Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Butterflocke am 20.03.2012, 18:11 Uhr

starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Es geht....(mal wieder) um den anstehenden Osterbesuch bei meinen Eltern.
Der ein oder andere aktive Leser weiß wahrscheinlich, dass ich generell ein zwiespältiges Verhältnis zu meinen Eltern habe.

Bei meiner Mutter kann ich ganz genau benennen, was mich stört, ärgert, traurig macht. Ich weiß, was ich mir wünschen würde, was mich schon in der Kindheit belastet hat, was ich bereits damals vermisst habe...usw...
Die Konflikte zwischen mir und ihr sind immer ähnlicher Natur und werden von uns beiden mehr oder minder gut bestritten. Manchmal schaffen wir es auch, Eskalationen zu vermeiden - wenn auch in letzter Sekunde.

Anders bei meinem Vater!
Gegen ihn hege ich eine sonderbare, tiefe, Abneigung (auch körperlicher Art...), die es mir zB auch unmöglich macht, ihn bei Begrüßung/Abschied zu umarmen oder ihm einen Kuß auf die Wange zu geben usw...
Weshalb das so ist, weiß ich nicht.
Mein Vater hat mir nie etwas getan, er war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, da zeitlebens depressiv. Ich hasse ihn auch nicht. Ich liebe ihn aber auch nicht. Ich weiß nicht einmal, ob irgendeine Verbundenheit existiert, die man mit "sich mögen" beschreiben kann....
Ich kann seine Leidensmiene nicht mehr ertragen, seine Selbstmordgedanken nicht mehr hören und auch nicht mehr, dass alle anderen "schuld" sind an dieser/seiner Situation bzw. an diesem/seinem Zustand.

Nun hat dieses gestörte Verhältnis zu meinen Eltern in der Vergangenheit dazu geführt, dass ich mich immer mehr abgegrenzt habe.
Ich habe mich durchgerungen, sie an Weihnachten und Ostern eben NICHT mehr zu besuchen, statt mich (wie zuvor seit vielen Jahren) immer wieder zu überwinden und dabei fürchterlich zu leiden.
Ich war womöglich egoistisch - mag sein. Aber ich hab´s nicht anders geschafft.

Meine Mutter hat das toleriert kommt nun wg. der Kinder ab und zu zu uns. Wir wissen mehr oder weniger, wie lange wir es miteinander aushalten, WAS wir zusammen machen können und was wir unterlassen sollten, worüber wir reden können und welches Thema wir tunlichst vermeiden sollten.
Somit klappt das ganz gut, bis auf übliche/bekannte Konflikte, die mich aber nicht mehr so stark aus der Bahn werfen - je nach eigener emotionaler Verfassung!

Mein Vater jedoch hat mich/uns noch NIE besucht.
Er ist inzwischen sehr alt, weit über 80, aber körperlich dennoch relativ fit.
Aber auch schon vor über 20 Jahren hat er mich, als ich zB die erste Wohnung mit meinem Freund bezog, nie besucht - trotz (selbstverständlich!) Einladung.
Eigentlich hat er sich schon viel früher vom gemeinsamen Familienleben verabschiedet, ist - auch schon, als ich noch zu Hause wohnte - nie mit meiner Mutter und mir mal Kaffee trinken gefahren, in den Urlaub gefahren...usw. Er hat noch nicht einmal an gemeinsamen Mahlzeiten teilgenommen.
Ich habe alles alleine mit meiner Mutter oder - ziemlich früh - alleine oder mit Freunden "absolviert".

Zu unserer Hochzeit kam er nicht, obwohl er NICHTS gegen meinen Mann hatte/hat, zur Geburt der Kinder kam er NICHT...usw....

Irgendwann habe ich darauf aber auch keinen Wert mehr gelegt. Ich kann heute nicht einmal mehr mit Sicherheit sagen, ob ich ihn nach den Geburten überhaupt gerne gesehen hätte. Ich weiß es nicht. Ich habe ihn schlichtweg nicht vermisst - schon lange nicht mehr!
Seine Zuwendung habe ich sonderbarerweise sowieso nie vermisst (im Gegenteil - sie war mir immer zuwider), während mich die Kälte meiner Mutter immer sehr belastet hat.
Warum? Keine Ahnung!!!

Nun steht wieder Ostern vor der Tür und ich bekam gerade einen Anruf von ihm, bei dem er mir lediglich mitteilte, dass ich nicht wüsste, was ich "anrichte", wenn ich ihm die Kinder weiterhin "vorenthalte".
Er rechnet also an Karfreitag FEST mit uns und (ich kenne ihn) machte sogar eine gewisse Andeutung, die mich davor "warnen" sollte, dass es wohl bald zu Ende gehen kann mit ihm - eben WEIL er es nicht mehr aushält, seine Enkel nicht zu sehen.

Ich würde die Osterzeit so dringend brauchen. Wir/ich sind mit dem normalen Alltag immer am Limit, sind chronisch übermüdet, mein Mann hat nur sehr wenig Jahresurlaub, eine katastrophale Arbeitszeit (so dass ich viel/immer alleine bin), usw.......
Daher würde ich so gern einfach nur mit ihm und den Kindern alleine sein, Ausflüge machen, Radfahren, mal ins Lego-oder PM-Land....usw.

WAS ich nun aber machen soll, weiß ich nicht.
Hinzu kommt, dass auch meine Mutter sich inzwischen ihr Leben alleine eingerichtet hat - mit allem, was dazugehört. Ich mags nicht näher ausführen, aber der/die ein oder andere wird ahnen, was ich meine........

Irgendwie ist die Situation unerträglich. Seine Selbstmordandrohungen spricht er auch meiner Mutter gegenüber tagtäglich aus...., auch sie ist überfordert...

Eigentlich weiß ich nicht so wirklich, was ich nun für Antworten erwarte. Vielleicht ein "mach ruhig, passt schon so!". Wahrscheinlich kein "du egoistisches Huhn"....
Ich kanns nicht sagen....
Ich bin nur so gefangen in meinen Gefühlen und in meiner Abneigung, dass ich nicht weiß, woher ich die Kraft nehmen soll, Ostern dort hin zu fahren.

Vielleicht bringen mir Eure Gedanken eine andere, neue Sichtweise, so dass ich dann eben doch die Kraft finde.
Vielleicht bestärken sie mich auch darin, weiterhin "egoistisch" zu sein?
Ich lass es gern auf mich zukommen und bin für jede Antwort dankbar!

LG

 
32 Antworten:

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von nino1976 am 20.03.2012, 18:21 Uhr

Wer kein guter Vater war, hat es nicht verdient Opa zu sein. Lass dir keine Schuldgefühle einreden. Er hatte seine Chance und hat sie vertan. Nun kommt er mit den Konsequenzen nicht klar und will seine Probleme zu deinen machen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Morla72 am 20.03.2012, 18:32 Uhr

Ganz kurz: dein Vater braucht eine Therapie. Aber DU bist da nicht in der Verantwortung, zieh dir den Schuh nicht an!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Butterflocke am 20.03.2012, 18:39 Uhr

Ich würde gar nicht mal sagen, dass er kein guter Vater war. Er hat mich mit Sicherheit geliebt und tut es noch immer. In früher Kindheit hat er sich - so die Erzählungen meiner Mutter und meine schwache Erinnerung - immer liebevoll um mich gekümmert.

Er ist irgendwie gefangen in seinem Wesen und in seinem Problem. Anders kann ich es nicht erklären...
Er hat mich schon als Kind "genervt". So lange ich zurückzudenken vermag, war immer alles schlecht, alles gefährlich, der Saft in der Eisdiele zu kalt, der Film zu "schädlich", der Wind zu kalt....
Ich hab ihn in meiner Jugend nur als "Spaßbremse", um mal locker zu formulieren, empfunden.
Körperliche Annäherung konnte ich damals schon nicht ertragen.
Wenn er depressiv war, hab ich mich regelrecht geekelt vor seiner Leidensmiene, seinen Tränen...
Sein "das Kind muss jetzt ins Bett", das er meiner Mutter gegenüber aussprach, obwohl ich neben ihm saß, hat mich angekotzt....usw.......

Geliebt hat er mich auf seine Weise sicher.......irgendwie. Nur dass ich es, glaube ich, nie wollte!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Francis01 am 20.03.2012, 18:44 Uhr

Dein Vater ist über 80 wie du selber schreibst. Da kommen bei fast allen seltsamen Gedanken durch und diese Sprüche..Denke dran dass man in diesem Alter dennoch etwas demenz ist, egal wie fit er auch sein sollte. Wenn jahrelang ein eher höfflicher Kontakt da war, würde ich das jetzt nicht ändern. Was haben deine Kinder von einem opa der, sorry, nicht ganz dicht und sich nie hat behandeln lassen und immer anderen die Schuld für alles gegeben hat?? Verbring die feiertage so wie du es dir wünscht! Du bist erwachsen,. du musst dich nicht mehr nach deinen Eltern richten! Ihr seit eine eigene kleine Familie!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von fsw am 20.03.2012, 18:51 Uhr

Ich sage spontan,mach mit deiner Familie das,worauf du Lust hast!Eben etwas mit deinem Mann und Kindern.Mir hat mal eine Psychologin gesagt,wer immer droht,sich umzubringen,macht es nicht.Es sind Drohungen und Macht,die sie gegen uns erheben wollen.Ich kenne das vom Ex,der hat Jahre lang gedroht,er bringt sich um,wenn ich ihn verlasse.Er lebt heute noch und versucht,der ganzen Welt das Leben schwer zu machen.Hab kein schlechtes Gewissen!Tue,was du/ihr für richtig haltet.Wenn sich jemand umbringt,dann hat es auch nur derjenige zu verantworten.Auch ich lernte,dass ich daran keine Schuld hätte.Ich drück dir dür die freien Tage ganz fest die Daumen,dass du die Kraft hast,mit DEINER Familie etwas zu unternehmen.Mach es für dich,für euch!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Vio-1 am 20.03.2012, 18:56 Uhr

Hi

Naja, der Druck der jetzt entsteht ist ja der, dass es bald zu spät sein kann.
Das ist natürlich Scheisse, denn egal wie Du Dich entscheidest, dies wird immer in Deinem Kopf sein.
Dann schwirren Dir doch gewiss solche Dinge im Hirn wie: "seinen Frieden machen" usw., oder?
Er hat also noch diesen einen starken Trumpf in der Hand.
Und vielleicht kommt am Ende des Lebens dann doch so eine Sicht auf die Dinge, dass er schon merkt, so dolle war das alles nicht.

Aber naja. Das löst ja Dein Problem nicht.

Was ich machen würde:

Ja, ich würde hinfahren. ABER ich würde mich darauf sehr gut vorbereiten und ich würde meinen Mann bitten, dass er sich voll um die Kinder kümmert, damit Du bei Deinen eigenen Gefühlen bleiben kannst, Dich um Dich selbst kümmern kannst und nicht in die Situation kommst, da fremdbestimmt durchgezogen zu werden.

Ich würde mit meinem Mann abmachen, dass er notfalls mit den Kindern "abhaut" (Spielplatz oder whatever), wenn die Situation irgendwie kippen sollte.

Ich würde versuchen, die ganze Situation sehr wach und sehr bewußt wahrzunehmen und zu gestalten, quasi auch von außen betrachtet und stets auf die eigenen Gefühle zu achten.

Auch würde ich versuchen Spielchen nicht mitzuspielen und mir notfalls auf den Unterarm zu schreiben, dass ich nichts muss! Garnichts!

Sei Dein eigener Chef, Deine eigene Leitfigur und lass Dich nicht fremdsteuern und Deine Kinder auch nicht.
Du gestaltest Dein/Euer Leben, Du gehst hin, weil Du Dich dafür entschieden hast oder eben nciht, wenn Du Dich dagegen entsheidest.

Strahl das aus, mach das klar, schon körperlich. Dh, keine Umarmungen, die Du nicht willst, kein Küßchen oder Händeschütteln, halt Abstand, wenn Du das brauchst.

Vielleicht würde ich sogar alleine hinfahren, aber das käme drauf an!

Also Kopf hoch, Schultern nach hinten, Du bist erwachsen und hast keine Bringschuld!!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Fru am 20.03.2012, 18:59 Uhr

Ich würde Ostern Ostern sein lassen und danach irgendwann mal zu Besuch dort hinfahren, aber ganz sicher nicht "gezwungenermaßen" unbedingt zu Ostern da aufschlagen..

Sterben kann jeder jeden Tag, egal wo man ist, egal wie alt man ist...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Jamu am 20.03.2012, 19:09 Uhr

Puh - harte aber ehrliche Worte die sehr eindringlich deine Situation und Kindheit beschreiben!

Warum er so geworden ist weiß man ja nicht, depressive Menschen sind aber wirklich leider oft nur schwer auszuhalten, OBWOHL sie nichts dafür können! Erlebe es selber in meinem Umfeld ... es ist hart!

Ich würde mich jetzt mal Vio anschließen!
So würde ich es auch machen und dann ggf. doch mal versuchen das GROSSE TABUTHEMA auf den Tisch zu packen und Klartext zu sprechen - weil es ja in Zukunft nur so weitergehen wird.

Nutze die Gunst der Stunde JETZT und kläre es, dass DU all die Jahrzehnte als KIND mit leiden musstest und HEUTE als Mutter und Ehefrau einfach andere Prioritäten setzen MUSST!
Die Suizidgedanken deines Vaters sollen deine Kinder nun einmal nicht auch noch miterleben müssen!

Jemand schrieb hier sinngemäß: wenn jemand immer wieder davon redet der tut es nicht - da muss ich sagen: STOP!

Ich habe es desöfteren genau anders herum auch erlebt! Jahrelang wurde damit gedroht und gemacht und getan ... am Ende glaubte eh keienr mehr daran udn dann hingen sie!

ABER: ich habe mir dann auch ganz böse gedacht: na endlich!
So hart es klingt!!!!!!! Alles andere war UNERTRÄGLICH FÜR ALLE!

So schade es für die Betroffenen war! Sie hätten anders verdient .... :-(

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ich mag nichts mehr klären........

Antwort von Butterflocke am 20.03.2012, 19:16 Uhr

Das ist der Punkt.
Ich mag gar nichts mehr, als letztes irgendwelche Diskussionen.
Ich möchte nur meine Ruhe haben.

Bei meiner Mutter hatte und habe ich immer das Gefühl, "abrechnen" zu müssen, ihr deutlich machen zu müssen, worunter ich gelitten habe, welches in meinen Augen ihre Fehler waren........!
Bei meinem Vater hab ich das Bedürfnis NICHT.
Ich will ihn nur einfach nicht sehen..., nicht mit ihm reden, ihn nicht berühren, gar nichts!

Ich komme mir schlecht vor und bin in diesem Moment froh, dass ich all das relativ anonym von mir geben kann.
Ausgesprochen hab ich das "so" noch niemandem gegenüber.

Alleine hinfahren geht übrigens nicht, denn er will ja die Kinder sehen. So seine Worte....! Ich "enthalte ihm die Kinder vor" und "schade damit nicht nur ihm, sondern auch den Kindern".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Susi0103 am 20.03.2012, 19:16 Uhr

Nach allem, was Du beschreibst, würde ich tatsächlich (und das würde ich in vielen anderen Fällen ganz sicher nicht!) sagen, mach ruhig - unter einer Bedingung: Du bist davon überzeugt, dass Du mit dieser Entscheidung leben kannst, sollte Dein Vater 2 Tage nach Ostern sterben (egal wie).
Könntest Du damit leben, ihn nicht vorher nochmal gesehen zu haben, dann ja, bleib daheim und tu Dir die Begegnung mit den Menschen, die Dir wenig bis nichts bedeuten und Dich nur runter ziehen, nicht an.

Dein Vater hat schon sehr lange keine Beziehung mehr zu/mit Dir und vermutlich noch weniger mit Deinen Kindern. Kennen sie ihn überhaupt?
Hast Du das Gefühl ihm noch irgendwie "verpflichtet" zu sein?

Ich weiß ehrlich nicht, was ICH machen würde, aber ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu meinem Papa, bis er vor 9 Jahren an seinem 49. Geburtstag plötzlich starb. Er lag vorher 6 Tage im KH und ich hab ihn nicht nochmal vorher gesehen. Ich weiß bis heute nicht, ob das gut oder schlecht ist, aber ich erinnere mich noch immer an den allerletzten Moment, den ich ihn gesehen habe.
Kannst Du Dich an diesen Moment erinnern? Und was bedeutet er Dir, dieser Moment? Wäre es schlimm für Dich, wenn er der letzte Moment bliebe?

Nur ein paar Überlegungen.

Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Warum koennen die Kinder nicht allein Ostern mit den Grosseltern verbringen?

Antwort von Cata am 20.03.2012, 19:43 Uhr

Sie koennen einen Kaffee mit dir trinken, sollte unter Erwachsenen moeglich sein, wenn du sie bringst, und dann holst du sie halt irgendwann wieder.
Ich glaube, du machst dir da zu viele Gedanken. Es geht sicher nicht darum, dass du es mit deinen Eltern stunden- oder gar tagelang unter einem Dach aushalten sollst.
Naja, und wenn dein Vater ueber 80 ist und dich noch nie besucht hat, dann haette man ihn vermutlich mal abholen koennen um mit ihm was zu unternehmen. Meine Oma ist schon mit 60 nirgendwohin mehr gegangen, wenn sie nicht geholt wurde, hat mich auch aufgeregt, war aber halt so.
Ich hab auch ein Problem mit meiner Schwiegermutter, und sie hat uns auch noch nie besucht, was mittlerweile fast unmoeglich ist, da wir nun in Amerika wohnen. Wenn wir sie aber besuchen muessen, dann setzt ich mich auch auf keinen Fall in ihre Wohnung. Wir machen Ausfluege mit ihr und den Kindern. Das ist dann ok fuer alle.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Warum koennen die Kinder nicht allein Ostern mit den Grosseltern verbringen?

Antwort von Fredda am 20.03.2012, 19:47 Uhr

Ach je. Ich unterschreibe bei Catas Pragmatismus, gekoppelt mit dem Grundsatz, sich nie erpressen zu lassen und dem Gedanken daran, was jemand weiter oben schrieb - wie wäre es, wenn er 2 Tage nach Ostern stürbe, ... Solche Familiendramen sind immer so schade.

Lg
Fredda

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Leena am 20.03.2012, 20:03 Uhr

...zunächst einmal - auch wenn's Dir so rein gar nicht weiterhilft, Du hast auf jeden Fall mein gesammeltes Mitgefühl wegen der ausgesprochen sehr mistigen Situation!

Ansonsten - es ist eine größere Fahrt, zu Deinen Eltern zu fahren, oder? Also "wir kommen zum Kaffeetrinken vorbei und fahren dann wieder" fällt als Alternative aus, oder? Oder - ist bei Deinen Eltern irgendein nettes Ausflugsziel irgendwo in der Nähe, und Ihr könntet Karfreitag kurz bei Deinen Eltern vorbei fahren, damit Du den Packen erst mal wieder von der Seele hast, und anschließend irgendwo in ein nettes Hotel mit Mann und Kindern und Zeit für Euch genießen, so, wie Ihr es wollt..?

Die Alternative "Kinder zu den Großeltern bringen" fände ich eher unglücklich, wenn ich mir Deine Schilderungen von Deiner Kindheit anschaue - ich würde nicht wirklich wollen, dass meine Kinder in so eine häusliche Atmosphäre reinrutschen bei einem Großvater, den sie ja nicht wirklich innig kennen...

Ich glaube, ich wäre für "tut mir leid, wir können nicht kommen, wir machen da xy" und - nein, meines Erachtens bist Du nicht moralisch in der Pflicht. Du bist moralisch in der Pflicht, Dich um Dich selbst zu sorgen, dass Du nicht vor die Hunde gehst - für sein Seelenheil bist Du nicht verantwortlich. Das ginge, selbst wenn Du es wollen würdest, über Deine Kräfte, das kann ein anderer Mensch als Dein Vater gar nicht leisten. Und daran ändert es auch nichts, dass Dein Vater schon über 80 ist...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von SkyWalker81 am 20.03.2012, 20:47 Uhr

Mir ist beim Lesen folgendes in den Sinn gekommen:
Du schreibst selber, dass dein Vater depressiv ist.
Nehmen wir mal an, hier würde jemand schreiben, dass es ihm so geht wie deinem Vater, oder evtl. dem Lebenspartner. Viele würden dann sofort von einer Krankheit ausgehen (was Depressionen ja nunmal sind).
Die Beteiligten können dann nicht aus ihrer Haut und mal eben locker und fröhlich sein.
Das ist schlimm, für alle Beteiligten. Und besonders für Kinder.
Aber jetzt bist Du erwachsen, kannst es reflektieren und "erklären".
Ja, dein Vater liebt dich, auf seine Weise und ich bin mir sicher, er hasst sich selber am allermeisten, weil er einfach nicht aus diesem negativen "Sumpf" rauskommt.

Klar, es klingt erpresserisch, wenn er mit Selbstmord droht, aber ich denke er KANN schon gar nicht mehr anders reden. Er vermisst dich, und seine Enkel, er ist alt, es geht im nicht gut. Er will noch "was retten".
Und bei aller Abneigung: ICH würde mich in der Pflicht sehen, und ihm den Wunsch erfüllen.
Klar, man könnte die Tage schöner verbringen und es wird sicher kein "Spaziergang". Aber wenn es nicht zu weit weg ist, dann kann man es ja (erstmal) auf einen oder eben wenige Tage begrenzen.
Dann heisst es die Ohren etwas auf Durchzug zu stellen, sein Bestes zu geben und über den Schatten zu springen.
Es besser zu machen als er und ihm mit Respekt zu begegnen.

Wir reden immer alle davon, die Welt besser zu machen.
Dann sollte man Mitgefühl haben, auch wenn es "weh tut".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

das funktioniert bei uns nicht, Cata..........

Antwort von Butterflocke am 20.03.2012, 20:48 Uhr

Meine Eltern wohnen knapp 300 km entfernt, d.h., ich müsste die Kinder alleine hinschicken. Mache ich nicht!

Ich habe angeboten (schon öfter), nur für einen Tag zu kommen. Ich würde diesen Weg auf mich nehmen, mit meinen Eltern einen Kaffee trinken, und gut.
Nein! Das möchte mein Vater NICHT: Zitat: "das kannst Du vergessen, uns die Kinder EINEN TAG vorzuführen".
Er möchte, dass wir länger bleiben, nicht nur einen Tag.

Hinfahren und immer weggehen, statt im Haus zu bleiben, geht AUCH nicht. Mein Vater verlässt das Haus nicht mehr. Siehe mein Ausgangsposting. Er geht seit Jahren/Jahrzehnten nicht mehr mit uns/meiner Mutter in ein Café oder sonstwo hin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

womöglich, sky..........

Antwort von Butterflocke am 20.03.2012, 20:59 Uhr

...würde ich Ähnliches schreiben, wenn es um jemand anderen ginge....
Tut es aber leider nicht....

Ich weiß, dass ich in der Theorie ein irre tolles Wesen bin, Vieles weiß....und mein Klugschiss definitiv taugen würde, die Welt (und noch drei weitere Welten) zu verbessern.

Ich lebe aber nicht in der Theorie, leider.......

Die reale Flocke schert sich offensichtlich gerade einen Sch... um ihren eigenen Vater...., sieht ganz so aus:-(
Damit muss ich klarkommen. Ist doch auch nicht schlecht....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: womöglich, sky..........

Antwort von SkyWalker81 am 20.03.2012, 21:07 Uhr

Nein, die reale Flocke schert sich eben keinen Scheiss.
Es gibt ja viele Stimmen, die "mit Dir" sind.
Aber irgendwo wolltest Du wohl schon auch hören, wie Du das machen sollst, woher Du die Kraft nehmen sollst.
Tja, Kraft kann ich dir nicht schicken, aber meine Meinung.

Und eines ist sicher: du wirst, auch wenn du Ostern mit DEINEN Lieben verbringst und nicht bei deínen Eltern, diese Tage nicht geniessen, weil Du eben doch immer drank denkst.
Selbst wenn dein Vater tot ist, ist es nicht vorbei.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: das funktioniert bei uns nicht, Cata..........

Antwort von Fredda am 20.03.2012, 21:11 Uhr

Mit UNS ist ja bei den noch so blödesten Anlässen die Macht des Campingbusses (d.h., wer nicht mehr kann, geht in den Bus, ist alleine, autark, ungestört). Wäre sowas eine Alternative? Ihr alle fahrt hin und zieht euch zurück (Bus, Zelt, Ferienwohnung, Hotel, Postschiff.....), wenn es nicht mehr geht?

Ich hatte bestimmt vaterunleidliche Phasen, aber wenn ich sehe, wie meine Kinder ihn noch liebe, wenn er at his worst is...

Außerdem durfte ich meinen Großvater wegen ähnlicher Geschichten nicht kennenlernen und das tut mir bis heute weh.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: womöglich, sky..........

Antwort von essi3 am 20.03.2012, 21:20 Uhr

Liebe Flocke,
das kenne ich von meiner Mutter, sie wohnt nur 5 meter weit weg, auch ueber 80, wir haben einen altersunterschied von 43 jahren...
ich gehe auch nicht jeden Tag rueber, sonst weiss ich das es Vorwuerfe hagelt,danach bin ich immer so aufgewuehlt, es sit sehr schwer, das Gewissen beslastet einen, man ist ja die TOCHTER, seine Eltern muss man lieben, so war es immer und soll auch so bleiben.

Ich hasse meine Mutter manchmal, dabei war sie als ich klein war sehr liebevoll, aber auch sehr fordernd, sie hat mir immer ein schlechtes Gewissen gemacht, mich emotional erpresst.Wenn wir mal gross streiten legt sie sich ins Bett und tut so als gehe es ihr schlecht.Ich hasse dass, ich hasse wie sie mich behandelt und die "Schuld" nur bei mir sucht...

Sie isr bestimmt auch dement, aber sie ist auch sehr berechnend und weiss wie sich mich auf 180 bringt...

Ich verstehe dich sehr gut, ich kann auch nichts nmehr ausdiskutieren, das bringt nichts, sie" hat "ja immer Recht, meine Argumente werden ignoriert.Sogar ihre 3 Enkel haben schon viele schlechten Eigenschaften (sagt sie), gestern meinte sie zu einem meiner 11 jaehrigen zwillinge -"wenn euer Hund meine Blumen kaputt macht erhaenge ich ihn".dann wundert sie sich dass die Enkel sie nicht oft besuchen und meinen die Oma ist boese.

seit mein Vater vo 10 Jahren verstorben ist geht es immer bergab und ich bin die schlechteste Tochter der Welt.

Nach ihrem Tod werde ich mir bestimmt einreden dass ich nicht genug getan habe und sie wegen mir ungluecklich war, obwohl ich weiss dass ich ihr nie Sorgen bereitet habe, aber rechtmachen kann ich ihr es schon seit Jahren nicht.
Drueck dich,
ich hoffe du findest einen Weg der dir dein Gewissen erleichtert,
essi3

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von fiammetta am 21.03.2012, 0:00 Uhr

Hi,

nur kurz, weil ich ins Bett muss und morgen der Horror ist:

Ich war auch schon oft megamäßig sauer, wollte manche Kontakte nicht forcieren - und dann war irgendwann Sense und die Zeit hat die Ablehnung reduziert, weil ich mit zunehmendem Alter besser verstanden habe. Ich habe dann begriffen, wie wichtig manche Begegnungen doch noch gewesen wären und ich in meiner Dummheit hätte großzüger sein können (nicht müssen!), aber es war nicht mehr rückgängig zu machen. Solche verpaßte Gelegenheiten habe ich schon bereut und werde das weiterhin tun, auch wenn ich weiß, dass ich damals nicht anders konnte.

Meine Mutter hat alles dafür getan, dass wir zu unseren Großeltern kaum Kontakt hatten. Dafür gab es viele Gründe, auch viel Stuss dabei. Letztlich behaupte ich aber, dass die Konflikte zwischen ihnen nicht meine waren und ich bis heute diese verpaßten Chancen sehr bedauerlich finde.

Dein Vater hat keine 20 Jahre mehr vor sich, er hat Dich wohl immer geliebt, auch wenn er es nicht allzu deutlich machen konnte. Du vergibst Dir nichts, wenn Du hinfährst, auch wenn es nicht einfach wird. Auch wenn Dein Vater irgendwann nicht mehr lebt, so wird er immer ein Teil von Dir sein und Du wirst Dich auch in 30 Jahren noch mit ihm auseinandersetzen.

LG

Fiammetta

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von kirshinka am 21.03.2012, 4:49 Uhr

Hmmm schwierige Situation.

Normalerweise würde ich jetzt glaube ich sowas sagen wie: oh grow up!
Nicht böse gemeint aber so in Richtung: damals warst du ein Kind da musstest du annehmen was von deinen Eltern kam - heute bist du erwachsen und kannst bestimmen wie du dich fühlst-und wenn dir deine Kindheit noch immer so nach geht, dann finde einen weg, sie aufzuarbeiten (Therapie, etc.)
Du kannst entweder ewig dem hinterher trauern was sie falsch gemacht haben und was sie dir nicht gegeben haben (dich nie besucht nicht mit dir Kaffee trinken gegangen, etc) oder du kannst es abschliessen und drüber stehen.
In letzterem Fall kannst du auch deine kind von deiner Elternebene trennen und sehen ob deine Kinder gerne zeit mit ihren Großeltern verbringen würden (ohne dass sie spüren dass du das vielleicht nicht gut heißt).

Aber so wie du klingst steckst du emotional nich sehr in den Verletzungen deiner Kindheit fest. Mir ging es lange zeit ähnlich und ich war stinksauer auf meinen Vater, wollte nix von ihm wissen.
Bis ich irgendwann man beschlossen habe (glaub mir - so einfach wie das jetzt klingt war es nicht!) ihm und der Vergangenheit nicht mehr diese macht über mich und meine Gefühle zu geben.
Und jetzt ist er ein alter Kranker Mann, der sich auf seine Weise aber sehr an seiner Enkelin freut auch wenn er sie nur einmal im Jahr sieht.
Ähnliches bei meiner Mutter. Wir haben zwar ein enges Verhältnis aber wir reden nicht über meine Probleme - das habe ich irgendwann beschlossen als ich merkte dass das einfach nicht funktioniert und wir da ein stück weit in sehr unterschiedlichen Welten leben.

Also habe ich zu meinem Vater inzwischen ein sehr entspanntes aber auch sehr oberflächliches Verhältnis (er hat mich auch nie besucht und mich in entscheidenden Momenten hängen lassen - ein Vorbild war er nie - aber vieles lässt sich wirklich Mt seiner Kindheit erklären - krieg und Nachkriegszeit haben ihre Spuren hinterlassen) und das ist ok für mich.

Wir haben diese besuchssituation immer um Weihnachten. Mutter und Schwiegermutter wohnen am anderen Ende vOn Deutschland und es war immer ein hin und her - wie viele Tage wo zu verbringen. Und dann in Gesprächen immer ruhig zu bleiben - nicht streiten. War schon sehr anstrengend.
Dieses Jahr werden wir es anders machen (nur wie weiß ich noch nicht).
Aber ich denke mir immer - viel zeit haben sie nicht mehr und Kind und grosmütter verstehen sich super - das will ich ihnen ermöglichen.

Also egal wie du dich entscheidest - ich würde an deiner Stelle anfangen an den drunter liegenden Ursachen zu arbeiten - willst du den negativem Erlebnissen deiner Kindheit wirklich noch so viel Raum in deinem leben geben?

Liebe Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Bei dir unterschreibe ich...

Antwort von jaspermari am 21.03.2012, 6:56 Uhr

ich würde aber nur relativ kurz bleiben, so dass es noch erträglich bleibt. und vielleicht ist es möglich, in ein Hotel zu gehen, falls ihr übernachten müsst.

Ach Mensch, das ist schon was mit den Eltern...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von Mami65 am 21.03.2012, 14:12 Uhr

Wenn dein Vater glaubt, du "enthältst" ihm die Kinder, warum kommt ER nicht zu dir?

Also ich hab gelesen, dass er euch nicht besucht/besuchen will.

Ich würde jetzt einfach mal sagen: Schieb ihm den Schwarzen Peter wieder zurück und sage ihm, er darf sehr gerne seine Enkel sehen - bei DIR zu Hause.

Meine Eltern leben leider nicht mehr, wir haben eher Konflikte in der Schwiegerfamilie. Wir meiden sie, besuchen sie nicht mehr, fertig. Leben seit dem ruhiger und zufriedener.

Vielleicht bereut man es mal, wer weiß. Aber deine Situation, liebe Flocke, wäre mir UNERTRÄGLICH.

Ich würde sagen: umgib dich lieber mit Menschen, die dir wichtig und lieb sind.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von franziska1958 am 21.03.2012, 14:20 Uhr

Ich kann dich verstehen, ich bin in der selben lage.

Nach dem lesen deines threads und aller antworten, habe auch ich gedacht, was soll die aufregung, soll sie doch hinfahren, der arme, arme alte vater.

Dann hab ich gedacht, ok, dann muss ich es auch mit meiner mutter so machen - und es geht nicht!! Ich kann nicht!!!!!

Sollte meine mutter einmal sterben und ich war eine so "schlechte" tochter, dann muss ich damit leben. Darüber habe ich schon viele tage, monate, jahre nachgedacht und dann versuche ich nicht zurückzudenken und zu rufen: Ach, hätte ich doch!

Meine mutter tut mir im herzen mit ihrer art sehr weh und so muss auch sie damit leben eine "schlechte" mutter gewesen zu sein. Auch sie setzt mich unter druck. Meine kinder sind nun erwachsen und nun geht das spiel weiter.
Nun werden die kinder unter druck gesetzt. Sie sind 21 und 24.

Das ältere kind geht damit locker um, aber das jüngere leidet, genau wie ich. Vielleicht fällt es mir deshalb leichter, meine abgrenzung durchzuziehen, weil ich jemanden neben mir habe, der deutlich sagt, ja, so wie die oma mit uns umgeht, ist schrecklich.

Allein würde ich mehr zweifeln und es macht mir natürlich auch sorgen, dass kind2 mein schlechtes verhältnis fortsetzt.

Meinen mann, dem sie besonders übel mitspielt und das seit über 34 jahren, der ist relaxt. Aber es ist auch "nur" seine schwiegermutter.

Ich leide seit ein paar jahren deutlich weniger, weil ich es für mich abgesteckt habe, dass ich nicht mit einem schlechten gewissen leben muss. Denn auch eine mutter hat die aufgabe sich mit ihrem kind zu arrangieren.

Romanschreibende grüße
Franziska

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

mein Vater ist kein Teil von mir............

Antwort von Butterflocke am 21.03.2012, 16:00 Uhr

Das muss ich leider so sagen...........
Das ist/wäre er nur, wenn jemals eine Verbundenheit entstanden wäre.

Wer meinen Text gelesen hat, hat sicher bemerkt, dass meine Mutter und ich unser Leben irgendwann danach gerichtet haben, wie mein Vater es "vorgegeben" hat. ER(!) hat es so vorgegeben.

Er hat sich vom Familienleben KOMPLETT verabschiedet, an NICHTS mehr teilgenommen. Bereits, als ich noch Kind war. Wie oben bereits geschildert: weder eine gemeinsame Mahlzeit noch gemeinsame Unternehmungen, Urlaube oder sonstwas.
Er hat mich (später) NIE besucht, immer bin ICH hingefahren (um eine schrecklich unangenehme Zeit zu verleben).

Ich habe ihn gebeten, zu meiner Hochzeit zu kommen. Habe sogar angeboten, die Hochzeit an den Wohnort meiner Eltern zu verlegen.
Antwort: "Nein Danke, macht das mal ohne mich!"

JA, NUN MACHE ICH OHNE IHN!

Damals hätte es mir etwas bedeutet, dass er da ist. Heute nicht mehr.

Deine Antwort enthält sicher viel Wahres und auch viele (allgemein gültige) Weisheiten....(NICHT ironisch gemeint!)
Auf mein Verhältnis zu meinem Vater passen diese Weisheiten aber meiner Ansicht nach nicht.

Und "stur" bin ich auch nicht. Ebenso wenig, wie meine heutigen Gründe irgend einen "Stuss" enthalten.

Ich merke gerade, dass mir Eure Antworten sehr helfen.
Gerade jene, die mich wenig tätscheln....

Ich möchte mich nicht mehr fremdbestimmen lassen.
Ich möchte eine schöne Zeit verleben in WENIGEN Urlaubstagen, die wir im Jahr haben.

Denn noch einmal: mit einem Wochenendbesuch ist mein Vater ja nicht zufrieden. Es muss gleich mind. eine Woche sein, sonst macht er regelrecht Stunk....
Dann lieber gar nicht................
Ich bin dazu nicht in der Lage...............

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

kirshinka...........ich bin nicht stinksauer und auch nicht emotional berührt........

Antwort von Butterflocke am 21.03.2012, 16:07 Uhr

Ich bin, was meinen Vater betrifft, nicht in der Situation, aufarbeiten oder "abrechen" zu müssen.

Das brauche und will ich nicht.
Es belastet und beschäftigt mich so lange NICHT, wie ich keinen Kontakt haben muss.
So lange ist meine Welt völlig in Ordnung!

Meine Welt beginnt dann zu wanken, wenn ich mich genötigt fühle, den Kontakt auf eine Weise zu pflegen, den ich nicht ertragen kann.

Ich mag nicht hinfahren.
Ich möchte keine Zeit mit ihm verbringen, keine Diskussionen mit ihm führen, ihn nicht berühren oder küssen müssen...usw....

Wenn ich all das nicht muss, ist alles in Ordnung.
Ich verschwende garantiert keine Zeit damit, diesen Zustand zu therapieren, weil ich mit nichts hadere und auch NICHTS vermisse.

So wie jetzt, also quasi ohne Kontakt mit gelegentlichen Telefonaten, geht es mir GUT.

Ich will nur keinesfall MEHR!!!!

Und vor allem (ich wiederhole mich) will ich mich nicht therapieren lassen, damit ich zu einem Kontakt in der Lage bin, den ich weder will noch brauche!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kirshinka...........ich bin nicht stinksauer und auch nicht emotional berührt........

Antwort von haima am 21.03.2012, 16:13 Uhr

Schlimme Situation.
Und da du so ausführlich schreibst, scheint es so, als ob du dich doch moralisch im die Pflicht nehmen lässt.

Vielleicht könnt ihr ja einen ganz kurzen Besuch machen, 2 Stunden Kaffee und Kuchen, Zähne zusammenbeißen und dann wieder fahren.

Das erleichtert vielleicht dein schlechtes Gewissen (ob berechtigt oder nicht) und du kannst ihn wieder postwendend "vergessen" und dein Leben leben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

sorry, hab die anderen Beiträge erst später gelesen...

Antwort von haima am 21.03.2012, 16:18 Uhr

das geht ja dann nicht.

In dem Fall, wenn so kategorisch Forderungen gestellt werden, würd ich mich klar abseilen und meinem Vater sagen, dass ich keinen Kontakt möchte.

Wenn man mit 80 noch nicht in der Lage ist, auf seine Kinder zuzugehen, muss man seinen Groll mit ins Grab nehmen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Lieben Dank Euch allen!!!

Antwort von Butterflocke am 21.03.2012, 16:52 Uhr

Für mich wäre der viel vorgeschlagene Kompromiss, nämlich einen Tag hinzufahren (zum Kaffee zB) durchaus eine gute und akzeptable Lösung, zu der ich mich auch öfter durchringen könnte.

Aber da das eben abgelehnt wird, sehe ich mich nicht in der Lage, hinzufahren.

Mag sein, dass ich es irgendwann bereuen werde. Ich kanns natürlich nicht ausschließen. Meinen Kindern gegenüber habe ich kein schlechtes Gewissen. Ich werde sie sicher nicht alleine dort lassen, da ich mir Sorgen mache, dass sie Ähnliches erleben wie ich in meiner Kindheit.

Insofern kommen eben nur gemeinsame Besuche in Frage, bei denen bisher immer eine angespannte Atmopsphäre herrschte....
Ich weiß nicht, ob diese Besuche nun so wertvoll für sie sind.

Kontakt zu ihrer Oma haben sie regelmäßig, immerhin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: starke Abneigung....bin ich (moralisch) in der Pflicht...?

Antwort von glückskinder am 21.03.2012, 20:45 Uhr

Nicht fahren. Auf keinen Fall erpressen lassen. Wer sich umbringen will und dies auch noch sagt, macht es im seltenstem Fall. Und wenn doch, kannst du es eh nicht ändern.
Mein Vater hatte uns auch in seiner midlifekrise damit gedroht. Irgendwann habe ich gesagt: Mache es doch! Dann ist wenigstens Ruhe mit deinen Drohungen.
Ab dem Tag war Ruhe, er lebt noch und fast alles ist gut.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kirshinka...........ich bin nicht stinksauer und auch nicht emotional berührt........

Antwort von kirshinka am 21.03.2012, 21:20 Uhr

Dann hab ich das wohl falsch verstanden.
Für mich sah es so aus als würdest du drunter leiden und ich meinte es aufzuarbeiten wäre für deine innere Ruhe vielleicht gut - nicht damit du Kontakt mit ihm haben musst.
Das steht auf einem anderen Blatt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: kirshinka...........ich bin nicht stinksauer und auch nicht emotional berührt........

Antwort von Butterflocke am 21.03.2012, 21:36 Uhr

Ich hab gerade meinen Text nochmal durchgelesen. Er wirkt furchtbar zickig..:-(
Sollte er gar nicht!

Es mag sein, dass ich etwas aufarbeiten muss. Nur hab ich bezüglich meines Vaters eigentlich meine Ruhe gefunden. Es nagt nicht an mir! Es berührt mich nicht, so lange es mich nicht im wahrsten Sinne "berührt" bzw. solang ich keinen Kontakt haben muss.

Anders viell. bei meiner Mutter....
Bei IHM aber genügt es mir völlig, räumlichen Abstand zu halten.

Wie gesagt, vielleicht bereue ich irgendwann. Dann werde ich damit leben müssen.....

Lieben Dank auf alle Fälle:-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.