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Geschrieben von Camelot am 22.04.2009, 12:49 Uhr

So viele Sinnfragen nach Trennung...

Hallo!

Ich stelle mir so manche Frage, warum alles so kam, wie es kam... es ist nicht (mehr) so, dass ich verzweifle, dass es nicht klappte, aber ich suche Antworten, weil es den weiteren Weg einfacher bzw. besser??? macht.

"Er" - der Vater meines Kindes - konnte sich ja nie dazu durchringen, mit uns zusammen zu ziehen. Am Ende seiner Argumente war ich immer die Blöde, warum er ja "ach so" hadert... und das über 3 Jahre hinweg.

Kürzlich trennte ich mich von ihm, nach reiflicher Überlegung, und im Nachhinein fallen mir so Dinge auf. Manchmal dachte ich, er mag keine Frauen in der Liebe... und das denke ich auch noch größtenteils.

Im Laufe der Jahre fiel mir noch eines auf: Er mag Frauen meines Äußeren wohl leiden, aber hat einen Typ Frau (Mann?) vor Augen, der sich immer wieder ähnelt und bei seinem Hinterhersehaktionen wiederholt. Ich hadere damit, dass ich der gegenteilige Typ Frau bin und frage mich, warum er sich überhaupt seinerzeit auf mich eingelassen hat ???

Er ließ nie wirklich Nähe zu, konnte Emotionen und "echte Gefühle" nie sagen oder zeigen. Nur 1x in 3 Jahren hatte ich das Gefühl, etwas meinte er "echt", weil es emotional rüber kam.

Das Problem heute ist, dass mir am Ende alles was zwischen uns passierte zu wenig ist, um Gründe zu finden, warum ER überhaupt mit mir zusammen war und dazu noch eine Familie wünschte...

Ich war mir darüber im Klaren, weil ich ihn liebe. Ich wollte eine Zukunft mit ihm. Er sagte dies auch, aber seine Handlungen waren ganz anders, über Jahre hinweg.

Wie kann man eine Beziehung am besten verarbeiten, die keine war? und wie mit der nicht lebbaren Liebe umgehen? wohin damit?

Ich erlebe Trennung als etwas sehr Schmerzhaftes und "Schreckliches".

Hat sich schon mal jemand von euch von einem Mann getrennt, von dem er sich vom Herzen her gar nicht trennen wollte?

 
7 Antworten:

Re: So viele Sinnfragen nach Trennung...

Antwort von Pimselmus am 22.04.2009, 13:16 Uhr

Ich habe das schon mal gemacht und es bis heute bitter bereut.

Von meinem Mann. Ich hätte gestern 19.Hochzeitstag gehabt. Aber leider mußte ich ja auf so einen Arsch reinfallen, der mir das Blaue vom Himmel versprochen und dann auch noch belogen hat.
Mein Mann war ein ganz lieber. Hat mich so geliebt, wie ich war. Ich konnte auch mal bocken. Er konnte damit umgehen. Aber ich fall auf den anderen rein. Was hat er mir für ein schönes Leben versprochen. Und als ich rausgekriegt habe, das er Hartz4 Empfänger war, war es leider für einen Neuanfang mit meinem Mann zu spät. Er hatte eine Neue.

Ich habe meinen Mann bis heute nicht vergessen. Und es tut mit unheimlich leid, ds ich 2004 von ihm weggegangen bin. Wie gern würde ich die Zeit zurückdrehen. Aber es geht ja nicht.
Vorallem an so besondere Tage wie Geburtstag und Feiertage denke ich an meinen Ex. Ich vermisse ihn sehr.

Pimselmus

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Ja, ich

Antwort von +emfut+ am 22.04.2009, 13:17 Uhr

Ich wollte mich von meinem Mann auf "geschäftlicher" Basis trennen. Die Idee war ein Ehevertrag - das wollte er nicht. Also habe ich die Scheidung eingereicht. Es ging mir um den Schutz meines (monetären) Sicherheitsgefühls. Ich hatte den Traum, daß wir emotional zusammenbleiben können. Er konnte das nicht trennen. Also endete die Ehe nicht nur formal, sondern auch emotional.

Ich denke aber, daß Deine Fragen grundsätzlich normal sind. Was war da? Hat er mich "wirklich" geliebt? Warum hat die Liebe nicht gereicht? Was wollte er von mir, wenn es nicht Liebe war? Was war damals schön (an mir, an ihm) und ist es heute nicht mehr?

Ganz wichtig, meiner Ansicht nach: Es gibt soooo viele Arten der Liebe, so viele Definitionen, so viele Aspekte. (Dazu empfehle ich derzeit gerne das Buch: "Liebe - ein unordentliches Gefühl" von Richard David Precht.)

Beispiel:
Ich war über Ostern bei meinen Eltern und meine Mutter fragte mich, wie viel Prozent der Liebe meines Ex-Mannes zu mir eigentlich in der Tatsache begründet war, daß ich einen deutschen Paß hatte und er nicht. Meine Antwort war eine Rückfrage: "Kann man Liebe verhackstücken?" Ich glaube nämlich nicht, daß man das kann. Ich glaube auch, daß man als Liebender gar nicht selber verstehen kann, warum man den einen Menschen liebt und den anderen nicht. Ja, es gibt sicher gewisse optische Vorlieben, und auch sonst gibt es Dinge, die man per sé nicht so gerne mag. Aber diese Quäntchen, daß dann den Unterschied zwischen "Hey, die ist nett!" und "In die habe ich mich jetzt echt verliebt!" ausmacht - das kann doch keiner definieren.

Ich denke, daß man Liebe einfach nicht einfangen und sezieren kann. Sie ist nicht greifbar, nicht konservierbar, nicht teilbar. Wahrscheinlich weiß Dein Ex selber nicht, warum er sich gerade in Dich verliebt hat. Wie solltest Du das denn sehen können?

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Ja, ich

Antwort von babyproject am 22.04.2009, 13:27 Uhr

ich auch, letztes Jahr im Februar hab ich mich von meinem Mann getrennt dessen Spielsucht ihn als Mensch total verändert hat und nachdem er mich wieder mal wochenlang im Stich gelassen hat und auch sein Kind hab ich den Schlußstrich gezogen, war hart weil noch Gefühle da waren sind vielleicht immer noch, aber hatte ihn zu viele Chancen gegeben und ich hab mich seelisch selber kaputt gemacht konnte mit diesen wochenlangen Wegsein und nie Geld da und seine Art mir und dem Kleinen gegenüber nicht mehr umgehen, dabei war er mein Traummann und er war ein liebevoller Partner und Vater, aber die Sucht hat ihn verändert..... ja ich trauere auch drum weiss aber daß es so keinen Sinn mehr macht, werde jetzt auch die Scheidung einreichen, aber es geht mir schon noch alles sehr nahe....

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Re: Ja, ich

Antwort von Camelot am 22.04.2009, 13:36 Uhr

Danke.

... für mich ist die Antwort, dass Liebe nicht definierbar ist, in diesem Fall zu wenig... da er die Verantwortung eines "neuen Menschen" bei der Zeugung mit eingegangen ist, aber sich bei allem, was danach kam, eben aus solcher herausgenommen hat... hier geht es um mehr, als um die "reine Liebe", hier geht es darum, sich im Klaren darüber zu sein, was es bedeutet, mit einem Menschen zusammen Eltern zu werden (wollen).

Schon oft habe ich gedacht, dass er gar nicht beantworten kann, warum er sich mit mir näher zusammen tat... es ist ein Gefühl, welches ich oft habe. Er konnte mir halt nie sagen, was er überhaupt an mir schätzt.

Alles ist so offen und irgendwie komme ich mir ausgenutzt und benutzt vor, für eigene Belange, mit denen ein Mensch nicht fertig wird (er) und sich auch nicht damit auseinander setzt.

Aus meiner Sicht ist hier eine "menschliche Baustelle" durch sein Tun entstanden. Irreparabel.

Liebe ist doch nicht nur eine Laune der Natur???

Die Vorstellung, dass er eine "zweite Familie" gründet, ohne es jemals mit uns versucht zu haben, ist derzeit die schlimmste für mich... das würde mich sehr verletzen und ich wüßte überhaupt keine Antwort mehr für sein damaliges "Ja" sagen zu mir und zur gemeinsamen Entscheidung unseres Kindes.

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Re: Ja, ich

Antwort von +emfut+ am 22.04.2009, 15:14 Uhr

Lies das Buch, ehrlich.

Was ich an dem Buch besonders spannend finde, ist die Entwicklung des Begriffs "Liebe" bzw. die Erwartungen, die daran verknüpft sind, im Wandel der Zeiten.

Wir haben heute den Anspruch, daß Liebe absolut unegoistisch und auf den geliebten Menschen bezogen sein muß. Dieser romantische Liebesbegriff stammt aus dem Mittelalter, der Zeit der Minne und der unerfüllten Liebe. Damals war aber eines der wichtigsten Kennzeichen dieser absolut reinen, romantischen Liebe, daß sie immer unerfüllt bleiben wird. Einen Minnesänger hätte es wahrscheinlich in seinem Innersten getroffen, wenn sein Objekt der Liebe plötzlich gesagt hätte. "Ja, laß uns heiraten und Kinder bekommen. Ich koche Dir das Abendessen und Du bringt die Kohle heran!" Eine solche Frau hätte er nicht mehr romantisch lieben können.

Heute wollen wir diese romantische und per definitionem selbstlose Liebe in den Alltag hineinziehen. Das ist der moderne Anspruch an Liebe - sie soll einerseits absolut - absolut auf den anderen bezogen und absolut rein - bleiben, andererseits soll sie aber alltagstauglich sein. Das ist ganz schön viel.

Du möchstes gerne die Gewissheit, daß die Liebe Deines Ex zu Dir diesem Reinheitsgebot entspricht oder zumindest entsprochen hat. Diese Gewißheit wirst Du nicht bekommen. Denn das sieht man der Liebe nicht an. Sie hat kein kleines rotes Schleifchen, das sie als "reine Liebe" kennzeichnet. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, daß es diese absolut reine und unegoistische Liebe nicht gibt. Sie kann mehr oder weniger altruistisch sein, aber niemals absolut.

Aber:
Du bist in einer Phase der Trennung, die zum "Abarbeiten" der Trennung dazugehört. Ich hatte diese Phase auch - und ich kann im Nachhinein nicht sagen, daß ich solches abstraktes und rationalisiertes Geschwafel wie meines zu dem Zeitpunkt hätte annehmen können.

Irgendwann wirst Du zurückblicken und verstehen, das glaube ich ganz fest.

Wenn Du den Prozess beschleunigen möchtest, wäre vielleicht eine Gesprächstherapie eine gute Idee. Aber zuallererst mußt Du Dich wohl einfach - so schwer es ist - damit abfinden, daß es Fragen gibt, auf die es keine Antwort gibt. Und daß diese schmerzhaften Prozesse wichtig sind, damit Du diese Beziehung hinter Dir lassen und auf einer für Dich besseren Ebene neu anfangen kannst.

Viel Kraft wünsche ich Dir,
Elisabeth.

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Ich auch

Antwort von asleep_on_the_wind am 22.04.2009, 15:30 Uhr

Vor 12 Jahren habe ich mich von einem Mann getrennt, den ich sehr geliebt habe. Allerdings war das keine so feste Beziehung wie bei Dir - weil er es eben nicht zulassen wollte. Mann, was war ich in den Kerl verknallt! Und er hing immer noch seiner Ex nach! Da kamen dann auch so ähnliche Dialoge zustande, wie Petra28 vor ein paar Tagen zitierte. Und das, während wir miteinander im Bett lagen...

Als er mir dann sagte, dass aus uns wahrscheinlich auch nichts geworden wäre, wenn er nicht mehr an seiner Ex hinge, habe ich es geschafft, mich von ihm zu trennen. Nur um wenige Wochen später dann wieder was mit ihm anzufangen. Die zweite Trennung ein paar Monate später habe ich dann aber durchgehalten.

Ich habe mir noch Jahre lang Gedanken gemacht: Was wäre gewesen, wenn ich dies oder jenes anders gemacht hätte, wenn ich da und dort hätte interessanter sein können, blablabla...

Aber Fakt ist ganz einfach: Er wollte mich nicht, und dann geht es eben nicht. Ich habe aus dieser etwa einjährigen "Beziehung" (er nannte es "Begegnung", was schon genug über seine Einstellung zu mir sagt) aber so viel mitgenommen und gelernt, dass es für mich trotzdem einer meiner wichtigsten Lebensabschnitte ist: Er war der egozentrischste, aber auch selbstreflektierteste Mann, den ich je kennengelernt habe. Ich habe von ihm gelernt, was es bedeutet, den anderen einfach anzunehmen, wie er ist (was ja nun - ehrlich gesagt - auch leichter ist, wenn man keine dauerhafte Liebesbeziehung eingehen will, sondern nur eine freundschaftlich geprägte Bettgeschichte), und mir über meine Bedürfnisse klar zu werden.

Camelot, es ist VÖLLIG egal, warum er mit Dir zusammen war. Meiner war mit mir wahrscheinlich nur zusammen, weil es einfacher war, als regelmäßig eine Neue aufzureißen.

Du kannst nicht ändern, was war. Und Du kannst nicht im Nachhinein in eine Geschichte einen gemeinsamen Sinn reinbringen, die nicht von Euch beiden im gleichen Sinn gemeint war. Du kannst nur für Dich Deine Erfahrungen ziehen und Deinen eigenen Sinn dabei finden.

Du hast aus dieser Beziehung ein Kind, und das allein ist doch etwas ganz Wertvolles. Du hast aus eigener Kraft den Absprung geschafft. Das zeigt, dass Du stark bist und Deine Bedürfnisse ernst nimmst. Vielleicht hast Du auch gelernt, Dich nicht für einen Mann zu verbiegen - weil es auf Dauer nicht geht und auch nichts bringt. Und das ist glaube ich das Wertvollste, was man für sich selber lernen kann: Sich selbst treu zu sein und nach einer Liebe zu suchen, in der man sich nicht für den Partner aufopfern muss.

Wohin mit der Liebe? Wie den Schmerz verarbeiten? Das wird dauern. Mir hat es damals geholfen einzusehen, dass trotz aller Enttäuschung diese nicht wirklich existente Beziehung für mich schön war und mich weiterentwickelt hat. Und der Schmerz war halt einfach der Preis dafür. Der Preis hat sich schon aus damaliger Sicht gelohnt. Und jetzt, nach 12 Jahren, bin ich wirklich dankbar für diese Zeit.

Ich wünsche Dir, dass Du auch an diesen Punkt kommst. Bis dahin halte Dein Kind im Arm und freu Dich an ihm. Diese Liebe ist echt, und die kann Dir niemand wegnehmen.

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@emfut

Antwort von Camelot am 22.04.2009, 20:01 Uhr

Hallo Elisabeth,

ich danke Dir erst mal für Deinen sehr interessanten Beitrag, der mich auf jeden Fall auch angesprochen hat und von dem ich den Buchtipp mal mitnehme.

Vieles was Du schreibst ist nachvollziehbar für mich.

Allerdings muss ich Dir in einem Punkt widersprechen: ich erwarte keinen "Reinheitsanspruch" seiner Liebe an mich. Mir ist klar, dass es dass nicht gibt und als Fan des Mittelalters sind mir die Rituale des Minnesanges und der Hintergrund dessen vertraut. Meine Gedanken zielten darauf ab, dass ich mir irgendein "verbindendes" Zeichen von ihm gewünscht habe, in all´ den Jahren, welches mir gezeigt hätte, dass unsere "Zusammenkunft" aus seiner Sicht einen tieferen Hintergrund hatte als nur mit mir zu schlafen...

Das ist des "Pudels Kern": ich denke nämlich, dass es für ihn lediglich den erotischen Antrieb gab, sich mit mir zu "vereinen", welcher leichtfertig mit der Ernsthaftigkeit der Familienplanung kokettierte.

... und als ihm dies bewußt wurde, wußte er nicht, wie er da heraus kommt und stattdessen ein "ganzer Kerl" zu sein, oder ein Mensch mit Charakter die Wahrheit sagend, spielte er mit meinen Gefühlen, ohne hinzuschauen, was er da anrichtet...

... ich habe ihn geliebt und tue dies noch immer. Und liebende Menschen wollen alle den Geliebten und sehen in solch´ einer Situation eine unklare Haltung auch ein Stück weit als Hoffnungsschimmer, es könnte doch etwas werden... Aber ich möchte keine Beziehung in der ich leiden muss und das tat ich am Ende nur noch. Deshalb beendete ich es. Alles was ich mir wünschte war, dass er einfach Klipp und Klar Stellung bezieht, aber das tat er nicht.

Und jetzt fühlt es sich einfach "offen" an, ein "offenes Stück" Leben, von dem man die Antwort erfährt und wahrscheinlich ist es manchmal im Leben so, dass man einfach keine Antworten findet oder hat... also muss es ausgehalten werden, das Stück Leben, welches "irgendwie" ganz anders verlief, als es der Verstand und die Sinne wollten/aushielten etc..

Und: es verletzt mich vor allem auch für unser Kind. Es geht hier nicht nur um mich.

Ich halte es aus und werde es aushalten. Aber weh tun tut es trotzdem.

Grüße

Heike

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