Ich will auch Rum hacken

Du wirst lachen: Meine Tochter hat sich gefreut, als wir uns getrennt haben. Weil dann das Hickhack endlich ein Ende hatte.

Kinder leiden nicht unter Trennung oder Nicht-Trennung. Sie leiden unter dem generellen Umgang der Eltern miteinander und mit den Kindern. Eine Ehe, in der ein Partner den anderen verachtet - und das sehe ich bei dem Erfüllungsuchenden - ist daher deutlich schädlicher für ein Kind als "gut getrennte" Eltern. Und dazu gibt es auch belastbate Untersuchungen.

Noch eine Geschichte dazu:
Eine meiner besten Freundinnen aus der Schule wurde nach dem bestandenen Abitur zu den Eltern zitiert, die ihr eröffneten, daß sie ja nun alt genug sei zu erfahren, daß sie nur noch wegen ihr - dem Kind - zusammen wären. Und da dieser Grund ja nun wegfiele, würden sie sich jetzt trennen und der Vater würde zu seiner langjährigen Affäre ziehen.
Das war für meine Freundin wirklich schlimm, weil ihre ganze - eigentlich glückliche - Kindheit sich nachträglich nur noch wie eine Farce anfühlte. Sie hat lange gebraucht, um damit zurecht zu kommen. Das Verhältnis zum Vater ist bis heute belastet.
Übrigens waren die Eltern beide Lehrer. Und dachten, sie tun dem Kind etwas Gutes. Tatsächlich empfindet meine Freundin es so, daß ein "gute" Scheidung - also eine faire, ohne Abwertungen und Gemeinheiten - besser gewesen wäre.