Könnt Ihr das wirklich?

Wenn ich mich zurück erinnere - nein, einen Ausknopf für Gefühle hatte ich auch nie. Wobei ich immer weniger "verarbeitet" habe, sondern eher Energie gegen mich gerichtet habe, gewütet habe über meine eigene "Blödheit" oder "Blindheit" - und irgendein "Projekt" in Angriff genommen habe. Nach meiner letzten Trennung hatte ich mein Kind für eine Woche zu den Großeltern gegeben und voller wütender Energie meine komplette Wohnung neu gemalert - hat mir gut getan, mich so konstruktiv auszupowern, sozusagen, und meiner Wohnung hat's auch gut getan. Von daher - war ich nie der Typ, der lange geheult hat (ja, auch schon geheult, aber nicht sooo), sondern eher der, der sich dann irgendwo körperlich "abarbeiten" musste.

Wobei ich aber auch nie "geschnüffelt" habe, bisher. In einer Trennungsphase war ich bisher immer zu sehr voller negative Gefühle, da wollte ich erst recht absolut nichts von "ihm" wissen, aber so gar nichts.

Nur bei der Trennung vom Vater von Kind1 war es anders, würde ich sagen. Da war ich einfach nur unendlich erleichtert, dass es vorbei war - hatte aber andererseits seinetwegen ein gräßlich schlechtes Gewissen und fühlte mich nur mies, dass ich mich eigentlich so gut und erleichtert fühlte. Da war aber auch keine Liebe und kein Hass mehr übrig, bei der Trennung, nur noch Angst und Mitleid. Die "Trauerphase" war da bei der Trennung schon längst vorbei, gewissermaßen.