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Geschrieben von ConnyJ am 10.11.2019, 16:20 Uhr

Beziehungsflaute seit das Kind da ist

Hi!
Erstmal: Du hast mein volles Mitgefühl. Mein Mann hat das ganze jetzt schon zum vierten Mal durch, und er ist mein Held dafür. Es ist eine unglaublich anstrengende und kräftezehrende Zeit - für alle.
Ich muss allerdings ein kleines bisschen meinen Vorschreiberinnen widersprechen. Ich kann nicht unterschreiben, dass so ein Verhalten völlig normal ist. Die Ausgangslage - Erschöpfung, ständiges In-Anspruch-Genommen-Sein etc - ja, die ist normal, gerne auch drei Jahre lang. ABER: Frau kann lernen, damit umzugehen. Beim ersten Kind ist das SCHWER!!! Deswegen ist Hilfe nötig. Ob ihr das mit der Hebamme besprecht oder andere Leute habt, die euch Tips geben können - man kann daran arbeiten. Wichtig ist für deine Frau, dass eine Wochenbettdepression ausgeschlossen werden kann. Sowas kann schleichend verschleppt werden, und da wieder rauszukommen ist mega schwer. Es fällt nicht immer auf!
Du kannst deine Bedürfnisse kommunizieren. Aber achte darauf, dass du nicht forderst, und gleichzeitig Wertschätzung für ihre Familienarbeit ausdrückst. Hilf ihr, ihren Blick wieder auf euch als Familie zu richten. Das braucht Zeit und viel Feingefühl, je nachdem, was für ein Typ deine Frau ist.
Zum Thema Duschen (auch wenn du das nur als ein kleines Beispiel genannt hast): Frag sie doch einfach, wann es sie am wenigsten stören würde. Damit nimmst du ihr die Chance, zu meckern :). Das Nörgeln ist oft Frust, und weil sie den nicht am Kind auslassen will, kriegst du ihn ab. Das ist nicht schön, und du kannst ihr das gerne spiegeln - aber freundlich.
Du brauchst noch eine Weile langen Atem und ein dickes Fell. Mein Mann hat mir gerne mal den Spiegel auf humorvolle Art vorgehalten, so dass ich die Absurdität meines Verhaltens verstanden habe. Er hat mich einfach immer wieder daran erinnert: Auch wenn du jetzt kein Interesse an mir hast, ich habe Interesse an dir! Und wir als Paar sind immer noch genauso wichtig wie vorher. Nicht nur in körperlicher Hinsicht. Er hat mich viel nach unserem Alltag gefragt und sich die ganzen Kleinigkeiten angehört, die mich genervt haben. Auch nach x Wiederholungen. Bis heute. Das ist Wertschätzung, wo ich gemerkt habe, dass ich ihm wirklich wichtig bin.
Uns hat ein älteres, befreundetes Ehepaar geholfen, mit denen wir reden konnten. Die hatten diese Zeit schon hinter sich, konnten uns sehr gut verstehen und uns Hilfestellung für kleine Alltagssachen geben, die unsere Beziehung durch diese Dürre getragen haben. Es ist wirklich sinnvoll, sich Hilfe zu holen! Ihr müsst das nicht alleine schaffen! Schaut euch um, ob ihr Leute kennt, die da schon durch sind und die es eurer Meinung nach gut gemeistert haben.
Wenn es die nicht gibt, wendet euch an professionelle Stellen. Die üblichen Verdächtigen sind sicher kein Fehler.

Ich wünsche dir offene Augen, ein offenes Herz und viel Geduld. Ihr habt ein tolles Leben vor euch, eine Beziehung, die durch die Schwierigkeiten gestärkt und gewachsen hervorgehen kann. Aber dazu sind zwei nötig. Du hast - wie aus deinem Beitrag klingt - gute Voraussetzungen, für euch zu kämpfen. Ermutige deine Frau, das gemeinsam zu tun!
Ich wünsche euch dreien alles Gute!!!
LG
ConnyJ

 
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