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Geschrieben von Rayden am 14.03.2012, 11:11 Uhr

Endlich einen Freund und trotzdem weiss ich nicht ......

Als hätte ich meine Geschichte gelesen ;)

Mir ging es exakt so, wie dir. Ich habe meinen Ex-Freund (höllisch) geliebt, tief und innig und leidenschaftlich und verzweifelt.
Dass wir keine Gespräche führen konnten, dass wir kaum miteinander gelacht haben, dass er nie für mich da war wenns darauf ankam, mich belogen und betrogen hat, habe ich immer beiseite geschoben.
Ich hielt mir immer diese "uglaubliche, tiefe, innige Liebe, die einer Seelenverwandschaft gleichkam" vor Augen.

Das wars aber nicht. Es war Abhängigkeit. Vaterthema, so wie bei dir. Mein Ex bediente all meine Ängste, all meine Zweifel, all das, was mich seit der Kindheit begleitete und mir ein "normales Lieben" unmöglich machte.

Ich habe gute 4 Jahre gebraucht, um halbwegs drüber hinweg zu kommen. Zwei Jahre nach der Trennung lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. Genau - als ich mit ihm zusammen kam, war ich noch lange nicht über meine Exbeziehung hinweg.

Mir ging es wie dir. Die Tiefe der Gefühle war meinerseits nicht da. Er liebte mich aber ohne Wenn und Aber - und war sich 100% sicher, der Richtige für mich zu sein.
Er trug mich auf Händen, hörte mir zu, war aufmerksam, lieb, leidenschaftlich, wir konnten Tag und Nacht über alles reden, lachen, schweigen.
Und trotzdem fehlte mir etwas. Ich fühlte mich ihm überlegen, weil er mich mehr liebte als ich ihn und das trieb mich fast in die Flucht. Ich hätte mich fast von ihm getrennt, sagte ihm auf den Kopf zu, dass meine Gefühle nicht ausreichen (meine Güte, ich war so ein Arschloch, ich habe ihm damit so wehgetan) und trotzdem wollte er mich nicht aufgeben.

Ich musste erst lernen, diese neue Beziehung zuzulassen, sie anzunehmen, mich darauf einzulassen.

Inzwischen haben wir einen kleinen Sohn bekommen, mein Freund ist ein liebevoller Mann, ein fürsorglicher Vater, mit ihm lebe ich die Art von Beziehung, die ich mir immer gewünscht habe. Und sobald es die Umstände zulassen, werden wir auch heiraten.

Rückblickend weiß ich inzwischen, dass ich meinen Exfreund zwar geliebt hatte, aber auf eine völlig ungesunde, abhängige Art und Weise. Niemals hätte ich mit ihm und von ihm das haben können, was ich mir gewünscht habe.
Allerdings habe ich erst durch ihn die Missstände in meiner Seele aufdecken und in einer Therapie (zumindest halbwegs) aufarbeiten können.

Vielleicht wäre das auch ein Weg, den du gehen könntest? Eine Therapie...?

Mir hat das sehr geholfen, nicht mehr "falsche Männer" (Vaterabbilder) an Land zu ziehen, sondern den Mann an meine Seite zu lassen, der so gar nichts mit meinem Vater gemein hat.
Und es war/ist das Beste, was mir seit langer langer Zeit passiert ist.

LG

 
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