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Geschrieben von Bonniebee am 05.01.2018, 9:15 Uhr

Erwartung und Wirklichkeit...

Frauen haben an ihre Männer ja oft die Erwartung, sie mögen irgendwie ihre beste Freundin sein: Der Mann soll einfühlsam sein, Mitgefühl wegen der Schwangerschaftszipperlein zeigen, eine Stütze sein, alles verstehen - und dann auch noch sein Bestes im Kreißsaal geben, wo er seiner Frau in wundervoller Weise hilft, das gemeinsame Kind zu entbinden. Das sind aber alles Dinge, die eher eine Schwester, Mutter oder beste Freundin leisten können. Männer und Frauen sind nicht gleich, auch nicht emotional. Du hast gerade Erwartungen an Deinen Mann, die er nicht, oder nur ansatzweise erfüllen kann. Klar enttäuscht das, es ist aber nichts Ungewöhnliches.

Ein Mann kann nicht wissen, wie es ist, schwanger zu sein. Und die meisten Männer sind auch nicht so unendlich empathisch, dass sie sich nun sehr bemühen, sich in eine Frau hineinzudenken. So was liegt Mann nicht. Deshalb muss er aber kein schlechter Kerl sein. Er tickt einfach anders, und das ist ja auch eigentlich nichts Neues.

Was Du emotional jetzt brauchst, solltest Du Dir deshalb nicht nur von Deinem Freund suchen. Ich würde mich jetzt viel mit Frauen austauschen, also Freundinnen und Verwandten (Oma, Schwester, Patentante, Mutter?). Sie alle gemeinsam - wenn jeder ein bisschen gibt - können Dich in Gefühlsdingen jetzt besser versorgen als Dein Partner das hinkriegt. Wenn Du erwartest, dass er allein all Deine emotionalen Bedürfnisse erfüllt, kann ihn das nur überfordern. Ich kenne eigentlich keinen Mann, der dem Klischee entspricht und von morgens bis abends glücklich seine schwangere Partnerin auf Händen trägt, stundenlang ihren Bauch streichelt und sich mehrmals täglich nach ihrer Seelenlange erkundigt, um sich das alles mal ganz genau erklären zu lassen.

Klar ist es ernüchternd, dass die meisten Männer so ticken, wie Deiner (meiner auch). Sie sind kopflastig, nüchtern, können für körperliche Beschwerden wenig Empathie aufbringen und mit „Frauensachen“ sowieso nicht allzuviel anfangen. Mein eigener Mann zeigte mir seine Liebe in den Schwangerschaften aber auf andere Weise: Indem er das Kinderzimmer renovierte, mir schwere Sachen abnahm, damit ich sie nicht selbst tragen musste, Dinge im Haushalt übernahm, die anstrengend waren - all so etwas. Er ist eher der Macher, als der Sensible. Und als ich einmal verstanden hatte, was er mir mit seiner Hilfe und Unterstützung zeigen will, war es für mich auch okay so.

Vielleicht ist ja auch Dein Partner eher der Typ, der besser handfeste Unterstützung leisten kann, als seelische. Gib ihm doch ein paar Aufgaben und sage, dass er Dir damit sehr helfen würde. So kann er auf eine Weise helfen, die ihm liegt. Noch ein Tipp: Nach der Entbindung muss man diese Sorte Vater oft sehr nachdrücklich und möglichst sofort in die Babypflege mit einbeziehen. Drücke ihm von Anfang an auch mal das Baby in die Hand und lass ihn es wickeln, baden, füttern. Suggeriere nicht, dass Du das als Mutter irgendwie besser kannst, sondern lass ihn machen und setze Dich hier auch durch. Sonst flüchtet er sich nämlich da auch wieder an den PC, weil ihm das alles „nicht so liegt“. Straight sein, gell!

LG

 
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