Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Heidschnucke am 30.08.2011, 12:01 Uhr

Alkoholproblem des Partners, sorry lang

Hallo,

daß er zuviel trinkt, fiel mir schon öfters auf. Aber es beschränkte sich auf Bier, so 2 am Abend, manchmal mehr.

Letztens hatte ich schonmal eine Flasche Hartes Zeug bei ihm gefunden, er sagte, er hätte eine schwere Zeit auf der Arbeit gehabt und läßt es.

Wie dumm ich war.

Gestern fand ich beim Wäsche-Weglegen in seiner Sockenschublade eine Flasche Apfelkorn, eine große Flasche und leer. Gestern abend als er nach Hause kam habe ich aus Intuition mal in seine Bürotasche geguckt. Darin war eine volle. Ich kochte innerlich schon, habe aber mal nichts gesagt. Steinigt mich jetzt nicht dafür, hätte ich es nicht gemacht, hätte er es nie zugegeben.

Er ging in sein Büro. Als er runter kam, roch er nach Mundwasser. Ich ging hoch und guckte in die Tasche, es fehlte ca 1/4 der flasche (von 0,7l). Den ganzen Abend ging er mal hoch und kam runter und roch nach Mundwasser. Ich wollte beobachten, was mit der Flasche passiert, aber er hat mir angemerkt, dass mit mir was nicht stimmt.

Um 22 Uhr ging ich ins Bett und er kam und quetschte mich aus, was los sei. Ich fragte ihn direkt, ob er trinkt, er sagte ja, es gerät ihm aus den Händen und er wollte schon mit mir darüber reden.
Ich fragte ihn, ob er heute was gekauft hätte. Er sagte nein, ich sagte, dass ich die Flasche in seiner Tasche gesehen hätte und daraufhin flippte er aus, ich würde ihn kontrollieren, beschnüffeln, ausspionieren. Wegen mir fühle er sich jetzt mies, ich hätte ihn jetzt dazu gebracht, sich schämen zu müssen vor mir, für die Lüge die er (!) mir aufgetischt hat. Ach ja, die Flasche war dann zu diesem Zeitpunkt bis auf einen kleinen Rest leer. Er hat in zwei Stunden 0,5 l Apfelkorn getrunken (20% alc.) ohne daß man es ihm angemerkt hätte, er wirkte völlig nüchtern.

Mir hatte er erzählt, er trinke mal einen Schluck und die Flasche halte ca 4-5 Tage

Er schämt sich, zur Suchtberatung zu gehen und zum Arzt will er auch nicht.

Ich hatte vor 4 Wochen eine Fehlgeburt und so langsam wird mir das Päckchen zu schwer, was ich gerade zu tragen habe. Er leidet auch sehr unter dem Verlust des Babys. Dass er auch leicht depressiv ist, macht die Sache nicht leichter.

Ich will ihm helfen, aber ich weiß nicht, wie.

 
20 Antworten:

Re: Alkoholproblem des Partners, sorry lang

Antwort von 96AlteLiebe am 30.08.2011, 12:24 Uhr

Nimm die Beine in die Hand, wenn du nicht selbst kaputt gehen willst!!! Ein Alkoholiker muss (meiner bescheidenen erfahrung nach) so heftig leiden und so übel auf die schnauze fallen, dass er sich aus freien stücken ohne vorherige Überzeugungsarbeit Hilfe sucht.... wenn das passiert, dann kann man wieder unterstützen, aber vorher bist du absolut machtlos!! Ich wünsche dir alles Gute und deinem mann, dass er die Kurve so schnell wie möglich kriegt!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alkoholproblem des Partners, sorry lang

Antwort von vallie am 30.08.2011, 12:42 Uhr

du mußt dich entscheiden, was du möchtest.
dein mann ist möglicherweise krank. davonlaufen deswegen? würdest du das bei krebs auch machen?
such du doch eine suchtberatung auf und laß dich von profis beraten.
du beschreibst einen einzigen tag, du weißt nicht, ob das schon geraume zeit so geht oder vielleicht erst 4 wochen, ihn sofort als alkoholiker zu sehen ist evtl verfrüht, evtl auch richtig, gerade in verbindung mit depressiven verstimmungen.
nach einer beratung und ehrlichen fakten auf dem tisch, kannst du weiter agieren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alkoholproblem des Partners, sorry lang

Antwort von LoveMum am 30.08.2011, 12:53 Uhr

"er sagte ja, es gerät ihm aus den Händen und er wollte schon mit mir darüber reden."

Das ist schon mal ein sehr guter, erster Schritt von ihm. Er hat da was erkannt was ganz viele Alkoholiker nicht mal können.
Alles andere muss er ganz alleine und selbst schaffen, du kannst nichts tun. Ich würde mich trennen und ihm klarmachen dass es erst wieder eine Zukunft gibt, wenn er einen erfolgreichen Entzug macht.

Ich wünsche euch beiden ganz viel Kraft und alles Liebe!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Harter Tobak

Antwort von Erzangie am 30.08.2011, 13:22 Uhr

Du kannst ihm nicht helfen, du musst zuallererst deinen EIGENEN Hintern retten. So hart sich das anhört: die reaktion, dass er DIR die schuld dafür gibt, dass ER sich mies fühlt, spricht Bände. Das Verheimlichen, die getrunkene Menge, die stete Steigerung von "weicheren zu "härteren" Sachen... ich bin ja gegen Ferndiagnosen, aber das spricht schon für sich.

Er wird nur da raus kommen können, wenn er richtig feste auf den Bauch klatscht. Nur wenn der Leidensdruck für ihn groß genug wird, wird er die vermeintliche Scham überwinden können und sich ärztliche und therapeutische Hilfe holen können.

Reines Reden und Überzeugen hilft NULL. Er muss es fühlen und du musst für dich entscheiden, wie weit du für dich gehen kannst. Lass dich nicht in eine Co-Abhängigkeit treiben! Wenn du bei ihm bleibst: sprich es immer wieder an. Stell die Flaschen offen hin, mach es öffentlich! Damit er sich nicht hinter deinem Schutz verstecken kann. Und gib dir niemals die Schuld daran. Seine erste Reaktion auf die Konfrontation mit der Apfelschnapsflasche zeigt schon, was auf dich zukommen wird.

Ich wünsche dir viel, viel Kraft.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alkoholproblem des Partners, sorry lang

Antwort von 32+4 am 30.08.2011, 13:27 Uhr

"such du doch eine suchtberatung auf und laß dich von profis beraten."

guter tipp

wenn man wirklich abhängig ist, dann ist man krank und würde man wirklich bei krankheit sofort den partner verlassen?

falls, kann man das durchaus gemeinsam überstehen. aber nur dann, wenn der abhängige selber ein problem sieht und daran arbeitet. nicht du solltest ihm schritte abnehmen.

anders sieht das natürlich aus, wenn das trinken auswirkungen auf andere hat. dann würde ich auch nicht mehr "in guten und in schlechten tagen" bleiben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke vallie! (und anderes)

Antwort von shinead am 30.08.2011, 13:40 Uhr

Danke vallie für den Beitrag.
Gleich die Beine in die Hand zu nehmen halte ich doch für etwas übertrieben.

Der Weg zur Suchtberatung wäre auch mein Tipp gewesen. Dort kann man auch den Partnern von Betroffenen helfen. Sowohl dabei eine Therapie zu starten / zu begleiteten als auch den Betroffen auf den richtigen Weg zu buchsieren.

Vielleicht fing das Trinken erst vor 4 Wochen an? Auch Männer betrauern eine Fehlgeburt. Das müsste man klären! Klar fühlt er sich jetzt gerade überrumpelt und beobachtet. Beides m.E. aufgrund Deiner Beschreibung genau das was geschehen ist. Du hast ihn überrumpelt und beobachtet. Ist nichts schlimmes, allgemein. Aber aktuell drängst Du ihn damit in eine Ecke in der er logischerweise nicht stehen will.

Verlassen? Verlassen würde ich einen alkoholkranken Mann erst, wenn ich damit nicht mehr Leben kann. Das könnte sein, weil er eine Therapie verweigert/mehrfach abbricht/seinen Charakter verändert. Aber nicht aus der puren Krankheit heraus.

In guten wie in schlechten Tagen. Leider haben gerade schlechte begonnen. Hol DIR Hilfe und redet! Man wird Dir helfen die Gespräche zu führen und Dein Vorgehen strukturieren.
Kämpfe! Es lohnt sich!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke vallie! (und anderes)

Antwort von Heidschnucke am 30.08.2011, 14:26 Uhr

das Trinken fing nicht erst vor 4 Wochen an. Vor mehr als einem halben Jahr hatte ich schon mal eine Flasche Hartes bei ihm gefunden. Nicht, dass er trinkt, sondern heimlich, das macht mir Angst. Er trinkt ja auch noch Bier, Wein etc öffentlich vor mir.

Ich kenne ihn schon sehr lang, wir waren auch lange platonische Freunde, bevor wir zusammenkamen.

Er konnte schon immer gut was trinken auf Partys etc und ich habe ihn noch nie betrunken gesehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke vallie! (und anderes)

Antwort von vallie am 30.08.2011, 14:55 Uhr

wenn er trotz erheblichen mengen nicht betrunken ist/wird, dann ist er ein spiegeltrinker.
ich bleibe dabei, geh zur suchtberatung!
gibt auch spezielle angebote für angehörige. sag ihm das auch, ganz ruhig, ohne vorwurf etc.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

frage

Antwort von vallie am 30.08.2011, 15:21 Uhr

ist das der freund aus märz 2008?

viel glück mit deinen partnern scheinst du nicht zu haben....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alkoholproblem des Partners, sorry lang

Antwort von Jeanette40 am 30.08.2011, 15:29 Uhr

Ich hatte vor 9 Jahren eine über zweijährige Beziehung zu einem alkoholkranken Mann. Da uns damals 600 km trennten, brauchte ich mehrere Monate, um zu erkennen, dass er wirklich abhängig war (in den ersten Monaten fand ich es ziemlich normal, am Wochenende zusammen Alkohol zu konsumieren). Erstmals stutzig wurde ich bei einem Stammtisch, als er nach 9 Pils (0,33) und mehreren Schnäpsen nicht/kaum angetrunken wirkte und als er nach einem Abend beim Fasching mit viel Alkohol am anderen Morgen am Frühstückstisch unheimlich zitterte. Dann erfuhr ich von seiner Stiefmutter von Problemen an seinem Arbeitsplatz (er war eingeschlafen am Schreibtisch, Kunden haben ihn so vorgefunden, Büro roch fürchterlich nach Alkohol). Er hat sich immer wieder rausgeredet, ich hab dann auch immer selber nach Erklärungen gesucht (Trennung, Schulden, Familienstreitigkeiten). Da die beiden Kinder bei ihm lebten und nicht bei seiner Ex-Frau konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass er schon länger in diesem Suchtverhalten war, ausgeschlossen aus meiner Sicht, dass eine Mutter ihre Kinder freiwillig dort lässt?? Aber doch, es war so. Später habe ich erfahren, dass die Ex sich u. a. auch des Alkohol wegens getrennt hat, ihm aber die Kinder gelassen hatte, weil er so labil war.

Schlußendlich habe ich mich nach über zwei Jahren getrennt, weil von ihm keinerlei Einsicht hinsichtlich des Konsum kam, geschweige denn ein Schritt in Richtung Suchtberatung. Als er dann schließlich zwei Telefonate mit mir in sturzbetrunkenem Zustand lallend geführt hat, an die er sich nachher nicht erinnern konnte, war meine Schmerzgrenze erreicht.

Der Übergang von Alkoholmißbrauch zu Alkoholabhängig ist schleichend und kann manchmal ganz fix gehen. Wenn er nicht bereit ist, mit zur Suchtberatung zu gehen (gerade wenn man der Meinung ist, man ist nicht abhängig, kann man doch ruhig mal mitgehen?), kann ich dir nicht viel Hoffnung machen, dass er die Kurve bekommt. Er versteckt Alkohol und versucht, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Das sind keine guten Voraussetzungen.

Auch ich wünsche ich dir viel Kraft!

@Erzangie
du weißt, von wem ich geschrieben habe, gell?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alkoholproblem des Partners, sorry lang

Antwort von Bombalurina am 30.08.2011, 15:42 Uhr

Falsch - dass man der Meinung ist, man sei nicht abhängig, ist quasi Teil der Erkrankung. Viele Alkoholiker leugnen sogar deren Existenz und behaupten, es GÄBE überhaupt keine Alkoholabhängigkeit.

Ich denke, die Autorin kann nicht viel machen außer auf sich selbst acht zu geben. Das heißt nicht zwangsläufig Trennung, aber es könnte sein, dass eine Trennung eines Tages notwendig wird, je nachdem, wie es sich entwickelt. Eine Co-Abhängigkeit kann genauso Leben zerstören wie die Abhängigkeit selbst.

Den Mann zur Beratung zu schleppen, bringt rein gar nichts, da muss er von selbst drauf kommen. Man könnte allenfalls FÜR SICH eine Angehörigen-Beratung aufsuchen, um sich Tips zu holen, wie man mit dem Kranken umgehen kann.

Versuch bitte nicht, der ganzen Geschichte mit Logik zu kommen, eine Ursache zu suchen oder die Sucht zu verstehen, das ist aussichtslos.
Wenn du deinen Mann unterstützen möchtest, hol dir am besten professionelle Hilfe und Rat, sonst geht der Schuss ganz schnell nach hinten los und du unterstützt in Wahrheit die Sucht.
Und richte dich darauf ein, dass sich sein Charakter eines Tages verändern wird - egal, ob er weitertrinkt oder den Absprung schafft. Die meisten schaffen es nicht, aber einige immerhin doch.

Ich wünsche euch beiden (!) ganz viel Kraft!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: frage

Antwort von Heidschnucke am 30.08.2011, 17:08 Uhr

Ich habe immer wieder Pech, obwohl ist sonst sehr glücklich mit ihm bin und er ganz toll ist. Bis auf das Trinken eben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: frage

Antwort von vallie am 30.08.2011, 17:23 Uhr

dann deute ich das so, daß das NICHT der mann von märz 2008 ist. ich wunderte mich nur, daß das so lange verborgen bleiben kann, wenn man schon ein kind zusammen hat und offensichtlich zusammenlebt.
in 3 jahren fände ich das komisch.
aber wenn die beziehung relativ jung ist, dann bleiben so manche dinge verborgen. allerdings würde ich dann auch erst mal abstand vom weiteren kinderwunsch nehmen.....

wenn es so ist wie es scheint, hast du keinen leichten weg vor dir.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: frage

Antwort von Heidschnucke am 30.08.2011, 20:25 Uhr

wir sind seit Anfang 2008 zusammen, also ist er es. Ja,im Februar werden es 4 Jahre, wir haben einen gemeinsamen Sohn und leben seit 3 Jahren zusammen.
Wir haben nochmal geredet. Er sagt, dass das Trinken von den harten Sachen bei ihm alle 4 Wochen auftritt und daß seit ein paar Monaten. Vorher also nur Bier etc.

Ich weiß nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

vallie

Antwort von Heidschnucke am 30.08.2011, 20:31 Uhr

was hatte ich denn im März 08 geschrieben? Wir kamen im Februar zusammen, hatte mich allerdings ganz knapp davor erst von meinem Ex getrennt, deswegen bin ich mir jetzt nicht mehr sicher, über wen ich geschrieben hatte. Aber seit Februar 08 gab es nur noch ihn, deshalb muß es eigentlich um ihn gegangen sein-weißt Du, was ich geschrieben hatte damals?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: vallie

Antwort von vallie am 31.08.2011, 8:38 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/partnerschaft/Auseinanderleben_122320.htm

dann ist es der gleiche und ganz unproblematisch und zufrieden hast du die situation nicht geschildert.

das ist alles ein bißchen schwammig, wie er das zu vermitteln versucht. etwa alle 4 wochen was hartes....hmmm.....
wieviel ist denn das "sonst nur bier und wein"?
und die depressiven verstimmungen, wie äußern sich die? wie ist dann der konsum?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: vallie

Antwort von Heidschnucke am 31.08.2011, 12:31 Uhr

Hi,

ja, das ist er.

Bier und waren es so ca 1-2 Flaschen am Abend, mehr nicht. Das Schnaps-Trinken hat erst kürzlich angefangen, sagt er ja.

Ich merke wochenlang nicht, dass es ihm schlecht geht, alles läuft normal.

Und dann platzt er heraus, wie schrecklich alles ist, er alles falsch mache etc.

In meinen Augen führen wir gerade ein recht normales Leben, aber er sieht es ganz anders. Er hat Angst, dass mir oder den Kindern was passiert, er seinen Job verliert etc und darüber denkt er nächtelang nach.

Ich bin jemand, der in diesen Fällen darüber nachdenkt, wenn es soweit wäre.

Ich kann ihn mit nichts belasten. Mit nichts! Ich habe ihm erzählt, dass der Kleine sich von der Hand losgerissen hat und losrannte. Ich habe ihn schnell wieder eingefangen. Er hat darüber wochenlang nachgedacht, was wäre wenn er vor ein Auto gelaufen wäre? Wochenlang. Ich habe daran schon gar nicht mehr gedacht.

Er hatte keine schöne Kindheit und war schonmal wegen Depressionen in Behandlung. Die ganze Zeit rede ich, er soll nochmal eine Therapie versuchen, aber es tut sich nichts.
Er haßt sich selbst, traut sich nichts zu. Das hat er sein Leben lang von seinem Vater gehört. Du bist blöd, Du kannst nichts.

Schwierig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Heidschnucke

Antwort von Nugua10 am 31.08.2011, 13:35 Uhr

Hallo,

Dein letztes Posting hat für mich einige interessante und meiner Meinung nach wichtige Aspekte aufgezeigt.
Alkohol ist eines der stärksten Anxiolytika (also ein Medikament, das Ängste löst), die die Menschheit derzeit kennt, das ist auch der Grund für die psychische Alkoholabhängigkeit (nicht die körperliche).
Dein letztes Posting macht ganz klar, woran Dein Mann wirklich leidet und was die wahrscheinliche Ursache für seine Krankheit ist: Ängste. Auch Ängste können krankhaft werden.
Es wurde ja schon mehrfach empfohlen, Dich an eine Suchtberatung für Partner zu wenden. Spreche dort auch unbedingt seine Ängste an, das könnte ein Ansatzpunkt sein, um Hilfe für ihn zu finden.

Alles Gute für Euch,
Nugua

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @Heidschnucke

Antwort von vallie am 31.08.2011, 18:47 Uhr

schließe mich da nugua an.
würde aber dann das vermeintliche suchtproblem erst mal ganz weglassen, sonst kommt er da in ein fahrwasser, wo vorrangig sucht behandelt werden wird und nicht das, was zuerst war....pass da bitte auf. auch ärzte schieben schnell in schubladen.
ich würde ihm nun eher zu einem besuch bei einem neurologen/psychiater raten, ist für ihn u.u. auch leichter mit sich zu vereinbaren.
pack ihn bei seinen minderwertigkeitsgefühlen und den ängsten, lass mal den schnappes ein bißchen außen vor....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Achte auf Dich - wir sind Teil des Problems

Antwort von MamavonX am 04.09.2011, 9:28 Uhr

Hallo Heidschnucke,

das ist ganz fürchterlich, zu entdecken, dass dem Partner solche Dinge aus der Hand gehen. Vor einigen Wochen habe ich mich von meinem Freund getrennt, mit dem ich fast 3 Jahre zusammen war und eineinhalb Jahre zusammen gelebt habe. Trotzdem ich sehr verliebt in ihn war, konnte ich den Launenumschwung nicht mehr ertragen. Er war von der Sorte, die nicht jeden Tag tranken, "nur" einmal die Woche, aber dafür, bis es nicht mehr ging. Damit einhergehend Beschwichtigungen, Lügen, manchmal Aggressionen.

Es ist im Grunde egal, ob einer Spiegel-, Quartals- oder Gelegenheitstrinker ist. Wenn Du das Gefühl hast, da stimme was nicht oder dass er "es nicht im Griff hat", wenn Flaschen versteckt werden oder Launen auftauchen, dann ist es sicher Zeit, etwas zu tun.

Nun aber etwas Wesentliches, denn mein Freund ist nicht kampflos gegangen und hat mir ein paar gute Fragen gestellt, die mich erstmal auf ein paar gute Bücher brachten, deren Kernpunkt lautet:

Wir Partner müssen bei uns selbst anfangen!

Mit der Suche nach Flaschen, den Nachfragen, vielleicht Vorwürfen, sind wir schon längst in der Co-Abhängigkeit und die hat Gründe.

Für mich war dies die härteste Schule zu lernen, aber sehr vieles hat seine Wurzeln in der Vergangenheit.

Bei mir war eine Trennung unumgänglich, da hier sehr viele Dinge zusammenkamen, aber wenn Dein Partner sonst liebevoll ist, lassen sich vielleicht die Probleme noch wenden?

In naher Zukunft werde ich mir eine Selbsthilfegruppe suchen, da ich das Feedback auf meinem Weg nicht missen möchte. Bislang, und da hier eine gewisse "Schwellenangst" besteht, habe ich aber einige sehr gute Bücher zum Thema gefunden, die ich gerne weiterempfehlen möchte.

Schau mal nach Ursula Lambrou und Pia Mellody, die sich mit dem Thema Co-Abhängigkeit, bzw. der Familienchronik dazu, ausführlich befassen. Ich habe gelernt, dass wir oft Teil eines Musters sind, dass von unserer Familie geprägt wird und sich in unseren Partnerschaften fortsetzt. Gerne wird auch Robin Norwood angeführt, aber ihr Buch fand ich persönlich nicht so hilfreich.

In jedem Fall, und sofern Du nicht die Augen davor verschließt, wird dies ein steiniger Weg für Euch zwei. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dafür.

lg

A.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Partnerschaft:

mein mann hat ein alkoholproblem

alkoholproblem guten morgen, betreff steht ja schon oben, er weiß auch warum er das tut, er weiß auch zum teil , dass er ein problem hat, aber möchte nicht aufhören. er denkt ich will ihm das wegnehmen, weiß nicht so recht, was ich machen soll. wenn er trinkt wird ...

von Familymum08 22.11.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Alkoholproblem

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.