
(Diese Erkenntnis kann man durchaus für sich positiv nutzen. Nach dem Motto: "Ich habe da was, was mir hilft, wenn es ganz schlimm ist. Aber im Moment geht es irgendwie noch. Ich schaue einfach mal, wie weit ich mit dem Wäscheaufhängen auch ohne Medis komme, und wenn es gar nicht geht, dann kann ich sie ja immer noch nehmen!"

Ich frage auch deswegen, weil Hausärzte sich oft nicht mit den neuesten Erkenntnissen zu Depressionen und den dazugehörigen Medikamenten auskennen und dann ungeeignete Medikamente verschreiben. Das ist sowohl meine persönliche Erfahrung als auch das Ergebnis diverser Studien. Unter anderem aus genau diesem Grund hatte ich jahrelang eine Neurologin als "Hausärztin". Meine derzeitige Hausärztin ist sowohl Internistin, als auch Psychotherapeutin - und trotzdem überläßt sie das mit den Psychopharmaka meinem Neurologen weil sie sagt, daß sie sich da unmöglich ständig auf dem laufenden halten kann.

Zum Rest ist eine Menge gesagt worden....

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Nathalik am 19.04.2010, 18:27 Uhr

Ich glaube, Körper und Geist von Dir haben einfach die Schnauze voll von "Wunschkindern" und Eurem Waschmittelwerbungs-Glück. Aber vor lauter Planungen hast Du es NOCH nicht gepeilt. Jetzt helfen nicht grenzenlos ausbeutbarer Körper und Geist mit unübersehbaren Symptomen eben nach.
Was suchst Du wirklich?

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@nathalik

Antwort von DFAT2008 am 19.04.2010, 19:38 Uhr

Hi, ich glaube ja, je mehr Zeit vergeht und jemehr mein Kopf zur Ruhe kommt, desto klarer wirds, es war zuviel. Zuviel Druck von mir selbst, zuviel Perfektion, zuwenig Spass, zuwenig Freizeit, zuwenig Lachen, immer nur funktionieren für die Nachbarn, die Verwandten, die Kinder, den Mann....

Ich habs begriffen, und begreife es immer mehr. Ich sehe auch immer mehr meine Fehler die ich als Strategie benutzte um mich zu schützen.....

Und ja, was will ich, eigentlich eine Arbeit um hier rauszukommen, das wird mein Ziel. Und dann ne Therapie, um mal nem völlig Fremden was über mich zu erzählen...

Und ich will lernen das Wäscheberge auch eine hübsche Deko sein können...

Dani

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@emfut

Antwort von DFAT2008 am 19.04.2010, 19:41 Uhr

Hi, die heissen Trimipramin AL 25mg. Der Doc meinte ich soll sie Abends nehmen damit ich mal ruhig schlafen kann. Er meinte das fände er besser wie Schlaftabletten....

Weisst du was das für Dinger sind...

Dani

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Re: Zusammenbruch und nun?

Antwort von Terkey235 am 19.04.2010, 20:11 Uhr

Das klingt doch schon alles ganz gut. Aber setz dich nun bitte nicht noch unnötig unter Druck, UNBEDINGT eine PERFEKTE Arbeit finden zu müssen. Du bist nicht Bree aus Desperate Housewives. Trimipramin ist was trizyklisches, also kein Hammer mit Sofortwirkung.
Gönn dir selbst auch mal ein bisschen Leerlauf, ohne Aufgaben, Ziele, Verpflichtungen. Warum bleibt denn eigentlich alles an dir hängen? Wie sieht es mit einer Haushaltshilfe aus? Ich kenne das selbst, dass ich im Alltag viele Entscheidungen selbst treffen muss - und oft hasse ich es, auch wenn ich es gut kann. Mir hat geholfen, für bestimmten Kram Leute zu organisieren. In der Zeit, in der ich putzen würde, kann ich besser meiner Arbeit nachgehen und vom Verdienst eine Putzhilfe bezahlen. Gleiches gilt ab und für den Garten, Betreuung etc. Es bleibt ja trotzdem noch genug über Sport ist eine gute Möglichkeit, um Dampf abzulassen.
Viel Erfolg, terkey

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Hmmm

Antwort von +emfut+ am 19.04.2010, 20:41 Uhr

Das ist ein trizyklisches Antidepressivum - also aus der gängigsten Gruppe. Es ist nicht eindeutig, wo es wirkt, also auf welche Stoffe im Gehirn (Serotonin oder Noradrenalin). Nach neueren Erkenntnissen KÖNNTE es eine brustkrebsfördernde Wirkung haben - ich weiß gerade nicht, ob mich das stören würde, wahrscheinlich schon.

Es macht nicht abhängig, muß aber ausgeschlichen werden.

Das mit dem Autofahren ist bei diesem Medikament hauptsächlich deswegen, weil es sehr müde macht. Aber das ist ja ein erwünschter Effekt.

Ich habe selber mal Opipramol (auch ein Trizyklisches Antidepressivum) als Quasi-Schlafmittel bekommen und fand das sehr hilfreich. Es haut einen eben nicht direkt um, aber es stoppt das schlafbehindernde Gedankenkarussell und macht ruhiger.

Ich würde zum Neurologen gehen. Vielleicht bestätigt der das Medikament, oder er weiß eines, das besser paßt. Aber zumindest hast Du dann eine zweite Meinung, und die auch noch von einem Spezialisten.

Im übrigen schreibe ich Dir gleich eine PN.

Gruß,
Elisabeth.

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ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber mal eine andere frage

Antwort von Leewja am 19.04.2010, 22:26 Uhr

ist denn organisch alles abgeklärt?

Durchfall, schlaflosigkeit, appetitlosigkeit, panikanfallähnliche geschichten- kann auch eine schilddrüsenüberfuntion sein!

Ist das und anderes sicher ausgeschlossen oder liegt die diagnose "burnout" einfach so nahe, dass man (du/arzt) an anderes nicht denkt?

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@DFAT

Antwort von AyLe am 19.04.2010, 22:30 Uhr

Hallo,
wenn man sich selbst nicht mehr kontrollieren kann, dann beginnt man seine Umgebung zu perfektionieren. An allem gibt es etwas zu verbessern. Das erinnert mich immer an Magersüchtige. Die aus lauter Verzweiflung und Unsihcerheit und mangelndem SelbstWERTgefühl beginnen, ihre Hülle zu optimieren, zu kontrollieren.

Es ist ein steiniger Weg. Und ich wage zu bezweifeln, ob eine Arbeit mit neuer Herausforderung das probate Mittel ist.

Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst - das setzt voraus, dass Du dich liebst, annimmst. In guten, wie in schlechten Zeiten, mit guten und mit schlechten Seiten.

Meine Frage ist, worin bist Du selbst verwurzelt, dass Du dazu zurückkehren kannst. Der Glaube oder etwas ähnlich Spirituelles? Der Mensch ist nicht nur Körper allein, sondern auch Seele. In unserer materialistischen und materialisierten Welt übersehen wir das gerne. Denn es gilt zwar als chic Yoga usw. zu betreiben, wenn wir aber nach der Seele fragen, dann wird es zu religiös. Finde ich nicht. Die Dualität von Körper und Geist, das Zusammenspiel von Seele und Fleisch sind nicht zu unterschätzen. Das Vertrauen deines Körpers in deine geistigen Fähigkeiten, in Dich zu horchen, die Signale zu erkennen und richtig zu reagieren - wie auch das Vertrauen deines GEistes in deinen Körper, nämlich keine falschen Signale zu senden: das ist essentiell.

Nur in Dir findest Du dich und nur durch Dich kommst Du wieder zu Dir.

Du bist das Ziel, das Mitttel und der Zweck.

Ich bin nicht dieser komische FranzJosefNeffe. Traue mich aber dennoch über die Seele zu schreiben :)

LG, AyLe

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Trimipramin

Antwort von Jeanette40 am 19.04.2010, 22:43 Uhr

Ich würde dir auch empfehlen, einen Termin beim Psychiater zu vereinbaren, um vernünftig medikamentös eingestellt zu werden. Trimipramin ist mir zwar bekannt, aber da gibt es noch so viele andere Medikamente, die vielleicht zeitgemäßer wären. Die gängigen Antidepressiva machen NICHT süchtig, man muss schon unterscheiden zwischen Antidepressiva und Beruhigungsmittel (Tavor z.B., das macht auf Dauer süchtig). Wie hier schon beschrieben wurde, es gibt Antidepressiva, die über Wochen eindosiert werden müssen und dann auch nicht sofort wirken (Citalopram, Cipralex, Mirtazapin oder Venlafaxin) Sofort wirksame Medikamente wie Opipramol sind nicht für eine länger andauernde Behandlung geeignet, sondern eher Bedarfsmedikation, wenn es einem aktuell schlecht geht.

Gruß

J.

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Re: Tabletten?

Antwort von Patti1977 am 20.04.2010, 7:53 Uhr

Habe Syneudon genommen. Damit kann man Auto fahren. Sie sind nicht stark und haben die Wirkung wie Baldrian.

lg

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Re: Vielleicht machst Du Dir ein bissel was vor...?

Antwort von Astrid am 20.04.2010, 12:48 Uhr

Hallo,

der Gedanke, eine Depression zu haben, ist natürlich nicht schön. Es klingt ein wenig so, als ob Du Dich nun selbst beschwichtigen willst, indem Du jetzt ein bissel zurückruderst, alles auf "selbst Schuld", die Gastritis oder die Bauch-OP schiebst. Schlaflosigkeit verbunden mit Traurigkeit, morgendlichem Tief, dem Gefühl der Leere etc. SIND und bleiben aber die klassischen Symptome einer Depression. Bitte wiegle nicht alles vor Dir selbst ab. Schildere Deinem Hausarzt doch mal ehrlich, wie's Dir wirklich geht - wahrscheinlich hast Du da auch alles auf "halb so schlimm" gedreht gehabt, oder? Sonst wären bei ihm sofort die Alarmglocken angegangen.

Also: Klar kenne ich Dich und Deine Situation nicht. Für mich klingt es aber nach wie vor so, als ob Du eine Depression hättest. Das ist keine Schande, mehr als ein Viertel aller Menschen bekommt irgendwann mal eine - das ist nix Seltenes oder Peinliches. Das Problem ist nur: Eine Depri geht nicht von selbst weg, sondern hat die Tendenz, schlimmer zu werden und zu chronifizieren. Deshalb kann man sie gar nicht früh genug behandeln - je früher, desto kürzer dauert sie.

Falls Du also weiterhin Schlafstörungen und Traurigkeitsgefühle hast, solltest Du rasch nochmal mit Deinem Hausarzt reden. Bei einer akuten Depri wartet kein Arzt sechs Monate!

LG und alles Liebe für Dich,

Astrid

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@astrid

Antwort von DFAT2008 am 20.04.2010, 14:13 Uhr

Hi, ich rudere nicht zurück, habe schon erkannt das ich Hilfe brauche. Ich habe jetzt einen Termin beim Psychologen Mitte Juni, früher ging gar nichts. Ich habe dem Arzt nicht vorgemacht, habe geheult wie ein Schlosshund, und gleich gesagt ich brauch ne Therapie sonst dreh ich durch.

Ich kümmere mich auch schon darum Hilfe beim Jugendamt zu bekommen, die bieten kostenlose Gesprächstherapien an.

Nur die Tabletten da weigere ich mich, das soll erst der Psychologe entscheiden.

Und ja, ich versuche das Wirrwar zu entwirren, ganz klar und sehe auch meine Fehler, die ich bis dato nie gesehen habe.

Alles in allem glaube ich es war gut so, jetzt wissen alle ich bin nicht die Supermama und sie Superstarke, eben keine KIDSWOMAN....

Das tut schon ganz gut. Im Moment weiss ich auch nicht wo ansetzen! Solange keine Aussenhilfe verfügbar ist, bin ich wieder auf mich allein gestellt. Ich habe jetzt alle Termin mit den Kiddies abgesagt oder dafür gesorgt das sie mitgenommen werden. So sass ich heute das erste Mal seit 8 Jahren für 1h im strandkorb und hab gelesen.

Dani

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Ich finde, das klingt schon mal sehr gut

Antwort von +emfut+ am 20.04.2010, 14:20 Uhr

Offensichtlich schaffst Du es gut, die Reißleine zu ziehen

Nur noch eine Anmerkung:
Zu dem Medis lieber nicht den Psychologen befragen, sondern einen Neurologen und/oder Psychiater.
Die haben meistens auch schneller einen Termin frei.

Wobei es bis Juni ja nur gar nicht mehr soooo lange hin ist, das halte ich für machbar - zumal wenn Du die akuten Probleme der Überforderung/Überarbeitung im Alleingang so gut lösen kannst wie beschrieben.

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Naja, ich würde bei Deinen Beschwerden

Antwort von FrauKrause am 20.04.2010, 16:43 Uhr

AUCH nach körperlichen Ursachen suchen. Nebennieren untersuchen lassen. Stress verursacht u. U. eine Nebennierenschwäche, das kann man am entsprechenden Hormonspiegel sehen. Folge: Burnout mit all seinen auch körperlichen Folgen. Auf jeden Fall erstmal Blutbild. Wenn da alles i.O. weiterfahnden. Evtl. tatsächlich Kur in Angriff nehmen. Arbeitest Du?

SO kann es wohl schlecht weiter gehen. Du musst zuerst seelisch/gesundheitlich wieder etwas kräftiger werden.

Ihr MÜSST reden. Hast Du familiären Beistand (Eltern, Geschwister) oder gute Freunde?

Alles Gute

I.

Wünsche Dir alles Gute.

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